Zitronen, gedeihen, während die Ostküste hauptsächlich der Olivenkultur gewidmet ist. Die
Zitronen werden massenweise in
Gärten gezogen, die bald vereinzelt, bald terrassenweise übereinander liegen. Das reizende, fruchtbare und stark bevölkerte
Gestade, das sich von Gargnano (dem schönsten
Punkt am
See) bis
Salo zwischen dem
See und dem
Gebirge erstreckt, führt
den
Namen La
Riviera und gilt für den wärmsten
Punkt Norditaliens. Die Hauptzuflüsse des Gardasees sind die
Sarca, welche
am Nordende des
Sees einmündet, und der Ponale im W., der aus dem Ledrosee kommt; Abfluß ist der
Mincio (Nebenfluß des
Po),
der den
See an seinem Südostende verläßt.
Wie die andern
Seen des nördlichen
Italien,
[* 2] hat auch der Gardasee seine regelmäßigen, die Schifffahrt erleichternden
Winde.
[* 3]
Dampfboote befahren den
See in den
RichtungenRiva-Peschiera und
Riva-Desenzano. Der Gardasee ist, besonders in seiner südlichen
Hälfte, außerordentlich reich an
Fischen, die viel versendet werden. Zu den vorzüglichsten gehören
Lachsforellen, die berühmten
Carpioni
(Salmo punctatus),
Agoni,
Aale u. a. Einige kleine
Inseln zieren den
See, und vom Südufer erstreckt
sich 3½ km weit in den
See die schmale
HalbinselSermione, welche der römische Dichter
Catullus, der daselbst ein Landhaus
hatte, einst als aller
Halbinseln schönste (peninsularum ocellus) pries. S.
Karte
»Tirol«.
[* 4]
»Wache«, speziell
Leibwache eines
Regenten, später größere oder kleinere Truppenabteilungen, welche,
aus dem
Kern der
Heere bestehend,
Fürsten und
Feldherren um ihre
Person scharten.
Alexander d. Gr. besaß eine Garde, die, aus den
vornehmsten Makedoniern gebildet, sich in zwei
Klassen unterschied: die geringern waren Waffenträger
und hatten die äußern Teile seiner
Wohnung oder seines
Zeltes zu besetzen, seine
Pferde
[* 5] zu warten etc.;
die andern waren seine
Jagd-,
Tisch- und Schlafgenossen (Hetairoi) und bildeten die Pflanzschule der künftigen
Heerführer und
Statthalter.
Weit zahlreicher
waren die
Garden und
Leibwachen der persischen
Könige. Nach Herodot bestand
Xerxes' Garde, als er über den
Hellespont ging, aus 12,000 prächtig gerüsteten
Reitern und 10,000 Fußknechten. Zur Zeit der römischen
Republik ward die
Person des
Feldherrn von der Cohors praetoria beschützt, aus welcher unter
Augustus die kaiserliche
Leibwache (praetoriani)
entstand, die (etwa 5000 Mann) in neun
Kohorten geteilt war. Die deutschenKaiser ließen sich von
Trabanten
und später von
Hartschieren bewachen.
Nachbildungen der griechischen und römischen
Garden waren die französische Konsular- und Kaisergarde.
Erstere war drei
Bataillone (à 800 Mann) und zwei
Eskadrons (à 360 Mann) stark; als
Kaiser vermehrte sie
Napoleon I. bis auf 68
Bataillone, 31
Eskadrons
und 68
Geschütze.
[* 11] Sie zerfiel in die alte Garde (die zuerst errichteten drei
RegimenterGrenadiere und zwei
RegimenterJäger)
und in die junge Garde, 1812 gleichsam als Vorschule für die alte errichtet, so daß nur die bessern
Soldaten der jungen in
die alte aufgenommen wurden.
Nach dem
Friedensschluß 1871 wurde die Garde nicht wiederhergestellt. In
Preußen ist seit 1815 ein selbständiges Gardekorps
ganz wie die übrigen
Armeekorps formiert, das sich aber aus dem ganzen
Staat ergänzt. Dasselbe ist der
Fall in Rußland.
England hat besondere Garderegimenter in geringer Zahl. Vor andern
Truppen hat die Garde neben der auszeichnenden
Uniform die etwas
bessere Auswahl des
Ersatzes voraus, steht ihnen aber im
Dienst völlig gleich.
Österreich
[* 12] hat keine Gardetruppen, wohl aber
die im vorigen
Jahrhundert errichteten Hofgarden und zwar die Erste Arcierenleibgarde (seit 1763), die
königlich ungarische
Leibgarde (seit 1760) und die k. k. Trabantenleibgarde. Die
Kapitäne dieser drei
Garden sind
Generale
der
Armee, ihre
UnteroffiziereStabsoffiziere; eigentliche
Truppen für den Wachtdienst in den k. k.
Schlössern etc. sind die
k. k.
Leibgardereiter-Eskadron (1849 errichtet) und die k. k. Hofburgwache (seit 1802).
Ähnliche
Garden kleinerer
Staaten dienen lediglich Paradezwecken. Über
National- und
Kommunalgarden als
Bürgerbewaffnung s.
Volksbewaffnung.
duCorps (franz., spr. gard dü kör),
»Leibgarde« zu
Pferde, früher auch vornehme Gardeabteilung zur Bewachung
der fürstlichen Gemächer, erscheint um 1440 in
Frankreich, wo sie zur maison militaire gehörte, wurde 1791 aufgelöst,
lebte aber bei der
Restauration wieder auf. In
Brandenburg
[* 13] erhielt 1692 die Trabantengarde den
Namen Garde du Corps, wurde aber um 1715 wieder
aufgelöst und von
Friedrich d. Gr. neu errichtet und besteht noch heute. Es ist ein Kürassierregiment
von 5
Eskadrons, jede zu 2
Kompanien; die 1.
Kompanie heißt
Leibkompanie, ihr
Chef ist der
Kaiser.
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