Die
Gerichte wurden auf die Tafel gestellt, dann an Nebentischen zerlegt und
so denGästen gereicht und zwar nicht von der
Seite, sondern von vorn über den
Tisch hinweg, weshalb auch nur die eine Seite der Tafel mit
Gästen besetzt
war. An
Höfen war das
Zeremoniell ein besonders feierliches.
Viollet le Duc gibt in seinem Werk
»Du mobilier français« die
Beschreibung eines großen
Banketts, welches der
Herzog von
Lancaster für den König von
Portugal
[* 5] 1386 veranstaltete (1. Bd.,
S. 367). Vom 16. Jahrh. an wurden auch in Bezug auf die
Freuden der Tafel französische und italienische
Sitten maßgebend.
Zunächst das altenglische, welches aus drei
Gängen bestand. Die sämtlichen
Speisen eines
Ganges befinden sich zugleich auf
der Tafel; die
Speisen werden nicht durch die Dienerschaft gereicht, sondern von den
Gästen bei demjenigen
erbeten, vor dessen Platz die gewünschte
Speise aufgestellt ist. Die Dienerschaft reicht auf Verlangen nur diejenigen
Speisen,
welche auf Seitentischen
(Büffetten) aufgestellt sind. In
England wird auch gegenwärtig noch ausnahmsweise nach diesem
System
serviert.
Daß man aber zu Anfang dieses
Jahrhunderts auch in
Frankreich mit Vorliebe auf dieseWeise festliche Tafeln
anrichtete, geht aus dem
»Manuel des
Amphitryons« von
Grimod de la Reynière hervor. Das eigentliche französische
Service teilt
das
Diner gleichfalls in drei Hauptgänge, von denen zwei der
Küche angehören, der dritte aber das gesamte
Dessert umfaßt.
Die
Entrées,
Entremets und
Relevés stehen auf der Tafel; die großen Fleischgerichte werden aber von Nebentischen
aus serviert.
AlleSpeisen werden den
Gästen von der Dienerschaft gereicht.
Endlich das russische
Service, bei dem nur das
Dessert und zwar
vom Anfang des
Mahls an auf der Tafel steht, sämtliche
Speisen aber, ohne vorher auf die Tafel gestellt zu werden, von der
Dienerschaft herumgereicht werden. Die
Diners der Gegenwart werden in der
Regel nach der russischen
Methode
serviert. Ausnahmsweise wird wohl ein besonders schönes
Stück einen
Moment auf den
Tisch gesetzt, aber dann an Nebentischen
sofort zerlegt. In
England und
Frankreich ist es neuerdings wieder
Mode geworden, daß an einem Nebentisch vomHaushofmeisterPortionen der einzelnen
Gerichte auf
Teller gelegt und diese von der Dienerschaft den
Gästen gereicht werden. In kleinern
Kreisen
übernimmt die Wirtin dieses Vorlegeamt. S.
Diner.
Vgl.
Friedländer, Zur Geschichte des Tafelluxus (in der
»Deutschen Rundschau«,
Bd. 22);
eine hypothetische Tierform, welche den
Ahn der meisten
Tiere, nämlich aller
Metazoen (s. d.), darstellen
soll und nach
Häckel aus einem
Sack mit einer zelligen Wandung (Hautwand) bestand, in welchem ein zweiter, kleinerer, gleichfalls
mit zelliger Wandung (Darmwand) befindlich war.
Letzterer bildete den
Darm
[* 11] in seiner einfachsten Form als
Urmagen und entbehrte des
Afters, war dagegen mit einer Mundöffnung versehen.
(griech.), ein krankhafter, mit verschiedenen
Symptomen von seiten des
Magens verbundener Zustand, welcher
sich anatomisch im wesentlichen als akuter
Magenkatarrh (s. d.) darstellt.
Rollen,
[* 15] welche Mitglieder des einen
Theaters auf der
Bühne eines andern geben, entweder um Proben ihres
Könnens abzulegen und nach
¶
mehr
deren günstigem Ausfall engagiert zu werden, oder um ihren Ruf zu vermehren und sich und der Kasse des Theaters, an dem sie
Gastrollen geben (gastieren), pekuniäre Vorteile zu erringen.
Gastspielvirtuosen nennt man Schauspieler, die ohne festes Engagement
ausschließlich gastierend von Stadt zu Stadt reisen.