eng angeschlossen, daß seine
Bilder häufig mit denen des erstern verwechselt wurden. In seinen reifsten Werken übertraf
er ihn jedoch durch
Anmut und
Schönheit. Seine bedeutendsten Staffeleibilder
(Madonna mit dem
Kind und zwei
Engeln;
Madonna mit
dem
Kind, von
Engeln und
Heiligen umgeben) befinden sich im
Berliner
[* 2]
Museum.
Sein Beiname del Garbo rührt
von der
Straße her, in welcher er wohnte.
(spr. garßāung),PedroAntonio Correa y Salema, portug. Dichter, geb. zu
Lissabon,
[* 4] starb, auf Befehl des
Marquis von
Pombal verhaftet, im Gefängnis. Garção war als
Lyriker
am bedeutendsten, und namentlich die didaktische
Satire und die
Epistel (nach dem
Muster des Horaz) gelangen ihm trefflich;
für die
Bühne schrieb er eine
Reihe von
Konversationsstücken. Wegen seines feinen
Geschmacks und seiner Korrektheit sehen
die Portugiesen in ihm eine Art von litterarischem
Reformator und stellen ihn namentlich als
Dramatiker
sehr hoch. Seine
Dichtung
»Cantata de
Dido« zählt zu den besten der portugiesischen Litteratur. Seine nicht zahlreichen
»Obras
poeticas« erschienen
Lissabon 1778 u. öfter.
Gutierrez (spr. gardsīa gutiérres),Antonio, span.
Dramatiker, geb. 1812 zu
Chiclana in der
ProvinzCadiz, studierte
anfangs
Medizin, widmete sich aber in
Madrid bald ausschließlich litterarischen
Arbeiten, brachte 1836 seine
Tragödie »El trovador« auf die
Bühne und erntete damit enthusiastisches
Lob. Von seinen folgenden
Stücken fand nur »El encubierto
de
Valencia«
[* 17] annähernden Beifall, während die
Tragödien: »El page« und »La
campana de
Huesca« trotz bedeutender
Schönheiten keinen Erfolg hatten.
Verstimmt hierüber, begab sich Garcia Gutierrez nach
Amerika und kehrte erst nach längerer Zeit nach
Spanien
[* 18] zurück, wo er nun zum Mitglied
der obersten Theaterjunta ernannt wurde. Gegenwärtig
ist erDirektor des archäologischen
Museums in
Madrid. Unter seinen spätern
dramatischen
Produktionen verdienen namentlich die
Tragödien:
»Simon Bocanegra« und »Venganza catalana« Hervorhebung.
Daneben gab Garcia Gutierrez eine Sammlung unbedeutender lyrischer Gedichte unter dem
Titel:
»Luz y tinieblas«
(Madr. 1861, 2 Bde.) heraus.
Seit
Jahren arbeitet
er an einem
Epos über die
EroberungMexikos, von dem bis jetzt Bruchstücke erschienen sind, die etwas Bedeutendes
erwarten lassen. Eine Auswahl seiner dramatischen Werke erschien
Madrid 1866.
yTessara (spr. gardsīa),Gabriel, span. Dichter und
Publizist, geb. zu
Sevilla, studierte die
Rechte
und begab sich 1839 nach
Madrid, wo er als politischer Schriftsteller thätig war und mit den hervorragendsten Staatsmännern
und
Gelehrten in
Verbindung trat.
Später wurde er zum bevollmächtigten
Ministerresidenten in den
Vereinigten Staaten
[* 19] von
Nordamerika
[* 20] ernannt, kehrte indessen infolge von Anfeindungen aller Art nach kurzer Zeit nach
Europa
[* 21] zurück. Er starb in
Madrid. Unter seinen Gedichten gilt das leider unvollendete »Un diablo más«
für eins der schönsten.
(eigentlich
Garcias Laso) de la
Vega (spr. gardsilāßo de la wēga), 1) einer der größten
span. Dichter, geb. 1503 zu
Toledo,
[* 22] erhielt eine vortreffliche
Erziehung und kam schon früh an den
Hof
[* 23] König
Karls I., wo er
mit
Boscan (s. d.) bekannt wurde, der ihn zum tiefern
Studium der Alten und der
Italiener anregte. In
KarlsHeeren kämpfend,
erwarb er sich die
Gunst seines Gebieters in dem
Grade, daß dieser ihn zu einem seiner Ehrenkavaliere
ernannte, in welcher
Eigenschaft Garcilaso ihn auf fast allen seinen
Reisen begleiten mußte. So folgte er ihm auch 1529 nach
Italien,
[* 24] wo er bis zur Beendigung des
Feldzugs blieb.
gegen Tunis
[* 29] (1535) teilnehmen, bei welchem er sich wiederum durch seine Tapferkeit auszeichnete. Nach Ausbruch des Kriegs gegen
Frankreich (1536) mit dem Oberbefehl über ein Infanterieregiment betraut, wurde er beim Sturm auf einen befestigten Turm in
[* 30] der Nähe von Fréjus durch einen Steinwurf tödlich am Kopfe verwundet und starb wenige Wochen darauf,
in Nizza.
[* 31] Die Spanier haben Garcilaso stets die größte Bewunderung gezollt und nennen ihn den »Fürsten« ihrer Dichter, ein Name,
der in einem beschränkten Sinn allerdings Berechtigung hat, indem es war, der dem von Boscan in die spanische Dichtkunst eingeführten
italienischen Stil durch die ausgezeichnete Art, wie er die neuen Formen behandelte, dauernde, für längere
Zeit fast ausschließliche Geltung verschaffte.
Mit wenigen Ausnahmen sind seine Gedichte in den italienischen Versmaßen geschrieben, und viele derselben sind von vollendeter
Schönheit. Der Wohllaut seiner Verse ist in Spanien kaum übertroffen worden. Aber es fehlte seinem Talent sowohl
an Vielseitigkeit als an Selbständigkeit, und wie in seinen Eklogen den Vergil, so ahmte er in seinen Sonetten den Petrarca
nach. Seine Gedichte wurden zuerst mit denen seines FreundesBoscan zusammen gedruckt, bis Fr. Sanchez de la Brozas eine Einzelausgabe
mit erklärenden Anmerkungen veranstaltete (Salamanca 1574). Mit ausführlichem Kommentar gab sie Fern.
de Herrera (Sevilla 1580), mit kürzern Erläuterungen Tomas Tamayo de Vargas (Madr. 1622) heraus. Unter den spätern, sehr zahlreichen
Ausgaben sind die von J. N. de Azagra (Madr. 1765, das. 1817) und von J. M. Ferrer (das. 1827) die
besten. Auch erschienen sie in der »Biblioteca de autores
españoles«, Bd. 32.
2) Span. Historiker, genannt der Inka,
[* 32] weil er mütterlicherseits von den alten Herrschern Perus stammte, geb. 1540 zu Cuzeo,
kam in seinem 20. Jahr nach Spanien, wo er unter Johann vonÖsterreich
[* 33] gegen die Morisken in Granada
[* 34] kämpfte und 1616 starb.
Er ist Verfasser einer Geschichte der Entdeckung von Florida unter dem Titel: »La Florida del Inca« (Lissab.
1606, Madr. 1723) und einer Geschichte von Peru:
[* 35] »Comentarios reales, que tratan del régen de los Incas reyes, que fueron del
Perú« (Bd. 1, Lissab.
1609; Bd. 2, Cordova 1617). Beide Werke sind zwar vielfach durch Fabeln entstellt, gewähren aber doch
manche interessante Aufschlüsse und bieten eine unterhaltende Lektüre. Sie sind daher öfters wieder gedruckt worden (zuletzt
Madr. 1800-1803, 17 Bde.).