Dank, noch Lohn davon ich bring'«. - Sein Sohn Kaspar von Frundsberg, geb. 1500, erwarb sich ebenfalls als Landsknechtführer in den
italienischen und türkischen Kriegen jener Zeit großen Ruhm und starb 1536. Mit dessen Sohn Georg von Frundsberg, der mit Auszeichnung
in den Niederlanden kämpfte, starb 1586 das Geschlecht aus. Ihm widmete Adam Reißner die »Historia Herrn
Georgs und Herrn Kaspars von Frundsberg« (lat., Frankf. 1568; deutsch 1572).
Vgl. Barthold, Georg v. Frundsberg (Hamb. 1833);
Heilmann, G. v. in der
»Kriegsgeschichte von Bayern, Franken, Pfalz und Schwaben« (Münch. 1868).
Gora (»Frankengebirge«, auch Vrdnikgebirge genannt), der isolierte, gegen O. bis an die Donau
vorgeschobene Ausläufer des kroatisch-slawonischen Gebirges.
Derselbe ist reich an Wein und erreicht im Crveni Cot eine Höhe
von 537 m.
eine Gemeinde des schweizer. Kantons Bern,
mit (1880) 4042 Einw.,
der Hauptort eines Doppelthals im Berner Oberland. Beide Quellthäler beginnen mit zwei Hochthälchen:
Gasteren und Engstligen, welche je durch eine Klus in die niedere Thalstufe übergehen. Aus jenem kommt die Kander, aus diesem
der Engstligenbach, und beide vereinigen sich bei Frutigen. Das Thal hat treffliche Rinder von Berner Schlag. Die Frutiger Schafe
sind groß, ungehörnt, von feinem Knochenbau und langer, wenn auch nicht gerade feiner Wolle. Die Frutiger Weiber fabrizieren
das dauerhafte »Frutigtuch«, welches zu Oberröcken der Bäuerinnen gebraucht
wird.
Volksname für diejenigen Meerestiere, welche in den Küstenstädten Italiens vorzugsweise von den niedern Klassen meist roh
gegessen werden (mancherlei Würmer, Seeschnecken, aus denen Suppe bereitet wird, Seeigel, Austern, die kleinern
Krebse etc.).
(spr. frei), 1) Elisabeth, der »Engel der Gefängnisse« genannt, geb. zu Cartham Hall bei Norwich als Tochter
des Schloßbesitzers und Quäkers John Gurnay, stiftete auf dem Familienlandsitz Plashet House eine Freischule
für verwaiste Mädchen, die sie nach ihrer Verheiratung mit dem Londoner Kaufmann Joseph Fry (1800) nach und nach erweiterte.
Später gründete sie in London eine Schule für die Kinder der Gefangenen in Newgate und 1819 eine Lehr- und Arbeitsschule für
verurteilte weibliche Gefangene, die unter dem Namen des Newgater Vereins von einer Vorsteherin und zwölf
Frauen geleitet wird, und war überhaupt 21 Jahre lang unermüdet thätig für die Verbesserung des Loses der Gefangenen. Selbst
nach Amerika, Frankreich, der Schweiz, Deutschland unternahm sie zu diesem Zweck 1837-43 Reisen. Sie starb in Ramsgate.
Ihre Denkwürdigkeiten wurden von ihren Töchtern (2. Aufl., Lond.
1848, 2 Bde.; abgekürzt 1868; in deutscher Bearbeitung, 2. Aufl.,
Hamb. 1858) veröffentlicht.
Vgl. Bunsen, Elisabeth an die christlichen Frauen und Jungfrauen Deutschlands (Hamb. 1842);
Susannah
Corder, Life of E. Fry (Lond. 1853);
Pitman, Elizabeth Fry (das. 1884).
2) James B., nordamerikan. Militärorganisator und Generalmajor, geb. zu Carrollton in Illinois,
trat 1847 in die Armee ein und focht in Mexiko, wurde später als Lehrer an die Militärakademie berufen, nahm 1861-63 teil am
Kampf gegen die Südstaaten und erhielt 1863 als Generalprofoß der Armee den Auftrag, das
Rekrutierungsgesetz von 1863 in Vollzug
zu setzen, welches an Stelle des ungenügend gewordenen Ersatzes aus Freiwilligen die Konskription anordnete.
In dieser Eigenschaft führte Fry bis 1866 der Armee 1,120,621 Rekruten zu, brachte 76,562 Deserteure wieder zur Fahne, nahm für
bewilligte Ersatzmannsstellung 26,366 Doll. ein und hatte am Friedensschluß noch 2,254,063 Militärpflichtige in den Rollen.
Durch Gesetz vom wurde sein Büreau aufgelöst. Er schrieb: »Final report of the operations of
the Provost Marshal-general of the United States« (1863 bis 1866) und »Historical and legal effects of
brevets in the armies of Great Britain and the United States« (1877).
Anders, schwed. Geschichtschreiber, geb. zu
Hesselskog in Dalsland, widmete sich dem Studium der Theologie und Geschichte, ward 1820 zum Pfarrer ordiniert, 1821 Magister
philosophiae an der Universität Upsala, 1828 Rektor des Mariengymnasiums in Stockholm und 1833 Titularprofessor, 1835 Pfarrer
zu Sunna in Wermland; doch wurde er, seit 1840 Mitglied der schwedischen Akademie, 1847 beurlaubt, um Muße
zu archivalischen Forschungen im Ausland, die er in »Handlingar rörande Sveriges historia« (Stockh. 1836-43, 4 Bde.)
herausgab, und für Ausarbeitung seines Hauptwerks: »Erzählungen aus der schwedischen Geschichte« (»Berättelser ur svenska
historien«, Bd. 1-46, Stockh.
1832-80), zu haben.
Dasselbe behandelt die schwedische Geschichte in einfacher, überwiegend biographischer und populärer
Weise, mehrfach unter Hinzuziehung neuer Quellen, ist durch sein gerechtes Urteil und seine Wahrheitsliebe ausgezeichnet und
teilweise auch in die deutsche, dänische, französische und englische Sprache übertragen worden. Ins Deutsche übersetzt
wurden daraus die Geschichte Schwedens bis zu Erichs XIV. Tod von Tinette Homberg (Stockh. 1842-43, 2 Bde.),
die Geschichte Gustav Adolfs von derselben (Leipz. 1842-43, 2 Bde.)
und von einem Ungenannten (das. 1852), die Geschichte Gustav Wasas von Ekendahl (Neust. a. d. O. 1831), die Geschichte Karls
XII. von Jenssen-Tusch und Rohrdantz (Braunschw. 1861, 5 Bde.).
Gegen das Werk »Die sozialen Zustände unsrer Zeit«, worin der berühmte
schwedische Geschichtschreiber Geijer die Aristokratie Schwedens geißelt, trat Fryxell mit einer Broschüre:
»Von den Verwünschungen der Aristokratie in der schwedischen Geschichtschreibung« (Upsala 1845-50, 4 Hefte), in die Schranken.
Auch um die schwedische Sprache erwarb er sich Verdienste, teils sofern er in seinen Werken den Gebrauch der Unzahl von Fremdwörtern,
welche sich in die schwedische Sprache eingeschlichen haben, möglichst vermied, teils durch seine in
vielen Auflagen erschienene Grammatik (»Svensk språklära«),
die den ersten regelmäßigen Unterricht der schwedischen Schulen
in der Muttersprache begründete. Während seine politische Geschichte Schwedens noch fortgesetzt wurde, betrat er ein neues
Feld mit seinen »Beiträgen zur schwedischen Litteraturgeschichte«
(»Bidrag till Sveriges literatur-historia«, 1860-62, 9 Bde). Fryxell starb in Stockholm.
Pascha, 1) Mehemed, türk. Staatsmann und Gelehrter, geb. zu
Konstantinopel, Sohn des berühmten Dichters Mollah Izzet Efendi, erhielt eine in der Türkei seltene wissenschaftliche Ausbildung
und studierte 1828-32 in Galata-Serai die Arzneikunde. Als Arzt der Admiralität
mehr
begleitete er 1834 den Großadmiral Tahir Pascha auf der Expedition gegen Tripolis, gab aber nach seiner Rückkehr den ärztlichen
Beruf auf und trat in das Büreau der Dolmetschen der Pforte. Wegen seiner Kenntnisse in den neuern Sprachen und im Völkerrecht 1840 dem
als Gesandten nach London geschickten Aali Pascha beigegeben, bewies er großes diplomatisches Geschick und
ward 1843 zum zweiten Dolmetsch der Pforte, dann zum Direktor des Übersetzungsbüreaus in Konstantinopel und 1848 zum Großreferendar
(Amedji) des großherrlichen Diwans befördert.
Nachdem er 1848 als Generalkommissar in den Donaufürstentümern gewirkt u. 1849 eine außerordentliche Mission nach Rußland
übernommen hatte, erhielt er im Dezember 1849 die Stelle eines Musteschars im Ministerium und 1852 die des
Ministers des Auswärtigen. In dieser Stellung erregte er durch eine die russischen Prätensionen bekämpfende Broschüre: »La
vérité sur la question des lieux saints«, das Mißfallen des Zaren Nikolaus und sah sich infolge davon vom Fürsten Menschikow,
der im März 1853 als außerordentlicher Botschafter in Konstantinopel erschien, so feindselig und rücksichtslos
behandelt, daß er seine Entlassung forderte, die er auch erhielt.
Während der orientalischen Wirren übernahm er 1854 eine Mission als Regierungskommissar in das Hauptquartier Omer Paschas,
dann nach Epirus, wo er die Insurrektion energisch unterdrückte. Nach seiner Rückkehr ward er zunächst
nicht verwendet und erst 1857 Präsident des Tanzimatrats. Im Januar 1858 übernahm er abermals das Ministerium des Auswärtigen,
wohnte vom April bis August als Vertreter der Pforte den Konferenzen zu Paris bei, welche die Organisation der Donaufürstentümer
zum Zweck hatten, und unterzeichnete den Vertrag vom Im Juli 1860 als Kommissar nach Damaskus
gesandt, strafte er die an den dortigen Metzeleien Beteiligten mit rücksichtsloser Strenge.
Nach der Thronbesteigung von Abd ul Asis ward Fuad Pascha 1861 zum Großwesir ernannt und im Februar 1862 mit der obersten Leitung der
Finanzen betraut, welche er durch mehrere Reformen zu bessern versuchte. 1866 als Großwesir entlassen,
übernahm er 1867 wieder das Auswärtige und bemühte sich mit Erfolg, den Frieden aufrecht zu erhalten. Um den Sultan mit europäischen
Reformen zu befreunden, bewog er ihn 1867 zu einer Reise nach dem westlichen Europa, auf der er ihn begleitete. Aber schon Ende 1868 ergriff
ihn eine verzehrende Krankheit, welcher er in Nizza erlag. Abgesehen von seiner politischen Wirksamkeit, in welcher
er eine gründliche Reform nie versucht hat, war Fuad Pascha auch auf wissenschaftlichem Gebiet thätig und angesehen. Er schrieb
eine »Grammatik der osmanischen Sprache« (deutsch von Kellgren, Helsingf. 1855) und war als Dichter anerkannt;
auch war er Mitglied der seit 1851 in Konstantinopel bestehenden Akademie der Wissenschaften.
2) Mehemed, türk. General, geboren um 1840 zu Kairo als Sohn eines ägyptischen Offiziers, wuchs in Konstantinopel auf, erhielt
eine vortreffliche militärische Bildung, zeichnete sich als Reiteroffizier aus, erhielt 1877 ein Reiterdetachement in der
ostbulgarischen Armee, das er vortrefflich ausrüstete, organisierte und einübte, siegte über
die Russen bei Elena, ward 1878 zum Muschir und Befehlshaber eines der bei Konstantinopel zusammengezogenen Korps ernannt und
vom Sultan durch besondere Gunst bevorzugt. 1879 suchte er Osman Pascha zu stürzen, verlor aber selbst seinen Posten.
Er ist jetzt Generaladjutant des Sultans, aber ohne Einfluß.