Gentiana pannonicaScop., mit wirtelständigen, schön braunpurpurroten
Blüten, wächst auf
Triften und
Wiesen der
Gebirge von den
Pyrenäen durch
Österreich,
[* 6]
Böhmen bis
Ungarn.
[* 7] Die
Wurzeln werden besonders in
Österreich und
Bayern
[* 8] statt der von
Gentiana luteaL. gesammelt und angewendet und haben dieselbe
Wirkung wie erstere. Gentiana PneumonantheL. (Lungenenzian,
Lungenblume,
blauer
Dorant), mit einzelnen dunkelblauen
Blüten, ist ausdauernd, wächst auf feuchten und grasreichen
Wiesen durch
Europa
bis Nordasien und galt früher für sehr heilkräftig. Gentiana punctataL. mit wirtelständigen, gelben, rot punktierten
Blüten, wächst ausdauernd auf
Wiesen in den
GebirgenÖsterreichs und der
Schweiz,
[* 9] in
Mähren und auf den
Sudeten. Die bittere
Wurzel
[* 10] wird in
Mähren und
Salzburg
[* 11] häufig gesammelt und wie die der Gentiana lutea angewendet. Dasselbe gilt
von Gentiana purpureaL., ausdauernd, mit kopf- und wirtelständigen, sitzenden, bräunlich purpurroten, glockigen,
am
Schlund nackten
Blüten, wächst auf den
GebirgenNorwegens, der
Schweiz, auf den
Karpathen und
Pyrenäen.
Mehrere Enzianarten werden wie andre
Alpenpflanzen in
Gärten kultiviert.
dikotyle Pflanzenfamilie aus der
Ordnung der
Kontorten, einjährige und perennierende
Kräuter, wenige
Halbsträucher
oder niedrige
Sträucher. Der
Stengel
[* 12] ist rund oder vierkantig, die meist gegen-, bisweilen auch quirl-,
aber sehr selten wechselständigen
Blätter haben keine
Nebenblätter, sind sitzend oder gestielt, einfach und ungeteilt, nur
bei
Menyanthes handförmig dreiteilig. Die meist regelmäßigen, vollständigen
Blüten sind end- oder achselständig, einzeln
oder bilden
Trauben oder
Trugdolden.
Der stehen bleibende
Kelch besteht aus 4-8 verwachsenen Blättern, welche klappige oder gedrehte Knospenlage
haben. Die monopetale
Blumenkrone ist trichter-, präsentierteller- oder fast radförmig mit ebenso vielen
Abschnitten des
Saums wie der
Kelch, in der Knospenlage meist gedreht. Der
Schlund der
Blume ist häufig gewimpert oder mit kleinen Schüppchen
besetzt. Die
Staubgefäße
[* 13] entsprechen an Zahl den
Abschnitten der
Korolle und sind in der
Röhre derselben
inseriert.
Der oberständige, aus zwei Karpiden gebildete
Fruchtknoten ist einfächerig, seltener zweifächerig; die beiden wandständigen
Samenleisten tragen zahlreiche anatrope
Samenknospen. Der endständige
Griffel bildet meist eine zweiteilige
Narbe. Die
Frucht
ist eine einfächerige, zweiklappige
Kapsel. Die zahlreichen, sehr kleinen, runden oder zusammengedrückten
Samen
[* 14] enthalten
ein fleischigesEndosperm und einen sehr kleinen
Embryo.
Vgl.
Grisebach, Gentianaceae, in »Prodromus«, Bd. 9. Die
Familie enthält 500
Arten und ist über die ganze
Erde verbreitet; alle lieben lichte Standorte und humösen, feuchten
Boden,
finden sich meist auf
Wiesen und
Weiden, besonders der kältern Klimate und der
Gebirge, in denen vorzugsweise zahlreiche
Arten der
GattungEnzian
(Gentiana T.) bis zur
Grenze des ewigen
Schnees gefunden werden.
Darauf ging er nach
Venedig, wo er für ein
Bild der
Seeschlacht bei
Pirano die Patriziertoga sowie eine lebenslängliche
Pension
von einem
Dukaten täglich erhielt. Die letzten Jahre seines
Lebens brachte er wieder in
Rom zu, wo er gegen 1450 starb.
Das einzige noch von ihm erhaltene Freskobild befindet sich im
Dom von
Orvieto. Außerhalb
Italiens finden sich nur sehr wenige
Werke
Gentiles; das
Museum in
Berlin
[* 21] besitzt eine auf
Goldgrund in
Tempera gemalte
Anbetung der
Madonna mit dem
Kinde durch
die
HeiligenNikolaus und
Katharina und das Stifterpaar. Gentile da Fabriano verstand seine
Köpfe fein zu beseelen; seine
Bilder haben einen anmutigen
Charakter und sind verständig, wenn auch ohne Schwung komponiert und mit
Liebe durchgeführt.
(engl., spr. dschenntl'män, entsprechend im gewissen
Sinn den französischen
Ausdrücken »gentilhomme« und
»galant-homme«, mehr noch dem italienischen gentiluomo) ist zunächst
in
England eine Standesbezeichnung. Früher bezeichnete man mit Gentleman den wappenberechtigten Mann von
Geburt, den
Angehörigen
der
Gentry im
Gegensatz zum Mitglied des
Adels (nobility) auf der einen und zu der großen nicht gesellschaftsfähigen
Masse auf der andern Seite.
Später dehnte man den
Begriff aus auf alle
Personen, welche kein
Gewerbe treiben, litterarische
Bildung
genossen haben, auf Beamte,
Offiziere,
Geistliche,
Rentiers, Großkaufleute etc., also auf
Personen, welche vermöge ihrer
Stellung
und
Bildung oder ihres
Reichtums¶
mehr
berechtigt sind, in der guten Gesellschaft zu verkehren. In diesem Sinn wird die Mehrheit »gentlemen« häufig gebraucht als
Anrede: »MeineHerren«, wie z. B. in der bekannten Anrede an beide Häuser des Parlaments: »My Lords and gentlemen«, als Bezeichnung
für die Mitglieder des Unterhauses im Gegensatz zu den mit My Lords angeredeten Mitgliedern des Oberhauses.
hat aber auch, abgesehen von der Standesbezeichnung, noch eine doppelte Bedeutung: einmal wird als Gentleman bezeichnet der Ehrenmann,
welcher durchdrungen ist von anständiger, den Gesetzen der Ehre entsprechender Gesinnung und stets dem entsprechend handelt;
das andre Mal der Mann von Lebensart und gutem Ton, welcher, der Formen der guten Gesellschaft mächtig,
sich stets anständig zu benehmen weiß.
Endlich wird das Wort vielfach mit andern verbunden und erlangt dadurch wieder einen
besondern Sinn, z. B. gentlemen-at-arms, eine aus Offizieren gebildete königliche Leibgarde, wie die Arcierenleibgarde in Wien;
[* 24] gentlemen-commoners, diejenigen Studenten, welche auf der Universität auf eigne Kosten studieren, im Gegensatz
zu den Stipendiaten, also auch meist die Studenten vornehmern Standes. Gentleman of the king's bedchamber, Kammerjunker oder richtiger
Kämmerer; Gentleman Usher, Zeremonienmeister. Der Teufel wird scherzweise als old Gentleman bezeichnet, ein Lakai als gentleman's gentleman,
ein Straßenräuber als Gentleman of the road. Gentleman rider heißt in der Sportsprache
derjenige Reiter, welcher berechtigt ist, sich an den sogen. Herrenreiten zu beteiligen, bei denen
die Mitwirkung der Jockeys ausgeschlossen ist.