2. Babylonisch-persische Cylindergemme.
3. Etruskische Gemme.
4. Griechische Kamee von Athenion.
5. Altgriechische Cylindergemme.
6. Assyrische Cylindergemme.
8. Abraxasgemme. [* 3]
9. Etruskischer Glasfluß.
10. Ägyptische Kamee.
11. Griechische Gemme von Aspasios.
12. Ägyptischer Skarabäus.
13. Griechische Kamee.
14. Römisch-altchristliche Gemme.
15. Cameo Gonzaga.
16. Ägyptische Gemme.
18. Siegel des Michelangelo.
22. Gemme von Cerbara.
23. Gemme von Marchant.
24. Gemme von Nassaro.
25. Italienische Gemme.
26. Byzantinische Gemme.
27. Gemme von Calandrelli.
30. Muschel-Kamee von Coldoré.
31. Gemme von Guay.
33. Gemme von Jeuffroy.
Gemmi - Gemsbart

* 5
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Gemmen
(Daktyliotheken, s. d.) an. Pompejus brachte die Daktyliothek des Königs Mithridates nach Rom und
[* 6] stellte sie in einem Tempel
[* 7] auf. Julius Cäsar stiftete sechs Daktyliotheken in dem Tempel der Venus Genitrix. Man trieb nun großen Luxus mit Gemmen
, besetzte
damit sogar Kleider, Gefäße, Kandelaber
[* 8] und Geräte aller Art. Der bedeutendste Gemmen
schneider dieser
Zeit war Dioskurides. Damals entstanden auch die sehr großen, überaus kostbaren Kameen, die jetzt in den Sammlungen zu Wien,
[* 9] Paris,
[* 10] Petersburg
[* 11] u. a. aufbewahrt werden. Die berühmtesten sind: der schon in alexandrinischer
Zeit entstandene Cammeo Gonzaga in Petersburg (s. Tafel,
[* 5]
Fig. 15), die Gemma Augustea mit der Darstellung der Familie
des Augustus in Wien, der Pariser Cammeo mit demselben Gegenstand (s. Tafel,
[* 5]
Fig. 17) und der niederländische
mit der Familie des Claudius im Haag.
[* 12] Man fertigte selbst ganze Gefäße aus Edelstein und versah sie mit künstlerisch ausgebildeten
Reliefs, wovon die hervorragendsten Beispiele das Mantuanische Gefäß (s. d.) in Braunschweig,
[* 13] die Farnesische
Schale aus Sardonyx in Neapel
[* 14] u. ein Becher
[* 15] in Paris sind.
Glas (Öfen für Holzfeu

* 16
Glas. Antike Gemmen
aller Art, auch antike Nachbildungen derselben in Glas,
[* 16] sogen. Pasten, oft von vorzüglicher Arbeit, sind uns noch in
sehr großer Anzahl erhalten. Zu Ende der römischen Kaiserzeit artete die Glyptik aus, wurde roh und diente häufig
dem Aberglauben. Im Mittelalter verlor sich die Kunst beinahe, und erst gegen das Ende desselben erwachte zunächst in Italien
[* 17] das Interesse für antike Münzen
[* 18] und Gemmen
wieder. Es entstanden damals die Grundlagen der noch heute bestehenden großen Sammlungen
im Besitz des italienischen Adels und in den Museen zu Berlin, Wien, Petersburg, Paris, London,
[* 19] Florenz,
[* 20] Neapel,
Gotha,
[* 21] Dresden,
[* 22] Kassel,
[* 23] Kopenhagen,
[* 24] Haag.
Giovinazzo - Gips

* 26
Gips.Die Liebhaberei dafür war besonders im 18. Jahrh. weit verbreitet. Damals entstand die große Sammlung des Barons Ph. v. Stosch (s. d.), welche nachmals an das Berliner [* 25] Museum überging; ferner die Sammlung des Herzogs von Marlborough, die 1875 für 35,000 Guineen (735,000 Mk.) an den englischen Kohlenbergwerksbesitzer David Bronslow überging. Auch Kopien der in Glas und Abdrücke in Schwefel, Gips [* 26] etc. wurden gefertigt und fleißig gesammelt. Am bekanntesten sind die Lippertschen Abdrücke, welche unter dem Namen Lippertsche Daktyliothek (3000 Abdrücke) noch heute benutzt werden.
Daneben sind die Abdrücke von Tassie (Katalog von Raspe, 1792) und die »Impronte gemmarie del Istituto
archeologico di Roma«
[* 27] hervorzuheben. Mit dem Interesse für antike Gemmen
entstand auch das Bedürfnis, sie nachzuahmen, woraus
sich dann allmählich ein neuer Kunstzweig entwickelte, welcher im 16. Jahrh. zu hoher Blüte
[* 28] gelangte. Die bedeutendsten
Gemmen
schneider des »Cinquecento« sind: Vittorio Pisano, Compagni, Caradosso, Giovanni delle Carneoli, Marmitta
Vater und Sohn, Belli, Daniel Engelhart und etwas später Caraglio, Cesari, Mondella, Nassaro
[* 5]
(Fig. 24), Pescia, Saracchi, Trezzo,
Coldoré
[* 5]
(Fig. 30), Kilian und Schwaiger und im 17. und 18. Jahrh. Pilaja, Torricelli, Tortorino, Höfler, Antonio, Giovanni und
Luigi Pichler
[* 5]
(Fig. 21, 28 u. 29), Amastini, Cades, Cerbara
[* 5]
(Fig. 22), Costanzi, Santarelli, Dorsch, Hecker,
Natter, Brown
[* 5]
(Fig. 32), Busch, Marchant
[* 5]
(Fig. 23), Guay
[* 5]
(Fig. 31), Jeuffroy
[* 5]
(Fig.
33), Berini, Morelli, Girometti und Calandrelli
[* 5]
(Fig. 27). Im Anfang unsers Jahrhunderts hatten besonders Goethe, dann Kestner
in Rom, der Herzog von Luynes und der Herzog von Blacas eifrig antike Gemmen
gesammelt.
Seitdem ist aber das Interesse für sie wesentlich erlahmt, trotz der wissenschaftlichen Anregung dazu, namentlich durch die Forschungen von Köhler und Brunn (»Geschichte der griechischen Künstler«, Bd. 2, S. 441 ff.). Doch ist noch in letzter Zeit eine bedeutende, über 1000 Gemmen von allen Völkern zählende Privatsammlung von Tob. Biehler (Baden [* 29] bei Wien) angelegt worden.
Vgl. O. Müller, Handbuch der Archäologie (3. Aufl., § 313-315);
Frischholz, Lehrbuch der Steinschneidekunst [* 30] (Münch. 1820);
Krause, Pyrgoteles (Halle [* 31] 1856, woselbst auch fast die gesamte Litteratur über Kunde antiker Gemmen angegeben ist);
King, Antique gems and rings (3. Aufl., Lond. 1872);
Derselbe, Handbook of engraved gems (2. Aufl., das. 1885);
Bucher, Geschichte der technischen Künste, Bd. 1 (Stuttg. 1875);
Kluge, Handbuch der Edelsteinkunde (Leipz. 1860).