hat
Frankreich seine Herrschaft hier geltend gemacht; nur das eigentliche
Futa, welches eine republikanische
Regierungsform
unter einem wählbaren Häuptling (Almami) besitzt, hat sich einige Unabhängigkeit bewahrt.
Frankreich gehören die am Senegalufer
sich hinziehenden
Striche, die zum
ArrondissementSt.-Louis gehörigen
Kreise
[* 2]
Dagana, Podor, Saldé und Matam mit den gleichnamigen
militärischenPosten, deren
Bevölkerung
[* 3] 1879 auf 76,763
Seelen berechnet wurde. S.
Karte
»Guinea«.
[* 4]
(Futschoufu,Foochow, in der Volkssprache Hokchin), Hauptstadt der chines.
ProvinzFukian,
Residenz des Vizegouverneurs
für die
ProvinzenFukian und
Tschekiang und der Sitz hoher militärischer und politischer Behörden wie katholischer und evangelischer
Missionsanstalten, auch eines deutschen
Konsuls, liegt links unfern des
Min, etwa 32 km von der Mündung
des
Flusses, in einer von einem prächtigen Bergamphitheater umgebenen fruchtbaren
Ebene, mit 630,000 Einw. Die Vorstädte
ziehen sich bis an den
Fluß und längs desselben hin.
Selbst der
Fluß ist noch gedrängt voll von schwimmenden
Wohnungen; über denselben führt eine 301 m
lange
Brücke,
[* 9] die längste in
China,
[* 10] mit 40
Pfeilern, auf denen kolossale, bis 14 m lange Steinplatten ruhen.
Mauern von 9 m
Höhe und
(oben) 3 m
Dicke, überragt von hohen
Türmen, umgeben die Stadt. Der östliche, von (8000)
Mandschu bewohnte Teil ist
noch besonders ummauert. Futschous
Lage gestattet durch den schiffbaren Minfluß eine billige und bequeme
Verbindung mit dem Innern. 1842 wurde die Stadt den Europäern geöffnet; 1853 versuchte die
FirmaRussel u. Komp. die ersten
direkten Theeverschiffungen nach
Europa
[* 11] und
Amerika,
[* 12] und seither hat sich der Theehandel dieses Platzes so gehoben, daß er
unter den Theemärkten
Chinas den ersten Platz einnimmt.
Obschon der
Handel infolge der
Konkurrenz des indischen
Thees bedeutend abgenommen hat, betrug doch der
Export 1884 immer noch
über 77½ Mill.
Pfund. Die wichtigsten Importgegenstände sind: Opium, baumwollene
Zeuge und
Blei;
[* 13]
39 europäische
Firmen, darunter 3 deutsche,
sind hier etabliert.
Überaus rege ist der inländische
Verkehr. Futschou hat
Fabriken für
Seiden- und
Baumwollgewebe
und
Papier, Schiffswerften u. a. und ist ein Hauptmarktplatz für
Holz
[* 14] und
Papier. Die europäischen
Baumwoll- und Schafwollwaren
werden über
Hongkong bezogen; zwei Dampferlinien ermöglichen zweimal im
Monat einen raschen und regelmäßigen
Post- und Passageverkehr
mit
Hongkong. 1883 liefen ein und aus 611
Schiffe
[* 15] (529
Dampfer) mit 531,886
Ton., davon 19 deutsche mit 7315 T.
In F. befindet sich auch eins der vier von Europäern geleiteten chinesischen
Arsenale (seit 1867), das an 1000
Arbeiter beschäftigt.
eine Zusammenstellung von Futtermitteln (Futterstoffen), welche geeignet ist,
den tierischen
Organismus in einen gewünschten Zustand zu bringen oder in demselben zu erhalten. Je nachdem
ein Futter den
Zweck hat, nur den Körperabgang zu decken, welchen die gewöhnliche Lebensthätigkeit, das Atmen, die innere
Arbeit
der einzelnen
Organe, hervorruft, oder gewisse Leistungen des
Körpers: Muskelthätigkeit,
Milch-,
Fleisch-,
Woll-, Fettproduktion,
hervorzubringen, ist es einGleichgewichts- (Beharrungs-,
Erhaltungs-) oder Produktionsfutter.
Nach ihrem physiologischen Wert für die
Fütterung derTiere unterscheidet man Hauptfutterstoffe, d. h.
Substanzen, welche,
der naturgemäßen
Nahrung der betreffenden
Tiere besonders entsprechend, den Hauptbedarf derselben an
Nährstoffen enthalten,
z. B.
Rauh- und Grünfutterstoffe; Kraftfutterstoffe (konzentrierte Beifutterstoffe), d. h. solche,
welche, einzelne
Nährstoffe in hervorragender
Menge enthaltend, einen etwanigen Mangel einer Futterration
auszugleichen vermögen, z. B. die
Körner der
Cerealien und
Leguminosen;
[* 17] Nebenfutterstoffe, Futtermittel von geringerm Nährwert,
welche geeignet sind, die intensive
Wirkung eines Futters abzuschwächen, z. B. das
Stroh der
Cerealien.
Als Beifutterstoffe bezeichnet man bald solche, welche den
Gehalt der
Ration an einem bestimmten
Nährstoff erhöhen, bald solche,
welche irgend eine diätetische
Wirkung ausüben sollen, z. B. Baumlaub bei
Schafen. Zur Bestimmung des
Gehalts der Futtermittel
an
Nährstoffen dient die chemische (Futter-)
Analyse. Dieselbe unterscheidet in den Futtermitteln außer
Wasser gewöhnlich
folgende Stoffgruppen: Mineralstoffe, der beim Einäschern bleibende Rückstand nach Abzug von
Sand,
Kohlensäure und
Kohle
(Reinasche);
dieGruppeRohprotein (stickstoffhaltige
Nährstoffe, Nh., im
Gegensatz zu den stickstofffreien,
Nfr.) umfaßt als Hauptbestandteil die verschiedenen Proteinstoffe, aber auch alle sonstigen
Stickstoff enthaltenden
Substanzen,
letztere als
Eiweiß in Rechnung gestellt;
der
Gehalt an
Rohprotein wird durch
Multiplikation des gefundenen Stickstoffgehalts
mit dem
Faktor 6,25 gefunden, wobei man mit mehr oder weniger
Recht den Prozentgehalt der verschiedenen
Eiweißkörper an
Stickstoff zu 16 annimmt. In neuerer Zeit hat man angefangen, die in den meisten Futtermitteln enthaltenen
stickstoffhaltigen
Substanzen, welche nicht zu den
Proteinkörpern gehören, namentlich die sogen. Amidosubstanzen, die oft
einen bedeutenden Prozentgehalt des bei der
Analyse gefundenen
Stickstoffs für sich in Anspruch nehmen,
gesondert zu berechnen.
Für die
Fütterung wichtig ist das Nährstoffverhältnis im
F. und in den Futtermitteln, d. h. das
Verhältnis zwischen den
stickstoffhaltigen und stickstofffreien
Nährstoffen. Man drückt es aus durch die
Menge des
Rohproteins
einerseits, die
Summe des
Fettes und der stickstofffreien Extraktstoffe anderseits in folgender Form:
¶
^[Leere Seite]
¶
mehr
(x = Nh.:Nfr. = 1:x Proz. der Nfr. Extraktst. + Proz. des Rohfettes
/ Proz. des Rohproteins) ^[img].
Das Rohfett wird dabei in Rechnung gestellt durch eine Zahl, welche das Stärkeäquivalent einer gleichen Menge von Reinfett
ausdrückt (s. Ernährung, S. 796).
A. Grün- und Rauhfutterstoffe. Die auf Wiesen und Ackerländereien erzeugten Pflanzen kommen frisch als
Grünfutterstoffe oder getrocknet als Heu, Stroh (Rauhfutterstoffe) zur Verwendung. Hierher gehört Weidegras, bei welchem
neben der botanischen Zusammensetzung die natürliche Beschaffenheit und der Düngungszustand des Bodens, die Witterung, die
Zeit und Methode der Ernte
[* 21] von größtem Einfluß auf den Nährstoffgehalt sind. ReicherBoden und nicht
zu trockne Witterung bringen gewöhnlich reicheres Futter hervor. Je jünger die geernteten Pflanzen, um so reicher an Nährstoffen,
besonders an Nh., sind sie, während der Rohfasergehalt mit dem Alter und der steigenden Verholzung wesentlich zunimmt.
Regen während der Heuernte kann dem zum Trocknen ausgebreiteten Gras einen bedeutenden Teil seiner Nährstoffe
entziehen; naß eingebrachtes Heu aber verdirbt sehr leicht und wirkt höchst nachteilig auf die Gesundheit des Viehs. Beim
Aufladen und Transport verlieren die trocknen Pflanzen sehr leicht die zartern und nährstoffreichern Teile. Die verschiedenen
Kleearten zeichnen sich vor dem Weidegras durch höhern Proteingehalt aus und können für Wiederkäuer
[* 22] als Kraftfutter gelten.
Weniger Bedeutung kommt dem Bocharaklee (Steinklee, Melilotenklee) und dem Wund- oder Tannenklee zu. Sehr hohen Proteingehalt
besitzen ferner die Grünwicken und das Heu der gelben Lupine. Durch ihren Rohfasergehalt ragen die Stroharten, besonders die
der Winterhalmfrüchte, hervor. Sommerstroh (Gerste,
[* 23] Hafer,
[* 24] besonders Hirse)
[* 25] ist wegen seines höhern Proteingehalts
und infolge seiner weichern Beschaffenheit geschätzter als das Stroh der Winterhalmfrüchte (Weizen, Roggen).
Die Stroharten eignen sich als Futterstoffe am besten für Schafe
[* 26] zum »Ausfressen« (der zartern und nährstoffreichern Teile),
aber auch als Haupt- und Nebenfutterstoffe für die übrigen Wiederkäuer und sind am zweckmäßigsten als Zugabe zu sehr wasserreichen
Futterstoffen (Wurzelfrüchte, Grünfutterstoffe) zu verwenden. Infolge seines größern Reichtums an Protein bildet das Stroh
der Leguminosen (Erbsen, Bohnen etc.) ein noch wertvolleres Futtermittel als das der Cerealien.
Die Spreu der letztern sowie Schoten und Spreu der Hülsenfrüchte pflegen ihrer größern Weichheit wegen den Tieren noch besser
zu munden als die betreffenden Stroharten, sind auch durchschnittlich an Rohfaser ärmer, an Protein reicher
als diese. Eine geringere Rolle spielen Grünmais und Grünsorgho; beide, wässerig und arm an Protein, reich an Nfr. Extraktstoffen,
eignen sich hauptsächlich als Nebenfutterstoffe für Milchkühe. Ebenso die Ackerdistel, die Blätter der Futterrunkel- und
Zuckerrübe, welche ihres großen Oxalsäuregehalts wegen am besten als Sauerfutterstoffe (s.
unten) verabreicht werden. Weniger bedenklich ist die Fütterung mit Mohren- und Kohlrübenblättern, mit Viehkohl und Weißkraut.
Die Blätter und zartern Teile der Topinamburstengel werden von den Schafen gern gefressen; das Laub der Pappeln, Linden, Eschen,
Weiden und Erlen (in Schlesien
[* 27] »Lustwiese« genannt), weniger das der
Birken und Buchen, bildet in getrocknetem Zustand
ein hauptsächlich seiner diätetischen Wirkungen wegen geschätztes Futtermittel
für Schafe.
B. Knollen- und Wurzelgewächse zeichnen sich besonders durch hohen Wassergehalt, Reichtum an Nfr. Extraktstoffen und Mangel
an Rohfaser aus. Ihr Nährstoffgehalt richtet sich nach Boden- und Witterungsverhältnissen und den Kulturmethoden. Am wichtigsten
ist die Kartoffel für die Fütterung, besonders, wie die Topinamburknollen, für die Mast der Schafe und Schweine.
[* 28] Während in
den Knollengewächsen die Nfr. Extraktstoffe zum größten Teil aus Stärkemehl bestehen, bildet der Zucker den Hauptbestandteil
der Rübenarten (Futterrunkelrübe, Zuckerrübe, Futtermöhre, Kohlrübe, Turnipsrübe).
C. Konzentrierte Futterstoffe: die Körner der Getreidearten und Leguminosen;
besonders die letztern sind
sehr reich an Nährstoffen und von hervorragender Bedeutung als Kraftfutterstoffe bei der Aufzucht und für die intensive
Ernährung von Arbeitstieren.
Roggen und Weizen, besonders letzterer, finden als Futtermittel weniger Verwendung.
Mais eignet sich hauptsächlich als Mastfutterstoff für Rinder, Schafe, Schweine und Geflügel und ist auch für Arbeitspferde
tauglich. Buchweizen empfiehlt sich besonders für Schweine, aber auch zur Mast der Rinder und Schafe und
für Zugpferde. Erbsen und Bohnen bilden einen Kraftfutterstoff für Arbeits- und Masttiere. Wicken können ihres bittern Geschmacks
wegen nur in beschränkter Menge verfüttert werden, ebenso Lupinen, denen man den Bitterstoff entziehen kann. Vom Leinsamen
kommen nur die geringern Körner zur Verfütterung als Mehl
[* 31] oder in aufgequollenem Zustand für Milch-,
Mast- und Aufzuchtvieh sämtlicher landwirtschaftlicher Nutztiere.
D. Abfälle aus technischen Gewerben. Ölkuchen bilden ihres hohen Proteingehalts wegen einen sehr geeigneten Zusatz zu proteinarmen
und wasserreichen Futtermitteln. Rapskuchen wird wegen seines Gehalts an scharfem Öl bei weitem nicht so geschätzt als Leinkuchen,
welcher sich vorzüglich für Jungvieh eignet. Beide Kuchen werden als Milch- und Mastfutter Schafen und
Rindern gereicht. Palm-, Mohn-, Sesam-, Kokos-, Erdnuß-, Baumwollsamenkuchen u. a. spielen als Futtermittel eine ähnliche Rolle
wie die genannten.
Kleie von Weizen, Roggen und Buchweizen ist als Milch- und Mastfutterstoff an Rinder und Schafe, mit Vorsicht an Pferde zu verfüttern.
Weizenkleber eignet sich seines hohen Proteingehalts wegen besonders als Zugabe zu stickstoffarmen Futtermitteln.
Kartoffelschlempe, der Rückstand von der Spiritusfabrikation,
[* 32] ist ihres großen Wassergehalts halber als alleiniges Futter nicht
zu verwerten, mit Stroh, Heu etc. zusammen gereicht, wegen ihres hohen Proteingehalts ein vorzüglicher Milch-, Mast- und Arbeitsfutterstoff.
Von den Getreide-, Rüben- und Melasseschlempen kommt nur der erstern größere Bedeutung als Futterstoff
zu. Unter den Rückständen aus den Zuckerfabriken: Preß-, Macerations- und Diffusionsrückständen, enthalten die Preßrückstände
am wenigsten Wasser, dagegen die Diffusionsschnitzel im trocknen Zustand den größten Reichtum an Protein. Man preßt sie
vor der Verfütterung oder läßt sie, in
¶