Diesem unterstehen die
Raba und Rorissa. Die
Priester heißen Lubu. D'Abbadie hat in der
Religion der Galla Anklänge an den christlichen
Glauben zu finden geglaubt. Die
Sprache
[* 3] der Galla gehört zu der äthiopischen (südlichen)
Gruppe der hamitischen
Sprachen. Ein
Wörterbuch derselben, nebst
Grammatik, lieferte Tutschek
(Münch. 1844-45, 3 Bde.), eine
Grammatik auch Massaja
(Par. 1867).
Vgl.
Krapf, Travels, researches and missionary labours in Eastern Africa (Lond. 1860);
Ebenso energisch in der
Charakteristik waren seine Erstürmung
Antiochias (1849) und das große, tief und ergreifend aufgefaßte
Gemälde: die
LeichenEgmonds undHoorns (1851), welches den Höhepunkt seines künstlerischen
Vermögens
bezeichnet. Im J. 1852 fand ein sehr ansprechendes Genrebild Gallaits: ein junger slawischer Musikant mit seiner
Schwester,
auf der
Berliner
[* 11]
Ausstellung großen Beifall.
Mehr durch die staunenswerte
Technik als durch tiefern Gedankengehalt erregten
Bewunderung: eine ruhende Zigeunerin mit ihren beiden
Kindern (1852), die letzten
Augenblicke des
GrafenEgmond (1858,
Berliner Nationalgalerie) und
Tasso im Gefängnis.
Voll tiefer
Empfindung war wieder die
Familie des Gefangenen, welche Gallait 1855 zur
Ausstellung brachte. Unter seinen spätern
Schöpfungen sind hervorzuheben: Johanna die Wahnsinnige;
(Gallaeci,Callaïci, jetzt
Gallegos),
Volk im alten
Hispanien, welches seine
Wohnsitze
im äußersten Nordwesten zwischen dem
Durius
(Duero) und dem Atlantischen
Ozean hatte. Das Land derselben hieß Galläcia (das
heutige
Galicien). Die Galläker zerfielen in die Gallaeci Bracarenses (nach ihrer Hauptstadt
Bracara, jetzt
Braga) mit 24 Landgemeinden,
welche in der
Ebene zwischen
Durius und Minius wohnten, u. die Gallaeci Lucenses mit der Hauptstadt
LucusAugusti und 16 Landgemeinden. Unter den Galläkern saß das keltische
Volk der Artabri (Arotrebä), welches wahrscheinlich
zur
See aus
Gallien eingewandert war.
die von der
Gallwespe
(Cynips gallae tinctoriaeOl.) auf
QuercusinfectoriaOliv. in
Vorderasien, in Mitteleuropa
auch auf Q. pubescensWilld. und Q. sessilifloraSm. erzeugten
Gallen (s. d.). Die kleinasiatischen Galläpfel (Aleppogallen) sind
kugelig, von 1,5-2,5cmDurchmesser, kurzgestielt, auf der obern Hälfte höckerig und faltig, blaßgelb, bräunlich bis schwärzlichgrün,
mit etwa 3
mm weitem Flugloch, innen heller, mit 5-7
mm weiter Höhlung. Sie sind spröde, auf dem
Bruch
wachsartig glänzend, locker-körnig oder wie strahlig-kristallinisch, auch ganz zerklüftet, die dunklern sind schwerer,
die hellern leichter als
Wasser.
Sie sind geruchlos und schmecken intensiv zusammenziehend. Der Gerbsäuregehalt steigt (besonders bei dunkeln, nicht durchbohrten,
d. h. vor dem Ausschlüpfen des Insekts gesammelten,
Sorten) bis auf 70 Proz.; außerdem enthalten sie
Gallussäure,
Zucker,
[* 21] einen pektinartigen
Körper, Ellagsäure, einen
Farbstoff,
Gummi, ätherisches
Öl,
Harz,
Eiweißkörper,
Cellulose
und unter den Aschenbestandteilen besonders Kalkverbindungen. Im
Handel erscheinen meist die großen, bestäubt aussehenden
mosulschen (welche häufig über
Bombay
[* 22] kommen) und die
Aleppo-Galläpfel (Yerli). Die ausgelesenen kleinsten Galläpfel
¶
mehr
kommen als Soriangalläpfel von Triest
[* 24] aus auf den Markt. Die deutschen, französischen und kleinen ungarischen Galläpfel werden von
CynipsKollariHart. auf QuercussessilifloraSm., Q. pubescensWilld., auch auf Q. infectoriaOliv. erzeugt; sie sind ziemlich
genau kugelig, außen meist glatt, hellbraun, innen heller, von 1-2,5 cmDurchmesser und schwammigem Gefüge
und enthalten 25-30 Proz. Gerbsäure. Die größten mitteleuropäischen Galläpfel (bis 3,5 cmDurchmesser) sind die großen ungarischen,
welche CynipshungaricaHart. auf QuercuspedunculataEhrh. erzeugt; sie sind kugelig, auf der kahlen, grauen bis braunen Oberfläche
mit zahlreichen stumpfen bis spitzen und kantigen Erhabenheiten versehen, besitzen kleine Fluglöcher
und schwammiges, tiefbraunes Gewebe.
[* 25]
Durch den Stich von Cynipscalicis Burgsd.
in die junge Frucht von QuercuspedunculataEhrh., seltener Q. sessilifloraSm. entstehen die Knoppern (s. d.). Kleinasiatische
und griechische Galläpfel wurden schon zur Zeit des Hippokrates und Theophrast technisch und medizinisch verwendet. Mit Galläpfeln
getränktes Papier benutzte man nach Plinius zur Prüfung des Kupfervitriols auf Eisenvitriol. Auch später
blieben in medizinischem Gebrauch, und nach den Kreuzzügen bildeten kleinasiatische Galläpfel einen regelmäßigen Ausfuhrartikel
jener Länder.
Die chinesischen Galläpfel werden durch den Stich einer Blattlaus, AphischinensisBell., an Blättern und Blattstielen wahrscheinlich
von Rhus semialata Murray erzeugt und gleichen meist in die Länge gezogenen, zugespitzten, höckerigen,
häufig verschieden gekrümmten und eingedrückten, 10 cm langen und 4 cm breiten Blasen. Die Wand derselben ist hornartig,
brüchig, etwa 2 mm dick, die Oberfläche grau, fein samtartig behaart, innen braun, schellackartig. Im Wasser erweichen sie
zu einer weißlichen, dicken, biegsamen und leicht schneidbaren Masse.
Sie enthalten 65-75 Proz. Gerbsäure, 8 Proz. Stärkemehl und fast 1 Proz. Fett. Man benutzt die Galläpfel zum Schwarz-, Braun-, Graufärben
von Wolle, Leder etc., zur Bereitung von Tinte, Tannin, Gallussäure und Pyrogallussäure. Japanische Galläpfel sind den chinesischen durchaus
ähnlich, meist aber etwas kleiner und nach dem Aufweichen in kaltem Wasser heller. Chinesische Galläpfel wurden
früh von Reisenden erwähnt und gelangten 1816 nach London,
[* 26] wurden aber erst seit Mitte der 40er Jahre, die japanischen etwa
seit 1860 regelmäßig in Europa eingeführt. Galläpfeltinktur, ein mit schwachem Spiritus
[* 27] bereiteter Auszug von Galläpfeln,
dient als Reagens.