Schüttelkrämpfe in verschiedenen Muskelgruppen, namentlich in den Kaumuskeln, vor: Zähneklappern. In schweren Frostanfällen
werden die Schüttelkrämpfe so stark, daß der Kranke im
Bett
[* 2] förmlich herumgeworfen wird. Eigentümlich ist ferner für
den Frost die sogen.
Gänsehaut. Die kleinen, dicht nebeneinander stehenden
Erhöhungen auf der
Haut,
[* 3] welche jene Bezeichnung führen,
rühren von den Haarbälgen und
Talgdrüsen her, welche im F. stärker hervortreten, weil die dünnen
Muskelbündel, welche in der
Haut liegen und sich an den Haarbälgen ansetzen (die Arrectores pilorum), sich krampfhaft verkürzen
und somit das
Haar
[* 4] aufrichten.
Die krampfhafte Zusammenziehung aller der genannten unwillkürlichen
Muskeln
[* 5] der
Haut und der
Arterien geschieht
durch Vermittelung des
Nervensystems, weshalb der Frost mit
Recht als ein nervöses
Symptom bezeichnet wird. Die beteiligten
Nerven
[* 6] heißen vasomotorische im
Gegensatz zu den motorischen, welche die willkürlichen
Bewegungen vermitteln. Mitunter kann auch
ein rein psychischer
Affekt
(Schauder) auf jene
Nerven reflektorisch
übertragen werden und das
Gefühl des
Fröstelns verursachen.
Hiernach begreift sich die
Berechtigung des
Ausdrucks: es stehen einem, beim Anhören oder
Sehen
[* 7] von etwas Entsetzenerregendem,
die
Haare
[* 8] zu
Berge. Ein Frost entsteht nicht selten beim Katheterisieren der
Harnröhre, indem die dabei auftretenden unangenehmen
Empfindungen durch das
Gehirn
[* 9] reflektorisch auf die
oben genannten
Gefäßnerven etc.
übertragen werden. Frost kommt
vor allem im Beginn und im Verlauf des
Fiebers vor. Doch ist über die
Bedingungen seines Entstehens und über die Bedeutung
des Fieberfrostes noch so gut wie nichts bekannt.
WilliamEdward, engl.
Maler, geb. 1810 zu
Wandsworth
(Surrey), trat 1829 in
London
[* 10] als
Schüler der
Akademie ein und
widmete sich anfangs vorzugsweise der Porträtmalerei. 1839 bekam er für sein erstes größeres
Bild:
der gefesselte
Prometheus, eine
Medaille und später einen andern
Preis für einen dornengekrönten
Christus. Nachher bildete
er sich mehr nach
Etty, dem
Maler schöner Frauengestalten, und schilderte vorzugsweise mythologische Gegenstände. Dahin gehören
die seiner Zeit sehr bewunderten
Bilder: das Bacchanal, die tanzenden
Nymphen (1844),
Diana und
Aktäon
[* 11] (1846),
Una und die Waldnymphen (1847),
Euphrosyne, die
Sirene,
[* 12] der entwaffnete
Amor,
Andromeda, der
Raub des
Hylas, der Frühlingsmorgen,
die
Grazien,
Narkissos
[* 13] und ähnliche mythologische
Darstellungen. Seine letzten bedeutenden Werke waren eine
Nymphe und
Amor (1874)
und eine Bacchantin. Er starb
durch
Erfrieren hervorgerufener
Brand (s. d.). ^[= # (Necrosis, Mortificatio), das Aufhören des Lebens in einzelnen Teilen des Körpers, also örtlicher ...]
der durch
Frost an lebenden
Pflanzen hervorgebrachte
Schade. Während unsre heimischen
Gewächse in der
Regel
auch sehr harte
Winter gut ertragen und nur, wie die
Eichen, leiden, wenn sie bei beginnender
Vegetation
von Spätfrösten getroffen werden, sind aus wärmern
Ländern eingeführte
Pflanzen, wie die Obstbäume und zahlreiche andre
Kulturgewächse, in viel höherm
Maß der
Beschädigung durch den
Frost ausgesetzt. Oft führt der
Frost sofortiges
Absterben
herbei, bisweilen erscheinen die
Pflanzen nach dem
Frost zunächst noch unbeschädigt (bis auf das erfrorne
Laub), gehen aber später, oft erst nach
Jahren, doch noch ein.
Auf der Südwestseite der
Stämme entstehen oft Frostplatten,
Stellen der
Rinde, an welchen diese plattenförmig eingesunken
ist, und bei starkem
Frost bilden sich
Spalten (Frostspalten, Frostrisse,
Eisklüfte) in der
Rinde und im
Holz der
[* 15]
Bäume, welche
daher rühren, daß das
Holz bei niedriger
Temperatur in der
Richtung des
Umfanges stärker sich verkürzt
als in der
Richtung des
Radius. Bei steigender
Temperatur schließen sie sich wieder, ohne daß jedoch die Wundränder sich
vereinigen; sie bilden dauernde
Wunden im Innern des
Stammes und öffnen sich daher auch bei
Kälte von
neuem.
Zur
Heilung der Frostplatten hebt man diese mit den darunterliegenden Gewebeteilen ab und verschließt die
Wunde mit einer
Mischung aus
Lehm, Rindermist und Kälberhaar. Dieselbe Mischung kann man auch zum Ausschmieren der künstlich erweiterten
Frostspalten benutzen. Häufig leiden
Pflanzen auch durch
Auffrieren,
Auswintern, indem sie durch den
Frost mit
den
Wurzeln aus dem
Boden emporgehoben werden.
Vgl.
Goethe, Die Frostschäden der Obstbäume und ihre Verhütung (Berl. 1883).
(Frotho, altnord. Frodi), mythischer König und Nationalheld der
Dänen, Sohn des
Königs Friedleif und der schönen
Freygerde, dessen Lebenszeit in die Zeit
Christi gesetzt wird. Siegreich unterwarf er alle Nachbarvölker, insbesondere die
Hunnen und
Slawen, und beglückte sein
Volk mit Wohlstand und den Segnungen eines dauerhaften
Friedens, den
man den »Frodi-Frieden« nannte. Einst in den
Besitz einer Wundermühle, welche alles zu mahlen vermochte, gelangt, brachte
er zwei Riesenmägde aus
Schweden
[* 16] herbei, welche ihm auf der
MühleGold,
[* 17]
Glück und
Frieden mahlen mußten, bis sie, ergrimmt
über die ununterbrochene
Arbeit, ein Wikingerheer unter dem Seekönig Mysinger hervorbrachten, das den
Frothe besiegte. Auch im Gudrunlied spielt Frothe eine
Rolle, und deutsche
Minnesänger preisen den König Fruothe wegen seiner
Tugenden
und seines
Glücks.
(franz.), reiben, besonders das Reiben der
Haut mit Tüchern oder
Bürsten, um sie zu reinigen und
durch die Reizung der Hautnerven die Lebensthätigkeit zu steigern.
Nach kalten
Bädern wirkt das Frottieren sehr günstig als Abhärtungsmittel
gegen
Erkältungen und gegen rheumatische
Affektionen.
Auch zur Wiederbelebung Scheintoter wird das Frottieren angewandt.
Man benutzt
zum ein leinenes oder baumwollenes
Gewebe
[* 18] mit zahlreichen
Noppen, welches auch zu
Handschuhen verarbeitet
wird.
Frotteur, einer, der frottiert, auch den
Fußboden bohnt;
(ital.), eine Art vierstimmig gesetzter veredelter italienischer
Volkslieder im 16. Jahrh., zwischen dem künstlichen
Madrigal und den allzu einfach harmonisierten
Villanellen und
Villoten die Mitte haltend.