Main
Freundschaftsinseln -
Seite 6.678.
Überblick der Artikel
7 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Freundschaftsinseln s. Tongaarchipel. / 3
Frevel im allgemeinen s. v. w. Unrecht, namentlich ein solches, welches in besonders leichtfertiger / 45
Frevelstämme im Forstwesen die von Holzdieben gefällten Stämme, auch die im Boden zurückgebliebenen Wurzelstö / 16
Frévent (spr. -wang), Stadt im franz. Departement Pas de Calais, Arrondissement St.-Pol, an der Nordbahn, / 23
Frey 1) Heinrich, Anatom und Zoolog, geb. 15. Juni 1822 zu Frankfurt a. M., studierte 1840-45 in / 522
Freya s. Freyja. / 3
Freyberg 1) Maximilian Prokop, Freiherr von F.-Eisenberg, deutscher Geschichtschreiber und Belletrist, / 328
Fortsetzung:
Freundschaft , im allgemeinen jedes Verhältnis gegenseitiger Zuneigung zwischen Personen, welches auf dem
mehr
macht, nun erst recht als Freundschaft fortbesteht. Bei den Griechen sind
Achilleus und
Patroklos ,
Orestes und
Pylades sprichwörtlich
geworden. Unter den
Barbaren wurden die
Skythen als treue
Pfleger der Freundschaft gerühmt. Bei den alten
Germanen wurden Freundschaften
zwischen zwei einzelnen
Personen , häufiger noch zwischen ganzen
Gesellschaften auf
Leben und
Tod geschlossen.
Die Geschichte unsers
Volkes liefert in
Konradin dem
Hohenstaufen und
Friedrich von
Baden ,
[* 2 ] in
Ludwig dem
Bayern
[* 3 ] und
Friedrich von
Österreich
[* 4 ] ähnliche
Beispiele . Das Gegenteil der Freundschaft ist die
Feindschaft als auf dem
Bewußtsein der (äußern und innern) Gleichartigkeit
beruhende Abneigung (Blutsfeindschaft: feindliche
Brüder ; Geschäftsfeindschaft zwischen Konkurrenten;
Gelehrten -, politische
und andre
Feindschaften mehr). Bleibt die der Abneigung zu
Grunde liegende Gleichartigkeit unbewußt, so heißt die
Feindschaft
Antipathie .
s.
Tongaarchipel . ^[= eine zum südlichen Polynesien gehörige Inselgruppe im Stillen Meer, ...]
im allgemeinen s. v. w. Unrecht, namentlich ein solches, welches in besonders
leichtfertiger
Weise begangen wird;
im ältern deutschen
Recht Bezeichnung für leichtere
Vergehen polizeilicher Art, auch die
Buße , welche auf solche Frevel gesetzt war;
wie man denn noch jetzt von
Wald -,
Holz -,
Feldfrevel etc. spricht.
im Forstwesen die von Holzdieben gefällten
Stämme , auch die im
Boden zurückgebliebenen
Wurzelstöcke
solcher
Stämme .
Eisengießerei (Tiegelg
* 5
Eisengießerei .
(spr. -wang), Stadt im franz.
Departement
Pas de Calais ,
Arrondissement St.-Pol, an der Nordbahn, hat (1876) 3792 Einw.,
Nagelschmieden,
Eisengießerei
[* 5 ] und Baumwollspinnerei.
Titel
Elemente zu
Frey:
1) Heinrich, Anatom und Zoolog
2) Jakob, schweizer. Schriftsteller
3) Emil, schweizer. Diplomat
1)
Heinrich , Anatom und Zoolog, geb. 15. Juni 1822 zu
Frankfurt
[* 6 ] a. M., studierte 1840-45 in
Bonn ,
[* 7 ]
Berlin
[* 8 ] und
Göttingen
[* 9 ] Medizin , ward an letzterer
Universität
Assistent des physiologischen
Instituts und 1848
Professor der
Histologie und vergleichenden
Anatomie in Zürich ,
[* 10 ] wo er auch die Professur der
Zoologie an der polytechnischen
Schule übernahm. Frey gilt als einer
der ersten Mikrolepidopterologen
Deutschlands .
[* 11 ] Er schrieb zum »Lehrbuch der
Zootomie « von R.
Wagner den 2.
Band ,
[* 12 ] welcher die
wirbellosen
Tiere behandelt (mit
Leuckart , Leipz. 1847);
»Beiträge zur Kenntnis wirbelloser
Tiere « (mit
Leuckart , Braunschw.
1847);
»Histologie und Histochemie des
Menschen « (Leipz. 1859, 5. Aufl. 1875);
»Das
Mikroskop
[* 13 ] und die mikroskopische
Technik « (8. Aufl., das. 1886);
»Grundzüge der
Histologie « (3. Aufl., das. 1885);
Schweiz
* 14
Schweiz .
»Die
Tineen und Pterophoren der
Schweiz «
[* 14 ] (Zürich
1856);
»Die
Lepidopteren der
Schweiz « (Leipz. 1880) u. a. Zahlreiche entomologische
Arbeiten veröffentlichte er in der »Linnaea entomologica« und in
Verbindung mit Stainton in
London ,
[* 15 ] ferner
in der
Zeitschrift der Schweizerischen Entomologischen
Gesellschaft , deren
Präsident er wiederholt war.
Höhenschichten der Alp
* 23
Alpen .
2)
Jakob , schweizer. Schriftsteller, geb. 13. Mai 1824 zu Gutenschwyl
im Kanton Aargau ,
[* 16 ] studierte in
Tübingen ,
[* 17 ]
München
[* 18 ] und Zürich
Philologie und
Philosophie , redigierte von 1851 an in
Aarau
[* 19 ] den »Schweizerboten« und wurde
von seiner
Gemeinde in den
Großen
Rat und zum
Sekretär
[* 20 ] desselben gewählt.
Da er indessen dem
Staatsdienst
keinen
Geschmack abgewinnen konnte, siedelte er 1856 nach Bern
[* 21 ] über, wo er die Redaktion der
»Berner
Zeitung « übernahm, lebte hierauf
eine Zeitlang in Basel ,
[* 22 ] seit 1868 wieder in
Aarau und starb 30. Dez. 1873 daselbst. Als
Novellist hat Frey keine große
Fruchtbarkeit entwickelt; aber seine Leistungen auf diesem Gebiet: »Zwischen
Jura und
Alpen «
[* 23 ] (Leipz. 1858, 2 Bde.;
Bd. 3: »Die Waise von Holligen« ,
Basel
1864),
»Schweizerbilder«
(Aarau 1864) und
»Neue Schweizerbilder« (Bern
1877),
gehören zu den
Perlen
der schweizerischen Litteratur. -
Sein Sohn
Adolf , geb. 18. Febr. 1855, jetzt
Professor in
Aarau , veröffentlichte: »Schweizersagen« (Leipz. 1881);
»Erzählungen aus
Sage u. Geschichte«
(Kreuzn . 1883) u. a.
3)
Emil , schweizer.
Diplomat , geb. 24. Okt. 1838 zu
Arlesheim , studierte 1855-56 und 1858-60 in
Jena
[* 24 ] Land- und
Staatswirtschaft und
reiste Ende 1860 nach den
Vereinigten Staaten ,
[* 25 ] wo er unter
Friedrich
Hecker den Sezessionskrieg mitmachte
und vom einfachen
Soldaten zum
Major vorrückte. In der
Schlacht von
Gettysburg (1.-3. Juli 1863) fiel
er den Südstaatlichen
in die
Hände und wurde als
Geisel für den von den nordstaatlichen
Gerichten zum
Tod verurteilten
Kapitän
Gordon bis 14. Jan. 1865 teils
in
Richmond , teils in
Salisbury unter harten Entbehrungen im Kerker gehalten.
Europa. Fluß- und Gebi
* 26
Europa .
Nachdem er in
Freiheit gesetzt worden war, kehrte er im
August 1865 nach
Europa
[* 26 ] zurück, trat als Staatsschreiber in den basellandschaftlichen
Staatsdienst , wurde im Juni 1866 in die
Regierung und zum Regierungspräsidenten gewählt und war sechs Jahre lang im
Erziehungs -
und Militärwesen sowie in der
Verwaltung des Innern thätig, während er in der eidgenössischen
Armee
zum Obersten avancierte. 1872 trat Frey aus der
Regierung , um die Redaktion der
»Baseler Nachrichten« zu übernehmen. Im gleichen
Jahr wählte ihn Baselland in den schweizerischen
Nationalrat , in welchem er alsbald eine hervorragende
Stellung unter den
Führern der
Linken einnahm und 1875 zum
Präsidenten ernannt wurde. 1882 ward er vom
Bundesrat zu dem neugeschaffenen
Posten eines außerordentlichen
Gesandten und bevollmächtigten
Ministers bei der nordamerikanischen
Union berufen.
s.
Freyja . ^[= (Frouwa, "Frau"), in der nordischen Mythologie ursprünglich eine Wanengöttin, dann ...]
Titel
Elemente zu
Freyberg:
1) Maximilian Prokop, Freiherr von F.-Eisenberg
2) Konrad, Maler, geb. 14. März 1842 zu Stettin
Landschnabeltier - Lan
* 27
Landshut .
1)
Maximilian
Prokop ,
Freiherr von Freyberg-Eisenberg, deutscher Geschichtschreiber und Belletrist, geb. 3. Jan. 1789 zu
München , studierte in
Landshut
[* 27 ] die
Rechte , ward 1816
Regierungsrat und
Ministerialrat im
Ministerium des Innern, 1825 Vorstand
des
Reichsarchivs , 1838
Staatsrat und führte 1840 interimistisch das
Portefeuille des Innern. Als Deputierter in der Ständekammer
seit 1835 zeigte er sich als eifriger Anhänger des ultramontanen
Ministeriums und Verteidiger der Klöster.
Von 1842 bis 1848 bekleidete er die
Stelle eines Vorstandes der
Akademie der
Wissenschaften und starb als
Staatsrat in außerordentlichem
Dienst 21. Jan. 1851 in
München . Von seinen historischen
Arbeiten nennen wir: Ȇber das altdeutsche
öffentliche Gerichtsverfahren« (Landsh. 1824);
»Geschichte der bayrischen
Landstände «
(Sulzbach 1828-29, 2 Bde.);
»Sammlung
historischer
Schriften und
Urkunden « (Stuttg. 1827-39, 5 Bde.);
»Pragmatische Geschichte der bayrischen
Gesetzgebung und
Staatsverwaltung seit den
Zeiten
Maximilians I.« (Leipz. 1836-39, 4 Bde.);
»Neue Beiträge zur vaterländischen Geschichte und
Topographie «
(Münch . 1837).
Mit
Hormayr setzte er
Langs »Regesta sive rerum
boicarum autographa« , Bd. 5-12
(Münch . 1841-49), fort.
Vgl.
Höfler ,
M . P.
Freiherr v.
Freyberg-Eisenberg (1852).
Freycinet - Freyja
* 31
Seite 6.679.
2)
Konrad ,
Maler , geb. 14. März 1842 zu
Stettin ,
[* 28 ] bildete sich auf der
Berliner
[* 29 ]
Kunstakademie und trat dann in
das
Atelier
Steffecks ein, nach dessen Vorbild er sich der
Soldaten - und Pferdemalerei widmete. Er fand bald in dem einzelnen
Reiterporträt wie in ganzen Reitergruppen in kleinerm
Maßstab
[* 30 ] eine
Spezialität , welche er mit großem
Glück ausbildete, indem er Porträtähnlichkeit mit eleganter
¶
mehr
Darstellung verband. Von da ging er zu noch figurenreichern Schilderungen ruhiger Momente aus dem deutsch-französisch Krieg
über, von denen Prinz Hohenlohe bei Clamart vor Paris ,
[* 32 ] Ankunft des Prinzen Friedrich Karl auf dem Schlachtfeld von Vionville , Übergabe
von Metz
[* 33 ] (1877), die Fahnenparade vor Prinz Friedrich Karl (1883) und die Parade auf dem Longchamps vor Paris
hervorzuheben sind. Minder glücklich ist er in naturgroßen Reiterbildnissen. Unter den kleinern Reiter - und Porträtgruppen
sind die bedeutendsten: Prinz Karl von Preußen
[* 34 ] mit Gefolge vor Paris (1872), Ausritt des Prinzen Karl zur Parforcejagd (1876), Gruppe
von Garde du Korps-Offizieren (1875) und Hofjagd in Letzlingen (1881).