von dieser sehr abweichende eckige (Khutzuri), welche meist in kirchlichen
Schriften üblich ist. Als Schriftsprache läßt
sich die georgische Sprache bis in das 10. Jahrh. hinauf verfolgen.
Grammatiken lieferten besonders
Brosset, die erste
Autorität
auf dem Gebiet des Georgischen
(»Éléments de la grammaire géorgienne«, Par. 1837),
dem auch ein
Wörterbuch verdankt wird:
»Dictionnaire géorgien-russe-français« (Petersb. 1840). - Die nicht unbedeutende
georgische Litteratur beginnt mit der Einführung des
Christentums, doch ist aus der ältern
Epoche derselben wenig erhalten.
Die Beschäftigung mit der Litteratur galt an den
Höfen der georgischen
Könige für ehrenvoll, und viele georgischeKönige,
Prinzen und Prinzessinnen traten als Schriftsteller auf. Besonders stark ist die
theologische Litteratur vertreten, an deren
Spitze die georgische
Bibelübersetzung steht, die, angeblich schon im 10. Jahrh. begonnen, 1743 zu
Moskau
[* 2] im
Druck erschien;
das
Neue Testament wurde
Moskau 1816 und
Petersburg
[* 3] 1818 herausgegeben.
Übersetzungen aus den
Kirchenvätern,
Gebetbücher, Heiligengeschichten etc. sind in großer Zahl vorhanden.
Die erzählenden
Dichtungen reichen bis in das 12. Jahrh. hinauf; die bekannteste ist »Tariel«,
ein poetischer
Roman in 8000
Zeilen. In neuester Zeit wurde in
Tiflis eine georgische Schaubühne errichtet, auf welcher vornehmlich
die
Stücke des
Fürsten Eristow gegeben werden. Aus der Rechtslitteratur ist das
Gesetzbuch des
Königs
Wachthang V. aus dem 18. Jahrh. wichtig, welches für ganz
Georgien Geltung erhielt.
eine vollständige,
auf Befehl König Wachthangs V. zu Anfang des 18. Jahrh. zusammengestellte
Chronik von
Georgien (hrsg. von Tschubinow in der
»Histoire de la
Géorgie«, Petersb. 1849-57, 2 Bde.;
franz. von
Brosset, das. 1850-59). Um georgische
Münzkunde machte sich neuerdings Langlois verdient durch seine »Numismatique
géorgienne« (Par. 1860). Außerdem ist die georgische Litteratur reich an Übersetzungen,
besonders aus dem
Griechischen,
Arabischen,
Persischen und den meisten modernen
SprachenEuropas.
Die meisten Erzeugnisse der georgischen Litteratur sind übrigens noch ungedruckt;
Handschriften finden
sich, außer im Land selbst, besonders in den
Bibliotheken von
Paris,
[* 4] St.
Petersburg,
Rom und
[* 5]
Wien.
[* 6] Eine wertvolle Sammlung georgischer
Münzen
[* 7] hat neuerdings das
Berliner
[* 8]
Münzkabinett erworben. Unter den georgischen Schriftstellern und
Gelehrten der neuesten
Zeit sind hervorzuheben:
Fürst Bagratiew, Verfasser einer trefflichen
Münzkunde,
Fürst Eristow,
Platon
Josélian, Melanie Badridse, Verfasserin eines
Romans: »Kato und
Ana«
(Tiflis 1857), u. a.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis
Osnabrück,
[* 9] an der
Eisenbahn Georg-Haßbergen, hat eine
evang.
Pfarrkirche, ein großes Eisenwerk mit vier Hochöfen, Fabrikation für Eisenbahnbedarf und lufttrockne Schlackenziegel,
ein mächtiges Brauneisensteinlager u. (1885) 1785 Einw.
Der
Orden hat zwei
Zungen, die deutsche und die fremde. An der
Spitze desselben stehen der
Großmeister (König), der erste Großprior
(Kronprinz), der zweite Großprior (nächster königlicher
Prinz) und ein Ordenskanzler. Die
Inhaber sind Kapitulargroßkomture,
Großkomture ad honores, Kapitularkomture,
Komture ad honores und
Ritter.
Drei Großkomture ernennt der König (de
grâce), drei rücken (de justice) vor. Der Ordenskandidat muß acht väterliche und acht mütterliche
Ahnen haben und 25 Jahre
alt sein.
Außerdem hat der
Orden eine geistliche ritterbürtige
Klasse. Ordenszeichen: achtspitziges goldenes
Kreuz,
[* 12] auf der Vorderseite
auf himmelblauem
Grund mit dem
Bilde der auf einem
Mond
[* 13] stehenden
JungfrauMaria und in den
Winkeln des
Kreuzes
mit den
Buchstaben V. I. B. I. (virgini immaculatae
Bavaria immaculata), auf der Rückseite auf rotem
Grund mit dem
Bild St.
Georgs und den
Buchstaben I. V.
P. F. (justus ut palma florebit); himmelblaues, am
Rand weißes und dunkelblau eingefaßtes
Band,
[* 14] das durch einenLöwenkopf den
Orden hält.
Die Großkomture tragen das
Band von der
Rechten zur
Linken und auf der
Brust den himmelblauen, achtspitzigen, silbern eingefaßten
Stern mit bayrischen Wecken in den
Winkeln, in dessen Mitte ein silberner
Schild
[* 15] mit rotem
Kreuz, die
Komture das
Kreuz am
Hals
und den
Stern, die
Ritter das
Kreuz im Knopfloch. An den Ordensfesten (24. April und 8. Dez.) tragen die Ordensglieder
eine besondere Ordenstracht und das
Kreuz an goldener
Kette.
Vgl. »Geschichte des königlich bayrischen Hausritterordens vom
heil.
Georg«
(Münch. 1871).
2) RussischerMilitärorden des heil.
Georg (Wojenny, s. Tafel
»Orden«),
26. Nov. von derKaiserinKatharina zur Belohnung ausgezeichneter
Verdienste der Land- und Seearmee gestiftet, erhielt 1782 neue
Statuten;
KaiserPaul vernachlässigte
ihn,
Alexander I. stellte ihn 1801 wieder her. Der
Orden hat vier
Klassen, von denen die beiden ersten
Generalmajors-, die beiden
letzten Oberstenrang verleihen. Die erste
Klasse setzt voraus, daß man als Oberbefehlshaber eine
Schlacht
gewonnen, 25 Jahre gedient oder 18 Seekampagnen mitgemacht. Die
Pensionen betragen 1000, 400, 200 und 150
Rubel. Die
Dekoration
besteht in einem weißen
Kreuz mit vier
Flügeln, auf der Vorderseite mit dem
Wappen
[* 16] des moskowitischen Großfürstentums, dem
heil.
Georg zu
Pferde;
[* 17] auf der Rückseite dieChiffern desselben in schwarzer
Schrift. Die erste
Klasse trägt
sie an dreimal orange und zweimal schwarz gestreiftem
Band von der
Rechten zur
Linken und auf der
Brust den viereckigen goldenen
Stern mit rotem Mittelschild, auf dem die
Chiffern St.
Georgs von der Umschrift: »Für Militärverdienst und
Tapferkeit« umgeben
sind. Die zweite
Klasse trägt das
Kreuz um den
Hals und den
Stern, die dritte ein kleineres
Kreuz um den
Hals und keinen
Stern, die vierte ein noch kleineres
Kreuz¶
3) Hannöverscher Orden, gestiftet von König ErnstAugust sowohl als Hoforden wie auch zur Belohnung
des Verdienstes, wurde 1866 aufgehoben. -
4) Sizilischer Militärverdienstorden des heil. Georg, der Wiedervereinigung, nach einigen gestiftet 1806 von JosephNapoleon,
von Murat und Ferdinand IV. beibehalten, nach andern erst von diesem gestiftet und wegen der Wiedervereinigung Siziliens
und Neapels»della riunione« genannt, wurde 1861 aufgehoben.