Harrow u. a.) sehr beliebt ist und auch in
Deutschland
[* 2]
Aufnahme gefunden hat. Man spielt dasselbe auf einem freien, ebenen Platz,
auf welchem in einer gewissen
Entfernung voneinander und einander gegenüber je zwei
Stangen errichtet sind, welche in bestimmter
Höhe durch ein
Seil verbunden werden. Die
Spieler bilden in beliebiger Zahl zwei
Parteien und kämpfen darum,
einen großen
Ball (eine mit weichem
Leder überzogene Ochsenblase) über jenes
Seil (the gaol) hinwegzuschleudern, wobei sie
sich aber nur der
Füße bedienen dürfen. Daß es dabei an
Verletzungen der
Beine und,
da man den Gegner nicht mit den
Händen,
sondern nur durch
Stoßen und Drängen mit dem ganzen
Körper vom
Ball entfernen darf, auch an
Kontusionen
nicht fehlt, ist erklärlich.
jede größere, künstlich befestigte, zum Betreten bestimmte
Fläche. Die Fußböden werden je nach der
Unterlage, welche entweder aus Füllmaterial, wie Schutt und
Sand, oder aus Holzwerk, wie
Balken und Fußbodenlager, besteht,
sowie nach dem
Zweck des betreffenden
Raums aus
Stein,
Estrich oder
Holz
[* 3] hergestellt. Steinerne Fußböden und
Estriche (s. d.)
eignen sich nur in südlichen Klimaten zu Wohnräumen. Die steinernen Fußböden werden entweder aus natürlichen
Steinen oder aus guten
Backsteinen verfertigt.
Die besten natürlichen
Steine sind die
SollingerSandstein- und die
Kelheimer und
Solnhofener Kalksteinplatten sowie die Chiastolithschieferplatten
von
Leipzig,
[* 4] welche durch das
Schleifen eine glatte Oberfläche annehmen und das
Wasser schwer eindringen lassen, weshalb sie
leicht gereinigt werden können,
Marmor-,
Granit- und Porphyrplatten. Zu gemusterten Fußböden (Mosaikfußböden)
eignen sich farbige
Marmor- und Sandsteinplatten von verschiedener, z. B. weißer, roter, gelblicher und
grünlicher,
Farbe.
Von
Backsteinen sind die hart gebrannten
Thonsteine, namentlich die holländischen
Klinker, sowie die künstlichen Steinplatten
aus der
Fabrik von Villeroy u. Boch in
Mettlach, die sich durch große Dauerhaftigkeit auszeichnen, zumBelegen
der Fußböden geeignet. Außerdem formt man auch quadratische oder polygone Thonplatten, sogen.
Fliesen
[* 5] (s. d.), die oft mit
Verzierungen versehen und verschieden gefärbt sind. Hölzerne Fußböden stehen zwar den steinernen
an Haltbarkeit weit nach, eignen sich aber für geschlossene, trockne Räumlichkeiten.
Befindet sich, wie es in untern, unterwölbten
Etagen derFall ist, unter dem Fußboden kein Gebälk, so werden
besondere
Lager
[* 6] von
Eichen-, harzigem
Kiefern- oder Lärchenholz gelegt. Die Zwischenräume zwischen den
Lagern füllt man mit
trocknem
Sand aus.
In den obern
Etagen, wo der Fußboden auf den Balkenlagen ruht, verbindet man gewöhnlich die einzelnen
Balken durch
Stück- oder
Stakhölzer und überträgt diese mit
Lehm und einer
Schicht trocknen
Sandes. Die Fußböden
sind entweder gewöhnliche,Fries-,
Parkett-, gedöbelte oder Blockfußböden. Zu gewöhnlichen Fußböden benutzt man entweder
einzelne
Bretter
(Dielen) oder aus 2-3 Brettern zusammengeleimte Tafeln von
Tannen-,
Fichten-,
Eichen-, auch wohl Pappelholz.
Nach der Art ihrer
Zusammensetzung unterscheidet man gefugte, gespündete und gefederte Fußböden. Die
gefugten Fußböden bestehen aus dicht nebeneinander auf die
Balken oder die
Lager genagelten Brettern, zeigen aber bald
Risse,
welche nicht gut aussehen und den
Staub des unter dem Fußboden befindlichen Füllmaterials durchlassen. Die
gespündeten Fußböden,
bei denen vermittelst des Spundhobels
Zapfen
[* 7] und
Nuten so an die
Bretter gestoßen sind, daß letztere ineinander
greifen, lassen zwar keine Ritze entstehen, erfordern aber, weil an jeder Seite die Zapfenreihe verloren geht, mehr
Material.
Bei den gefederten Fußböden sind zwischen den
NutenFedern von demselben, besser von härterm
Holz oder auch von
Walzeisen
eingeschaltet. In bessern
Räumen teilt man den in
Felder
(Quadrate, auch
Dreiecke) und faßt denselben mit
Friesen, d. h. schmälern
Streifen von anderm
Holz, gewöhnlich
Eichenholz, ein (Friesböden). Die Parkettböden bestehen aus
kleinern, mosaikartig zusammengesetzten Brettstücken und werden meistens nur in Prachträumen,
Salons u. dgl. angewandt.
Die Parketttafeln werden aus
Eichen-,
Nußbaum-,
Ahorn-,
Ulmen-, Mahagoniholz etc. von schöner Färbung,
fester
Textur und möglichst gleicher
Härte in
Fabriken gefertigt, sind entweder massiv oder furniert (s.
Furniere) und werden
auf einem besondern, sogen.
Blindboden befestigt. Die
Parkettfußböden werden gebohnt (s.
Bohnen) oder gefirnißt. Die gedübelten
(gedöbelten) Fußböden bestehen aus dicht nebeneinander gelegten, zugleich die Balkenlagen bildenden
Hölzern und werden
nur in Werkstätten oder Maschinenräumen, wo schwere
Arbeit verrichtet wird, in Blockhäusern u. dgl.
ausgeführt.
Die Blockfußböden
(Holz- oder Klotzpflaster) bestehen aus aneinander gesetzten prismatischen, quadratischen oder sechseckigen,
10-12
cm hohen
Klötzen von hartem
Holz, deren Hirnenden die Oberfläche des
Pflasters bilden, welche entweder, wie die Pflastersteine,
in
Sand gesetzt und festgestoßen, oder besser auf eine Unterlage von starken
Bohlen gestellt und hierdurch
gleichmäßig unterstützt werden. Solche Blockfußböden kommen besonders in bedeckten Durchfahrten vor (vgl.
Pflaster).
Schließlich sind noch die
Eisen- und Glasfußböden zu erwähnen. Erstere bestehen entweder aus gerippten, selten durchbrochenen
gußeisernen
Platten, oder schmiedeeisernen, mit
Zement oderAsphalt ausgeglichenen Buckelplatten, oder
Wellenblechen, letztere aus 2-3
cm starken, gesandelten Glasplatten, und sind in
Speichern, Verkaufsläden,
Passagen, Vorsälen,
namentlich in dunkeln
Häusern, zu empfehlen, da mittels derselben zugleich
Licht
[* 8] verbreitet wird.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Schwaben, am
Fuß der
Alpen,
[* 9] 797 m ü. M., links am
Lech, unweit
des
Austritts desselben aus
Tirol,
[* 10] Sitz eines Bezirksamtes und eines Amtsgerichts, hat 6 kath.
Kirchen, ein Franziskanerkloster,
ein
Schloß, eine große Seilerwarenfabrik (mit 750 Arbeitern, jährlicher
Produktion im Wert von 2,600,000
Mk. und bedeutender,
durch Herstellung eines Felsentunnels gewonnener Wasserkraft) und (1885) 2767 kath.
Einwohner. Das im südlichen Teil der Stadt auf einem
Felsen gelegene umfangreiche
Schloß, von dessen
Turme man eine reizende Aussicht genießt, ist durch den am zwischen dem
KurfürstenMaximilian III.
Joseph von
Bayern
[* 11] und
Maria Theresia daselbst abgeschlossenen
Frieden merkwürdig geworden und wurde neuerdings durch König
Maximilian II. teilweise
restauriert. Neben derBurg stehen die Gebäude der ehemaligen Benediktinerabtei St.
Mang und die Stiftskirche,
im gefälligen Rokokostil, mit interessanten Grabdenkmälern und Gemälden. In der
Nähe der Stadt ein Gesundbad, der
Kalvarienberg
mit herrlicher Aussicht und gegen SO.
SchloßHohenschwangau. - Füssen steht an der
Stelle einer römischen
¶