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Gadara - Gaedertz
Seite 6.824.
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Gadara Stadt der Dekapolis im alten Palästina, später Hauptort von Peräa, lag südlich vom Fluß / 95
Gadderbaum Bauernschaft im preuß. Regierungsbezirk Minden, Kreis Bielefeld, im Teutoburger Wald, hat Leinwandf / 32
Gaddi florentin. Maler: 1) Gaddo, geboren um 1260 zu Florenz, wurde 1308 von Clemens V. nach Rom berufen, / 304
Gade Niels Wilhelm, Komponist und Dirigent, geb. 22. Okt. 1817 zu Kopenhagen, war erst Violinist / 268
Gadebusch Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, 22 km nordwestlich von Schwerin, hat ein Amtsgericht, / 115
Gadeira (Gadir, Gades), Stadt, s. Cadiz. / 6
Gaden (Gadem), ein altdeutsches, noch jetzt in Süddeutschland vom Volk gebrauchtes Wort, s. v. w. / 29
Gader Thal s. Enneberger Thal. / 5
Gaedertz Theodor, Kunstschriftsteller, geb. 6. Dez. 1815 zu Lübeck, studierte Jurisprudenz, lag dabei / 170
Fortsetzung:
Gad , # ("Glück"), 1) Sohn Jakobs und der Silpa, der Magd Leas, Gründer eines israelitischen
mehr
Vortrab bildete. Als Stammgebiet erhielt derselbe einen Teil im Ostjordanland, bis an den
See
Genezareth ziehend und gegen
S . an das Gebiet der
Ammoniter grenzend. -
2)
Prophet zur Zeit
Davids , bestimmte die
Lage des spätern jüdischen
Tempels
(2. Sam. 24), . war dem Chronikbuch zufolge auch
Geschichtschreiber und Musikverständiger.
Stadt der
Dekapolis im alten
Palästina ,
[* 2 ] später Hauptort von
Peräa , lag südlich vom
Fluß Hieromax auf einer
Höhe (370
m ) und war meist von
Heiden bewohnt. Nachdem die Stadt von
Alexander Jannäus zerstört und von
Pompejus wieder aufgebaut
worden, schenkte sie
Augustus dem König
Herodes ; nach dessen
Tod wurde sie zur
Provinz
Syrien geschlagen.
Ruinen derselben (zwei
Theater ,
[* 3 ]
Grabmäler etc.) beim heutigen Mkes. Gadara hatte eins der fünf großen Synedrien
der
Juden , später ein
Bistum . Die nahe
Schwefelquelle im
Thal
[* 4 ] des Mandhur wird noch heute benutzt. Nach
Mark. 5 . heilte hier
Christus einen
Besessenen .
Mindelheim - Minderjäh
* 5
Minden .
Bauernschaft im preuß. Regierungsbezirk
Minden ,
[* 5 ]
Kreis
[* 6 ]
Bielefeld ,
[* 7 ] im
Teutoburger Wald ,
hat Leinwandfabrikation,
Bleicherei und (1885) 4654 Einw. Zu Gadderbaum gehören
eine Heilanstalt für Epileptische und das alte
Schloß Sparenberg, jetzt
Zuchthaus .
Titel
Elemente zu
Gaddi:
1) Gaddo, geboren um 1260 zu Florenz
2) Taddeo, Sohn und Schüler des vorigen, geboren um 1300 zu Florenz
3) Agnolo, Sohn und Schüler des vorigen, geboren um 1350
florentin.
Maler :
1) Gaddo, geboren um 1260 zu
Florenz ,
[* 8 ] wurde 1308 von
Clemens V. nach
Rom
[* 9 ] berufen, wo er eine
Reihe großer Mosaikbildwerke
in der Art des
Cimabue vollendete, von welchen in
Santa Maria
Maggiore noch
Stücke erhalten sind. Im J. 1312 wurde er Mitglied
der Malerzunft zu
Florenz und starb 1332 daselbst.
Berlin-Dresdener Eisen
* 10
Berliner .
2) Taddeo, Sohn und
Schüler des vorigen, geboren um 1300 zu
Florenz , schloß sich an
Giotto an und war seit
ca . 1330 als selbständiger
Meister in
Florenz thätig. Er übertraf seinen
Meister zwar an Lebhaftigkeit, aber nicht an Feinheit
des
Kolorits ; auch ist seine
Zeichnung flüchtiger und oft unrichtig; ebenso steht er jenem an
Charakteristik ,
Empfindung und
Würde nach.
Sein Hauptwerk ist: das
Leben der
Madonna in der
Kapelle Baroncelli in
Santa Croce zu
Florenz .
Außerdem sind zu nennen: ein
Triptychon im
Berliner
[* 10 ]
Museum mit der thronenden
Maria ;
ein
Abendmahl in
Santa Croce;
Madonna mit
Heiligen in
Santa Trinità zu
Florenz ;
ein
Triptychon im
Museum von
Neapel ,
[* 11 ] datiert 1366,
Madonna mit
Heiligen ;
Freskogemälde mit
Szenen aus dem
Leben des heil. Franziskus in
San Francesco zu
Pisa ,
[* 12 ] wo er 1342 arbeitete.
Daß auch
Architekt
gewesen, beruht auf einer unsichern
Überlieferung . Er starb 1366 in
Florenz .
3)
Agnolo , Sohn und
Schüler des vorigen, geboren um 1350, trieb neben seiner
Malerei auch kaufmännische
Geschäfte , denen er
sich zuletzt ganz widmete. In der
Kapelle des
Gürtels
Maria zu
Prato stellte er die Geschichte der
Maria
und die
Legende ihres
Gürtels in Fresken dar. In
Santa Croce zu
Florenz malte er die Fresken mit der Auffindung des
Kreuzes .
Altargemälde von ihm befinden sich in der
Akademie zu
Florenz , in
Santa Maria Novella und
San
Spirito daselbst
etc.
In den
Jahren 1381-87 fertigte er
Zeichnungen für
Figuren an der
Loggia de' Signori und am
Dom , die in
Marmor ausgeführt
wurden. Er starb 16. Okt. 1396.
Kopenhagen
* 13
Kopenhagen .
Niels
Wilhelm ,
Komponist und
Dirigent , geb. 22. Okt. 1817 zu
Kopenhagen ,
[* 13 ] war erst Violinist an der königlichen
Kapelle
daselbst, betrieb aber zugleich unter
Berggreens Leitung so ernste Kompositionsstudien, daß er schon 1841 mit
seiner später unter dem
Titel : »Nachklänge an
Ossian « erschienenen
Ouvertüre den vom
Kopenhagener
Musikverein ausgeschriebenen
Preis erhielt. Im J. 1843 ging er mit königlichem
Stipendium zu seiner weitern
Ausbildung nach
Leipzig ,
[* 14 ] wo er in
Mendelssohn
einen eifrigen Beschützer fand und durch dessen Vermittelung im
Gewandhaus zwei
Symphonien in
C moll und
in
E dur zur Aufführung brachte.
Für die
Saison 1844-1845 übernahm er die Leitung der
Gewandhauskonzerte , die er auch im nächsten
Winter mit
Mendelssohn abwechselnd
und in der
Saison 1847-48 wieder allein hatte. Im
Frühling 1848 ließ er sich bleibend in
Kopenhagen nieder,
erhielt hier eine
Anstellung als
Organist nebst dem
Titel eines
Professors und übernahm zugleich die Leitung eines
Musikvereins ,
der in den
Wintermonaten regelmäßige Konzertaufführungen veranstaltet. 1865 begründete er gemeinschaftlich mit seinem
Schwiegervater, dem
Komponisten I. P. E.
Hartmann (s. d.), das
Kopenhagener
Konservatorium .
Als
Komponist schließt sich Gade eng an
Mendelssohn an, wiewohl es ihm keineswegs an Originalität mangelt. Namentlich gelangt
in seinen Orchesterkompositionen, unter denen außer den
oben genannten noch die
Ouvertüre »Im
Hochland « , die B dur-Symphonie,
ein
Oktett für
Streichinstrumente und zwei Violinsonaten hervorragen, ein nationales
Element zur Geltung, welches in der
Folge für die skandinavische Komponistenschule charakteristisch geworden ist. Weniger ausgeprägt erscheint dasselbe
in seinen Vokalwerken, den
Kantaten : »Comala« ,
»Erlkönigs Tochter« , »Frühlingsbotschaft« , »Die
Kreuzfahrer « u. a., welche im übrigen, wie auch seine kleinern
Arbeiten für
Gesang und für
Klavier (z. B. die »Aquarellen« ),
den Orchesterwerken an künstlerischem Wert nicht nachstehen.
Mecklenburg, -Schwerin
* 15
Schwerin .
Stadt im Großherzogtum
Mecklenburg-Schwerin , 22 km nordwestlich von
Schwerin ,
[* 15 ] hat ein
Amtsgericht , ein altes
Schloß , eine alte gotische
Kirche mit der sogen. Königskapelle, worin König
Albrecht von
Schweden
[* 16 ] (gest.
1394) begraben liegt, und (1880) 2586 Einw. -
Zwischen Gadebusch und
Grevesmühlen , auf der Rambeeler
Heide , fand 1283 eine
Schlacht zwischen den
Söhnen
Heinrichs
I. von
Braunschweig
[* 17 ] einerseits und den
Sachsen
[* 18 ] und Brandenburgern anderseits statt, worin erstere siegten. Hier verabredeten 13. Sept. 1675 König
Christian V. von
Dänemark
[* 19 ] und der
Große
Kurfürst die weitern Kriegsoperationen gegen
Schweden . Am 20. Dez. 1712 gewannen bei Gadebusch die
Schweden unter
Stenbock eine
Schlacht gegen die
Dänen . Bei dem nahen Dorf
Rosenberg fiel 26. Aug. 1813
Th .
Körner
(vgl.
Wöbbelin ).
(Gadir,
Gades ), Stadt, s.
Cadiz . ^[= span. Provinz, grenzt im N. an die Provinzen Huelva und Sevilla, im O. an Malaga, im S. und ...]
[* 20 ]
(Gadem ), ein altdeutsches, noch jetzt in Süddeutschland vom
Volk gebrauchtes
Wort , s. v. w.
Haus ,
Hütte ;
dann
Kammer , Gemach (besonders zu Wirtschaftszwecken), Verkaufsladen;
auch
Stockwerk . Gademer (Gädmer ), s. v. w. Häusler,
Kotsasse .
Thal, s.
Enneberger ^[= (Enneberger oder ), südliches Seitenthal des Pusterthals in Tirol, wird vom Gader ...]
Thal .
Theodor , Kunstschriftsteller, geb. 6. Dez. 1815 zu
Lübeck ,
[* 21 ] studierte
Jurisprudenz , lag dabei der
Kunstwissenschaft
ob und ließ sich 1840 als
Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt nieder, wo er als erster Verwaltungsbeamter des Land- und Stadtamts
lebt. Seit 1846
Direktor des
Lübecker Kunstvereins, gründete er 1850 mit Mertens,
Direktor des
Bremer Kunstvereins,
den Norddeutschen Gesamtverein. Er schrieb: »Adr. van
Ostade .
Sein
Leben und seine
Kunst «
(Lübeck 1869);
»Hans
Holbein
[* 22 ] der jüngere
und seine
Madonna des
Bürgermeisters
Meyer « (das. 1872);
»Rubens und die
Rubens-Feier in
Antwerpen «
[* 23 ] (Leipz. 1878);
Gadhelisch - Gaeta
* 24
Seite 6.825.
»Hans Memlinc
und dessen Altarschrein in
¶
mehr
Lübeck « (das. 1883) u. a. -
Sein Sohn Karl Theodor , geb. 8. Jan. 1855 zu Lübeck , seit 1880 Beamter der königlichen Bibliothek , später des Kultusministeriums
in Berlin ,
[* 25 ] machte sich durch mehrere litterargeschichtliche Arbeiten , wie: »Gabriel Rollenhagen « (Leipz. 1881),
»Johann Rist als
niederdeutscher Dramatiker « (das. 1882),
»Das niederdeutsche Schauspiel « (Berl. 1884, 2 Bde.),
und einige plattdeutsche Dichtungen (»Julklapp « , Hamb. 1879; »Eine Komödie « , Schwank , 2. Aufl., Berl. 1881)
bekannt. Neuerdings veröffentlichte er: »Fritz Reuter-Reliquien « (Wism. 1885) und »Emanuel Geibels Denkwürdigkeiten « (Leipz.
1885).