Stadt im russ.
GouvernementKurland,
[* 10]
Kreis Selburg (kurisches Oberland), an der
Düna, Sitz einer Hauptmannschaft,
mit (1881) 5906 Einw. (meist
Juden).
Gegenüber auf dem rechten Dünaufer erheben sich die
Ruinen des 1224 vom
BischofAlbert
von Appeldern gegründeten
Schlosses Ascheraden, in dessen Umgebung Heidengräber mit vielen Altertümern,
Waffen,
[* 11] Schmucksachen
[* 12] und
Münzen
[* 13] aufgefunden wurden.
Meereseinschnitt an der Nordostküste von
Neuguinea, auf deutschem Gebiet, ein geräumiges
und wohlgeschütztes Wasserbecken, das bei einer Tiefe von 10-25 m guten und sichern Ankergrund für
Schiffe
[* 21] jeder
Größe bietet.
Fabrikort im preuß. Regierungsbezirk
Köln,
[* 22]
Siegkreis, an den
Linien Troisdorf-Friedrich-Wilhelmshütte und
Friedrich-Niederlahnstein
der Preußischen Staatsbahn, hat ein großes Eisenhüttenwerk mit Maschinenfabrik und (1885) 189 Einw.
Societies (engl., spr. frenndli ssosseitis),
auf Freiwilligkeit beruhende
Hilfsgesellschaften (s. d.), die sich schon seit dem
vorigen
Jahrhundert in großer Zahl in
England verbreitet hatten (man zählt gegenwärtig über 20,000 einregistrierte
Gesellschaften
in
England und
Wales).
Dieselben gewähren vorzugsweise Unterstützungen bei
Krankheiten, Todesfällen und
Geburten.
Ihre privatrechtlichen
Verhältnisse wurden bereits 1793, dann durch die Friendly Societies'Act vom geregelt, nach welcher sie durch
Eintragung in ein
Register das
Recht der juristischen Persönlichkeit erlangen.
im allgemein ästhetischen
Sinn die Vermittelung einer
Fläche mit einer Begrenzungslinie derselben durch Einschaltung
einer schmalen oder »linearen«
Fläche; in der
Architektur der schmale Flächenstreifen zwischen einer größern Wandfläche
und deren oberm
Rande. Diese Friesstreifen wurden in der romanischen und gotischen
Architektur mit Zierformen
versehen, deren
Elemente die Bezeichnungen für die verschiedenen
Gattungen der
Friese bestimmt haben, von denen nebenstehende
Abbildungen einige vorstellen.
So in der romanischen
Baukunst der
[* 23]
Rundbogenfries
[* 1]
(Fig. 1), bestehend aus aneinander gereihten
halbkreisförmigen, mit ihren
Schenkeln auf kleinen
Konsolen aufsetzenden
Bogen,
[* 24] die sich unterhalb des
Dachgesimses hinziehen; der
Kreuzungsbogenfries
[* 1]
(Fig. 2), eine
Reihe sich durchschneidender
So bezeichnet Fries unter anderm den horizontalen Flächenstreifen zwischen dem Architrav
[* 26] und
dem Kranzgesims
[* 27] der griechischen Säulenordnungen (s. die Tafel »Säulenordnungen«,
[* 28] Fig. 1-9), zwischen dem Fenstersturz und
der Verdachung
[* 29] von Fenstern und Thüren, zwischen der Wand und dem Gurt- oder Hauptgesims von Gebäudefassaden.
Bei Holztäfelungen sind Friese die Flächenstreifen, welche zwischen die Füllungen und die Rahmen eingeschaltet sind, bei
Fußböden die eingelegten schmalen, gewöhnlich dunkler gefärbten Holzstreifen, daher Friesboden. Friese heißen ferner
die Reliefdarstellungen, welche sich oben rings um die Cella der antiken Tempel
[* 30] und um andre Gebäude des Altertums
zogen, sowie die aus Reifen, Stäben, Rundstäben, Karniesen etc. bestehenden Verzierungen der Geschütze,
[* 31] womit die ältern derselben
meist überladen sind.
(Flaus), glattes oder geköpertes, grobes, starkes, nicht sehr fest geschlagenes, nur wenig
gewalktes wollenes Gewebe
[* 32] mit langem Haar
[* 33] auf der Oberseite. Es wird aus geringer Landwolle und groben Kämmlingen dargestellt,
und man nimmt zum Einschlag meist doppelt so starkes Garn wie zur Kette.
das »System der Logik« (das. 1811, 3. Aufl. 1837),
die von den Jenenser Studenten und
allen deutschen Patrioten mit Begeisterung aufgenommene Schrift »Vom DeutschenBund und deutscher Staatsverfassung« (das. 1817, 2. Aufl.
1831) und andre Werke waren Früchte seines Heidelberger Aufenthalts. Wegen seiner Teilnahme an dem Wartburgfest, von ihm selbst
der »ausgezeichnetste Augenblick« seines Lebens genannt, wurde er im November 1819 vom philosophischen Lehramt suspendiert,
fünf Jahre darauf (1824) aber zum Professor der Physik und Mathematik ernannt, und seit 1825 durfte er wieder philosophische
Vorlesungen halten. Er starb Außer den genannten sind von seinen Werken noch hervorzuheben: »Populäre Vorlesungen
über die Sternkunde« (1813; 2. Aufl., Heidelb. 1833);
Erstern Mangel trachtete Fries durch seine neue oder anthropologische Kritik der Vernunft, diesen durch die Erhebung des (Jacobischen)
Gefühls (an der Stelle des Denkens) zum eigentlichen Erkenntnisprinzip zu verbessern. Daß und wie wir Erkenntnisse besitzen,
dessen könne man sich nur durch innere Erfahrung bewußt werden; Psychologie und zwar auf innerer Erfahrung
beruhende, empirische, müsse die Basis aller Philosophie bilden. Durch dieselbe wird der Besitz eines (wie es auch Kant gewollt)
dem menschlichen Geist innewohnenden a priori (räumliche und zeitliche Anschauungsform, Kategorien etc.) auf aposteriorischem
Weg dargethan, welches wir zu dem Gegebenen
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