Ort in Ostafrika, s. Gasi. ^[= Hafenplatz an der ostafrikan. Küste, südlich von Mombasa, der als Schlüssel des Kilima Ndscharo-G ...]
(franz., spr. -sóng), Rasen, Rasenplatz.
Giuseppe, ital. Schriftsteller, geb. zu Genua, [* 2] studierte daselbst Rechtswissenschaft und Litteratur und wurde 1850 zum Professor der Litteratur und Geschichte, später zum Direktor der höhern Töchterschule seiner Vaterstadt ernannt. Von seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Sommario delle istorie liguri« (Genua 1849 u. öfter);
»Manuale di letteratura italiana« (1852);
»La mitologia comparata alla storia« (das. 1853);
»Indice cronologico degli illustri Italiani« (Mail. 1857).
Auch veröffentlichte Gazzino Poesien, wie die Dramen: »Giulietta e Romeo« (Mail. 1832) und »Francesco Ferrucci« (Genua 1847),
die Gedichtsammlung »Libertà e patria« (das. 1848),
»Canzoncine sacre e morali« (das. 1865),
die Parabeln: »Fede, speranza e carità« (das. 1869) u. »La benedizione nuziale« (das. 1881) sowie zahlreiche Übersetzungen, darunter eine von Goethes »Faust« (2. Aufl., Flor. 1862).
Antonio, ital. Lyriker, geb. 1813 zu Nago am Gardasee, lebte lange Zeit als Advokat in Triest [* 3] und erhielt 1860 nach der Vereinigung der Lombardei mit Piemont eine Staatsanstellung in Mailand, [* 4] wo er starb. Gazzoletti pflegte mit Vorliebe die Ballade und folgte in dieser Hinsicht den Anregungen, welche Tommaseo den Italienern durch seine Übertragung slawischer Volksgesänge gegeben. Von ihm rührt auch ein seiner Zeit vielgesungenes patriotisches Gedicht her: »Qual' è la patria dell' Italiano?«, eine Nachahmung des Arndtschen Vaterlandslieds. Er veröffentlichte die Dichtungen: »Versi« (Triest 1838);
»Galatti« (das. 1840);
»Piccarda dei Donati« (das. 1841);
»Memorie e fantasie« (das. 1842);
»Falco Lovaria« (das. 1845);
»Poesie« (das. 1846);
»La grotta d'Adelsberga«, in drei Gesängen (das. 1853);
»Umberto Biancamano«, Legende (Mail. 1863) u. »Canzone per la festa secolare di Dante« (Brescia 1865).
Seine Tragödie »Paolo, l'apostolo delle genti« (Turin [* 5] 1857, neue Ausg. 1873) wird unter die besten dramatischen Schöpfungen des modernen Italien [* 6] gezählt. Ferner schrieb er einen Operntext: »La schiava greca« (Flor. 1868).
Kreisstadt im russ. Gouvernement St. Petersburg, [* 7] östlich vom Peipussee, mit 5 Kirchen und (1879) 3145 Einw.
dur (ital. Sol maggiore, franz. Sol majeur, engl. G major), s. v. w. G mit großer (harter) Terz.
Der G dur-Akkord = g h d. Über die G dur-Tonart, ein ♯ vorgezeichnet, s. Tonart.
Göttin, s. Gäa. ^[= in der griech. Mythologie die Göttin der Erde, wird schon bei Homer öfters erwähnt, ...]
das Maul der Hirsche [* 8] und Rehe.
Geäs (Äsung), die Nahrung des eßbaren Wildes, die bei Sauen und Raubtieren Fraß heißt.
Mich. (Erdstern, Hüllenstreuling), Pilzgattung aus der Unterordnung der Gastromyceten und der Ordnung der Basidiomyceten, auf der Erde wachsende größere Pilze [* 9] mit kugelrunder Peridie, die sich in einen lederartigen, sternförmig aufreißenden äußern und einen häutigen, an der Spitze sich öffnenden innern Teil trennt; bemerkenswert als Beispiel hygroskopischer Bewegung im Pflanzenreich, indem die äußere Peridie abwechselnd bei Feuchtigkeit sich schließt, bei Trockenheit sternförmig sich ausbreitet. Geaster hygrometrĭcus Pers., 2-4 cm im Durchmesser, ist die gemeinste Art in Sandgegenden Europas (s. Tafel »Pilze«).
(Große ein Vorberg der Rhön, am linken Rande des Werrathals, westlich von Meiningen, [* 10] 750 m hoch, gewährt weite Aussicht und ist neuerdings mit einem Aussichtsturm versehen.
Stadt, s. Dschebil. ^[= (im Alten Testament griech. Byblos), jetzt unbedeutende Hafenstadt in Syrien, nördlich ...]
s. Corypha. ^[= L. (Schirmpalme), Gattung aus der Familie der Palmen, bis 9 m hohe Bäume mit geringeltem oder ...]
s. Gestikulation. ^[= (lat.), die Gesamtheit der unwillkürlich die Rede begleitenden und nach dem ...]
die Kundgebung der Gedanken, Empfindungen und des Willens durch Gebärden, d. h. durch eine gewisse Haltung und Bewegung der einzelnen Teile des Körpers, z. B. Erheben einer Hand, [* 11] Falten der Hände etc. Die Gebärdensprache unterscheidet sich von der Gestikulation des Redners, die das gesprochene Wort durch begleitende Gebärden unterstützt, und von der Mimik [* 12] (s. d.), die, meist auch mit lebendiger Rede verbunden, das Gebaren einer bestimmten Person, sei diese wirklich vorhanden (empirische Mimik) oder dichterisch vorgestellt (idealisierende Mimik), nachahmend darstellt.
Wenn die Gebärdensprache sich auf die Anwendung solcher Gebärden (Gesten) beschränkt, die sich unmittelbar und ungesucht aus dem Verkehr eines bestimmten Kreises ergeben, so heißt sie natürliche Gebärdensprache. Eine solche wird sich immer nur in ziemlich engen Grenzen [* 13] bewegen. Wenn dagegen gewisse Gebärden durch Übereinkommen als Zeichen für Vorstellungen festgestellt werden, mit denen sie nur in entferntem oder an sich in gar keinem Verhältnis stehen, so nennt man das künstliche Gebärdensprache. So wurden z. B. in der früher verbreiteten Gebärdensprache für Taubstumme die Vokale des Alphabets durch die Finger der linken Hand, vom Daumen angefangen, bezeichnet, die Konsonanten teils durch Fingerstellungen und Verbindungen, teils durch Berührung von Körperteilen, deren Namen mit dem anzudeutenden Laut beginnen.
Man nennt diese künstliche Gebärdensprache daher auch Fingersprache, Handalphabet oder Daktylologie. Diese Gebärdensprache, schon von dem Spanier Juan Pablo Bonet (um 1620) als Vorstufe für die Lautsprache angewandt, wurde später in England und Frankreich systematisch ausgebildet und verdrängte eine Zeitlang die Lautsprache, die neben der Schrift allein den Taubstummen zum Verkehr mit seiner Umgebung befähigt, fast ganz. Der Abbé de l'Epée (s. d.) bevorzugte sie; nach einer sehr verwickelten Methode vervollkommte sie Epées Nachfolger Rochambroise Cucurron Sicard (1742-1822). Nach der deutschen Methode des Taubstummenunterrichts ist die künstliche Gebärdensprache, als der Ausbildung in der Artikulation hinderlich, überhaupt ausgeschlossen, und selbst die für den Beginn des Unterrichts unentbehrliche natürliche Gebärdensprache soll, um die Kinder zum Absehen der Lautsprache und zum eignen Sprechen zu gewöhnen, in möglichst engen Grenzen gehalten werden.
Während Epée in der künstlichen Gebärdensprache den Beginn einer Universalsprache für alle gebildeten Völker gefunden zu haben glaubte, hat sie daher heute nur noch geschichtliches Interesse.
Vgl. Epée, Institution des sourds et muets par la voie des signes méthodiques (Par. 1776, 2. Aufl. 1784 u. öfter);
Sicard, Théorie des signes pour l'instruction des sourds-muets (das. 1808-14, 2 Bde.; 2. Aufl. 1828);
Neumann, Die Taubstummenanstalt zu Paris [* 14] im Jahr 1822 (Königsb. 1827);
Walther, Geschichte des Taubstummenbildungswesens (Bielef. 1882).
s. Zeugungsfähigkeit. ^[richtig: Zeugungsvermögen.] ^[= (Potenz), die Fähigkeit, Nachkommen zu erzeugen, fällt beim Menschen zusammen mit der Geschlechtsr ...]
s. Kalbefieber. ^[= eine bei Kühen innerhalb der ersten vier Tage nach dem Gebären, selten auch ...]
[* 15] (Bärmutter, Fruchthalter, Uterus, Matrix), im tierischen Körper dasjenige Behältnis, in dem sich das Ei [* 16] zur reifen Frucht entwickelt. Sie ist eigentlich nur eine Erweiterung des Eileiters, unterscheidet sich jedoch von ihm durch ¶
besondere Vorkehrungen zur Aufbewahrung des Eies, durch große, auf das Wachstum des Embryos berechnete Dehnbarkeit ihrer Wandungen etc. Unter den Wirbeltieren ist sie in den niedern Gruppen nur ausnahmsweise (bei einigen Haifischen, Amphibien u. a.), bei den Säugetieren jedoch stets vertreten. Hier sind ursprünglich gemäß den zwei Eileitern auch zwei Gebärmütter vorhanden, von denen sogar jede ihre besondere Scheide haben kann (Beuteltiere, [* 18] Fig. 1), oder die beide zusammen in eine gemeinschaftliche Scheide münden (viele Nagetiere). [* 19] Indem dann die beiden nebeneinander liegenden Gebärmütter allmählich verschmelzen, entsteht die sogen. zweiteilige (bei Nagetieren), die zweihörnige, d. h. mit zwei weiten (Raubtiere, [* 20] Huftiere etc., [* 15] Fig. 2) oder kurzen Zipfeln (Fledermäuse, Halbaffen) [* 21] versehene, endlich die einfache Gebärmutter (Affen, [* 22] Mensch, [* 15] Fig. 3). Im männlichen Geschlecht ist ein der Gebärmutter entsprechendes Gebilde als sogen. männlicher Uterus bekannt (s. Vorsteherdrüse). - Speziell beim Menschen besitzt die Gebärmutter die Gestalt und Größe einer Birne (bei Jungfrauen: Länge 7-8 cm, Gewicht 33-41 g, Inhalt 35-40 ccm; nach mehreren Schwangerschaften sind die entsprechenden Zahlen 8½-9½, 102-117, 86-102; am Ende der Schwangerschaft: Höhe 32, Breite [* 23] 27, Dicke 14 cm; Volumen mit dem der Frucht etwa 6000 ccm, Gewicht der Gebärmutter selbst etwa 700 gebärmutter. Die im normalen Zustand etwa 10 mm dicken Wände erreichen am Ende der Schwangerschaft eine Dicke von 27 mm). Der oberste und breiteste Teil der Gebärmutter heißt Grund, der mittlere Körper, der unterste und schmälste Hals; das Ende des letztern ragt mit dem sogen. Scheidenteil in die Scheide hinein (s. Tafel »Eingeweide [* 24] II«, [* 15] Fig. 2) und öffnet sich in sie durch den Muttermund.
In den Grund der Gebärmutter münden mit sehr feiner Öffnung rechts und links die Eileiter (s. d.). Die Höhle der Gebärmutter ist im nichtschwangern Zustand sehr eng und mit zähem Schleim, während der Menstruation auch mit Blut erfüllt. In ihrer Lage wird die Gebärmutter erhalten durch den Bauchfellüberzug sowie durch die sogen. breiten und runden Mutterbänder; erstere (ligamenta uteri lata) sind Falten des Bauchfelles, in die auch Eileiter und Eierstock eingeschlossen werden; letztere (ligamenta uteri rotunda) sind muskulös, verlaufen zum Leistenkanal und gehen aus der Substanz der Wandung der Gebärmutter hervor.
Diese selbst besteht (abgesehen vom Bauchfellüberzug) aus einer dicken Lage glatter Muskelfasern und einer innern, mit Flimmerzellen versehenen, gefäßreichen Schleimhaut. Letztere ist im Halskanal in niedrige, quere Falten gestellt und enthält dort Schleimdrüsen, welche bei Verstopfung ihrer Öffnungen zu rundlichen Säckchen anschwellen (sogen. Nabothseier), dagegen in der eigentlichen Gebärmutterhöhle einfache, schlauchförmige Drüsen (Uterindrüsen), welche im Beginn der Schwangerschaft sich verlängern und so weit werden, daß sie die feinen Zotten des Chorions (s. d.) in sich aufnehmen können.
Zur Zeit der Menstruation (s. d.) ist die Schleimhaut mit Blut überfüllt, dunkelrot, samtartig aufgelockert; während der Schwangerschaft ist sie fest mit den Eihäuten verwachsen, wird bei der Geburt samt dem Mutterkuchen und den übrigen Eihäuten mit ausgestoßen u. während des Wochenbettes neu gebildet. Dann nimmt auch die Gebärmutter, welche im Verlauf der Schwangerschaft (s. d.) tiefgreifende anatomische Veränderungen erlitten hatte, wieder nahezu ihre frühere Größe und Form an. Nach Erlöschen der Geschlechtsfunktionen tritt häufig eine beträchtliche Verkleinerung der ein.
[* 15] ^[Abb.: Fig. 1. Gebärmutter des Känguruhs (Halmaturus).
Fig. 2. Gebärmutter der Zibetkatze (Viverra).
Fig. 3. Gebärmutter der Meerkatze (Cercopithecus).]