woselbst er bis 1877 als Mitarbeiter verschiedener deutscher
Zeitungen thätig war. Hier verlegte er sich zuerst eingehend
auf das
Studium amerikanischer
Sprachen und veröffentlichte von 1875 an eine
Reihe von
Arbeiten über dieselben: »Analytic report«
(1875 u. 1876);
»ZwölfSprachen aus dem Südwesten
Nordamerikas« (Weim. 1876) u. a. 1877 ward er
als Ethnolog des Powellschen Vermessungskorps nach
Washington
[* 2] berufen, wo er zunächst die zahlreichen sprachlichen
Manuskripte
der
Smithsonian Institution ordnete und eine genaue topographische
Beschreibung der bekannten
Dialekte begann. Im
August 1877 auf
eine Forschungsreise gesandt, ging er zuerst nach
Oregon, um hier die schon in
New York begonnenen
Studien über
die Klamathsprache fortzusetzen, dann auf die
Grande-Ronde-Reservation (westlich von
Portland), wo er die
Sprachen der dort
wohnenden
Indianer studierte.
Zahlreiche Abhandlungen in deutschen und amerikanischen
Zeitschriften waren die
Früchte dieser
Studien. Besonders hervorzuheben
ist seine »Classification into 7 ling. stocks of Western
Indian dialects contained in 40 vocabularies« (inWheelers
»Report upon
United States geographical surveys«, Bd. 7). Gegenwärtig
ist Gatschet im ethnologischen
Büreau zu
Washington angestellt. Außer den genannten Werken schrieb er: »Ortsetymologische Forschungen
als Beiträge zu einer
Toponomastik der
Schweiz«
[* 3] (Bern
[* 4] 1865-67);
(Gat, engl. gate, mit
»Gasse« verwandt), niederd. s. v. w.
Loch, enge Öffnung, Durchfahrt im
Wasser, z. B. das
Kattegat, das Seegatt bei
Riga,
[* 9] das
Memeler (auch
Memeler Tief, Haffstrom genannt), das Gatt bei
Pillau;
(Möllerung), im Hüttenwesen das Vermengen ärmerer und reicherer
Erze zur Erzielung eines mittlern,
für das Ausbringen günstigsten Metallgehalts.
Dabei sucht man gleichzeitig die verschiedenen Erzsorten so zusammenzubringen,
daß ihre
Erdarten sich beim
Schmelzen gegenseitig unterstützen, also z. B. kalkige, kieselige und thonige. Vgl.
Beschicken.
(Genus), der Inbegriff aller durch gemeinschaftliche Merkmale als zu einer engern Abteilung gehörend
bezeichneten
Arten (species) von Naturkörpern, z. B. der
Hunde,
[* 19]
Füchse,
Primeln,
Weiden etc. Im
System werden die Gattungen zu
Gruppen,
Familien,
Ordnungen und
Klassen vereinigt. Gattungsbegriff (notio generalis) heißt in der
Logik jener
Begriff (s. d.),
durch welchen etwas mehreren Einzeldingen Gemeinsames vorgestellt wird, wie:
Tier,
Pflanze,
Mineral etc. Dem Gattungsbegriff steht mithin eigentlich der Einzelbegriff (notio individualis) gegenüber, insofern durch denselben nur
ein einzelnes
Ding vorgestellt wird, wie der
Begriff von
Adam als dem Stammvater des Menschengeschlechts. Gattungsbegriffe sind
immer Abstrakta oder
¶
mehr
von den Einzeldingen abgezogene Vorstellungen, denn wir gelangen zu ihnen, indem wir mehrere Dinge untereinander vergleichen
und dabei von den eigentümlichen Merkmalen der einzelnen ab- und auf ihre gemeinsamen Merkmale hinsehen, worauf dann in der
Einheit des Bewußtseins die letztern als ein Ganzes zusammengefaßt werden.