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der Fehlergrenze der Nummern nach der Natur der einzelnen Gespinstgattungen in Deutschland [* 2] steht bevor.
der Fehlergrenze der Nummern nach der Natur der einzelnen Gespinstgattungen in Deutschland [* 2] steht bevor.
(span., spr. -nátsch-), rote, süße und schwere spanische Weine aus Katalonien u. Aragonien.
s. Garneele. ^[= (Crangon Fab.), Krustaceengattung aus der Ordnung der Dekapoden, der Horde der Langschwänze ...]
s. Zeugdruckerei. ^[= (Stoffdruckerei), die Kunst, farbige Muster (Dessins) auf Geweben durch Druck zu erzeugen. Die ...]
(Garnstärkemesser), mechanische Vorrichtungen zur Bestimmung der Zerreißungsfestigkeit der Garne, wirken entweder durch Federn (Perroux, Regnier, Hottinger) oder durch Gewichte (Montanier, David, Strecker).
Der Faden [* 3] wird z. B. zwischen zwei Zangen ausgespannt, von denen die eine mit einem Zeiger in Verbindung steht, welcher sich vor einem Quadranten mit Skala bewegt, während die andre Zange [* 4] an einem Belastungsapparat befestigt ist, auf welchen man bis zum erfolgenden Bruche Gewichte legt.
Statt der letztern wird auch Sand oder Quecksilber benutzt.
(Crangon Fab.), Krustaceengattung aus der Ordnung der Dekapoden, der Horde der Langschwänze und der Familie der Garneelen (Carididae), Kleinkrebse mit hornartiger, biegsamer Körperbedeckung, seitlich zusammengedrücktem Körper, großer, den Stiel der äußern Fühler überragender Schuppe und in einer Linie eingelenkten Fühlhörnern. Die Garnate (Granate, Shrimp der Engländer, Crevette der Franzosen, C. vulgaris Fab.), mit fast ganz glattem Körper, unvollkommenen Scheren [* 5] am ersten dickern Fußpaar und drei Stacheln auf dem Kopfbrustschild, bis 8 cm lang, blaß grünlichbraun, lebt in großen Scharen an den sandigen, flachen Küsten der Nordsee und des britischen Seegebiets und wird daselbst gefangen, in Salzwasser abgekocht und meist nach London [* 6] geschafft, um besonders zum Thee gegessen zu werden. Ähnliche Verwendung findet Palaemon serratus Fab., der ebenfalls in der Nordsee und besonders an der französischen Nordküste (als Crevette, Célicoque, Bouquet etc.) vorkommt, 8-10 cm lang wird, und dessen Kopfbruststück vorn in einen säbelförmigen, an der obern Kante gezähnelten Schnabel ausgeht. Er wird beim Kochen rot, der vorige aber farblos. Andre sehr große Arten derselben Gattung leben in den tropischen Meeren.
(spr. garn'rä), Ambroise Louis, franz. Maler und Kupferstecher, geb. zu Rouen, [* 7] lernte bei seinem Vater Jean François Garneray (1755-1837), einem Schüler Davids, ging 1796 aus Lust zu Abenteuern nach Indien, nahm an verschiedenen Seegefechten gegen die Engländer teil und geriet 1806 in Gefangenschaft, worin er bis 1814 blieb. Diese unfreiwillige Muße führte ihn wieder zur Malerei, und 1816 stellte er sein erstes Marinebild aus; 1833 wurde er Direktor des Museums von Rouen und arbeitete später auch für die Porzellanfabrik zu Sèvres. Garneray starb 1857 in Paris. [* 8] Seine Gemälde finden sich in allen französischen Hauptgalerien. Einige derselben stach er selbst in Aquatinta. Auch gab er eine Sammlung: »Vues des ports et côtes de la France« (Par. 1815-32), heraus.
Richard, engl. Dichter und Schriftsteller, geb. zu Lichfield als der Sohn eines höhern Beamten am Britischen Museum, erhielt durch dessen Vermittelung eine Anstellung als Hilfsbibliothekar an diesem Institut und ist seit 1875 Vorsteher der großen Lesehalle. Seine Dichtungen wie seine wissenschaftlichen Aufsätze stehen im Zusammenhang mit seinen antiquarischen und litterarhistorischen Neigungen. Es erschienen von ihm: »Primula«, lyrische Gedichte (1858);
»Io in Egypt, and other poems« (1859);
»Poems from the German« (1862);
»Idylls and epigrams« (1869).
Außerdem veröffentlichte er: »Relics of Shelley« (1862),
eine Sammlung von poetischen Fragmenten dieses Dichters, die er selbst aufgefunden hatte, sowie eine »Selection from Shelley's poems« und gab die »Philological essays« seines Vaters (1859) heraus. Er ist Mitarbeiter vieler Zeitschriften und der »Encyclopaedia Britannica«.
(franz.), mit dem nötigen Zubehör oder Ausschmückung versehen, besonders von Zimmern, ausmöbliert, daher Chambre garnie, Hôtel garni etc.;
in der Goldschmiedekunst [* 9] s. v. w. mit kleinen Edelsteinen, Buckeln etc. eingefaßt (von Ringen, Nadeln [* 10] u. dgl.).
(Garnitz, Garnetz), früheres Maß für Getreide [* 11] und Flüssigkeiten in Polen und Galizien, = 1/32 Scheffel, in Polen = 4 Lit., in Krakau [* 12] = 3,8437 Lit.
(spr. -ieh), 1) Robert, franz. Dichter, geb. 1534 zu Ferté-Bernard in Maine, studierte zu Toulouse [* 13] die Rechte, wurde Parlamentsadvokat zu Paris, dann Lieutenant-criminel von Mans, [* 14] wo er 1590 starb. Schon 1565 in den Jeux floraux als Dichter gekrönt, widmete er sich dem Theater, [* 15] errang mit seinen Tragödien: »Porcie«, »Bradamante« u. a. große Erfolge und kann der Vorläufer Corneilles genannt werden. Seine Tragödien (acht an Zahl) erschienen gesammelt Paris 1585, hiernach in neuer Ausgabe von Förster (Heilbr. 1885, 4 Bde.). Auch veröffentlichte er: »Plaintes amoureuses« (Toulouse 1565);
»Hymne à la monarchie« (Par. 1567);
»Élégie sur le trépas de Ronsard«;
»Le [* 16] tombeau de messire Desportes« etc.
2) Jean Jacques, franz. Historiograph, geb. zu Gorron in Maine, erhielt nach beendeten Studien eine Anstellung am Collège d'Harcourt und später als Professor der hebräischen Sprache [* 17] am Collège de France, dessen Inspektor er 1768 ward. Seit 1762 Mitglied der Akademie der Inschriften, veröffentlichte er in deren Abhandlungen eine Menge von Aufsätzen. Nach Villarets Tod beauftragt, die von Velly begonnene und von jenem fortgeführte »Histoire de France« weiter fortzusetzen, lieferte er die Geschichte der Regierungen von Ludwig XI. bis auf Karl IX., vernichtete aber beim Ausbruch der Revolution den letzten, Karl IX. betreffenden Teil seiner Arbeit, um die gereizte Stimmung des Volkes nicht noch mehr aufzuregen. Als man 1790 den Eid auf die Konstitution von ihm verlangte, legte er seine Stelle nieder. Später erhielt er einen Posten im Nationalinstitut und starb Er schrieb ferner: »L'homme de lettres« (Par. 1764, 2 Bde.);
»Traité de l'éducation civile« (das. 1765);
»L'origine du gouvernement français« (1765) u. a.
3) Jean Guillaume, Mathematiker, geb. zu Vasigny (Ardennen), war Professor der Mathematik in Kolmar, [* 18] an der polytechnischen Schule zu Paris, an der Militärschule zu St.-Cyr, seit 1817 zu Gent [* 19] und starb in Ixelles bei Brüssel. [* 20] Er gab mit Quételet zusammen zwei Teile der »Correspondance mathématique et physique« heraus und verfaßte geschätzte Lehrbücher zu fast allen mathematischen Disziplinen, von denen besonders die Ausgabe des Bézoutschen »Cours complet de mathématiques« (Par. 1798) in 6 Bänden zu nennen ist. Sein »Traité de météorologie« erschien Lille [* 21] 1840, 2 Bde.
4) Joseph Clément, franz. Nationalökonom, Hauptvertreter des Freihandels, geboren im Oktober 1813 zu Beuil in der Grafschaft Nizza, [* 22] begab sich 1829 nach Paris, woselbst er an der Oberhandelsschule erst ¶
Schüler, dann Professor und Studiendirektor wurde. Nachdem er drei Jahre lang Vorträge an dem Athénée royal gehalten, wurde er 1846 als Professor der Volkswirtschaft an die École des ponts et chaussées berufen. 1845 übernahm er die Redaktion des von ihm 1841 mitbegründeten »Journal des Économistes«, welche er bis zu seinem Tod weiterführte. Nach dem Sieg der von R. Cobden gestifteten Freihandelsliga gründete er mit F. Bastiat, Chevalier u. a. die »Association pour la liberté des échanges«, auch war er 1842 bei der Gründung der Pariser Société d'économie politique beteiligt. 1876 wurde er von seinem Heimatswahlkreis zum Senator gewählt. Er starb Von seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Introduction à l'économie politique, avec des considérations sur la statistique, la liberté du commerce et l'organisation du travail« (Par. 1837);
»Traité d'économie politique« (1846, 8. Aufl. 1879);
»Richard Cobden, les ligueurs et la ligue« (1846);
»Sur l'association, l'économie politique et la misére« (1846);
»Premières notions d'économie politique« (4. Aufl. 1872);
»Notes et petits traités« (2. Aufl. 1864);
»Traité des finances« (4. Aufl. 1883);
»Du principe de population« (1857, 2. Aufl. 1885);
»Traité d'arithmétique théorique et appliqué au commerce, etc.« (3. Aufl. 1880) u. a.
5) Charles, franz. Architekt, geb. zu Paris, widmete sich anfangs der Bildhauerkunst [* 24] und trat 1842 in die École des beaux-arts, wo er Schüler von Levieil und Lebas wurde und 1848 für sein Projekt zu einem Konservatorium der Künste und Gewerbe den Preis für Rom [* 25] erhielt. Hier bildete er sich weiter aus, durchforschte die Bauwerke im übrigen Italien, [* 26] in Griechenland [* 27] und einem Teil der Türkei [* 28] und stellte als eine der Früchte seines dortigen Aufenthalts die polychrome Restauration des Tempels der Minerva auf Ägina aus. 1854 kehrte er nach Paris zurück und wurde 1860 Architekt von zwei Arrondissements.
Das Projekt zur Erbauung eines neuen Opernhauses eröffnete ihm 1861 ein großartiges Feld der Thätigkeit, als die Jury dem von ihm eingereichten Plan den ersten Preis zuerkannte und ihm die Ausführung des Riesenbaues übertrug, der 1863 begonnen und 1874 vollendet wurde. Alle Künste haben sich hier vereinigt, um eine entsprechende Vorstellung von dem französischen Kunstvermögen zu geben. Dennoch entbehrt das Ganze des Totaleindrucks vornehmer Schönheit, namentlich durch die gedrückten Verhältnisse der Hauptfassade und die Überladung mit Skulpturen und Malereien. Von seinen Zeichnungen sind noch zu erwähnen: das Forum [* 29] des Trajan und der Tempel [* 30] des Jupiter Serapis in Puzzuoli. Außer mehreren Privatgebäuden in Paris führte er in Monaco [* 31] die umfangreiche Kasino- und Theateranlage aus. Er schrieb: »Travers les arts; causeries et mélanges« (1869),
»Études sur le théâtre« (1871) und besorgte auch die Herausgabe der »Nouvel opéra de Paris« (1876-81).
6) Francis, franz. Schiffsleutnant und hervorragender Reisender, geb. zu St.-Etienne, widmete sich der Marine und machte 1860-62 als Schiffsfähnrich unter Admiral Charner den China- und Kochinchinafeldzug mit. Nach der Eroberung von Saigon fand er Verwendung in der Verwaltung der jungen französischen Kolonie und war dann Teilnehmer und nach dem Tode des Chefs Doudard de Lagrée Leiter der großen Expedition, welche im Sommer 1866 Kochinchina verließ, um die Schiffbarkeit des Mekhong zu untersuchen.
Wenn sich auch das Gegenteil davon herausstellte, so gehört doch die Reise zu den bedeutendsten, welche je in Asien [* 32] gemacht worden sind. Unter Garniers Leitung wurde sogar die Rebellenhauptstadt Talifu in Jünnan besucht und schließlich der Jantsekiang bis nach Hankeou hinab befahren. Dann nahm Garnier 1870/71 teil an der Verteidigung von Paris und arbeitete die Beschreibung seiner Reise aus in dem großartigen Werk »Voyage d'exploration en Indo-Chine, etc.« (Par. 1873). Nach Ostasien zurückgekehrt, machte er eine kürzere Forschungsreise in Kueitschou und Setschuan (»Voyage dans la Chine centrale«, im Bulletin der Pariser Geographischen Gesellschaft, Januar 1874) und wurde dann im französischen Interesse nach Tongking [* 33] geschickt, eroberte dort mit wenigen Leuten die Hauptstadt Hanoi, fiel aber bald darauf im Kampf gegen chinesische Räuberbanden
Vgl. Petit, Francis Garnier (Par. 1885).
7) Jules Arsène, franz. Maler, geb. zu Paris, Schüler Gérômes, kultiviert neben figurenreichen Kultur- und Sittenbildern mit Vorliebe die dramatische Greuelszene. 1869 stellte er im Salon eine Badende und das lüsterne Nachtstück: Fräulein v. Sombreuil, das Glas [* 34] Blut leerend, aus; 1872 folgte das Herrenrecht, eine feine Sittenstudie, 1873 die Vasallenabgabe, 1874 Le roi s'amuse nach Victor Hugo, 1875 die Hinrichtung einer Frau im 16. Jahrh., 1876 die Strafe der Ehebrecher, ein mittelalterliches Sittenbild von großer koloristischer Wirkung.
Den Salon 1877 beschickte er mit dem nach Victor Hugos »Orientales« geschaffenen Bilde: die Favoritin, welcher der blutende Kopf ihrer eben enthaupteten Nebenbuhlerin gebracht wird. 1878 stellte er das Gemälde: der Befreier des Gebiets, nach dem Bericht des »Journal officiel«, wo Thiers in der Kammer jubelnd so genannt ward, 1879 die Versuchung eines frommen Einsiedlers durch zwei nackte Frauengestalten und den humorsprudelnden Festtag, eine Art von Dorfkirmes à la Teniers, aus. Ein Versuch, mit einer Verteilung der Fahnen moderne Stoffe in großem Maßstab [* 35] zu behandeln, mißlang.