den, um die gleitende Reibung durch die rollende zu ersetzen. Jedes Rad eines Wagens ist in diesem Sinn im Vergleich zu den Läufen
eines Schlittens als Friktionsrad anzusehen. Man versieht zuweilen mit Friktionsrollen die Lager von Achsen oder Wellen, um diese
recht leicht beweglich zu machen, z. B. bei den Radwellen der Velocipede, wo man statt der cylindrischen
Räder eine Anzahl von Kugeln verwendet. Auch die Auflager der Eisenbrücken sind, um den Brückenträgern eine freie Ausdehnung,
resp. Zusammenziehung nach der Temperatur zu gestatten, mit Reibungsrollen (Rollenlager) versehen.
(franz., spr. -mähr, vom veralteten frimer, gefrieren,
»Reifmonat«),
der dritte Monat im französischen Revolutionskalender, vom 21. November bis 20. Dezember.
(spr. -móng), Johann Maria, Graf von, Fürst von Antrodocco, österreich. General, geb. 3. Febr. 1759 aus einer altadligen
Familie zu Finstingen in Lothringen, trat, für die militärische Laufbahn im Collège zu Pont à Mousson gebildet, 1776 als Gemeiner
in das österreichische Husarenregiment Wurmser, machte den bayrischen Erbfolgekrieg und als Oberleutnant
den zweiten Türkenkrieg mit und focht in den Revolutionskriegen 1792-99 in Deutschland, 1799-1800, 1805 und 1809 in Italien.
Hier wurde er 1809 Feldmarschallleutnant, zeichnete sich in der Schlacht bei Fontana Fredda aus und befehligte 1812 unter Schwarzenberg
eine Kavalleriedivision, 1813 bis 1814 als General der Kavallerie ein Armeekorps, das sich bei La Rothière
hervorthat. 1815 erhielt er den Oberbefehl über die österreichischen Truppen in Oberitalien, wo er den Feldzug gegen Murat im
März und April 1815 so zweckmäßig einleitete, daß der Feldmarsch all Bianchi, welcher Ende April das Kommando
der Armee von Neapel erhielt, dem Napoleonischen Königreich Neapel bald ein Ende machen konnte. Frimont selbst blieb am Po stehen,
wo er ein Heer von 60,000 Mann bei Casale Maggiore vereinigte, mit dessen einer Hälfte er Suchet in der Besetzung der Alpenpässe
zuvorkam; darauf stürmte er Fort Lécluse und besetzte Grenoble und Lyon.
Nach dem zweiten Frieden von Paris befehligte er bis 1818 einen Teil der Okkupationstruppen. Seit 1819 kommandierender General
in Venetien, erhielt er 1821 den Oberbefehl über das 52,000 Mann starke österreichische Heer, welches gegen Neapel marschierte,
um die daselbst errichtete neue Verfassung und den Karbonarismus zu vernichten. Infolge seines Siegs in
den Abruzzen vom 7. März gegen Rieti kapitulierte Neapel am 23., wodurch zugleich Gaeta und Pescara an die Österreicher übergingen.
Am 24. zog in Neapel ein, und General Wallmoden besetzte Sizilien. König Ferdinand von Neapel belohnte Frimont mit dem Titel eines Fürsten
von Antrodocco und einer Dotation von 220,000 Dukaten. Im J. 1825 erhielt Frimont das Generalkommando in der
österreichischen Lombardei und wurde vom Kaiser in den Grafenstand erhoben. Nachdem er die Unruhen in Modena, Ferrara, Parma und
im Kirchenstaat unterdrückt hatte, ward er 1831 zum Hofkriegsratspräsidenten ernannt, starb aber schon 26. Dez. 1831 in Wien.
Anton, böhm. Kirchenhistoriker, geb. 9. Okt. 1823 zu Hainsbach
in Böhmen, wurde 1847 zum Priester ordiniert, war bis 1851 Kaplan in Warnsdorf, bis 1859 Katechet am Leitmeritzer Gymnasium und
bis 1860 Direktor des Obergymnasiums in Eger. 1869 wurde Frind zum Metropolitan-Domkapitular in Prag und 1879 zum Bischof von
Leitmeritz ernannt, wo
er 28. Okt. 1881 starb. Seine Hauptwerke sind: »Der geschichtliche heil. Johannes von Nepomuk« (2. Aufl.,
Prag 1871);
»Kirchengeschichte Böhmens« (das. 1862-78, Bd.
1-4);
»Lehrbuch der katholischen Apologetik« (3. Aufl., das. 1877).
Vgl. »Dr. Ant. Ludw. Frind« (Würzb. 1883).
Johann Leonhard, Lexikograph und Sprachforscher, geb. 19. März 1666 zu Sulzbach in der Oberpfalz,
studierte zu Altdorf, Jena und Straßburg (1683-88) Theologie, machte hierauf Reisen durch Frankreich, Süddeutschland, die Schweiz,
griff, nachdem er kaum in Nürnberg sein Kandidatenexamen bestanden, von neuem zum Wanderstab, erhielt zu Neusohl in Ungarn
eine Predigerstelle, auf die er aber bald wieder verzichtete, durchstreifte hierauf die Türkei, wandte
sich dann nach dem Norden (Holland) und ließ sich 1698 endlich bleibend zu Berlin nieder, wo er zuerst die Stelle eines Subrektors,
später (1708) eines Konrektors, endlich (1726) eines Rektors am Gymnasium zum Grauen Kloster erhielt. Er starb 21. März 1743. Auf
seinen langjährigen Reisen hatte er insbesondere die Sprachen der verschiedenen Länder sich anzueignen
gesucht; er war auch des Russischen mächtig und unterrichtete unter andern auch Leibniz in dieser Sprache.
Zudem war ein gründlicher Kenner der Insekten und Vögel. Seit 1706 war er Mitglied der königlichen Societät der Wissenschaften
und seit 1731 Direktor der historisch-philologisch-deutschen Klasse derselben. Sein Hauptwerk ist sein »Teutsch-Lateinisches
Wörterbuch« (Berl. 1741, 2 Bde.),
welches noch jetzt eine der ersten Stellen in der gesamten deutschen Lexikographie einnimmt, »das erste gelehrte
Wörterbuch, da es nicht, wie die vorhergehenden, aus der Mundart einer bestimmten Gegend gesammelt und wiederum nachgeschrieben
ist, sondern mit weiter Umsicht fern liegende Urkunden, Chroniken und Gedichte zu Rate zieht, gründliche,
besonnene Wortableitungen aufstellt« (J. Grimm).
im Hüttenwesen Prozesse, deren Produkte Metalle oder Metalllegierungen sind. Es gehören z. B. hierher das
Eisenfrischen, ein oxydierendes Schmelzen von Roheisen (im Frischfeuer) zur Umwandlung desselben in Schmiedeeisen durch Oxydation
des größten Teils des darin enthaltenen Kohlenstoffs;
das Glättefrischen, ein reduzierendes Schmelzen
des beim Silberabtreiben erfolgenden Bleioxyds (Glätte) auf metallisches Blei (Frischblei);
das Kupferfrischen, das Zusammenschmelzen
von silberhaltigem Kupfer mit Blei, wobei eine Legierung von silberreichem Blei und silberarmem Kupfer (Frischstück) entsteht.
Haff, Strandsee in den preuß. Provinzen Ost- und Westpreußen (zu ⅔ zum Regierungsbezirk Königsberg, zu ⅓
zum Regierungsbezirk Danzig gehörig), der sich, 860,5 qkm (15,6 QM.)
groß, 80 km lang und bis 18 km breit, von SW. nach NO. von Elbing bis Fischhausen und Königsberg erstreckt und
mehr
durch die Frische Nehrung, einen 52 km langen, 2-3 km breiten, aus Sanddünen bestehenden Streifen Landes, von der Ostsee getrennt
wird. Mit letzterer steht es durch das 380 m breite und 4,4 m tiefe Gatt oder Neue Tief bei Pillau in Verbindung, das 10. Sept. 1510 während
eines Sturms entstand. Die Tiefe des Haffs beträgt 3-5 m. In dasselbe münden die Nogat, der Elbingfluß,
die Passarge, der Frisching (wovon es wahrscheinlich den Namen hat) und Pregel. S. Karte »Ost- und Westpreußen«.