Republikanern besetzt, aber schon 5. Juli wieder an den König von
Neapel
[* 2] übergeben. 1806 ward es von den
Franzosen unter
Masséna
belagert, bis eine gefährliche Verwundung den heldenmütigen Verteidiger, den
PrinzenLudwig vonHessen-Philippsthal, nötigte,
sich nach
Sizilien
[* 3] überschiffen zu lassen, worauf die
Festung
[* 4] 18. Juli kapitulierte. 1815 wurde die
Festung,
welche damals nur 1000 Mann
Besatzung unter dem Obersten Begani hatte, drei
Monate lang von den Österreichern belagert und
kapitulierte 25. August. Im J. 1848 flüchtete
PapstPius IX. nach Gaëta und residierte hier vom bis zum In dieser
Zeit war Gaëta der Sammelplatz mehrerer
Fürsten, so des
Königs von
Neapel und des geflüchteten
Großherzogs
von
Toscana.
Nachdem
GaribaldiNeapel in
Besitz genommen hatte, zog sich König
Franz II. mit den ihm treu gebliebenen 40,000 Mann
hinter die
Linie des
Volturno zurück und wurde mit
ca. 12,000
Mann in die
Festung Gaëta eingeschlossen. Nachdem
durch den Abzug der französischen
Flotte die Beschießung auch von der Seeseite möglich geworden war, wurde Gaëta nach tapferm
Widerstand, bei dem sich die
KöniginMarie besonders hervorthat, zuletzt durch Mangel an Lebensmitteln und Kriegsmunition,
Seuchen und ein furchtbares
Bombardement zur
Kapitulation gezwungen.
eine Segelstange, welche ziemlich diagonal und, wenn in normaler
Lage, längsschiffs hinter dem
Mast hängt und dazu dient, die obere Seite eines Gaffelsegels (s. Takelage) auszuspannen; das
Ende, womit sie am
Mast anliegt, schließt in Gabelform ab (woher der
Name), und diese
Gabel (Mick) umfaßt den
Mast. Die Gaffel vertritt
die
Stelle einer
Raa und ist mit zwei
Tauen
(Fallen,
[* 5] Piekfall und Klaufall) versehen, die dazu dienen, die
Gaffel mit dem
Segel hinten am
Mast hinaufzuziehen; seitwärts wird die Gaffel durch die
Geerden bewegt, welche den
Brassen eines
Raasegels
entsprechen. Vgl.
Segel.
Franchino, bedeutender ital. Musiktheoretiker, geb. zu
Lodi, machte theologische und musikalische
Studien, schloß sich 1477 inVerona
[* 6] dem flüchtigen
Dogen von
Genua,
[* 7] Prosper Adorno, an und begleitete ihn nach
Neapel, wo er mit namhaften Musikern, wie J.
^[Johannes] Tinctoris u. a.,
verkehrte, ging aber nach einigen
Jahren der
Pest wegen nach Oberitalien
[* 8] zurück. Seit 1484 als Chorkantor am
Dom zu
Mailand,
[* 9] zugleich als Kapellsänger des
Herzogs LudovicoSforza angestellt, starb er daselbst.
Seine
Schriften, die für die Geschichte der
Theorie große Bedeutung haben, sind: »Theoricum opus musicae disciplinae« (1480, 2. Aufl.
1492),
von der antiken Musiktheorie und der
Solmisation handelnd;
»Practica musicae sive musicae actiones in IV libris« (1496, 4. Aufl.
1512),
sein Hauptwerk;
»Angelicum ac divinum opus musicae« (1508),
ein kurzer Abriß der Musiklehre;
»De harmonia musicorum instrumentorum opus« (mit
BiographieGaforis, 1518) u. a.
Stadt im südlichen
Tunis,
[* 10] nördlich vom
Schott elDscherid, in einer 10 qkm großen, äußerst fruchtbaren
Oase,
mit prachtvollen Wäldern von
Dattelpalmen, in deren
Schatten
[* 11] die verschiedensten Obstbäume und
Kulturen
gedeihen, und 3-4000 Einw. (davon ein
ViertelJuden), welche
Ackerbau, Schafzucht und Verfertigung sehr gesuchter Burnusse betreiben.
Die Kasbah ist eine ungeheure, aber verfallende
Festung. Gafsa ist das alte Capsa, wo
Jugurtha seine
Schätze aufbewahrte.
Sehr häufig sind
Surrogate aus
Glas
[* 21]
(Lavaschmuck), welche viel schwerer sind als
Gagat, solche aus gehärtetem
Kautschuk, welche minder schönen
Glanz besitzen und zerbrechlicher sind, und
aus gehärtetem Steinkohlenteerpech.
durch engen Anschluß an England und Österreich die Vergrößerung des neuen Königreichs der Niederlande durch die belgischen
Provinzen und die Begründung eines oranischen Mittelstaats zwischen Preußen
[* 32] und Frankreich, den er auch bis 1818 als Gesandter
beim deutschen Bundestag vertrat. Wie er schon beim Ausbruch der französischen Revolution das Berechtigte an
derselben anerkannt hatte, so drang er auch jetzt auf Ausführung von Maßregeln, welche die wahre politische Einheit und
Freiheit der deutschen Nation feststellen könnten, und forderte in allen seinen Voten die Einführung landständischer Verfassungen
in den deutschen Bundesstaaten. 1820 pensioniert, privatisierte er auf seinem Gut Hornau bei Höchst im Hessen-Darmstädtischen,
mit litterarischen Arbeiten beschäftigt über die Vergangenheit und Zukunft unsrer Nation und mit den erleuchtetsten Zeitgenossen
in lebhaftem schriftlichen Verkehr stehend.
Als Generalstabsoffizier war er 1824 und 1825 der Bundesmilitärkommission beigegeben und hatte späterhin
(1831) als Major und Chef des Generalstabs des HerzogsBernhard vonWeimar
[* 37] rühmlichen Anteil an den vorübergehenden Erfolgen der
Holländer gegen Belgien.
[* 38] 1838 ward er Kommandeur eines Dragonerregiments, begleitete 1839 den PrinzenAlexander auf dessen Reise
nach Rußland und erhielt, nachdem
er 1844 zum General avanciert war, eine wichtige Mission nach Ostindien,
[* 39] dessen holländische und großbritannische Kolonialwelt er während eines zweijährigen Aufenthalts gründlich studierte.
Nach seiner Rückkehr (1847) wurde er Gouverneur der Residenz und Provinzialkommandant von Südholland. Im Frühjahr 1848 nahm
Gagern Urlaub zu einer Reise nach Deutschland. Es war eben im badischen Seekreis der Heckersche Aufstand ausgebrochen,
und Gagern übernahm, ohne die nachgesuchte Genehmigung der niederländischen Regierung abzuwarten, unter Vermittelung der obersten
deutschen Zentralbehörde den von Baden ihm angetragenen Oberbefehl gegen die Heckerschen Freischaren.
Vergebens suchte er, als er bei Kandern20. April auf dieselben stieß, die Führer zum Niederlegen der Waffen
[* 40] zu bewegen. Nachdem
eine Unterredung mit Hecker auf der Brücke
[* 41] von Kandern keinen Erfolg gehabt, trafen eine halbe Stunde später
beide Teile an der sogen. Scheideck hart aufeinander. Auf den Ruf aus den Reihen der Freischaren: »General vor!« ging Gagern vor,
ohne daß es ihm jedoch gelang, dieselben zur Niederlegung der Waffen zu vermögen. Er stieg wieder zu
Pferd
[* 42] und war im Begriff, zum Angriff zu kommandieren, als ihn eine Salve der Insurgenten niederstreckte. 1851 ward ihm an derselben
Stelle, wo er fiel, ein Denkmal errichtet.