Eine zweite Abteilung bildet praktische
Gärtner für den landwirtschaftlichen
Gartenbau. Die königliche Lehranstalt für
Obst- und Weinbau zu
Geisenheim besteht ebenfalls aus zwei Abteilungen, deren höhere mindestens halbjährigen Besuch der
Tertia
fordert und auch
Schüler ohne gärtnerische Vorbildung aufnimmt. Ein dritter
Lehrgang ist für Hospitanten eingerichtet. Es
wird hauptsächlich ein höherer und möglichst vollkommener Betrieb des
Obst- und Weinbaues angestrebt.
Nun folgten die
Schweiz,
[* 23]
Österreich,
[* 24] Rußland, zuletzt
Italien.
[* 25] Einige
Vereine verfügen über
Grundstücke mit
Gewächshäusern
etc., viele über Versuchsgärten und
Baumschulen. Die meisten
Vereine beschränken ihre Thätigkeit auf ihre Stadt und Umgegend,
wodurch sie sich und dem Allgemeinen am meisten nützen. Außerdem haben sich viele zu provinziellen
Vereinigungen zusammengethan, z. B. der
Verband
[* 26] rheinischer, mitteldeutscher und andrer
Vereine. Außer allgemeinen
Vereinen
gibt es solche von Gemüsezüchtern und pomologische
Vereine, zu welchen man auch den
Deutschen Pomologenverein zählen kann.
Das
Deutsche Reich zählte 1884: 275 Gartenbau- und verwandte
Vereine.
(Garten- und Gewächshauspflanzen), blühende
Gewächse und im weitern
Sinn alle kleinern
Pflanzen, welche
zur Zierde dienen, wohl auch die nicht blühenden sogen.
Blattpflanzen.
[* 27] Gartenblumen sind daher alle
Zierpflanzen, mit Ausnahme der
Bäume
und der meisten Gesträuche. Dieselben werden entweder ganz im
Freien oder mitHilfe von Treibkasten zum
Bedarf für den
Garten, oder auch in
Gewächshäusern für den freien
Garten und die Glashäuser gezogen. Die im
Freien gezogenen
Blumen sind entweder ausdauernde
Stauden, sogen. perennierende
Pflanzen, oder ein- und zweijährige.
auch
ist der Standort mit Umgebung,
Tages- und
Jahreszeit zu berücksichtigen.
Unschöne Farbenverbindungen und Geschmacklosigkeiten
verbieten sich von selbst. (Vgl.
Jäger, Der immerblühende
Garten, 2. Aufl., Leipz. 1867.) Auch werden
Blumen vereinzelt,
auf Felsbeeten, am
Rande der Gebüsche, sogar wie wild wachsend in waldigen Teilen angebracht. Die Zahl der Gartenblumen ist so ungeheuer
angewachsen, daß eine strenge Auswahl nur der schönsten und für die Verhältnisse passendsten dringend geboten ist; denn
nicht durch vielerlei
Arten und
Sorten, sondern mittels durchdachter, künstlerischer Anwendung der besonders
geeigneten
Blumen wird Gartenpracht erzielt.
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