1853 rückten die
Russen, 1855 die
Österreicher in ein und hielten die Stadt bis 1857 besetzt. Während des russisch-türkischen
Kriegs (1877-78) war sie wieder in den
Händen der
Russen, welche die Militärbahn nach
Bender im
Januar 1878 eröffneten. Galatz war
bis 1883
Freihafen.
(Galaxydion), Hafenstadt im griech.
NomosPhthiotis und
Phokis, Eparchie Parnasis, am gleichnamigen
Busen, einem
nach N. ziehenden Teil des
Golfs von
Lepanto, mit
Marineschule und (1879) 4226 Einw. Vor dem griechischen Freiheitskampf
betrieb Galaxidi ausgedehnten
Handel und Schifffahrt, doch ward es 1821 von denTürken ganz zerstört;
jetzt
hat es sich wieder sehr gehoben. Galaxidi nimmt die
Stelle des alten Öanthia ein.
Als 68 an mehreren
OrtenAufstände gegen
Nero ausbrachen, wurde Galba zuerst in
Gallien von
JuliusVindex und den dortigen
Truppen
als
Kaiser ausgerufen und nach
NerosTod vom
Senat, den
Prätorianern und den Befehlshabern der
Provinzen als
Kaiser anerkannt.
Aber bei seinem hohen
Alter (er war 73 Jahre alt) ermangelte er nicht nur der
Energie, sondern zeigte sich
auch geizig, mißtrauisch und grausam. Er erbitterte die
Soldaten durch Verweigerung der üblichen
Geschenke und ließ sich
von drei Günstlingen, Vinius,
Laco und Icelus, leiten, so daß die Unzufriedenheit allgemein wurde.
Als sich daher die
Legionen in Obergermanien empörten, suchte Galba durch
Adoption eines jüngern
Gehilfen
und einstigen Nachfolgers seinem
Thron
[* 5] eine
Stütze zu geben.
Otho aber, der frühere
Statthalter von
Lusitanien, einer der ersten,
die Galba unterstützt hatten, rechnete auf jene
Würde und erregte, als die
Wahl auf
Piso Licinianus fiel, einen
Aufstand der
Prätorianer,
in welchem Galba, als er sich in einer
Sänfte über das
Forum
[* 6] tragen ließ, von einem
TruppReiter überfallen,
von der
Sänfte herabgeworfen und getötet ward (15. Jan. 69).
GleichesSchicksal hatte kurz nachher der von ihm adoptierte
Piso.
Die im kapitolinischen
Museum zu
Rom
[* 7] befindliche
Büste des Galba gilt als ein
Muster geistreicher Porträtbildnerei
der
Römer.
[* 8]
(Galbanharz,Mutterharz),
Gummiharz, der erhärtete
Milchsaft von
FerulagalbanifluaBoiss. et Buhse
und F. rubricaulisBoiss.
(Umbelliferen)
[* 9] in
Persien,
[* 10] welcher am
Stengel
[* 11] und an der
Basis der
Blätter austritt und erstarrt. Die
bei uns gewöhnlich im
Handel vorkommende
Ware besteht aus mehr oder weniger verklebten, kleinen, unregelmäßigen, außen
bräunlichgelben, ein wenig ins Grünliche fallenden
Körnern, welche in der
Kälte spröde, zwischen den
Fingern knetbar sind, eigentümlich stark aromatisch, nicht widerlich riechen und bitterlich, etwas terpentinartig schmecken.
Galbanum enthält
Harz,
Gummi und schwefelfreies ätherisches
Öl; es löst sich nicht vollständig in
Alkohol und gibt mit
Wasser eine
Emulsion. ImHandel unterscheidet man in granis s. lacrymis, die beste
Sorte, in
kleinen, losen
Körnern,
und in massis, in dunklern
Massen, gemengt mit mehr oder weniger
Körnern und Unreinigkeiten. Galbanum dient als
Arzneimittel; man
schrieb ihm früher gewisse Einwirkungen auf das Uterinsystem zu, benutzt es aber jetzt fast nur noch
äußerlich als leicht hautreizendes
Mittel in
Pflastern. Galbanum scheint als Chelbenah beim altisraelitischen
Gottesdienst zum
Räuchern
benutzt worden zu sein, auch Theophrastus und
Dioskorides kannten es, und im
Mittelalter wurde es häufig als
Gewürz und
Heilmittel
benutzt.
höchster Gipfel
Norwegens in den
Jötunfjelden, erhebt sich im O. des engen Bäverdal 2560 m
hoch, 200-300 m über dem
Plateau, auf dem sich der wild zerklüftete Styggebrä hinzieht.
Unter den erstern, die eine erhabene Auffassung und
Charakteristik sowie ein glänzendes
Kolorit zeigen, sind die bedeutendsten:
die Trauerstätte der
Juden in
Jerusalem
[* 17] (1862), der Einzug in
Jerusalem (1867), die Rückkehr des verlornen
Sohns (1869),
Abraham
mit
Isaak auf dem Weg zum
Opfer (1872) und die Verstoßung der
Hagar (1873). Dazu kommen an fein und zart
empfundenen Genrebildern: die kleine Großmama, des
VatersSegen, die
Verbannung, die
Augen des
Blinden (1873), der
Frühling im
Orient (1874), die Konkursprüfung (1875), die
Schachspieler, die Liebesgeschichte (1876), die Kriegsbeute und einInterieur
in
Algier.
(lat.), der Lederhelm der alten
Römer ohne
Visier, bei den
Offizieren mit dem
Helmbusch (crista, juba) geschmückt.
Galea aponeurotica
(Sehnenhaube), sehnige
Haut,
[* 18] die zwischen den
Stirn- und Hinterhauptsmuskeln ausgespannt ist.
(Galere), das größere Ruderkriegsschiff des
Mittelalters, besonders im
MittelländischenMeer; in speziellerm
Sinn eine besondere
Gattung dieser Schiffsart. Das 1 m über
Wasser liegende
Deck (oft das einzige) trug
eine
ReiheRuderer an jedem
Bord, zur Verstärkung
[* 19] des Ruderwerks ward aber eine zweite
Reihe Leute daneben, nach der Mittellinie
des
Schiffs zu, placiert, darauf folgte eine dritte etc. bis zu acht
Reihen.
In den mittelalterlichen
Chroniken
heißen Galeeren mit drei
Reihen von Leuten auf jeder Seite triremes, mit vier
Reihen quadriremes. Je nach der Art, wie die
Kraft
[* 20] der Leute an den
Rudern nutzbar gemacht wurde,
gab es zwei Hauptsysteme von Galeeren, alla scaloccio
und alla zenzile. Bei dem erstern stand die
Bank, auf welcher die drei oder vier nebeneinander befindlichen
Ruderer (auf einer
Galeere von drei oder vier
Reihen) saßen, genau quer zur
Richtung des
Schiffs, und alle drei oder vier Mann handhabten gemeinsam
den langen
Griff eines sehr langen
Ruders. Bei den Zenzile-Galeeren stand jede
Bank, auf welcher die drei
oder vier nebeneinander sitzenden
Ruderer saßen, nicht genau
¶
mehr
quer, sondern ein wenig schräg, mit dem innern Ende etwas mehr nach vorn geschoben, so daß jeder Mann etwa 15 cm weiter
nach vorn saß als der nächst äußere. Hier handhabte jeder Mann ein besonderes Ruder, dessen Innenbordteil, wie die Gesamtlänge,
um so größer war, je weiter der Mann nach innen saß. Der allgemeine Typus der Galeeren kennzeichnete
sich durch langen, schmalen Bau (35-45 m Länge, Verhältnis der Breite
[* 22] zur Länge wie 1:7-8), geringen Tiefgang und meist rein
lateinische Takelage, zwei (selten drei) verhältnismäßig kurze Masten mit je einer einzigen enorm langen, oft aus zwei
Stücken zusammengesetzten, schräg in die Luft starrenden Rute (lateinischen Raa), die ein einziges dreieckiges
Segel trug.
Das obere Ende des Mastes erschien als massiver Klotz mit Durchbohrungen für die Taue; neben den Topp war ein »Mastkorb« in Form
eines konischen, nach dem Mast zu abgeplatteten Trinkbechers und Rostwerk für den Ausguck und die Scharfschützen gehängt.
Der Achtersteven war, wie der Vorsteven, stark gekrümmt, und das daran in Angeln hängende Steuerruder hatte demgemäß Sichelform.
Über dem Kopf des Steuerruders schob sich eine im Grundriß viereckige, nach hinten schmäler werdende Galerie weit nach hinten
heraus und trug in ihrer Mitte die »Hütte« für den Kapitän in Form eines Tonnengewölbes.
Von hier aus lief, während der Raum unter Deck in verschiedene Kammern für Ausrüstungsstücke und Vorräte geteilt war, über
das ganze Deck bis zum Vorschiff ein 60 cm breiter Gang
[* 23] zwischen den beiderseits liegenden Ruderbänken, auf welchen die Ruderer,
mit dem Gesicht
[* 24] nach dem Hinterschiff, angefesselt und meist ganz ohne Bekleidung saßen. Parallel
[* 25] dem Bord,
aber etwa 1 m außerhalb desselben, von ihm abgetrennt und nur durch unten von der Schiffswand ausgehende Träger
[* 26] 1 m hoch
über Wasser gehalten, lief auf jeder Seite des Schiffs ein fußdicker Baum, die Apostis, längs des ganzen Ruderwerks dahin
und diente den Rudern als Hebelstützpunkt beim Rudern, als Auflagepunkt, wenn sie beim Segeln ausgehoben
und ziemlich horizontal gelegt waren.
Da, wo die Ruderbänke nach dem Vorschiff hin endigten, zog sich in spätern Zeiten, als die Galeeren mit Geschütz bewaffnet
waren, über das Schiff
[* 27] eine hölzerne mannshohe Querwand, bez. Back, mit fünf Geschützpforten, die Rambate.
Später erhielten die Galeeren auch auf den Flanken zahlreiche kleine Geschütze,
[* 28] meist Drehbassen. Das vordere wie das hintere
Ende des Decks war von Ruderbänken frei und, wie auch oft der mittlere Gang (coursie), für die Seesoldaten bestimmt, denen
man hier zuweilen hölzerne Kastelle errichtet hatte. Vom obern Teil des Vorstevens lief etwa 1 m über
Wasser nach vorn ein bis zu 6 m langer hölzerner Schnabel, an dem oft das untere Ende der vordern Rute befestigt war, und mit
dem man im Gefecht zuweilen den Gegner anzurennen suchte.
Die Taktik der Galeeren, seitdem sie Geschütze führten, war durch die Placierung dieser letztern im Bug
bedingt: sie drehten dem Feind stets ihre Vorderseite zu und erreichten so dieselben Vorteile, die man jetzt bei den neuesten
Panzerschiffen durch die Geschützdisposition für Frontalfeuer erstrebt, nämlich möglichst alle Geschütze nach vorn zu
verwerten, da der Bug dem Feinde die denkbar geringste Zielfläche bietet. Beim Nahkampf diente der breite,
einer spitz zulaufenden Gartenleiter ähnliche, lange Schnabel als Enterbrücke, auf welcher die verhältnismäßig sehr starke
Besatzung von Soldaten das feindliche Schiff zu erreichen und zu erobern suchte.
Was die einzelnen Arten und Abarten dieser Ruderschiffe und
ihre Namen anlangt, so stammen sie fast sämtlich
von der byzantinischen Galaia aus der Zeit des KaisersLeo des Taktikers, einem kleinen Fahrzeug der Dromonklasse (s. Dromones)
mit Einer Ruderreihe. Die Galeeren führten meist 24-26 Ruder auf jeder Seite. Jedes Ruder wurde in der besten Zeit von 4-5
Mann bedient. Die Bemannung bildeten außer den Truppen und einigen Seeleuten der Kapitän, der Argousin,
d. h. der Offizier, welcher die Polizei an Bord handhabte, seine Mousses, welche die Ruderer fesselten und losmachten, der Comite,
welcher die Bewegungen des Ruderwerks kommandierte, seine beiden Sous-comites, welche mit Knütteln vorn und in der Mitte des
Schiffs postiert waren, und die Rudermannschaft (chiourme).
Letztere zerfiel in drei Klassen: Sträflinge (forçats), die, ganz kahl geschoren, stets angekettet blieben;
Sklaven, d. h. kriegsgefangene oder gekaperte Türken, Mauren, bez. auch Christen fremder Nation, die durch einen auf dem Kopf
stehen gelassenen Haarbüschel kenntlich waren;
Die Arbeit des Ruderns war äußerst
anstrengend, mußte aber, wenn auch gewöhnlich nur ein Drittel der Leute arbeitete (das vordere, mittlere und hintere Drittel,
oder aber [in Spanien] immer die dritte Bank), doch zuweilen 10, 12, ja 20 Stunden ununterbrochen fortgesetzt werden. In solcher
Lage steckte man den Leuten weingetränktes Brot
[* 30] in den Mund und schlug jeden, der nicht genug arbeitete, so lange, bis er umsank;
dann ward er losgekettet und ins Wasser geworfen. Bei den Rudermanövern war die größte Genauigkeit erforderlich, da jede
Unregelmäßigkeit den Vordermann wie den Hintermann störte, der Nachlässige aber zugleich einen wuchtigen
Schlag vom nächsten Rudergriff erhielt.
Ganz nach demselben Prinzip wie die Galeeren gebaut und eingerichtet waren die Galeassen (Galiassen, ital. galeazza), Ruderschiffe,
welche größer und hochbordiger waren als die Galeeren und zugleich die größten Ruderschiffe, die das Mittelalter überhaupt
besaß. Sie begannen im 16. Jahrh. in Venedig
[* 31] die Galeeren zu verdrängen. Die Galeassen waren nicht unbedeutend
(etwa um ein Drittel) länger, aber verhältnismäßig schmäler, wenn auch absolut etwas breiter als die Galeeren, zugleich
um ein Drittel höher als diese, mit 31 (selten weniger, bis 28) Rudern jederseits und zwar mit größern als die Galeeren
(14 Palmen
[* 32] Länge des Griffs, 31 des äußern Teils), die von 7-8 Mann regiert wurden, und fast ohne Ausnahme
mit drei Masten, deren jeder ein großes lateinisches Segel führte (in Spanien im 16. Jahrh. ein Raasegel).
Außer dem Steuerruder war hinten jederseits noch ein langer Riem (Ruder), um die Wendungen zu beschleunigen. Die
Galeasse hatte meist gegen 70 Geschütze. Im ganzen zeigten sich die Galeassen schwerfällig, aber stark und wuchtig wirkend;
zudem waren sie sehr teuer, so daß die großen Seemächte im 16. Jahrh. höchstens einige Dutzend davon hielten. Abgesehen
von einigen Schiffen dieser Art, die Venedig noch im 17. Jahrh. erbaute, traten die letzten Galeassen in der
bekannten gegen England entsandten ArmadaPhilipps II. von Spanien auf; dann wurden sie, wie überhaupt die ganze Gattung der
Galeeren im weitern Sinn, durch die Segelschiffe mit ihrem stärkern Geschütz und ihrer Fähigkeit, auch bei anderm Wetter
[* 33] als absoluter Windstille zu kämpfen, allmählich ganz verdrängt. Nach dem Prinzip der Galeeren gebaut
und eingerichtet und die auf die Galeeren folgende
¶