Die Gascogne, das alte Gallovasconia, bildete das ursprüngliche, meist von Iberern (Vasconen) bewohnte
Aquitanien, nach dessen
Erweiterung durch
Augustus (27
v. Chr.) die
Provinz Novempopulana oder Vasconia, woraus Gascogne entstand. Nach dem
Sturz des Römerreichs
gehörte Gascogne zum Westgotenreich und ward 602 von den
Franken erobert, die es mit dem Herzogtum
Aquitanien
vereinigten, dessen
Schicksale es fortan teilte.
Karl d. Gr. gab der Gascogne eigne, von dem karolingischen Teilreich
Aquitanien abhängige
Herzöge.
Der erste derselben,
Welf I.
(Lupus), regierte 768-774; sein Enkel
Welf II. fiel 778 dem von
Spanien
[* 2] zurückkehrenden
Karl d. Gr.
im
Thal
[* 3]
Roncesvalles in den
Rücken und brachte seinemNachtrab eine
Niederlage bei, geriet aber in des
KaisersGewalt und wurde aufgehängt. Auch die folgenden
Herzöge befanden sich in stetem
Kampf gegen die fränkischen
Könige, so daß 836 die
Gascogner unter absetzbare
Herzöge gestellt wurden. Da sie aber von ihrem angestammten Herrschergeschlecht nicht lassen wollten,
so rissen sie sich 872 abermals von
Frankreich los und wählten
Sancho Miterra, den Enkel eines frühern
Herzogs,
Welf Centulus, zu ihrem
Herzog. 1040 bemächtigte sich
Bernhard II. von
Armagnac des Herzogtums und behauptete es eine
Zeitlang, wurde aber durch
Wilhelm VII.,
Herzog von
Aquitanien, wieder vertrieben.
(spr. gäßkeun),CarolineLeigh, engl. Dichterin und Schriftstellerin, geb. als
die Tochter des Parlamentsmitglieds
JohnSmith von
DalePark, heiratete 1834 den
General Gascoigne Gascoigne, Parlamentsmitglied
für
Liverpool;
[* 5]
starb Die bedeutendsten Erzeugnisse ihrer
Muse sind: »Temptation,
or a wife's perils« (1839);
Wasser findet sich nur nach heftigen Regengüssen im ganzen Flußbett,
das, schon im obern
Lauf 30 m breit, nach
Aufnahme desLyons 130 und später sogar 200 m breit wird.
Gregory
erforschte das Flußsystem 1858 sehr gründlich.
Vorrichtungen zur Messung des
Druckes, welchen in
Gefäßen eingeschlossenes
Gas auf die Wandungen derselben
ausübt, meist
manometerartige Vorrichtungen, deren
Konstruktion den verschiedenen Verhältnissen angepaßt ist.
Zum
Messen des Gasdrucks in
Feuerwaffen beim
Schießen
[* 6] sind besondere
Apparate gebräuchlich. Der erste Gasdruckmesser, der
Rodman-Apparat,
wurde vom nordamerikanischen Artilleriemajor Rodman 1860 erfunden. Bei ihm wird ein in eine stumpfwinkelige
Spitze auslaufender
Meißel
[* 7] von genau bestimmter Schneidenform durch den Gasdruck gegen eine Kupferplatte gedrückt, in welche er einenSchnitt
macht (daher Schnittapparat), dessen
Länge der
Größe des Gasdrucks entspricht.
Später erfand Noble den Crusher Gauge (Stauchapparat), bei welchem durch den Gasdruck ein
Cylinder aus Bleikomposition oder
Kupfer
[* 8] zusammengedrückt wird. Dem
Maß der Stauchung entspricht die
Größe des Gasdrucks. Beide
Apparate können zwar nur relative
Werte ergeben, da dieNormalmaße durch hydraulischen
Druck, also unter ganz andern Verhältnissen gewonnen
werden als die Kerben und Stauchungen in den
Feuerwaffen; immerhin verdanken wir ihnen zum großen Teil die
Entwickelung unsers
Geschütz- und Pulverwesens.
Wie in ihren chemischen, so sind die auch in vielen ihrer physikalischen
Eigenschaften sehr verschieden,
z. B. in ihren spezifischen
Gewichten
(Sauerstoff ist 16mal,
Chlor 35,5mal so schwer als ein gleich großes
VolumenWasserstoff),
in ihrer Fähigkeit, von
Flüssigkeiten und festen
Körpern absorbiert zu werden (s.
Absorption), in ihrer
Farbe
(Chlor z. B.
ist grünlichgelb) etc. Dagegen sind allen Gasen gewisse physikalische
Eigenschaften gemeinsam.
Vermöge
ihres Bestrebens, sich nach allen Seiten hin auszudehnen
(Ausdehnbarkeit, Expansivvermögen), füllen die Gase jeden ihnen gebotenen
Raum vollständig aus und äußern im
Ruhestand auf die sie umschließenden Gegenstände nach allen Seiten hin gleichmäßig
einen
Druck
(Spannung, Expansivkraft,
Tension).
Man erklärt das Ausbreitungsbestreben der Gase gegenwärtig durch die
Annahme, daß die kleinsten Teilchen
derselben in lebhaft fortschreitender
Bewegung sich befinden, daß jedes Gasmolekül immer in gerader
Linie fortgeht, bis es
gegen eine feste Wand oder ein andres
Molekül trifft und von demselben zurückgeworfen wird. Aus dieser
Annahme (mechanische
oder kinetische
Theorie der Gase) erklären sich mit Leichtigkeit alle für die Gase geltenden
Gesetze (s.
Wärme),
[* 11] z. B. das
Mariottesche
[* 12] (Boylesche)
Gesetz, daß der
Druck eines (vollkommenen) Gases seinem
Volumen umgekehrt proportional
ist, das
Gay-LussacscheGesetz, daß alle Gase bei gleicher Temperaturzunahme sich um gleichviel ausdehnen (s.
Ausdehnung,
[* 13] S. 110 f.), das
Avogadrosche Gesetz, daß
¶
mehr
verschiedene Gase bei gleichem Druck und gleicher Temperatur in gleichen Raumteilen gleich viele Moleküle enthalten und demnach
die Molekulargewichte gasförmiger Körper sich verhalten wie ihre spezifischen Gewichte. Es erklären sich daraus ferner die
Gesetze der Diffusion
[* 15] (s. d.) und des Ausfließens der Gase (s.
Ausflußgeschwindigkeit). Alle diese Gesetze gelten mit voller Strenge indes nur für einen idealen, vollkommenen
Gaszustand, in welchem die Moleküle so weit voneinander entfernt sind, daß zwischen ihnen keine Anziehung (Kohäsion) mehr
wirksam ist.
Werden die Moleküle durch Zusammenpressen oder Abkühlen des Gases einander so weit genähert, daß die molekulare Anziehung
(Kohäsion) sich wieder geltend machen kann, so gehen die in den Zustand der Dämpfe über (s. Dampf) und
werden zunächst zu gesättigtem Dampf, welcher durch weitere Abkühlung oder Zusammenpressung in den flüssigen Zustand übergeht
(Verflüssigung oder Liquefaktion der Gase). Die Gase sind demnach nichts andres als ungesättigte oder »überhitzte«
Dämpfe (s. Dampf), welche sehr weit von ihrem Sättigungspunkt entfernt sind, Dämpfe, welche aus Flüssigkeiten
entstanden sind, deren Siedepunkt sehr tief liegt.
Durch sehr starken Druck und hohe Kältegrade (bis -110°) war es Faraday gelungen, die meisten. Gase zu Flüssigkeiten zu verdichten;
nur einige wenige, nämlich Wasserstoff, Sumpfgas, Kohlenoxyd, Stickstoffoxyd, Stickstoff, Sauerstoff und daher auch die
aus den beiden letztern Gasen gemischte atmosphärische Luft, hatten bis in die neueste Zeit allen dahin gerichteten Bemühungen
widerstanden und daher den Namen der permanenten (»beständigen«) Gase erhalten, im Gegensatz zu jenen koerzibeln (»bezwingbaren«)
Gasen; Colladon hatte dieselben bei -30° C. auf 400 Atmosphären, Natterer sogar bis auf 3000 Atmosphären zusammengepreßt,
ohne
Verflüssigung zu erzielen.
Solange die Temperatur so hoch ist, daß die Wucht der Wärmebewegung jener Anziehungskraft die Wage
[* 21] hält oder sie übertrifft,
wird das Gas nicht flüssig gemacht werden können, wie sehr man es auch zusammendrücken mag. Für jeden
Stoff gibt es daher eine sogen. kritische Temperatur, über welcher der Stoff bei jedem noch so großen Druck gasförmig bleibt.
Für Ätherdampf beträgt die kritische Temperatur 196°, für Kohlensäure 31°, für die sogen. permanenten Gase liegt sie
sehr tief unter 0°. Bei den Versuchen Colladons und Natterers lag die Temperatur noch oberhalb dieses kritischen
Punktes.
Damit die Verflüssigung gelinge, ist es notwendig, neben sehr starkem Druck möglichst tiefe Kälte einwirken zu lassen. Indem
Cailletet in Paris
[* 22] und Pictet in Genf
[* 23] diese Bedingung erfüllten, gelang es ihnen fast gleichzeitig gegen Ende des Jahrs 1877, die
bisher sogen. »permanenten« Gase flüssig
zu machen. Cailletet drückte die in einer engen dickwandigen Glasröhre mittels einer hydraulischen Presse
[* 24] zusammen. Sauerstoffgas,
durch flüssige schweflige Säure auf -29° C. abgekühlt, blieb selbst bei einem Druck von 300 Atmosphären noch gasförmig;
nun wird rasch ein Hahn
[* 25] geöffnet, der einen Teil des Gases in die Luft entweichen läßt; zu der Arbeit,
welche das plötzlich sich ausdehnende Gas hierbei leistet, verbraucht es eine so bedeutende Wärmemenge (s. Wärme), daß
es um etwa 200° tiefer erkaltet.
Das Verfahren, dessen er sich bediente, wird durch obenstehende
[* 9]
Figur erläutert.
Das Sauerstoffgas entwickelt sich aus chlorsaurem Kalium, welches in einem starkwandigen eisernen Gefäß
[* 26] A erhitzt wird. An
das eiserne Gefäß ist eine starkwandige, 3,70 m lange Kupferröhre B angeschraubt, welche bei C ein
Manometer
[* 27] zum Ablesen des in der Röhre herrschenden Druckes trägt und bei b durch einen Schraubenhahn
verschlossen ist. In dieser Röhre wird das Gas durch seinen eignen,