Dank, noch
Lohn davon ich bring'«. -
Sein Sohn
Kaspar von Frundsberg, geb. 1500, erwarb sich ebenfalls als Landsknechtführer in den
italienischen und türkischen
Kriegen jener Zeit großen
Ruhm und starb 1536. Mit dessen Sohn
Georg von Frundsberg, der mit Auszeichnung
in den
Niederlanden kämpfte, starb 1586 das
Geschlecht aus. Ihm widmete
Adam Reißner die
»HistoriaHerrnGeorgs und
HerrnKaspars von Frundsberg« (lat., Frankf. 1568; deutsch 1572).
eine
Gemeinde des schweizer. Kantons Bern,
mit (1880) 4042 Einw.,
der Hauptort eines Doppelthals im
Berner Oberland. Beide Quellthäler beginnen mit zwei Hochthälchen:
Gasteren und Engstligen, welche je durch eine Klus in die niedere Thalstufe übergehen. Aus jenem kommt die
Kander, aus diesem
der Engstligenbach, und beide vereinigen sich bei Frutigen. Das
Thal
[* 3] hat treffliche
Rinder
[* 4] von
BernerSchlag. Die FrutigerSchafe
[* 5] sind groß, ungehörnt, von feinem Knochenbau und langer, wenn auch nicht gerade feiner
Wolle. Die FrutigerWeiber fabrizieren
das dauerhafte »Frutigtuch«, welches zu Oberröcken der Bäuerinnen gebraucht
wird.
Volksname für diejenigen Meerestiere, welche in den Küstenstädten
Italiens
[* 6] vorzugsweise von den niedern
Klassen meist roh
gegessen werden (mancherlei
Würmer,
[* 7] Seeschnecken, aus denen
Suppe bereitet wird,
Seeigel,
Austern, die kleinern
Krebse etc.).
(spr. frei), 1)
Elisabeth, der
»Engel der Gefängnisse« genannt, geb. zu Cartham
Hall
[* 8] bei
Norwich
[* 9] als Tochter
des Schloßbesitzers und
QuäkersJohn Gurnay, stiftete auf dem Familienlandsitz Plashet
House eine Freischule
für verwaiste Mädchen, die sie nach ihrer Verheiratung mit dem
LondonerKaufmannJoseph Fry (1800) nach und nach erweiterte.
Später gründete sie in
London
[* 10] eine
Schule für die
Kinder der Gefangenen in
Newgate und 1819 eine
Lehr- und
Arbeitsschule für
verurteilte weibliche Gefangene, die unter dem
Namen des NewgaterVereins von einer Vorsteherin und zwölf
Frauen geleitet wird, und war überhaupt 21 Jahre lang unermüdet thätig für die Verbesserung des
Loses der Gefangenen. Selbst
nach
Amerika,
[* 11]
Frankreich, der
Schweiz,
[* 12]
Deutschland
[* 13] unternahm sie zu diesem
Zweck 1837-43
Reisen. Sie starb in
Ramsgate.
IhreDenkwürdigkeiten wurden von ihren Töchtern (2. Aufl., Lond.
1848, 2 Bde.; abgekürzt 1868; in deutscher Bearbeitung, 2. Aufl.,
Hamb. 1858) veröffentlicht.
Anders, schwed. Geschichtschreiber, geb. zu
Hesselskog in
Dalsland, widmete sich dem
Studium der
Theologie und Geschichte, ward 1820 zum
Pfarrer ordiniert, 1821
Magister
philosophiae an der
UniversitätUpsala,
[* 17] 1828
Rektor des Mariengymnasiums in
Stockholm
[* 18] und 1833 Titularprofessor, 1835
Pfarrer
zu
Sunna in
Wermland; doch wurde er, seit 1840 Mitglied der schwedischen
Akademie, 1847 beurlaubt, um Muße
zu archivalischen Forschungen im
Ausland, die er in »Handlingar rörande
Sveriges historia« (Stockh. 1836-43, 4 Bde.)
herausgab, und für Ausarbeitung seines Hauptwerks:
»Erzählungen aus der schwedischen Geschichte« (»Berättelser ur svenska
historien«, Bd. 1-46, Stockh.
1832-80), zu haben.
Dasselbe behandelt die schwedische Geschichte in einfacher, überwiegend biographischer und populärer
Weise, mehrfach unter Hinzuziehung neuer
Quellen, ist durch sein gerechtes
Urteil und seine Wahrheitsliebe ausgezeichnet und
teilweise auch in die deutsche, dänische, französische und
englische Spracheübertragen worden. Ins Deutsche
[* 19] übersetzt
wurden daraus die Geschichte
Schwedens bis zu
Erichs XIV.
Tod von Tinette
Homberg (Stockh. 1842-43, 2 Bde.),
die Geschichte
GustavAdolfs von derselben (Leipz. 1842-43, 2 Bde.)
und von einem Ungenannten (das. 1852), die Geschichte
GustavWasas von Ekendahl (Neust.
a. d. O. 1831), die Geschichte
Karls
XII. von
Jenssen-Tusch und Rohrdantz (Braunschw. 1861, 5 Bde.).
Gegen das Werk »Die sozialen Zustände unsrer Zeit«, worin der berühmte
schwedische Geschichtschreiber
Geijer die
AristokratieSchwedens geißelt, trat Fryxell mit einer
Broschüre:
»Von den Verwünschungen der
Aristokratie in der schwedischen Geschichtschreibung«
(Upsala 1845-50, 4 Hefte), in die
Schranken.
die den ersten regelmäßigen
Unterricht der schwedischen
Schulen
in der Muttersprache begründete. Während seine politische Geschichte
Schwedens noch fortgesetzt wurde, betrat er ein neues
Feld mit seinen »Beiträgen zur schwedischen Litteraturgeschichte«
(»Bidrag till
Sveriges literatur-historia«, 1860-62, 9 Bde). Fryxell starb in
Stockholm.
Nachdem er 1848 als Generalkommissar in den Donaufürstentümern gewirkt u. 1849 eine außerordentliche Mission nach Rußland
übernommen hatte, erhielt er im Dezember 1849 die Stelle eines Musteschars im Ministerium und 1852 die des
Ministers des Auswärtigen. In dieser Stellung erregte er durch eine die russischen Prätensionen bekämpfende Broschüre: »La
vérité sur la question des lieux saints«, das Mißfallen des ZarenNikolaus und sah sich infolge davon vom FürstenMenschikow,
der im März 1853 als außerordentlicher Botschafter in Konstantinopel erschien, so feindselig und rücksichtslos
behandelt, daß er seine Entlassung forderte, die er auch erhielt.
Nach der Thronbesteigung von Abd ul Asis ward Fuad Pascha 1861 zum Großwesir ernannt und im Februar 1862 mit der obersten Leitung der
Finanzen betraut, welche er durch mehrere Reformen zu bessern versuchte. 1866 als Großwesir entlassen,
übernahm er 1867 wieder das Auswärtige und bemühte sich mit Erfolg, den Frieden aufrecht zu erhalten. Um denSultan mit europäischen
Reformen zu befreunden, bewog er ihn 1867 zu einer Reise nach dem westlichen Europa,
[* 24] auf der er ihn begleitete. Aber schon Ende 1868 ergriff
ihn eine verzehrende Krankheit, welcher er in Nizza
[* 25] erlag. Abgesehen von seiner politischen Wirksamkeit, in welcher
er eine gründliche Reform nie versucht hat, war Fuad Pascha auch auf wissenschaftlichem Gebiet thätig und angesehen. Er schrieb
eine »Grammatik der osmanischen Sprache«
[* 26] (deutsch von Kellgren, Helsingf. 1855) und war als Dichter anerkannt;
auch war er Mitglied der seit 1851 in Konstantinopel bestehenden Akademie der Wissenschaften.
2) Mehemed, türk. General, geboren um 1840 zu Kairo
[* 27] als Sohn eines ägyptischen Offiziers, wuchs in Konstantinopel auf, erhielt
eine vortreffliche militärische Bildung, zeichnete sich als Reiteroffizier aus, erhielt 1877 ein Reiterdetachement in der
ostbulgarischen Armee, das er vortrefflich ausrüstete, organisierte und einübte, siegte über
die Russen bei Elena, ward 1878 zum Muschir und Befehlshaber eines der bei Konstantinopel zusammengezogenen Korps ernannt und
vom Sultan durch besondere Gunst bevorzugt. 1879 suchte er OsmanPascha zu stürzen, verlor aber selbst seinen Posten.
Er ist jetzt Generaladjutant des Sultans, aber ohne Einfluß.