Zuverlässigkeit; doch dringt er nicht in die tiefern
Motive und
Ursachen der
Handlungen und Vorgänge ein, sondern schildert
nur die äußere
Erscheinung mit künstlerischer Virtuosität und romantischer Färbung als Bewunderer der herrlichen Thaten
des damaligen Rittertums.
Sein Werk, von dem sich in den zahlreichen
Handschriften drei Redaktionen (die dritte unvollständig)
von ziemlich verschiedenem
Charakter unterscheiden lassen, erschien unter dem
Titel:
»Chroniques de
France, d'Angleterre, d'Écosse,
d'Espagne, de
Bretagne« (zuerst in
Paris
[* 2] ohne Jahr, 4 Bde., dann das.
1503; mit einer Fortsetzung bis 1513, das. 1514 u. öfter; hrsg.
von
Denis Sauvage,
Lyon
[* 3] 1559-61, 4 Bde.; Par. 1806, 12 Bde.;
von
Buchon, das. 1836, neue Ausg. 1879, 3 Bde.;
neuerdings von
Kervyn de Lettenhove, Brüss. 1863 ff., Bd.
1-25, und eine genaue kritische
Ausgabe von
SiméonLuce, Par. 1869-77, 6 Bde.; engl.
unter andern von Utterson, Lond. 1812, 2 Bde.,
und von
Johnes, das. 1873, 2 Bde.; lat.
im
Auszug von Sleidan, Par. 1537 u. öfter).
Die
BreslauerBibliothek besitzt eine schöne mit Bildern geschmückte
Handschrift des Werkes. Beachtung verdienen auch Froissarts
Gedichte, welche von
Scheler (Brüss. 1870-72, 3 Bde.)
und in einer Auswahl von
Buchon (Par. 1829) herausgegeben wurden. Durch Einführung der provençalisch-romantischen
Schäferpoesie
in die
französische Litteratur suchte Froissart den nordfranzösischen
Stil mit dem provençalischen zu verschmelzen.
Vgl.
Kervyn de Lettenhove, Froissart, étude littéraire sur le XIV. siècle (Par. 1858, 2. Bde.);
Weber,
Jean und seine Zeit, im
»Historischen Taschenbuch« 1871;
Scheler, Glossaire des chroniques de Froissart (Brüss. 1877).
(spr. frohm), altertümliche Stadt in Somersetshire
(England), am Fromefluß, mit prächtiger Hauptkirche und
(1881) 9376 Einw. Frome ist berühmt wegen seines
Tuches, seiner feinen Wollwaren, seiner
Karden und seines
Biers.
(spr. frŏmangtäng),Eugène, franz.
Maler, geb. zu LaRochelle, widmete sich
anfangs der
Jurisprudenz, studierte dann die
Landschaftsmalerei unter
LouisCabat und bereiste 1842
Algerien,
[* 8] wo sich seine Mappe
mit
Skizzen und
Studien füllte. Namentlich durch den Orientmaler
Marilhat beeinflußt, beschloß er, ein neues Gebiet der Orientmalerei
mit der Schilderung der nordafrikanischen
Wüste zu betreten. Er debütierte imSalon von 1847 mit einer
Moschee bei
Algier und einer
Ansicht des Chiffapasses. Im J. 1848 ging er zum zweiten- und 1852 zum drittenmal nach
Algerien.
Die
Frucht dieser Studienreisen waren nicht nur zahlreiche Gemälde, sondern auch zwei vortreffliche Reiseschilderungen in
Briefen: »Un
été dans le
Sahara« (8. Aufl. 1884) und »Une
année dans le Sahel« (5. Aufl. 1884), ausgezeichnet durch
Kraft
[* 9] und Ausgiebigkeit des
Stils und poetische Darstellungsweise;
eine illustrierte
Ausgabe von beiden erschien 1878. Als
Maler strebte er besonders danach, die
Phänomene des
Lichts und der
Luft, welche sich im Wüstenklima zeigen, mit größter Feinheit der Pinselführung wiederzugeben,
zugleich
aber der
Staffage eine charakteristische Bedeutung zu verleihen.
große Verbreitung fanden. Im J. 1829 zum Galeriedirektor ernannt, ordnete er die reichen Sammlungen von Karlsruhe und betrieb
den Bau einer Kunsthalle, die 1846 vollendet ward. Diesem von ihm zur Blüte
[* 24] gebrachten Institut stand er bis 1858 vor. Er starb in
Ispringen bei Pforzheim.
[* 25] Seine Landschaften sind gefühlvoll aufgefaßt, voll Anmut und zarten Duftes. Mehrere
derselben befinden sich in der großherzoglichen Kunsthalle zu Karlsruhe. Seine Stiche zeichnen sich durch charakteristische
Auffassung und kräftige und dabei gleichwohl zarte Ausführung aus.