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Gabillon - Gablenz
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Gabillon Ludwig, Schauspieler, geb. 16. Juli 1828 zu Güstrow in Mecklenburg, sollte sich nach absolviertem / 179
Gabinius Aulus, ein Römer aus plebejischem Geschlecht, verschaffte als Volkstribun 67 v. Chr. dem Pompejus / 329
Gabinus cinctus (lat.), s. Toga. / 5
Gabirol (arab. Djebirul), Salomo ben Jehuda ibn, jüd. Dichter und Philosoph, geboren um 1020 zu Cordova / 224
Gabl Aloys, Maler, geb. 1845 zu Wies im Tiroler Pitzthal, bildete sich bei einem Oheim, dessen Kramladen / 179
Gablenz # Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, dicht bei Chemnitz, hat 3 Maschinenfabriken, / 19
Gablenz _2 # Ludwig Karl Wilhelm, Freiherr von, österreich. Feldzeugmeister, geb. 19. Juli 1814 zu Jena / 604
Fortsetzung:
Gabii , berühmte Stadt in Latium, zwischen Rom und Präneste am Gabinischen See gelegen. Sie soll von
mehr
eine
List des
Tarquinius Superbus gelangte. Im 1. Jahrh.
v. Chr . war es ganz herabgekommen, erlebte aber, wie
Inschriften beweisen,
seit
Tiberius '
Regierung einen neuen Aufschwung, vielleicht durch seine
Schwefelquellen . Seit dem Anfang des 3. Jahrh. verschwindet
es aus der Geschichte. Trümmer beim jetzigen
Castiglione .
Ludwig ,
Schauspieler , geb. 16. Juli 1828 zu
Güstrow
[* 2 ] in
Mecklenburg ,
[* 3 ] sollte sich nach absolviertem
Gymnasialkursus dem
Studium der
Medizin widmen, folgte aber seinem Hang für das
Theater
[* 4 ] und trat 1845 bei der Bethmannschen
Gesellschaft in
Rostock
[* 5 ] ein, wo er zuerst dritte
Liebhaber spielte.
Bald fand er nacheinander
Engagements in
Schwerin ,
Kassel
[* 6 ] und
Hannover ,
[* 7 ] gastierte 1853 unter
Emil
Devrients Leitung in
London
[* 8 ] und im
August d. J. als
Don
Cesar ,
Schelle und
Don Karlos am Burgtheater in
Wien .
[* 9 ] Der Beifall, den er in der letzten
Rolle fand, bewirkte, daß er bereits vom
Oktober ab für
die altberühmte
Bühne engagiert wurde, der er noch heute (seit 1875 als
Regisseur ) angehört. Gabillons
Stärke
[* 10 ] liegt im Charakterfach; seine
Darstellungen sind fein und sorgfältig ausgearbeitet. Vielleicht den bedeutendsten Erfolg
errang er als
Caligula im
»Fechter von
Ravenna « . -
Würzburg (Stadt)
* 11
Würzburg .
Seine
Gattin Zerline, geborne
Würzburg ,
[* 11 ] geb. 18. Aug. 1835 zu
Güstrow , debütierte 1850 als Parthenia im »Sohn der Wildnis« in
Hamburg ,
[* 12 ] erhielt drei Jahre später ein
Engagement am
Wiener Burgtheater und verheiratete sich 1856 mit
Gabillon Intrigante Frauenrollen, elegante, geistreiche Salondamen spielt sie mit hoher Vollendung.
Ägypten etc
* 14
Ägypten .
Aulus , ein
Römer
[* 13 ] aus plebejischem
Geschlecht , verschaffte als
Volkstribun 67
v. Chr . dem
Pompejus durch das nach
ihm benannte
Gesetz (lex Gabinia) den Oberbefehl im Seeräuberkrieg. Im folgenden Jahr zum
Legaten des
Pompejus ernannt und mit dem
Quästor M.
Ämilius
Scaurus nach
Judäa gesandt, um den Streit zwischen dem Hohenpriester
Hyrkanos
und dessen
Bruder
Aristobulos zu schlichten, entschied er sich für letztern gegen Bezahlung von 300
Talenten (1,500,000 Mk.).
Im J. 61 verwaltete er die Prätur, und 58 gelangte er mit L.
Piso zum
Konsulat . Er unterstützte den
Tribun
P.
Clodius bei den Feindseligkeiten gegen
Cicero , die dessen
Verbannung zur
Folge hatten, und erhielt dann auf Betrieb des
Clodius
vom
Volk die
Provinz
Syrien zugeteilt, die er bis Ende 55, bis zur Ankunft seines Nachfolgers M.
Crassus ,
verwaltete. Er führte von hier aus mehrere
Kriege , hauptsächlich gegen die
Parther , gegen die Araber und gegen
Alexander ,
den Sohn des
Aristobulos , sowie gegen
Aristobulos selbst, welch beide letztere dem vom
Pompejus 63 eingesetzten
Hyrkanos die
Herrschaft wieder zu entreißen suchten; im J. 55 unternahm er gegen einen Senatsbeschluß und gegen
den
Ausspruch der
Sibyllinischen Bücher einen
Feldzug nach
Ägypten ,
[* 14 ] durch den
er den vertriebenen König
Ptolemäos
Auletes wieder
in seine Herrschaft einsetzte.
Nach seiner Rückkehr aus
Syrien wurden von seinen Feinden in
Rom
[* 15 ] drei
Anklagen gegen ihn erhoben; von der ersten wegen des
Feldzugs nach
Ägypten wurde er zwar freigesprochen, aber der zweiten wegen
Erpressung schuldig befunden,
so daß er ins
Exil gehen mußte und seine
Güter eingezogen wurden. Als
Cäsar nach
Ausbruch des
Bürgerkriegs 49 die Verbannten
zurückrief, kam auch Gabinius wieder nach
Rom und trat in die
Dienste
[* 16 ] des
Diktators , ohne jedoch gegen
Pompejus zu fechten. Nach
der
Schlacht bei Pharsalus erhielt
er den Auftrag, die in
Italien
[* 17 ] neugeworbenen
Legionen nach
Illyrien zu führen, ward aber von
den
Dalmatinern überfallen und konnte sich nur mit Mühe in die Stadt
Salonä retten, wo
er den
Angriff des Pompejaners
Octavius
mutig aushielt, jedoch bald darauf, Ende 48 oder Anfang 47, starb.
Gabes - Gabl
* 18
Gabinus .
[* 18 ] cinctus (lat.), s.
Toga . ^[= (lat.), das Nationalkleid der freien Römer im Frieden, wodurch sie als Togati sich von allen ...]
[* 19 ]
(arab. Djebirul ),
Salomo ben Jehuda ibn, jüd. Dichter und
Philosoph , geboren um 1020 zu
Cordova oder
Malaga ,
[* 20 ] reifte in
Saragossa
[* 21 ] heran, fand an dem von ihm im
Lied verherrlichten Jekutiel ibn Hassan (gest. 1039) einen
Gönner , wurde 1045 wegen
der in seinem
Buch »Tikkun middot ha-Nefesch« (»Anleitung
zur
Reinigung der Seeleneigenschaften« ) befindlichen
Angriffe auf einflußreiche Persönlichkeiten aus
Saragossa vertrieben
und führte nunmehr in
Spanien
[* 22 ] ein von Mißgeschick getrübtes Wanderleben. Er starb um 1070, wahrscheinlich in
Valencia .
[* 23 ]
Seine tief gefühlten, künstlerisch ausgeführten
Dichtungen , alle
Zweige religiöser
Poesie umfassend, haben dauernden
Platz in
fast allen
Ritualen gefunden; seine
Philosophie ist eine neuplatonische, mit den
Lehren
[* 24 ] Plotins und seiner
Schüler oft übereinstimmende.
Sein philosophisches, arabisch geschriebenes Hauptwerk: »Mekor Chajim«
(Titel der hebräischen
Übersetzung des
Schem tob ibn Falaquera im 13. Jahrh., von welcher
Munk 1857 umfassende
Auszüge nebst französischer Übersetzung
in den
»Mélanges de philosophie juive et arabe« veröffentlichte),
war den christlichen
Scholastikern ,
die den Verfasser für einen arabischen
Philosophen hielten und ihn
Avicebron oder Avencebrol (verstümmelte Form für »ibn
Gabirol«) nannten, in lateinischer Übersetzung unter dem
Titel :
»Fons vitae« bekannt. Das erwähnte
Buch »Tikkun« wie auch das ethische
Werk »Mibchar ha-Peninim« (»Perlenauswahl« )
sind von
Juda ibn Tibbon aus dem
Arabischen ins
Hebräische
übertragen worden.
Vgl.
Geiger ,
Salomo Gabirol und
seine
Dichtungen (Leipz. 1867);
Stößel, S. ben Gabirol als
Philosoph und Förderer der
Kabbala (das. 1881).
München
* 25
München .
Aloys,
Maler , geb. 1845 zu
Wies im
Tiroler
Pitzthal , bildete sich bei einem Oheim, dessen Kramladen er vorstand,
nebenbei im
Zeichnen aus, kam dann mit 17
Jahren , unterstützt vom
Fürstbischof
Vinzenz
Gasser von
Brixen , nach
München ,
[* 25 ] wo er
bei
Schraudolph sich nach der
Anordnung seines
Gönners der strengen kirchlichen
Kunst widmen sollte, im
Lauf der Zeit sich jedoch
Ramberg und zuletzt
Piloty zuwandte. Seine Darstellungsweise ist mit derjenigen seiner Landsleute
Defregger
und
Matthias
Schmid eng verwandt.
Seine
Zeichnung ist nicht so scharf und schneidig, aber sein
Kolorit ist reicher und erreicht namentlich durch geschickte Benutzung
des
Lichts große
Wirkungen , wodurch er die genannten
Rivalen weit übertrifft. Vom historischen Genrebild
(Kapuziner
Haspinger ,
die
Tiroler zum
Aufstand rufend) ausgehend, wandte er sich später dem ländlichen und städtischen
Genre
zu. Seine durch feine
Charakteristik , humorvolle Schilderung und flüssiges
Kolorit gleich ausgezeichneten Hauptwerke sind:
Rekrutenaushebung in
Tirol
[* 26 ] (1873),
Einsegnung des Brautbettes (1875), die verbotene
Tanzmusik ,
Hochwürden als
Schiedsrichter
(1876), die Nähmaschinenprobe (1878), im
Flur eines
Münchener Bierhauses, die Impfstube und die heiligen
drei Könige (1883). Gabl ist
Professor an der
Münchener
Kunstakademie .
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau ,
[* 27 ] dicht bei
Chemnitz ,
[* 28 ] hat 3 Maschinenfabriken, Steinhauerei,
Dampfziegeleien und (1880) 7236 Einw.
Gabler - Gablonz
* 29
Seite 6.821.
Ludwig
Karl
Wilhelm ,
Freiherr von, österreich.
Feldzeugmeister , geb. 19. Juli 1814
¶
mehr
zu Jena
[* 30 ] als Sohn des Freiherrn Heinrich Adolf von Gablenz (geb. 1764, machte 1793-96 die Feldzüge am Rhein , seit 1806 die Kriege Napoleons
und später die Befreiungskriege mit, starb 11. Mai 1843 als sächsischer Generalleutnant und Gouverneur von Dresden ),
[* 31 ] diente,
in der Dresdener Ritterakademie gebildet, zuerst als Offizier in der sächsischen Armee und trat 1833 in
österreichische Dienste . 1848 zeichnete er sich als Adjutant Wallmodens in Italien aus und avancierte zum Major im Generalstab .
Im Herbst 1848 nach Ungarn
[* 32 ] kommandiert, nahm er als Generalstabschef des Schlikschen Korps an einer langen Reihe von Aktionen
teil, wobei er mehrmals verwundet wurde; namentlich hatte man ihm den Sieg bei Kaschau über Mészáros
zu verdanken, wofür er 1849 Oberst des Regiments Savoyen-Dragoner wurde.
Berlin
* 40
Berlin .
Von dem Fürsten Felix von Schwarzenberg wurde er dann mit mehreren diplomatischen Missionen betraut; so wohnte er den Dresdener
Konferenzen im Herbst 1850 bei. 1854 befehligte er als Generalmajor eine Brigade des österreichischen Okkupationsheers
in den Donaufürstentümern und wurde Truppenkommandant in Jassy ; erst im Herbst 1856 kehrte er nach Wien zurück und wurde dann
nach Triest
[* 33 ] kommandiert. Im italienischen Krieg 1859 eröffnete Gablenz als Brigadekommandeur die Aktion bei Casale und behauptete
sich sodann sieben Tage in einer sehr exponierten Stellung bei Vercelli bis 19. Mai. In der Schlacht bei Magenta
half er den Rückzug decken, und bei Solferino
[* 34 ] war seine Brigade die letzte, welche das Schlachtfeld verließ. 1862 zum Feldmarschallleutnant
ernannt, befehligte Gablenz das zum Kriege gegen Dänemark
[* 35 ] mobil gemachte österreichische Armeekorps , rückte mit demselben im Januar 1864 in
Holstein ein und zwang nach den Treffen bei Oberselk und Jagel und nach der Erstürmung des Königsbergs
(3. Febr.) die Dänen zur Räumung des Danewerks , worauf er die sich zurückziehenden dänischen Truppen zu dem blutigen Treffen bei
Översee nötigte und bis nach Jütland vorrückte, wo er die Dänen nochmals bei Veile 8. März schlug. Anfang
Juli säuberte er den nördlichsten Teil Jütlands von den Dänen , wobei er bis über den Limfjord vordrang. Im November 1864 kehrte
Gablenz nach Wien zurück, wurde aber schon im September 1865 infolge des Vertrags von Gastein zum Statthalter von Holstein ernannt
und verstand es, sich die lebhaftesten Sympathien der Einwohner zu gewinnen. Infolge der zwischen Österreich
[* 36 ] und Preußen
[* 37 ] ausgebrochenen Feindseligkeiten räumte Gablenz Holstein 12. Juni 1866 und wurde, nach Österreich zurückgekehrt, sofort
zur Führung des 10. Armeekorps nach Böhmen
[* 38 ] geschickt, wo er 27. Juni einen Sieg über den preußischen General Bonin bei Trautenau
errang, den einzigen, den die österreichische Armee in diesem Feldzug aufzuweisen hatte, aber am folgenden
Tag von der preußischen Garde eine entscheidende Niederlage erlitt. In der Schlacht von Königgrätz
[* 39 ] stand er im Zentrum . Nach
der Schlacht wurde er ins preußische Hauptquartier geschickt, um einen Waffenstillstand zu erwirken, was ihm aber nicht gelang.
Nach Wien zurückgekehrt, leitete er noch die Verteidigung des Brückenkopfs bei Floridsdorf . 1867 zum lebenslänglichen
Mitglied des Herrenhauses ernannt, zeigte er sich als liberalen, deutsch gesinnten Politiker . Im Juli 1867 wurde er zum kommandierenden
General in Kroatien und Slawonien , 1869 in Ungarn und im Juni 1870 zum General der Kavallerie ernannt. Am 16. Juni 1871 nahm
er an dem Einzug der Truppen und der Enthüllung des Denkmals Friedrich Wilhelms III. zu Berlin
[* 40 ] teil. Nach seiner
Rückkehr trat
er 28. Nov. 1871 in den Ruhestand . Finanzielle Verlegenheiten sowie mißliche Familienverhältnisse brachten bei ihm eine nervöse
Überreiztheit hervor, in welcher er sich 28. Jan. 1874 in Zürich ,
[* 41 ] wohin er zum Besuch eines Bruders gekommen war,
durch einen Pistolenschuß tötete. Er war einer der fähigsten, gebildetsten und tüchtigsten Generale der österreichischen
Armee .
Vgl. Junck, Aus dem Leben des Generals Ludwig Freiherrn v . Gablenz (2. Aufl., Wien 1874).