(spr. schanglis),StephanieFélicité Ducrest de
Saint-Aubin, Gräfin von, franz. Schriftstellerin, geb. zu
Champcéri bei
Autun, genoß eine glänzende, aber ungeordnete
Erziehung und war vorzüglich für
Musik veranlagt; sie spielte
fast alle
Instrumente, besonders schön die
Harfe. Mit 16
Jahren an den
Grafen Bruslart de Genlis verheiratet, gelangte sie als
Ehrendame
der Herzogin von
Chartres, der
Mutter des nachmaligen
KönigsLudwigPhilipp, in das
Palais Royal und wurde
mit der
Erziehung der herzoglichen
Kinder beauftragt, einer Aufgabe, der sie mit großem
Eifer und praktischem
Geschick neun
Jahre lang oblag, und weswegen sie hauptsächlich verdient, in der Geschichte genannt zu werden.
»Les veillées du château« (1784)
etc., Werke, die ihre feine
Beobachtung, getreue Schilderung sowie ihren fließenden und klaren
Stil am besten zeigen. Für
das
Theater
[* 10] schon von
Jugend auf leidenschaftlich eingenommen, verfaßte sie auch eine
Menge moralischer
Lustspiele, in denen keine männliche
Rolle und keine Liebesintrige vorkamen, die aber heute vollständig vergessen sind.
Ihre
historischen
Schriften leiden an Ungenauigkeit und Parteilichkeit; am interessantesten sind noch ihre
»Mémoires inédits sur
le XVIII. siècle et la révolution française« (Par. 1825, 10 Bde.).
Am meisten
Ruhm erwarb sie sich durch ihre auch ins Deutsche
[* 11] übersetzten
Romane, welche mehr als 100
Bände
füllen.
Ihr 1802 veröffentlichter
Roman
»Mademoiselle de
Clermont« gilt als ihr bestes Werk, ist jedoch schon in ziemlich hohem
Grad
von einer
Sentimentalität erfüllt, die ihre spätern Werke fast ungenießbar macht. Nächst diesem sind
zu erwähnen: »Les chevaliers du cygne, ou la cour de
Charlemagne« (Hamb. 1795, 2 Bde.);
»Les souvenirs de
Félicie L***« (1804);
die historischen
Romane: »La duchesse de la Vallière« (1804),
(spr. dschennardschéntu), der höchste, aus altkristallinischem
Gestein bestehende
Berg der
InselSardinien
[* 13] (1864 m), der auch im
Sommer in Vertiefungen Schneereste bewahrt.
deutscherBühnenangehörigen, eine auf dem namentlich durch
LudwigBarnays Anregung einberufenen
deutschen Bühnenkongreß zu
Weimar
[* 15] begründete Vereinigung zur Vertretung der
Interessen der deutschen Bühnenangehörigen
und materiellen
Sicherung ihrer Mitglieder. Die Anzahl der Mitglieder betrug Ende des ersten
Quartals 1875 bereits
5200, sank aber bis 1884 auf 3038; das
Vermögen für die allgemeine Pensionskasse, die glänzendste
Schöpfung der Genossenschaft, stieg
dagegen 1880 bis auf 2,918,017 Mk. Die Pensionssätze und Beiträge der Mitglieder sind nach vier
Stufen normiert, und die
Pension zerfällt in eine vom 60. Jahr ab zu leistende
Rente und eine Invalidenpension,
die nur bei eintretender
Invalidität bezahlt wird. 1884-85 wurden an 471 Mitglieder bereits 89,674 Mk.
Pension bezahlt.
Neben der Pensionskasse besteht noch eine
Witwen- und Waisenkasse, deren Sitz sich in
Weimar befindet; das
Vermögen derselben
betrug 1885: 128,068 Mk. Eine von der Genossenschaft begründete eigne
Theateragentur ist wieder eingegangen, dagegen besteht das gleich anfänglich begründete offizielle
Organ, die »Deutsche
Bühnengenossenschaft«, auch heute noch. Streitigkeiten, die zwischen Mitgliedern der Genossenschaft und
Direktoren, die Mitglieder des
deutschen
Bühnen-
(Kartell-)
Vereins sind, ausbrechen, entscheidet ein
Schiedsgericht, das sich aus Mitgliedern beiderGesellschaften
zusammensetzt. Verschiedene mehr ideale
Projekte, die auf dem Bühnenkongreß zur
Sprache
[* 16] kamen, sind von der Genossenschaft nicht ausgeführt
worden, so namentlich die Begründung einer deutschen Theaterakademie.
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