Garnmaß,
s. Garn. ^[= ein aus Fasern durch Zusammendrehen (Spinnen) gebildeter Faden, welchen man entweder ohne weiteres ...]
s. Garn. ^[= ein aus Fasern durch Zusammendrehen (Spinnen) gebildeter Faden, welchen man entweder ohne weiteres ...]
s. Packmaschine. ^[= (Packpresse), Maschine zum Zusammenpressen verschiedener zu verpackender Gegenstände, wie Heu, ...]
Stadt im preuß. Regierungsbezirk und Kreis [* 2] Marienwerder, [* 3] an der Linie Thorn-Allenstein der Preußischen Staatsbahn, mit (1885) 1147 evang. Einwohnern.
s. Garndynamometer. ^[= mechanische Vorrichtungen zur Bestimmung der Zerreißungsfestigkeit der ...]
eine Zeigerwage, auf welcher man einzelne aufgehaspelte Garnsträhnen wiegt, um nach dem Gewicht die Feinheitsnummer festzustellen.
s. Haspel. ^[= Maschine zum Heben von Lasten mittels Ketten, Seilen, Riemen oder Gurten in der Regel auf größere ...]
(Garrow, Garo Hills), Gebirgsdistrikt der Provinz Assam des britisch-ostind. Kaiserreichs, hat ein Areal von 8236 qkm (150 QM.) und (1881) 85,634 Einw. Die Garo, welche zu der tibeto-mongolischen Völkergruppe mit einsilbiger Sprache [* 4] gehören und ehemals ein viel größeres Gebiet bewohnten, sind klein, häßlich, unsauber und von rohen Sitten, Fetischanbeter, die sogen. Zauberern die Gewalt von Priestern zuerkennen, dabei aber tapfer und gastfrei, auch ziemlich gute Landbauer. Die englische Regierung erhebt eine geringe Abgabe von jedem Haus; jährlich steigt ihr Einfluß. Hauptort ist Tur Pahar.
(eigentlich Benvenuto Tisi), ital. Maler, geb. 1481 zu Ferrara, [* 5] lernte seit 1491 bei D. Panetti in Ferrara, begab sich 1498 auf die Wanderschaft, die ihn zu Boccaccino Boccaccini in Cremona führte. Im Januar 1499 verließ er letztern heimlich und ging nach Rom, [* 6] wo er sich dem Florentiner [* 7] Giovanni Baldini angeschlossen haben soll. 1501 siedelte er nach Bologna über, wo er zwei Jahre bei Lorenzo Costa blieb, kehrte aber 1504 nach Ferrara zurück und arbeitete hier mehrere Jahre mit den Brüdern Dossi zusammen. 1509 begab er sich zum zweitenmal nach Rom, schloß sich hier an Raffael an und bemühte sich, seinen lombardischen Stil nach dem Raffaelschen umzuwandeln. Um 1512 kehrte er wieder in seine Vaterstadt zurück, wo ihn Herzog Alfons viel beschäftigte.
Obwohl eines
Auges beraubt, malte er noch fort, bis er 1550 ganz erblindete; er starb
Seinen Beinamen erhielt er
von der
Nelke (Garofalo), die er im
Wappen
[* 8] führte. Garofalo kommt
Raffael in der
Anmut der Gesichtstypen in mehrfacher
Hinsicht nahe, verrät aber bisweilen Mangel an
Phantasie und läßt im
Stil seiner
Zeichnung etwas Konventionelles du
rchblicken,
das in den Gestalten seiner spätern
Bilder oft bis zur Plumpheit herabsinkt; dagegen ist sein
Kolorit von
Kraft
[* 9] und
Wahrheit.
Bilder von ihm finden sich in Ferrara (der Kindermord, die Erweckung des Lazarus, die Gefangennehmung Christi, St. Peter Martyr und die heil. Helena, der Sieg des Neuen Testaments über das Alte, die Himmelfahrt Maria), in Rom, Modena, München, [* 10] Dresden [* 11] (der Triumphzug des Bacchus und die über den Heiligen Petrus, Georg und Bruno thronende Madonna), Berlin [* 12] (Grablegung Christi, Anbetung der drei Könige), Wien, [* 13] London, [* 14] in der Eremitage zu Petersburg [* 15] (Madonna, Grablegung Christi, eine heilige Familie), Paris [* 16] (zwei heilige Familien, die Madonna das Jesuskind anbetend, dieselbe den Schleier von dem schlafenden Kind abziehend, zwei Bildnisse von Garofalo selbst) u. a. O.
Reich auf dem Territorium der Haussastaaten, von Jakoba 1807 begründet, politisch mit Sokoto vereinigt.
Die Hauptstadt Garo-n-Bautschi oder Jakoba zählt ca. 150,000 Einw., treibt ausgedehnten Handel (selbst Kaufleute aus Ghadames kommen hierher) und hat eine bedeutende Industrie in Kattun sowie in irdenen und Flechtwaren.
der bedeutendste
Fluß des südwestlichen
Frankreich, entspringt in 1872 m
Höhe auf spanischem
Gebiet, in dem Pyrenäenthal
Val d'Aran, das sich an die Maladettagruppe anlehnt, und tritt durch
die Schlucht von St.-Béat
auf französisches Gebiet. Unweit St.-Gaudens verläßt die Garonne, nachdem sie die
Neste aufgenommen, die
Pyrenäen, verfolgt,
bisher nördlich fließend, eine nordöstliche
Richtung und wird, noch durch
den
Salat verstärkt, bei
Cazères für kleine Fahrzeuge schiffbar.
Bei Toulouse, [* 18] wo sie die Ariége aufnimmt, tritt sie, 63 m breit, in ein breites Thal [* 19] und fließt im Unterlauf nun nordwestlich gerichtet, aber noch immer mit starkem Fall, am rechten Ufer begleitet von grünen Hügelketten, zuweilen auch von schroffen Felsen, die hier und da mit Ortschaften und Schlössern gekrönt sind. Die Pyrenäen senden von nun an nur unbedeutende Zuflüsse, unter denen Gers und Baise namhaft zu machen sind. Dagegen kommen von den Cevennen die schiffbaren Zuflüsse: der Tarn mit dem Aveyron und der Lot.
Weiterhin fließt rechts noch die Dordogne zu, der Strom wird 4-7 km breit und führt von da an den Namen Gironde. Erst die letztgenannten Zuflüsse machen die Garonne für Schiffahrt recht brauchbar; oberhalb hat sie seichte Stellen, nach dem Einfluß der Dordogne dagegen trägt sie Seeschiffe, die auch auf der Dordogne bis Libourne und auf der Garonne bis Bordeaux [* 20] hinaufgehen. Die Garonne steht in ihrem Mittellauf mit einem Kanal [* 21] (Canal latéral à la in Verbindung, welcher bei Toulouse gemeinschaftlich mit dem nach entgegengesetzter Richtung geführten Canal du Midi von der Garonne seinen Ausgang nimmt, auf seinem Lauf längs des rechten Ufers des Stroms den Seitenkanal von Montauban aufnimmt, mehrere Flüsse [* 22] (Gers, Tarn) sowie endlich bei Agen mit einem prachtvollen Viadukt die Garonne selbst überschreitet und nach einem Gesamtlauf von 193 km bei Castets wieder in den Fluß mündet.
Die
Schiffahrt verfrachtet auf dem
Kanal hauptsächlich
Wein und
Cerealien, doch hat der
Verkehr auf demselben seit
Eröffnung der
Französischen Südbahn (1855-57) merklich abgenommen. Der Mündu
ngsbusen der Garonne ist 75 km lang, der größte
aller französischen
Limane. Die Mündung
selbst erfolgt nach einem Gesamtlauf von 600 km
Länge zwischen der
Spitze von
Grave
und
Royan. Das Stromgebiet umfaßt 84,800 qkm (1540 QM.). Gewaltige
Springfluten (mascarets) steigen oft
gleich Wasserbergen gegen das
Ufer und richten, noch bei der Dordognemündung
, große Verwüstungen an.
Noch größer aber
sind die Verheerungen, welche die häufigen
Überschwemmungen des
Flusses, der eines Läuterungsbeckens entbehrt, bei den reichlichen
Niederschlägen seines Gebietes anrichten. Die furchtbarste von 1875 vernichtete 7000
Häuser, einen Stadtteil von
Toulouse
und verursachte für 85 Mill.
Frank
Schaden.
Benannt sind nach der Garonne die
Departements
Obergaronne,
Lot-et-Garonne,
Tarn-et-Garonne (s. d.).
s. Palmzucker. ^[= (Jagrezucker, Jaggery), aus Palmensaft nach höchst einfachem Verfahren gewonnener Zucker (Rohrzucke ...]
Gerbmittel, s. Acacia. ^[= Willd., (Akazie), Gattung aus der Familie der Mimosaceen, wehrlose, stachlige oder dornige Bäume ...]
David, berühmter engl. Schauspieler und dramatischer Dichter, geb. zu Heresford ^[richtig: Hereford], widmete sich, nachdem er eine Zeitlang auf dem Kontor seines Oheims in Lissabon [* 23] gearbeitet, seit 1737 zu London dem Studium der Rechte, ward sodann Kaufmann und eröffnete mit seinem Bruder ein Weingeschäft. Endlich einer Neigung, die von Jugend auf seine Seele erfüllt hatte, nachgebend, betrat er 1741 zuerst zu Ipswich unter dem Namen Lyddel, sodann zu London als Richard III. die Bühne ¶
und erntete sofort außerordentlichsten Beifall. Nachdem er 1742 kurze Zeit in Dublin [* 25] aufgetreten war, kehrte er nach London zurück und spielte mit immer steigendem Erfolg bis 1745 auf dem Drurylane-Theater, ging dann nach Dublin zurück, um mit Th. Sheridan die Direktion des Theaters in Sinock Ally zu übernehmen, folgte aber schon 1746 einem Ruf an das Coventgarden-Theater in London und kaufte 1747 mit Lacy das Drurylane-Theater mit erneuertem Privilegium. Er bemühte sich hier namentlich, den Geschmack an Shakespeares Dichtungen wieder zu erwecken.
Nachdem er sich in den Jahren 1763-65 in Frankreich, Italien [* 26] und Deutschland [* 27] aufgehalten hatte, war er nach Lacys Tod alleiniger Direktor seines Theaters und zog sich 1776 auf sein Landhaus bei London zurück, wo er starb, ein Vermögen von ca. 140,000 Pfd. Sterl. hinterlassend. Sein Leichnam wurde in der Westminsterabtei am Fuß des Shakespeare gewidmeten Denkmals beigesetzt. Garrick hatte seine Mienen sowie sein Sprachorgan auf das bewundernswürdigste in seiner Gewalt; der Ausdruck jeder Leidenschaft stand ihm zu Gebote, so daß er fast gleich groß im Tragischen wie im Komischen war, wenn auch das erstere als sein eigentliches Feld galt.
Von seinen 27 Lustspielen haben sich einige, wie: »The lying valet«, »Miss in her teens«, »High life below stairs« und das mit Colman bearbeitete Stück »The clandestine marriage«, bis heute auf dem Repertoire erhalten. Seine »Dramatic works« erschienen London 1768, 3 Bde. (neuere Ausg. 1798, 3 Bde.). Eine Sammlung seiner zum Teil trefflichen Prologe, Episteln und Gedichte enthalten die »Poetical works of Dav. Garrick« (Lond. 1785, 2 Bde.); seine Korrespondenz erschien 1831.
Vgl. Fitzgerald, Life of D. Garrick (Lond. 1868, 2 Bde.).
Seinen Namen tragen das Vaudeville »Garrick double« von Arm. Gouffé und Garrick Duval und Deinhardsteins Lustspiel in Bristol«. - Seine Gattin Eva Maria, geborne Veigel, geb. zu Wien, war die auch um ihrer Tugend willen gefeierte Tänzerin Violette; sie starb in London, 97 Jahre alt.