fen, mit denen nach außen ebenso viele Siebteile
[* 1]
(Fig. 7 bei s) abwechseln. Die das Gefäßbündel
[* 2] der
Wurzeln zunächst umgebende
Schicht (das sogen.
Perikambium
[* 1]
Fig. 7 bei p l) erzeugt die
Anlagen der Seitenwurzeln und wird ihrerseits
wieder von einer Strangscheide
[* 1]
(Fig. 7 bei u) umgeben. Während nun bei den
Farnen und Monokotylen sowie auch in den Blättern und manchen
Stengeln der Dikotylen die Gefäßbündel nach völliger
Ausbildung ihrer
aus dem Prokambium hervorgehenden
Elemente keine weitere Zunahme erfahren und deshalb geschlossene Gefäßbündel genannt werden, tritt
bei den dikotylen
Stämmen mit Gefäßbündelkreis und fortgesetztem Dickenzuwachs im innern Siebteil des Gefäßbündels
eine neue zellenbildende
Schicht, das
Kambium
[* 3] (s. d.), auf, durch dessen
Teilungen das sogen. sekundäre
Gewebe,
[* 4] u. zwar nach außen sekundärer
Bast,
[* 5] nach innen sekundäres
Holz,
[* 6] erzeugt wird.
Das quer durch den ganzen Gefäßbündelkreis hindurchgehende
Kambium stellt schließlich einen zusammenhängenden
Ring, den
Kambiumring
[* 1]
(Fig. 5 A bei
C), her, durch dessen zellenbildende Thätigkeit fortgesetzt neue
Holz- und Bastschichten
erzeugt werden. Durch einen ähnlichen Kambiumring wachsen auch die
Wurzeln vieler Dikotylen fortgesetzt in die
Dicke. Mit
einem dauernd thätigen Kambinmstreifen versehene Gefäßbündel werden offene genannt. Sie fehlen allen Blattgefäßbündeln
und den Gefäßbündeln der meisten Monokotylen und
Farne.
[* 7]
Die Gefäßbündel dienen in derPflanze wenigstens zwei wichtigen Lebenszwecken. Die
Zellen des Holzteils stellen
nämlich den hauptsächlichsten Weg dar, auf welchem die von den
Wurzeln aufgenommene tropfbarflüssige
Nahrung, der sogen.
aufsteigende Saftstrom, nach den einzelnen Teilen der
Pflanze hingeleitet wird. Der Bastteil aber ist bestimmt, die in den
Blättern aus den rohen
Nährstoffen assimilierten organischen
Verbindungen rückwärts nach allen
Orten
der
Pflanze zu leiten, wo
Bedarf nach denselben ist; er ist das leitende
Gewebe für den absteigenden
Nahrungssaft (vgl.
Ernährung
der
Pflanzen).
[* 1]
^[Abb.: Fig. 6.
Querschnitt eines konzentrischen Gefäßbündels von
Polypodium.
s p Gefäßteil, s Siebteil, n Strangscheide.]
(Adern,
Vasa), in der
AnatomieRöhren,
[* 9] in denen sich die Ernährungssäfte des
Körpers fortbewegen. Bei sehr
vielen niedern
Tieren bestehen sie noch nicht, vielmehr begeben sich die Nährsäfte vom
Magen
[* 10] aus, in dem sie bereitet wurden,
durch dessen Wandung direkt in den übrigen
Körper und verteilen sich hier entweder in der ganzen
Masse desselben, oder sammeln
sich in einem besondern Hohlraum, der
Leibeshöhle (s. d.), an. In dieser werden sie dann durch die Zusammenziehung
und
Ausdehnung
[* 11] der einzelnen Teile des
Körpers umher bewegt und zirkulieren so
in den
Lücken zwischen
Leber,
Darm,
[* 12]
Geschlechtsorganen etc. Bei den höhern wirbellosen
Tieren entwickelt sich aber ein
System von
Gefäßen mit eignen
Wandungen
(Gefäßsystem), welches mit der
Leibeshöhle in
Verbindung steht, von ihr die Nährsäfte aufnimmt
und sie wieder
dahin abgibt.
GewisseStellen der Wandungen werden kontraktil und gestalten sich so zu
Herzen um (deren also mehrere vorhanden
sein können), welche nun durch ihre Zusammenziehung und
Ausdehnung für eine regelmäßige Verbreitung der Säfte im ganzen
Körper, d. h. für einen
Kreislauf,
[* 13] sorgen. Gewöhnlich existieren in den Säften besondere zellige
Elemente (Blutkörperchen)
[* 14] und werden vom
Strom mitgetrieben. Indem sich aber die
Organe des
Körpers nicht nur mit frischen Nährsäften
versorgen, sondern auch die
Produkte ihres
Stoffwechsels
(Kohlensäure und Harnbestandteile) in das
Gefäßsystem zum Weitertransport
abgeben, würde die in letzterm enthaltene
Flüssigkeit allmählich ihren
Charakter verlieren, wenn sie nicht in den
Atmungsorganen
mit
Sauerstoff in Berührung käme, den sie gegen die
Kohlensäure eintauscht, und wenn sie nicht in die
Nieren die übrigen
Stoffe als sogen.
Harn absetzen könnte.
Eine weitere Art der Gefäße entsteht dadurch, daß die Nährsäfte, welche derMagen neu liefert, sich nicht
sofort mit den schon vorhandenen vereinigen, sondern zuvor in besondern
Kanälen, den Chylusgefäßen, gesammelt und dann
erst dem
Kreislauf zugeführt werden. Bevor sie jedoch in denselben eintreten, gelangen sie in die
Lymphgefäße, welche die
zwischen den
Geweben befindliche und dorthin aus den
Blutgefäßen ausgetretene
Flüssigkeit
(Lymphe) sammeln
und mit dem
Chylus in eine
Vene überführen. Diese Einrichtung findet sich bei allen
Wirbeltieren, mit Ausnahme der
Leptokardier,
und gestattet es, die schon zirkulierende
Flüssigkeit im
Gegensatz zu
Chylus und
Lymphe als
Blut (haema, sanguis) zu bezeichnen,
während man die Säfte niederer
Tiere wohl
Hämolymphe genannt hat. Wegen der Einzelheiten, namentlich
mit Bezug auf den
Menschen, s. die betreffenden
Artikel.
¶
mehr
In der Pflanzenanatomie sind Gefäße Röhren mit eigner Wand, welche meist auf weite Strecken hin die Pflanzenteile durchlaufen und
nur stellenweise blind endigen; sie gehen aus Reihen von Zellen hervor, deren trennende Querwände ganz oder teilweise aufgelöst
werden, so daß kontinuierliche Röhren daraus entstehen. Die Gefäße sind ein Bestandteil der Gefäßbündel,
speziell des Gefäß- oder Holzteils dieser letztern, und laufen daher durch die Wurzeln, Stengel
[* 17] und Blätter, und wo, wie in
den Bäumen und Sträuchern, die Gefäßbündel zur Bildung eines Holzkörpers zusammentreten, da sind sie auch in dem letztern
meist in großer Zahl vorhanden, mit Ausnahme der Koniferen,
[* 18] deren Holz nur aus Tracheiden und Holzparenchym
zusammengesetzt ist. Im Holz sind die Gefäße die weitesten Elementarorgane und auf glatten Holzquerschnitten mittels der Lupe
[* 19] oder,
wie bei der Eiche, schon mit unbewaffnetem Auge
[* 20] als feine, punktförmige Poren zu erkennen.
Die Membran der Gefäße ist stets verholzt und auf der Innenfläche durch ungleiche Verdickung
gezeichnet. Nach der Form dieser Zeichnung unterscheidet man:
1) Ringgefäße (vasa annularia), bei denen die Membran durch übereinander stehende, quer umlaufende Ringe verdickt ist;
2) Spiral- oder Schraubengefäße (vasa spiralia), deren verdickte Stellen spiralförmig herumlaufende Fasern oder Bänder sind,
u. in denen bald nur ein einziges, bald zwei oder mehrere gleichgerichtete
Spiralbänder vorhanden sind (s. »Gefäßbündel«, Fig. 5 Bss');
3) netzförmige Gefäße (vasa reticularia) mit einer in mehrfache, untereinander netzartig zusammenfließende
Verzweigungen geteilten Verdickungsfaser von meist vorwiegend spiraligem Verlauf;
4) Leiter- oder Treppengefäße (vasa scalariformia), d. h. netzförmige Gefäße, bei
denen die von den Verdickungsfasern frei bleibenden Zwischenräume schmal spaltenförmig sind und in
geraden oder schiefen Reihen übereinander liegen, so daß das Bild einer Leiter oder Treppe
[* 21] entsteht (s. nebenstehende
[* 16]
Figur
und »Gefäßbündel«, Fig. 5 Bl);
5) poröse oder Tüpfelgefäße (vasa porosa), deren Membranen bis auf punkt- oder spaltenförmige, kleine Stellen verdickt
sind, wobei in den benachbarten Gefäßen die Tüpfel genau aufeinander passen
[* 16]
(Fig. 5 Bgtt');
6) Querbalken führende Gefäße (vasa trabeculata), bei denen die Zellwandverdickungen in Form zapfen- oder
balkenartiger Vorsprünge in den innern Gefäßraum hineinragen. Bei der Bildung der Gefäße verschwinden die Querwände der übereinander
stehenden Zellen entweder vollständig, wie bei den Ring-,
[* 22] Spiral- und netzförmigen Gefäßen, oder sie
bekommen nur ein oder mehrere große, runde oder ovale Löcher, wodurch die Kommunikation von einer Gefäßzelle zur andern
hergestellt wird. Die Gefäße sind fast immer, nur die Zeit der größten Saftfülle mancher Holzgewächse im Frühling abgerechnet,
mit Luft gefüllt und erscheinen daher als Organe, welche die innere Verbreitung der Luft in der Pflanze
vermitteln.
[* 16]
^[Abb.: Leiterförmiges Gefäß von Pteris (durch Maceration isoliert).]