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deutsch von Clement, Leipz. 1847). Sonst dichteten noch im Westfriesischen: Fräulein van Affen, [* 2] P. Deketh, Windsma, van der Veen, Waling Dykstra u. a. Die Volkskomödie »Waatze Gribberts brilloft« (Leeuw. 1812 u. öfter) stammt aus dem Anfang des 18. Jahrh. Ein beliebtes Volksbuch ist »It libben fen Aagtje Ijsbrants« (Sneek 1827). Mit der Bearbeitung und Herausgabe westfriesischer Sprach-, Rechts- und Geschichtsdenkmäler beschäftigten sich Hettema in Leeuwarden, E. und J. H. ^[Justus Hiddes] Halbertsma u. a. Dieselben Zwecke verfolgt die 1829 zu Franeker gegründete »Friesch genotschap voor geschied-, oudheid- en taalkunde«, welche die Zeitschrift »De vrije Fries« (seit 1852, bis 1885: 16 Bde.) herausgibt. J. ^[Justus Hiddes] Halbertsma gab eine westfriesische Übersetzung des Evangeliums Matthäi heraus (Leiden [* 3] 1858); Sammlungen westfriesischer Sprichwörter veranstalteten Hoeafft (Breda 1812) und Scheltema (Franeker 1826). Noch jetzt vergeht kein Jahr, in welchem nicht verschiedene Publikationen im westfriesischen Dialekt erschienen; außerdem sind anperiodischen Schriften zu nennen die Zeitschrift »Forjit my net« (seit 1871) und die Jahrbücher: »Swanneblommen« (seit 1850) u. »De Bije-koer« (41. Jahrg. 1886). Ein unvollendetes Wörterbuch der westfriesischen Sprache, [* 4] die Buchstaben A-F umfassend, hinterließ J. ^[Justus Hiddes] Halbertsma (»Lexicon frisicum«, Bd. 1, Haag [* 5] 1874).
2) Das Ostfriesische, die Sprache der Friesen zwischen Ems- und Wesermündung, ist dem Untergang am meisten anheimgefallen. Schon seit dem 15. und 16. Jahrh. begann das Niederdeutsche die ostfriesische Volkssprache zu verdrängen, was im Lauf der Zeit so vollständig geschah, daß jetzt in Ostfriesland plattdeutsch, nicht friesisch gesprochen wird. Man hat sich inkorrekterweise gewöhnt, dieses Niederdeutsche Ostfrieslands auch Ostfriesisch zu nennen, weshalb man in dem Werk von Stürenburg: »Ostfriesisches Wörterbuch« (Aurich [* 6] 1857) keineswegs die friesische Sprache zu suchen hat;
es ist dies ein Wörterbuch des ostfriesischen Niederdeutschen, welches allerdings gerade im Wortschatz Trümmer der alten friesischen Sprache bewahrt hat.
Nur in zwei Resten hat sich die alte ostfriesische Sprache erhalten, nämlich auf der Insel Wangeroog und in drei von Sümpfen umgebenen Dörfern des sogen. Saterland es (südwestlich von Oldenburg). [* 7] Ausführliche Abhandlungen über beide Mundarten finden sich im »Friesischen Archiv« (hrsg. von Ehrentraut, Oldenb. 1847-54, 2 Bde.); über das Saterländische speziell vgl. Halbertsma und Posthumus, Onze reis naar Sagelterland (Franeker 1836). Ein wichtiges Werk des 17. Jahrh.: »Memoriale linguae frisicae«, vom Pastor Cadovius Müller (gest. 1725), über die ostfriesische Sprache im Harlingerland, wurde von Kükelhan (Leer [* 8] 1875) veröffentlicht. Ein Wörterbuch des Ostfriesischen gab T. ten Doornkaat-Koolman (Norden [* 9] 1877-85, 3 Bde.) heraus.
3) Das Nordfriesische wird, mehr oder weniger mit dänischen und niederdeutschen Elementen vermischt, noch gesprochen an der Westküste Südjütlands und Schleswigs bis Ribe und besonders auf den an dieser Küste liegenden Inseln, namentlich auf Sylt, Föhr, Amrum. Es gehört dazu außerdem der Dialekt der Insel Helgoland, [* 10] der jedoch schon großen Zerstörungen durch fremde Elemente ausgesetzt gewesen ist. Auch im nordfriesischen Dialekt hat man sich poetisch versucht; erwähnenswert ist besonders das Lustspiel »De gidtshals« von J. P. ^[Jap Peter] Hansen auf Sylt.
Ein reichhaltiges Wörterbuch der nordfriesischen Mundart lieferte Outzen (»Glossarium der friesischen Sprache«, Kopenh. 1837); das Hauptwerk über den Dialekt ist Bendsens »Die nordfriesische Sprache nach der Moringer Mundart« (hrsg. von de Vries, Leid. 1860). Später erschien Johansens »Die nordfriesische Sprache nach der Föhringer und Amrumer Mundart« (Kiel [* 11] 1862). Eine Übersicht über die gesamte friesische Litteratur lieferte Mone im Anhang seines Buches »Übersicht der niederländischen Volkslitteratur älterer Zeit« (Tübing. 1838); als bibliographisches Hilfsmittel ist empfehlenswert die Schrift »Essai d'une bibliographie de la littérature frisonne« (Haag 1859). Einen Überblick über die gesamten neufriesischen Volksmundarten, verbunden mit reichen sprachlichen und litterarischen Notizen, findet man in Winklers »Allgemeen nederduitsch en friesch dialecticon« (Haag 1872, 2 Bde.).