vonTrapezunt (so genannt, weil seine
Familie aus
Trapezunt, einem damals angesehenen Sitz der
Gelehrsamkeit, stammen
sollte), einer der Wiedererwecker der griech. Litteratur in
Italien,
[* 5] geb. 1395 auf
Kreta, kam um 1430 nach
Italien, führte seit 1433 nach Erlernung des
Lateinischen das
Leben des wandernden
Schulmeisters in
Venedig,
[* 6]
Padua,
[* 7]
Vicenza, wurde
durch
Eugen IV. päpstlicher
Sekretär
[* 8] in
Rom,
[* 9] dann
Professor am dortigen
Studio, trat 1450 freiwillig von diesem Lehramt zurück
und wurde durch
Nikolaus V. mit der Übersetzung griechischer
Schriften (des
Eusebios, Kyrillos,
Chrysostomos,
Aristoteles,
Platon,
Ptolemäos) ins
Lateinische betraut, verscherzte aber durch die Liederlichkeit seiner
Arbeit die
Gunst des
Papstes so, daß er 1452
Rom
verlassen mußte. Zwar durfte er 1453 aus
Neapel,
[* 10] wohin er sich gewandt hatte, zurückgehen, doch erlangte
er das frühere Ansehen nie wieder und starb in
Rom unter bedrängten Verhältnissen. Ein begabter
Lehrer, machte
er sich überall durch Aufgeblasenheit und Zanksucht bald unleidlich.
(spr. dschordsch), 1)
Henry, amerikan.
Publizist und Sozialökonom, geb. zu
Philadelphia,
[* 11] erlernte die
Buchdruckerei und war, nachdem er, seinem Wissenstrieb folgend, eine Seereise nachIndien gemacht, dann
kurze Zeit in
Kalifornien sich mit Goldsuchen befaßt hatte, als
Setzer in Druckereien der
»AltaCalifornia«, sodann der
»San
Francisco
Times« zu
San Francisco beschäftigt, für welche er gleichzeitig anonyme
Artikel lieferte. Als seine Autorschaft
bekannt wurde, stellte ihn der
Herausgeber der
»San Francisco
Times« als
Redakteur, bald nachher als Chefredakteur
seiner
Zeitung an, welche
Stellung George 1867 aufgab, um die Leitung des »Herald« in
San Francisco zu übernehmen, welche
Zeitung jedoch im
Kampf mit der Preßkorruption zu
Grunde ging. Ein 1872 von George mit vier
Gefährten begründetes Pennyblatt, die »Evening
Post«, welches einen großen Aufschwung nahm, kam bald
in die
Gewalt von Kapitalisten. Als dieselben verlangten, daß das
Blatt
[* 12] ihren
Interessen diene, zog sich George von der Redaktion
zurück und erhielt nachher eine kleine Beamtenstelle. In weitern
Kreisen bekannt wurde George durch seine Werke: »Progress and
poverty«
(New York 1880; deutsch, Berl. 1881) und
»Social problems« (1883; deutsch, Berl. 1885),
in welchen
George das soziale
Elend auf das Privatgrundeigentum als seine einzige
Ursache zurückzuführen versucht.
Noch schrieb er »Protection
or freetrade« (1886).
(ungar. Szepes-Szombathely), eine der 16
ZipserStädte in
Ungarn,
[* 13] am
Poprad, mit starkem
Lachs- und Forellenfang,
Bezirksgericht und (1881) 823 deutschen Einwohnern.
»Die
Schulen der weiblichen
Handarbeit« (3. Aufl., Leipz. 1883) und das »Familienspielbuch«
(das. 1882) im
Verein mit seiner
Frau (s. unten) bearbeitet. Außerdem schrieb er: »Sternbilderbuch«
(Wien 1858);
»Der Arbeitsunterricht in der
Volksschule« (Berl. 1886). - Seine
GattinJeanneMarie v. Gayette-Georgens, geb. zu
Kolberg
[* 19] als Tochter eines
Majors, nahm an den Bestrebungen Georgens' thätigen
Anteil. Mit ihrer fruchtbaren litterarischen Thätigkeit
verfolgte sie meistens eine pädagogische
Tendenz. Die hauptsächlichsten ihrer
Schriften sind (außer den
in
Gemeinschaft mit ihren
Gatten bearbeiteten): »Mädchenwelt«
(Dresd. 1848, gegen die falsche
Frauenemanzipation);
»Sich selbst erobert« (Berl. 1862, 2 Bde.)
und
»MaximusCasus, der Oberlehrer von Druntenheim« (das. 1868). Auch veröffentlichte sie: »Gedichte«
(1850) und das Poem »Oceana« (1871).
1) (Sankt-Georgenthal) Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Rumburg, an der
Böhmischen Nordbahn, mit Baumwollweberei
und (1880) 2509 Einw. Dabei der
Kreuzberg mit Wallfahrtskapelle und das Dorf Niedergrund mit bedeutender Samtfabrikation und
(1880) 2630 Einw. und südlich der besuchte Aussichtsberg
Lausche (791
m) an der böhmisch-sächsischen
Grenze. - 2) Dorf im Herzogtum Gotha,
[* 20] in anmutiger, von der
Apfelstedt durchflossener Gegend am Nordfuß des
ThüringerWaldes
und an der
LinieGotha-Ohrdruf der Preußischen Staatsbahn, hat (1885) 833 Einw.,
ein
Schloß (jetzt Erziehungsanstalt für
Knaben) u. Reste einer 1143 gestifteten Cistercienserabtei, die 1525 von den
Bauern
zerstört ward.
bis er in der 10. Auflage (das. 1848, 2 Bde.)
ein völlig neues Werk an dessen Stelle setzte (7. Aufl., das. 1879-80). Er verfaßte außerdem 1830 bis 1834 ein
»Deutsch-lateinisches Handwörterbuch« (7. Aufl.,
Leipz. 1882, 2 Bde.). Im Anschluß
an diese beiden Werke entstanden dann: »Kleines lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Handwörterbuch« (Leipz. 1864-65, 5. Aufl.
1885) und »Lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Schulwörterbuch«
(das. 1876-77; 3. Aufl. mit einem Anhang: »Wörterbuch der Eigennamen«, das. 1883). Auch lieferte er eine gänzliche Umarbeitung
von Schellers »Kleinem lateinischen Wörterbuch in etymologischer Ordnung« (Leipz. 1840). Noch erschienen von ihm eine Denkschrift
auf Wüstemann (Gotha 1857) und »Gnomologia« (Leipz.
1863). Von dem von ihm begonnenen »Thesaurus der klassischen Latinität« (Leipz. 1854-68, 2 Bde.)
ist nur die 1. Abteilung des 1. Bandes von Georges selbst, die Fortsetzung von Mühlmann.