gegen
Tunis
[* 2] (1535) teilnehmen, bei welchem er sich wiederum durch seine
Tapferkeit auszeichnete. Nach
Ausbruch des
Kriegs gegen
Frankreich (1536) mit dem Oberbefehl über ein Infanterieregiment betraut, wurde er beim
Sturm auf einen befestigten
Turm in
[* 3] der
Nähe von
Fréjus durch einen Steinwurf tödlich am
Kopfe verwundet und starb wenige
Wochen darauf,
in
Nizza.
[* 4] Die
Spanier haben Garcilaso stets die größte Bewunderung gezollt und nennen ihn den
»Fürsten« ihrer Dichter, ein
Name,
der in einem beschränkten
Sinn allerdings
Berechtigung hat, indem es war, der dem von
Boscan in die spanische
Dichtkunst eingeführten
italienischen
Stil durch die ausgezeichnete Art, wie er die neuen
Formen behandelte, dauernde, für längere
Zeit fast ausschließliche Geltung verschaffte.
Mit wenigen Ausnahmen sind seine Gedichte in den italienischen Versmaßen geschrieben, und viele derselben sind von vollendeter
Schönheit. Der
Wohllaut seiner
Verse ist in
Spanien
[* 5] kaum übertroffen worden. Aber es fehlte seinem
Talent sowohl
an Vielseitigkeit als an Selbständigkeit, und wie in seinen
Eklogen den Vergil, so ahmte er in seinen
Sonetten den
Petrarca
nach. Seine Gedichte wurden zuerst mit denen seines
FreundesBoscan zusammen gedruckt, bis
Fr.
Sanchez de la Brozas eine Einzelausgabe
mit erklärenden Anmerkungen veranstaltete
(Salamanca 1574). Mit ausführlichem
Kommentar gab sie
Fern.
de
Herrera
(Sevilla
[* 6] 1580), mit kürzern
Erläuterungen Tomas Tamayo de Vargas
(Madr. 1622) heraus. Unter den spätern, sehr zahlreichen
Ausgaben sind die von J. N. de Azagra
(Madr. 1765, das. 1817) und von J. M. Ferrer (das. 1827) die
besten. Auch erschienen sie in der »Biblioteca de autores
españoles«, Bd. 32.
2) Span.Historiker, genannt der
Inka,
[* 7]
weil er mütterlicherseits von den alten Herrschern
Perus stammte, geb. 1540 zu Cuzeo,
kam in seinem 20. Jahr nach
Spanien, wo er unter
Johann vonÖsterreich
[* 8] gegen die
Morisken in
Granada
[* 9] kämpfte und 1616 starb.
Er ist Verfasser einer Geschichte der
Entdeckung von
Florida unter dem
Titel: »La
Florida del Inca« (Lissab.
1606,
Madr. 1723) und einer Geschichte von
Peru:
[* 10] »Comentarios reales, que tratan del régen
de los Incas reyes, que fueron del
Perú« (Bd. 1, Lissab.
1609; Bd. 2,
Cordova 1617). Beide Werke sind zwar vielfach durch
Fabeln entstellt, gewähren aber doch
manche interessante Aufschlüsse und bieten eine unterhaltende
Lektüre. Sie sind daher öfters wieder gedruckt worden (zuletzt
Madr. 1800-1803, 17 Bde.).
»La poésie philosophique
et religieuse chez les Persans« (4. Aufl. 1864, 3 Bde.)
und die
»Allégories, récits poétiques etc.« (2. Aufl. 1877).
In derFolge widmete er sich vorzugsweise dem
Studium der Hindostanisprache und galt unbestritten als der
erste Kenner derselben in
Europa.
[* 13] Seine
Hauptwerke auf diesem Gebiet sind: »Mémoires sur les particularités de la religion
musulmane dans l'Inde« (1832);
»Les aventures de Kamrup« (Übersetzung, 1834);
die Übersetzung der Werke des Dichters
Wali
(1834);
die
»Histoire de la littérature hindoue e hindoustani« (2. Aufl. 1871, 3 Bde.);
»Rudiments de la langue hindouie« (1847);
»Rhétorique et prosodie des langues de l'Orient musulman« (1848, 2. Aufl.
1873);
»La doctrine de l'amour« (Übersetzung aus der Hindostanisprache, 1859);
»Cours d'hindoustani« (1870) u. »La
langue et la littérature hindoustanies 1850-69« (2. Aufl. 1874), an
welche sich seit 1870 eine Jahresrevue unter demselben
Titelanschloß.
L.,Gattung aus der
Familie der
Guttiferen,
Bäume mit gegenständigen, lederartigen, ganzrandigen Blättern,
end- oder achselständigen, einzelnen, gebüschelten oder in
Rispen geordneten
Blüten und fleischiger, später oft austrocknender
Frucht. Etwa 40
Arten, von denen die meisten im tropischen
Asien,
[* 14] wenige in
Afrika
[* 15] und auf
Madagaskar
[* 16] heimisch,
mehrere durch ihre
Schönheit und den
Wohlgeruch ihrer
Blüten ausgezeichnet sind oder äußerst wohlschmeckende
Früchte tragen.
Sie enthalten einen vielfach verwertbaren
Milchsaft, ölreiche
Samen
[* 17] und liefern dauerhaftes und meist sehr hartes
Nutzholz.
GarciniaMorella Desr. (Gummiguttbaum), ein etwa 18 m
hoher
Baum mit 10-12
cm langen, kurzgestielten, elliptischen Blättern, kleinen
Blüten und kirschengroßen
Beeren, wächst in
den feuchten Wäldern Südindiens und
Ceylons, in
Kambodscha,
Siam und im südlichen Kochinchina und liefert aus den
Gummigängen
der
Rinde einen gelben
Milchsaft, welcher eingetrocknet als
Gummigutt in den
Handel kommt.
Garcinia indicaChoisy
(Garcinia purpureaRoxb.), ein
Baum mit hängenden
Zweigen, dunkelgrünen Blättern, apfelgroßen
Früchten mit purpurfarbener
Pulpa
und nieren- oder halbmondförmigen
Samen, aus welchen man die
Kokumbutter gewinnt, ein talgartiges, weißes, brüchiges
Fett
von schwachem, nicht unangenehmem
Geruch, welches bei 35° schmilzt, bei 24° erstarrt und zur
Verfälschung
der
Sheabutter und in
England zur Bereitung von
Pomade dient. Garcinia MangostanaL.
(Mangostane), ein
Baum auf
Malakka und den
Inseln
des
Indischen Archipels, wird dort sowie in Hinterrndien häufig kultiviert. Er besitzt eine kegelförmige
Krone und trägt
große, rote
Blüten. Die sehr wohlschmeckenden rötlichbraunen
Früchte von derGröße einer
Pomeranze
gehören zu den vortrefflichsten Obstsorten
Ostindiens, werden wie die
OrangenEuropas gegessen und finden auch als
Heilmittel
Anwendung. Die äußere bittere und zusammenziehende
Rinde derselben wird wie die
Rinde des
Stammes gegen
Durchfälle und
Ruhren
und zum
Schwarzfärben gebraucht. Der
Baum kommt auch in europäischen
Gewächshäusern vor.
Garcinia pedunculataRoxb. ein gegen 20 m hoher
Baum in
Bengalen, trägt gegen 1 kg schwere, angenehm sauer schmeckende
Früchte, deren Saft sowohl
an
Speisen gethan, als auch zu kühlenden
Getränken benutzt wird. Die getrockneten
Früchte pflegt man auch auf Seereisen mitzunehmen.
lehnte sich an die Richtung seines FreundesMickiewicz an und hinterließ eine von diesem herausgegebene episch-philosophische
Dichtung: »Die Schicksale Waclaws«, die an mystischer Tendenz kränkelt, sich aber durch Formvollendung auszeichnet, sowie lyrische
Gedichte, darunter feurige Kriegssonette. Seine »Poezye« erschienen gesammelt
Paris 1833 und Leipzig
[* 23] 1860.