Kreisstadt im russ.
GouvernementPoltawa, am
Psiol, besteht fast nur aus Holzhäusern,
hat 4
Kirchen, Talgsiedereien, eine Lichtefabrik und (1881) 9253 Einw.
(viele
Juden).
ein Hochgebirgstal des schweizer. Kantons Bern,
führt zu dem zwischen
Titlis- und Dammagruppe eingesenkten Sustenpaß
(2262
m) und über diesen in das
Urner Mayenthal.
In denHintergrund senken sich die von den Thierbergen herabsteigenden Eisströme
des
Stein- und Steinlimmigletschers; die aus ihnen fortrauschende GadmerAa (auch GadmerAare, Gadmenwasser
oder
Rüsch genannt) verstärkt sich durch das von der
Rechten hervorbrechende Wendenwasser, den Abfluß des zum
Titlis gehörigen
Wendengletschers.
Hauptort des
Thals ist Gadmen oder Am
Bühl (759 Einw.), am
Fuß der langen, steilen Gebirgsmauer der Gadmerflühe.
Wo das Triftwasser, der Abfluß des zur Dammagruppe gehörigen Triftgletschers, schäumend aus seiner Schlucht herausbricht,
beginnt der
Name Nessenthal und damit die ins Hasli sich öffnende untere Thalstufe, in welche das Seitenthal des Engstlenbachs,
das vom
EngelbergerJoch herabsteigende Gentelthal, durch eine grausige Schlucht einmündet.
Johan, Chemiker, geb. zu
Åbo, ward 1785
Professor der
Chemie an der
Universität
daselbst. Er schrieb außer zahlreichen Abhandlungen: »Systema fossilium, analysibus
chemicis examinatorum« (Berl. 1825).
Mineral aus der
Ordnung der
Silikate (Turmalingruppe), findet sich in rhombischen (oder
monoklinischen), kurz säulenförmigen
Kristallen, meist nur derb und eingesprengt, schwarz mit
Glasglanz, kantendurchscheinend
bis undurchsichtig,
Härte 6,5-7, spez. Gew. 4-4,5,
ist nach der
Formel R3SiO5 zusammengesetzt, wobei R
Yttrium,
Beryllium,
Cerium,
Eisen
[* 5] bedeutet. Gadolinit findet
sich in den grobkörnigen Ganggraniten
Schwedens (Ytterby bei
Stockholm,
[* 6] Finbo und Broddbo bei
Falun, Taberg)
und Südnorwegens (Hitterö), auch auf
Bornholm, im Riesengrund bei
Schreiberhau, im Radauthal am
Harz und in den erratischen
Blöcken Norddeutschlands.
Adriaan van, holländ.
Maler, geboren zu
Leiden,
[* 8] wurde 1649 in die Malergilde daselbst aufgenommen, starb
aber bereits 1650. Seine sehr seltenen
Sittenbilder (eine Näherin, imBerliner
[* 9]
Museum) sind im
Charakter
des
GerardDou gehalten.
Fischerfahrzeug
der
Adria, teilweise gedeckt, mit lateinischem
Segel und zuweilen statt des
Klüvers mit einem
zweiten lateinischen
Segel, von 2-3
Ton.
Gehalt, trägt einen Leuchtkorb von Eisenstäben (Graticola), der als
Leuchter beim
Sardellenfang dient.
Gaëta, eine der ältesten
StädteItaliens,
[* 13] erhielt nach der
Sage (vgl. Vergil, Än. VII, 1) von
Cajeta, der hier begrabenen
Amme
des
Äneas, den
NamenCajeta. Die
an sich unbedeutende Stadt war wegen ihres guten
Hafens sehr besucht und diente fortwährend
vielen vornehmen
Römern, zumal in der heißen
Jahreszeit, zum Aufenthaltsort. Nach dem
Untergang des weströmischen
Reichs bildete Gaëta eine Zeitlang eine unter den byzantinischen
Kaisern stehende und von dem Prätor von
Sizilien
[* 14] (der seinen
Sitz in Gaëta hatte) mit verwaltete eigne
Republik.
Dieser befestigte die Stadt durch Anlegung mehrerer Werke, besonders der
Citadelle, noch mehr. Wie schon
in früherer Zeit, so erfuhr auch in der neuern mehrere denkwürdige Belagerungen. Am wurde es von den Österreichern
unter
GeneralDaun nach dreimonatlicher Belagerung mit
Sturm genommen; 1734 ergab sich die
Besatzung, nachdem sie sich vom Anfang
April bis zum 6. Aug. verteidigt hatte, den vereinigten
TruppenFrankreichs,
Spaniens und
Sardiniens unter Anführung
des nachmaligen
KönigsKarl von
Neapel auf ehrenvolle
Bedingungen. Seitdem noch mehr befestigt, ward es im Mai 1799 von den
Franzosen und
¶
mehr
Republikanern besetzt, aber schon 5. Juli wieder an den König von Neapel übergeben. 1806 ward es von den Franzosen unter Masséna
belagert, bis eine gefährliche Verwundung den heldenmütigen Verteidiger, den PrinzenLudwig vonHessen-Philippsthal, nötigte,
sich nach Sizilien überschiffen zu lassen, worauf die Festung
[* 17] 18. Juli kapitulierte. 1815 wurde die Festung,
welche damals nur 1000 Mann Besatzung unter dem Obersten Begani hatte, drei Monate lang von den Österreichern belagert und
kapitulierte 25. August. Im J. 1848 flüchtete PapstPius IX. nach Gaëta und residierte hier vom bis zum In dieser
Zeit war Gaëta der Sammelplatz mehrerer Fürsten, so des Königs von Neapel und des geflüchteten Großherzogs
von Toscana.
Nachdem GaribaldiNeapel in Besitz genommen hatte, zog sich König Franz II. mit den ihm treu gebliebenen 40,000 Mann
hinter die Linie des Volturno zurück und wurde mit ca. 12,000 Mann in die Festung Gaëta eingeschlossen. Nachdem
durch den Abzug der französischen Flotte die Beschießung auch von der Seeseite möglich geworden war, wurde Gaëta nach tapferm
Widerstand, bei dem sich die KöniginMarie besonders hervorthat, zuletzt durch Mangel an Lebensmitteln und Kriegsmunition,
Seuchen und ein furchtbares Bombardement zur Kapitulation gezwungen.