Die
Ruten werden dabei geschält und ungeschält, roh, gebleicht und gefärbt angewendet und die geflochtenen
Gegenstände vielfach durch Anmalen,
Lackieren,
Bronzieren,
Vergolden auf das effektvollste verziert. Eine weitere
Spezialität
der Geflechte ist das sogen. à jour-Geflecht, welches aus
Bändern hergestellt wird, die aus
Baumwollzwirn oder aus diesem und
Pferdehaar
gewebt und dann namentlich zu Kinderhüten verflochten werden
(Sparterie). Sehr beliebt sind bei uns in
neuerer Zeit die geflochtenen
Arbeiten der
Japaner aus Reisstroh und gespaltenen oder dünnen ganzen Bambuszweigen sowie die
Matten und zierlichen Körbchen der
Kaffern geworden. Die Flechtindustrie schafft bei uns namentlich in Gebirgsländern eine
sehr ausgedehnte und lohnende Beschäftigung. Im schlesischen
Gebirge ist das Strohflechten ein Erwerbszweig
von solcher Bedeutung geworden, daß dort sogar eigne Strohflechtschulen errichtet sind, und zu
Lindenberg in
Bayern
[* 6] hat die
Hutflechterei nach italienischer Art große
Ausdehnung
[* 7] gewonnen.
Worte, ein ursprünglich Homerischer
Ausdruck (epĕa pteroënta), in neuester Zeit auf
Aussprüche geschichtlich
berühmter
Personen und
Citate aus dichterischen Werken angewendet, die als besonders treffend und charakteristisch einen weiten
Widerhall fanden und nun im
Munde des
Volkes als stehende Redensarten fortleben.
die
Zucht von Hühnern,
Gänsen,
Enten,
[* 11]
Tauben,
[* 12] Trut- und Perlhühnern und
Fasanen für wirtschaftliche
Zwecke oder als Liebhaberei, war seit langer Zeit in
Frankreich und
Italien
[* 13] in lebhaftem Betrieb, erhielt
aber einen neuen Aufschwung durch die Einführung des Kochinchinahuhns, an welche sich in
England eine Erregung knüpfte,
die mit der Tulpenwut und ähnlichen
Erscheinungen verglichen werden kann. Als die
Bewegung in ruhigere
Bahnen lenkte, wurden
Geflügelzuchtvereine, inDeutschland
[* 14] der erste unter dem
Namen Hühnerologischer
Verein in
Görlitz
[* 15] 1852 durch
Öttel, gegründet.
Später wurde für die
Vereine eine
Organisation gesucht, und es entstanden
Verbände und Zentralvereine. Viele
Vereine dienten
nur der Liebhaberei, dem
Sport
(Deutscher Geflügelzüchter-Sportklub), andre betonen hauptsächlich die wirtschaftliche Bedeutung
der Geflügelzucht und legen teils auf die
Fleisch-, teils auf die
Eierproduktion das größte
Gewicht. Dank diesen
Bemühungen hat auch die
Landwirtschaft der Geflügelzucht wieder erhöhte
Aufmerksamkeit geschenkt, und manche landwirtschaftlichen
Vereine
haben wie die Geflügelzuchtvereine besondere Geflügelausstellungen veranstaltet. Mehrfach sind große geschäftliche
Unternehmungen
für Geflügelzucht ins
Leben gerufen worden, und nicht ohne Erfolg ist bei denselben die Brutmaschine zur Anwendung
gekommen. Weiteres und Litteratur s. die einzelnen
Artikel.
(Gefolgschaft,Comitatus), mehrere
Personen, die einem regierenden
Fürsten, auch hohen
Zivil- und
Militärbeamten
zur
Begleitung und Bedienung beigegeben sind; bei den alten
Germanen eine
Verbindung kampflustiger
Jugend, die sich zu
Streifzügen
und sonstigen kriegerischen
Unternehmungen, wobei ein allgemeines
Aufgebot nicht stattfand, um einen frei
gewählten
Führer, gewöhnlich einen
Fürsten, scharte und sich demselben gegen Gewährung von Unterhalt zur
Treue verpflichtete.
Dergleichen Gefolgschaften finden sich späterhin besonders bei den
Franken, bei denen die Gefolgsleute (antrustiones) im
Frieden eine Art Hofstaat, im
Krieg aber die bewaffnete Umgebung desKönigs bildeten. Die Verteilung von
Ländereien seitens der
Fürsten an ihr Gefolge legte den Ursprung zum
Lehnswesen. Zufolge der neuern Forschungen von
Deloche (»La
trustis et l'antrustion royal sous les deux premières races«, Par. 1873) bezeichnete nach
dem
SalischenGesetz und nach den
Formeln Markulfs trustis das königliche Gefolge und nach einem
Dekret von
Chlotar
zugleich eine Art Gendarmerie, da die antrustiones verpflichtet waren, jedem, der mit einem
Verbrechen bedroht war,
Hilfe zu
leisten. Seit dem 8. Jahrh. durften auch Großgrundbesitzer ein um sich sammeln, welches aus
Vasallen (vassi) bestand, die sich gegen Unterhalt zu allen einem
Freien anstehenden Dienstleistungen verpflichteten,
eine Einrichtung, welche in der Folgezeit zu der
Ausbildung des
Lehnswesens (s. d.) wesentlich mit beitrug.
Mikrolithe, mitunter fluidal angeordnet, enthält. Die Quarzkörner liegen oft zersprungen in diesem glasig gewordenen
Bindemittel. Neben dieser Substanzänderung tritt bisweilen auch eine dem benachbarten unveränderten Sandstein fehlende säulenförmige
Absonderung auf. Alle diese Erscheinungen zeigen auch Sandsteine, welche als Gestellsteine eines Hochofens lange Zeit einer sehr
hohen Temperatur ausgesetzt waren.