»La chevalerie« (1884) und das preisgekrönte
Werk »Les épopées françaises«, eine
Studie über die Ursprünge der französischen Litteratur (1866-67, 3 Bde.; 2. Aufl.
1878-1882, 4 Bde.).
Buchdrucker gautschen den Neuling, indem sie ihn auf einen nassen
Schwamm setzen, worauf ihm
eine
Urkunde, der Gautschbrief, ausgestellt wird, ein Überrest des von den alten
Buchdruckern als frühern Universitätsverwandten
nachgeahmten Pennalwesens.
vonFrankenthurm,Paul, österreich.
Minister, geb. 1851 zu
Wien
[* 4] als Sohn eines Polizeikommissars, wurde im Theresianum
erzogen, studierte an der
Universität zu
Wien die
Rechte, erwarb 1873 den Doktorgrad, ward 1874 von
Stremayr
in das
Kultusministerium berufen, in
dem er unter
Stremayr und
Konrad als Konzipist und Präsidialsekretär thätig war, 1881
Direktor
des Theresianums und
Regierungsrat und 1883 bei der Vereinigung des Theresianums mit der orientalischen
Akademie zum
Hofrat
befördert.
Als der
MinisterConrad v. Eybesfeld die wachsenden Ansprüche derKlerikalen und
Tschechen nicht mehr zu
befriedigen vermochte, ward an seiner
Stelle im
November 1885 Gautsch von Frankenthurm das Unterrichtsministerium
übertragen. Gautsch von Frankenthurm bewährte sich als
gewandter
Parlamentarier und energischer
Chef seines
Departements. Innerhalb seiner
Verwaltung machte er sich zunächst durch
gründliche Säuberung aller Schulbibliotheken von liberalen und deutsch-nationalen
Büchern bekannt.
Die
Unterschriften, die in einigen
Worten die dargestellte
Situation erläutern, verraten eine ausgezeichnete Kenntnis des menschlichen
Herzens. Dabei war Gavarni kein Moralprediger; er gab die
Welt wieder, wie sie war.
Frei von bitterm, sarkastischem
Scherz, geißelte er mehr tändelnd und neckend die
Gebrechen und
Thorheiten des
Lebens. Obschon seine
Zeichnungen den
Eindruck
machen, als wären sie nur leicht hingeworfen, sind doch alle
Details getreu dem
Leben nachgebildet.
Ein anhaltendes Naturstudium ermöglichte Gavarni, immer
Neues zu produzieren. Im J. 1849 machte er eine
Reise
nach
England, wo er das
Elend des
Londoner Proletariats in vielen
Zeichnungen darstellte. Er verlor darüber seine Heiterkeit
und konnte sie auch in
Frankreich nicht mehr wiederfinden. Die
Darstellungen, die er nun von Zeit zu Zeit
in der
»Illustration« und einigen andern
Journalen veröffentlichte, erfreuten sich nicht mehr der alten
Popularität. Gavarni starb
in
Auteuil bei
Paris Seine sämtlichen
Zeichnungen dürften über 30
Folianten füllen. Eine Auswahl davon in
Holzschnitten,
mit
Text von Jules
Janin,
Gautier,
Balzac,
Altaroche u. a., erschien unter dem
Titel:
»Œuvres choisies de Gavarni«
(Par. 1845-48, 4 Bde.). Eine andre Sammlung
führte den
Titel:
»Perles et parures par Gavarni« (Par. 1850, 2 Bde.).
hat viele Prachtwerke illustriert, unter andern
EugenSues »Juif errant«.
(spr. -warnih),Ort im franz.
DepartementOberpyrenäen,
ArrondissementArgelès, mit einer
alten
Kirche derTempelherren und 308 Einw., ist berühmt durch den sogen.
Zirkus von Gavarnie, einen 2 km südlich vom
Ort in 1640 m
Meereshöhe liegenden kolossalen Felsenkessel mit 300-400 m hohen
Wänden, über welche ein
DutzendGießbäche in
Kaskaden herabstürzen.
Der größte und höchste dieser
Wasserfälle, der 422 m hoch herabstäubt, bildet den Ursprung des
Gave
de
Pau.
[* 7] Über diese Kaskadenwand steigen noch
Schnee- und Gletscherberge etagenweise und in fast senkrechter
Erhebung bis zu 3000
m und
darüber empor. Nach S. führt aus diesem Felsenkessel die
Rolandsbresche (2804 m) hinaus, nach W. der
Pont de Gavarnie oder de Boucharo ins Brotothal nach
Spanien.
[* 8]
Alessandro, Gegner der römischen
Hierarchie, geb. 1809 zu
Bologna, trat mit 16
Jahren in den
Orden
[* 9] der Clerici
regulares des St.
Barnabas und ward später
Professor der
Rhetorik zu
Neapel.
[* 10] Wegen seiner freisinnigen
Richtung 1840 auf eine
untergeordnete geistliche
Stelle im
Kirchenstaat versetzt, war er nach
Pius' IX.
Wahl einer der thätigsten
Bewegungsmänner und trat mit päpstlicher Bewilligung als
Feldprediger in ein gegen die
Österreicher marschierendes
Freikorps.
Als
RadetzkyMailand
[* 11] wiedererobert hatte, mußte Gavazzi fliehen, wurde aber zurückgerufen, als in
Bologna ein
Aufstand
gegen den
Papst ausgebrochen war, dessen Niederdrückung ihm auch gelang. Nach dem
FallRoms begab er sich
ins
Ausland und agitierte namentlich
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