große Verbreitung fanden. Im J. 1829 zum Galeriedirektor ernannt, ordnete er die reichen Sammlungen von
Karlsruhe
[* 2] und betrieb
den
Bau einer Kunsthalle, die 1846 vollendet ward. Diesem von ihm zur
Blüte
[* 3] gebrachten
Institut stand er bis 1858 vor. Er starb in
Ispringen bei
Pforzheim.
[* 4] Seine
Landschaften sind gefühlvoll aufgefaßt, voll
Anmut und zarten
Duftes. Mehrere
derselben befinden sich in der großherzoglichen Kunsthalle zu
Karlsruhe. Seine
Stiche zeichnen sich durch charakteristische
Auffassung und kräftige und dabei gleichwohl zarte Ausführung aus.
Nur noch selten wird das
Wort fromm in der Bedeutung: harmlos, unschuldig von gewissen
Tieren (z. B.
Pferd,
[* 16]
Lamm) sowie
in der ältern Bedeutung: tapfer (z. B. ein frommer
Landsknecht) gebraucht.
dem
Herrn zugehörig, herrlich, herrschaftlich, heilig, kommt besonders
in ältern zusammengesetzten Wörtern vor, wo es sich auf ein herrschaftliches oder heiliges
Verhältnis
bezieht;
z. B.
Fronbote, heiliger, unverletzlicher
Bote, dann s. v. w.
Henker, daher in manchen Gegenden noch Bezeichnung für
den
Abdecker (Hundefron);
Die ganze
Nation war unzufrieden, daß die Regentin, selbst eine
Fremde, die
Regierung fast ausschließlich
Fremden von geringer
Geburt anvertraute, und daß der schon so lange dauernde
Krieg gegen den
Kaiser und
Spanien
[* 19] immer drückendere
Steuern erforderte. 1647 fing das wichtigste der
Parlamente, das
Pariser, an, sich mehreren neuen Steueredikten zu widersetzen,
indem es ihnen die Eintragung in seine
Register verweigerte. Da der
Hof die
[* 20]
Steuern doch erhob, da ferner
im Anfang des
Jahrs 1648 der verhaßte
Generalintendant der
Finanzen, d'Emeri (ein
Italiener), in einer königlichen
Sitzung,
wo keine
Opposition stattfinden durfte, neue
Steuern einregistrieren ließ, begann der Streit heftiger zu werden, und als die
Königin zwei Parlamentsräte verhaften und vier andre verbannen ließ entstand in
Paris
[* 21] ein allgemeiner
Aufstand, welcher schon 27. Aug. die
Freilassung derRäte zur
Folge hatte. Der
Hof verließ darauf die Hauptstadt
und begab sich nach Ruel, wo nach langen
Verhandlungen ein
Vergleich zwischen der
Regierung und
dem
Parlament zu stande
kam, in welchem erstere auf 20 Mill. jährlicher
Steuern verzichtete. Der
Hof kehrte nach
Paris zurück.
Als aber der ruhmvolle Besieger der
Spanier, der
Prinz vonCondé, sich dem
Hof anschloß, zog sich derselbe wieder nach dem
abgelegenen
St.-Germain zurück und verlegte das
Parlament nach dem kleinen Städtchen
Montargis.
Eine neue
Gefahr drohte
Mazarin, als sichCondé, der sich von ihm nicht genug belohnt glaubte, mit ihm
überwarf; da aber
Condé durch sein hochfahrendes Benehmen auch die Frondeurs (die
Partei des
Parlaments) abstieß, wußte
der kluge
Minister sie für sich zu gewinnen. Mit ihrer Zustimmung ließ er den
Prinzen von
Condé, dessen
¶
Mazarin fühlte sich unfähig, diesem allgemeinen Verlangen zu widerstehen. Nachdem er sich selbst noch das Verdienst gegeben
hatte, die Prinzen aus ihrem Gefängnis in Havre
[* 24] zu befreien zog er sich einstweilen nach Brühl bei Köln
[* 25] zurück.
Das Parlament verbannte ihn und zog alle seine Güter ein. So schien die verbündete Opposition des hohen Adels, des Parlaments
und der Demokratie doch noch die von Heinrich IV. und Richelieu begründete, jetzt in der Person des ersten
Ministers repräsentierte monarchische Gewalt besiegt zu haben.
Die Königin und der junge König waren wie Gefangene in der GewaltCondés; der Adel forderte in stürmischer Versammlung Wiederherstellung
aller seiner Vorrechte. Aber Condé überwarf sich nicht nur mit der Königin, sondern bald auch mit der
selbstsüchtigen Beamtenoligarchie, welche die Parlamente beherrschte, und begab sich in sein GouvernementGuienne, dessen Hauptstadt
Bordeaux abermals für ihn Partei nahm, und bald wütete der Bürgerkrieg im Süden.
Der inzwischen mündig gewordene König Ludwig XIV. rief nun, obwohl das Parlament einen Preis von 50,000 Thlr. auf
den Kopf des Kardinals setzte, Mazarin zurück, der im Dezember 1651 an der Spitze von 6000 Mann auf seine Kosten geworbener Leute
wieder in Frankreich erschien. Zwar zogen jetzt die Spanier aus den Niederlanden den Aufständischen unter dem Herzog von Orléans
[* 26] zu Hilfe. Condé eilte aus Guienne herbei, stellte sich an die Spitze dieser Armee und führte sie vor Paris,
das ihm die Thore öffnete Als aber Condé in der Stadt mit Hilfe des Pöbels eine äußerst willkürliche Herrschaft
führte und Mazarin sich schlauerweise noch einmal aus dem Land, nach Bouillon, zurückzog, von wo er freilich mit
dem Hof in geheimem Einverständnis blieb, wollten Parlament und Bürger von Paris nichts mehr von Fortsetzung des Widerstandes
gegen die belagernde königliche Armee hören.
Condé mußte Paris verlassen in welches der König, nachdem er eine allgemeine Amnestie erlassen hatte, schon
acht Tage später (21. Okt.) einzog. Das Königtum hatte einen vollkommenen Sieg errungen. Dem Parlament ward
jede Einmischung in die Staatsgeschäfte verboten, an Einem Tag mußte es 13 neue Steueredikte widerstandslos einregistrieren;
trotz der Amnestie wurden die Anhänger Condés aus Paris verbannt, der KardinalRetz, welcher seine Umtriebe von neuem beginnen
wollte, verhaftet und nach Vincennes gebracht.
Condé sah sich bald von aller Welt verlassen und mußte Ende November 1652 eine Zuflucht in den spanischen Niederlanden suchen,
wo er denTitel eines spanischen Generalissimus erhielt. Nun konnte auch Mazarin, von dem König selbst eingeholt, wieder
in Paris einziehen, vom Volk nicht unfreundlich aufgenommen. Der letzte Empörungsversuch der alten feudalen
Gewalten und der Demokratie gegen das Königtum war damit gänzlich besiegt.