Gleichberechtigung der
Konfessionen
[* 2] in bürgerlicher und staatsbürgerlicher Beziehung, jeden Unterschied, welchen die
Gesetzgebung
aus der Verschiedenheit des religiösen Bekenntnisses hergeleitet hatte. Zudem drängte die
Opposition, in welche sich der
römisch-katholischeKlerus dem
Staat gegenübergestellt hatte, zu einer vollständigen Auseinandersetzung zwischen
Staat und
Kirche, und so ward nach dem VorgangPreußens
[* 3] durch das
Reichsgesetz vom für das
Deutsche Reich
[* 4] die obligatorische
Zivilehe eingeführt und damit das
Ehehindernis der Religionsverschiedenheit in staatsbürgerlicher Beziehung
überhaupt beseitigt (s.
Zivilehe).
FürKameen (s. d.) bevorzugte man mehrfarbige
Steine, wie den aus rauchbraunen und milchweißen
Schichten
bestehenden
Onyx, den
Sardonyx, der noch eine dritte
Schicht von
Karneol besaß, und andre aus dem
Orient eingeführte Steinarten,
indem man die dunkelste
Schicht zum
Hintergrund, die hellern zur Kolorierung des Reliefbildes benutzte. Von griechischen
Steinschneidern
sind uns nur wenig
Namen bekannt, und auf diese können wir die uns erhaltenen
Steine nicht mehr zurückführen;
wo ihre
Namen auf Gemmen vorkommen, sind sie häufig in neuerer Zeit in betrügerischer Absicht hinzugefügt.
Vgl. die
Liste in
Brunns »Geschichte der griechischen
Künstler«, Bd. 2, S. 441 ff.
Als der ausgezeichnetste gilt
Pyrgoteles, dem allein
Alexander d. Gr. gestattete, sein
Bild zu schneiden.
Die Liebhaberei dafür war besonders im 18. Jahrh. weit verbreitet. Damals entstand die große
Sammlung des BaronsPh. v. Stosch (s. d.), welche nachmals an das Berliner
[* 45] Museum überging; ferner die Sammlung des Herzogs von
Marlborough, die 1875 für 35,000 Guineen (735,000 Mk.) an den englischen Kohlenbergwerksbesitzer David Bronslow
überging. Auch Kopien der in Glas und Abdrücke in Schwefel, Gips
[* 46] etc. wurden gefertigt und fleißig gesammelt. Am bekanntesten
sind die Lippertschen Abdrücke, welche unter dem Namen Lippertsche Daktyliothek (3000 Abdrücke) noch heute benutzt werden.
Seitdem
ist aber das Interesse für sie wesentlich erlahmt, trotz der wissenschaftlichen Anregung dazu, namentlich durch die
Forschungen von Köhler und Brunn (»Geschichte der griechischen Künstler«, Bd. 2, S. 441 ff.).
Doch ist noch in letzter Zeit eine bedeutende, über 1000 Gemmen von allen Völkern zählende
Privatsammlung von Tob. Biehler (Baden
[* 48] bei Wien) angelegt worden.