war ausgespielt. Seine
Wahl in den
Rat der Fünfhundert wurde kassiert. Durch
ProtektionBonapartes erhielt er 1802 eine Unterpräfektenstelle
zu
Santo Domingo,
[* 2] wo er bald nach seiner Ankunft starb. Er schrieb zur
Rechtfertigung seines
Verfahrens im J. 1793:
»Mémoire
historique sur la réaction royale et sur les malheurs duMidi« (Par. 1796).
Girolamo, Orgelspieler und
Komponist, geboren im
September 1583 zu
Ferrara,
[* 3] erhielt seine
Ausbildung durch
Fr. Milleville sowie später in
Antwerpen,
[* 4] erlangte schon in früher
Jugend als
Sänger, Orgelvirtuose und
Komponist bedeutenden
Ruf und wurde 1614
Organist an der
Peterskirche zu
Rom,
[* 5] wo er 1644 starb. Als
Virtuose auf der
Orgel und dem
Klavier von seinen Zeitgenossen enthusiastisch verehrt, hat er sich doch als
Komponist noch größern
Ruhm erworben, da seine
Arbeiten die Errungenschaften aller seiner Vorgänger zusammenfaßten und nicht allein für die Klaviaturinstrumente,
sondern für die
Instrumentalmusik überhaupt eine neue
Epoche eröffneten. Unter ihnen sind hervorzuheben:
»Toccate e partite d'intavolatura di cembalo«
(Rom 1615);
Das 1876 wesentlich erweiterte
Laboratorium wird hauptsächlich von Chemikern besucht, welche sich der
Technik widmen wollen.
Fresenius hat sich besonders um die analytische
Chemie große
Verdienste erworben und gilt auf diesem Gebiet als
Autorität ersten
Ranges.
In den letzten
Jahren beschäftigte er sich besonders mit der Untersuchung von
Mineralwässern, deren
Resultate in den
»Chemischen Untersuchungen der wichtigsten
Mineralwässer des Herzogtums
Nassau« (Wiesb. 1850-68, Heft 1-9)
und in mehreren
Monographien (das. 1859-83) niedergelegt sind. Er lieferte auch
Analysen vieler andrer
Quellen und schrieb ein »Lehrbuch der
Chemie für Landwirte etc.« (Braunschw. 1847); seine
Hauptwerke aber, die in fast alle lebenden
Sprachen übersetzt wurden, sind: »Anleitung zur qualitativen chemischen
Analyse«
(Bonn 1841; 15. Aufl., Braunschw. 1883) und »Anleitung
zur quantitativen chemischen
Analyse« (das. 1846, 6. Aufl. 1873-83). Seit 1862 (Wiesb.)
gibt er eine
»Zeitschrift für analytische
Chemie« heraus. Seine in
Gemeinschaft mit
Will angegebene alkali- und acidimetrische
Methode hat in der
Technik allgemeine Anwendung gefunden
(»Neue Verfahrungsweisen zur
Prüfung der
Pottasche, der
Soda, des
Braunsteins
etc.«, Heidelb. 1843). Er schrieb noch:
»Geschichte des chemischen
Laboratoriums zu
Wiesbaden« (Wiesb. 1873).
bei den alten Logikern Bezeichnung des ersten Schlußmodus der vierten
[* 1]
Figur, wobei
der
Obersatz allgemein verneint, der Untersatz besonders
bejaht und der
Schlußsatz besonders verneint;
(Malereia fresco, nicht
al fresco), diejenige Art
Malerei, welche mit
Wasserfarben auf einer noch frischen
(ital. fresco) Unterlage von
Kalk an Wandflächen ausgeführt wird. Der Freskomalerei dient als
Grund ein auf eine
Mauer angesetzter
Mörtel
aus feinem
Sand und altem
Kalk, der, solange er feucht ist, die darauf aufgetragenen
Farben ohne Anwendung
von
Leim oder einem andern
Bindemittel mit der Wandfläche in ein unzertrennbares Ganze verwandelt. Um für die Freskomalerei eine geeignete
Grundlage herzustellen, benutzt man nach dem
Muster der Alten, wenn die
Mauer dazu besonders aufgebaut wird, trockne
Steine; sind dies Ziegelsteine, so müssen sie nach ihrem
Brand wenigstens zwei Jahre dem Luftzug ausgesetzt und vor
Regen und
Schnee
[* 11] stets geschützt gewesen sein.
Gegenwärtig und besonders in
Deutschland
[* 12] pflegt man beim Anwurf hauptsächlich folgende
Regeln zu beobachten. Der
Kalk muß
wenigstens ein Jahr, längst abgelöscht und inGruben, die gegen
Regen und
Schnee gesichert sind, aufbewahrt
sein.
Beim ersten groben, womöglich mit kleinen Kieselsteinen untermischten
Bewurf der
Mauer müssen alle
Fugen vorsichtig ausgefüllt
werden, damit nirgends Luftblasen zurückbleiben. Nach gänzlicher Trocknung kratzt man die
Mauer auf, um die obere kohlensaure
und feste
Rinde zu zerstören, und feuchtet sie dann mit etwas weniger grobem Sandmörtel in der
Dicke
von 2
cm an, um den zweiten
Bewurf daraufzubringen.
Ist auch diese
Schicht gehörig ausgetrocknet, so reibt man sie mit dem Reibebrett wieder auf und netzt sie tüchtig ein,
bevor man den letzten Verputz, den eigentlichen Freskogrund, aufträgt. Dieser darf die
Dicke von 1
cm
nicht überschreiten, damit man nicht dem
Reißen dieses lockern
Mörtels bei dem Auftrocknen desselben ausgesetzt ist. Man
glättet ihn nicht mit der
Kelle, sondern nur mit dem Reibebrett, damit er ein rauhes
Korn behält. Damit erhält der ganze
Bewurf eine
Dicke von
ca. 3
cm. Man kann aber die obere
Schicht auch in zwei getrennten
Lagen auftragen, deren
oberste indes am
Morgen der Ausführung des Gemäldes angebracht werden muß. Zu diesem letzten
Bewurf, dem eigentlichen
Malgrund,
nimmt man eine hinlängliche
Quantität von altem
Kalk, mit dem man, wenn kein
Quarz vorhanden ist, fein gesiebten, zwei- bis
dreimal gewaschenen und geschlämmten und wieder vollkommen ausgetrockneten
Sand vermengt.
Von der Mauerstelle muß so viel, wie an einem
Tag bemalt werden soll, mit einem hölzernen Handhobel recht trocken abgerieben
und dann stark und um so stärker befeuchtet werden, je dicker der
Malgrund ist, der erzielt werden soll. Das Auftragen
des letzten
Mörtels geschieht mittels kleiner hölzerner
Hobel, die stets genetzt werden müssen, und mit denen dann der
Mörtel
fein abgezogen und jede Unebenheit beseitigt wird. Sobald der
Malgrund kein wässeriges Aussehen mehr hat, kann das
Malen selbst
beginnen, wenn die Gegenstände entfernt und überhaupt nicht zur nähern Betrachtung bestimmt sind;
soll aber die
Malerei nahe vor das
Auge
[* 13] treten, so muß der
Malgrund mit einer sehr feinen und womöglich polierten
Kelle nach
allen Seiten geglättet werden. Solche geglättete Mauermalereien kommen zwar dem
Auge angenehmer vor als die Freskomalerei auf gehobelten
Mauern; sie haben aber den Hauptnachteil einer weit geringern Dauerhaftigkeit, wie dies
¶
mehr
an den Arkadengemälden im Münchener Hofgarten zu beklagen ist. Bei der Freskomalerei auf gehobelten Mauern sind die Farben inniger mit
dem Mörtel verbunden, während bei der Freskomalerei auf geglätteten Mauern die Farben, wenn auch ziemlich dick, doch weniger fest aufliegen.
Soll auf einer alten Mauer mit feuchten Fleckenoder an einer schwer zugänglichen Stelle ein Gemälde angebracht
werden, so malt man besser auf eine für sich bestehende Fläche, die man dann einsetzt. Man gebraucht dazu einen eisernen
Rahmen, dessen vier Ecken durch Eisenstäbe kreuzweise verbunden sind, und der mit kleinen Löchern versehen ist, um ein ziemlich
enges Gitter von Messingdraht aufzunehmen, das nun dem Mörtel zum Anhaltspunkt dient.
Man legt diesen Rahmen auf eine ebene Fläche und bewirft ihn mit einer Lage hydraulischen Kalks und groben Sandes; ist diese
getrocknet und wieder tüchtig benetzt, so wird auf sie eine Lage von gewöhnlichem Kalk und feinem Sand gebracht; beide Lagen
müssen den Rahmen so weit ausfüllen, daß nur noch der nötige Raum für den Malgrund übrigbleibt, der
nun mit dem Rahmen eine ebene Fläche bilden muß. Vor dem Einsetzen solcher bemalter Rahmen an feuchten Orten überstreicht man
ihre Rückfläche mit heißem Pech, eine Operation, die ihnen außerordentliche Dauerhaftigkeit gibt.
Diese Freskomalerei auf Rahmen verdient überhaupt schon deswegen die größte Beachtung, weil durch sie das Mittel
an die Hand
[* 15] gegeben ist, von auswärtigen Freskomalern Werke zu erhalten, ohne, wie bisher notwendig war, erst kostspielige
Reisen derselben zu veranlassen. Zu bemerken ist noch, daß der Kalk in einer hinlänglichen MengeWasser gelöscht werden
muß, damit er vollständig in Brei verwandelt und nicht erst später in der Mauer zum Ablöschen gebracht werde, und Sand
und Kalk zu gleicher Zeit mit dem Wasser eingerührt werden müssen. Da die Dauerhaftigkeit der Freskomalerei allein von der Frische der
Kalkrinde abhängt, so wird täglich nur so viel Kalkputz, wie an demselben Tag bemalt werden kann, aufgetragen
und das unbemalt gebliebene Stück wieder abgeschlagen. Am nächsten Tag muß an den eben vollendeten Teil der neue Putz angefügt
werden, und um die Fugen möglichst zu verdecken, läßt man sie mit den Hauptkonturen der Komposition zusammenfallen.
Auch ist es gut, die Fugen zu leichterer und besserer Verbindung mit dem neuen Putz schräg abzuschneiden.
Die Geschicklichkeit des Maurers und Malers wird sich also in der verständigen Wahl der Ansatzfugen zeigen. Um aber die Arbeit
rasch zu vollenden (denn das Austrocknen der Wand drängt zur Eile), pflegt man die Umrisse der Komposition, auf
geöltem Papier vorgezeichnet, direkt von der Skizze auf die Wand zu übertragen, indem man sie mit einem Griffel in die feuchte
Wand eindrückt.
Die Haltbarkeit der Malerei wird dadurch hervorgerufen, daß das im Kalk befindliche Kalkhydrat durch das im Mörtel und in den
angemachten Farben befindliche Wasser aufgelöst wird, die Farbenschicht durchdringt und, mit der Kohlensäure
der Luft sich verbindend, zu kohlensaurem Kalk wird, so daß es sich als dünne Kristallhaut schützend über die Farben legt
und sie vor Verwitterung oder Zerstörung bewahrt. Diese Eigenschaft haben aber vegetabilische oder animalische Farbstoffe nicht,
die vielmehr durch den nassen Putz zerstört werden würden.
Auch einige metallische Farben, wie Bleiweiß
[* 16] (kohlensaures Bleioxyd), unterliegen dieser Veränderung, und letztere Farbe wird
daher in der Freskomalerei durch fein geriebenen Kalk ersetzt oder durch fein geriebenen Marmor oder das künstlich zubereitete Kalkweiß
aus
Eierschalen. Gelbe Freskofarben sind: das Neapelgelb, der Spießglanzocker (Stibium ochraceum), das Nürnberger gelbe Ultramarin,
das Kadmiumgelb, eine schöne, aber für die Freskomalerei die teuerste gelbe Farbe, Vitriolgelb, Ambergelb, auch gelbe Kreide
[* 17] genannt,
vortrefflich zum Mildern der gelben Gewänder sowie zu Fleischpartien, der gelbe Bolus, der helle Ocker, Mittelocker, Feuerocker,
Goldocker (schön und angenehm, in leicht gebranntem Zustand tiefrot), Dunkelocker, die Terra di Siena; rote:
das scharlachrote Eisenoxyd (besonders zu Fleisch, Köpfen, Händen, Gewändern zu gebrauchen), Neapelrot, Englischrot, Morellenrot,
schon von ältern Malern in der Ölmalerei und Freskomalerei angewendet, in der Freskomalerei insbesondere als Ersatz für den Lack.
Die besten grünen Farben sind:
VeroneserGrün, Chromgrün, chemisches Vitriolgrün. AlleSortenGrün werden bedeutend dunkler, wenn man sie mit Ultramarin und
etwas Rebenschwarz verbindet, und bedeutend heller, wenn man ihnen das außerdem auch sehr haltbare Schweinfurter Grün beifügt.
SchwarzeFarben sind: Graphit, auch Ofenschwärze genannt (gibt, mit Weingeist gerieben, einen sehr schönen und festen
bläulichgrauen Ton), Beinschwarz, Kaffeeschwarz, Rebenschwarz, Pfirsichschwarz, Papierschwarz, das man bereitet, indem man lange,
am obern Ende befestigte Papierstreifen unten anzündet und die abgebrannten Stücke auf ein untergelegtes Blech fallen läßt,
eine schöne Farbe.
Ist der Vorrat von Farben undPinseln zurecht gerichtet, so weist der Maler dem Maurer den nötigen Platz
zum Bewurf an, schneidet dann vom Karton ein Stück ab von der Größe, wie er an demselben Tag vollenden will, und beginnt das
Durchzeichnen desselben auf den Malgrund. Das Malen geschieht am zweckmäßigsten von oben nach unten, weil dann die fertigen
Teile des Bildes nicht so leicht bespritzt werden. Zur Freskomalerei auf gehobeltem Malgrund kann man nur Borstenpinsel
brauchen; auf geglättetem dagegen taugen, wenn der erste Auftrag, wie gewöhnlich, mit einem breiten, in Blei
[* 21] gefaßten Borstenpinsel
geschehen ist, auch Haar- und andre, sogar elastische Pinsel.
AlleFarben werden mit Kalkwasser gerührt; sobald die Mauer sie nicht mehr so stark einsaugt, bringt man
Lichter und Schatten an die gehörigen Orte und arbeitet sie gehörig ineinander. Ist der angefangene Teil des Bildes fertig,
so mischt man die zu einem andern nötigen Farben und fährt so fort, für jeden neue Farben in Scheiben zu mischen. Hat man
sehr helle Gegenstände zu behandeln, so läßt man sie mit weißem Kalk oder Marmorweiß überziehen;
sie nehmen dann, ohne kreidig zu erscheinen, einen sehr lichten Ton an und haben das Eigentümliche, daß sie bei gehöriger
Behandlung das Licht
[* 22] ansaugen und in der Dämmerung merklich von sich geben. Da die Farben vor dem Austrocknen insgesamt mehr
oder weniger dunkler erscheinen als nach demselben, so gehört ein sehr geübtes Auge zu dieser Arbeit, zumal alles wesentliche
Nachbessern nur durch Abkratzung des alten und Auflegung eines neuen Kalkbewurfs möglich ist. Minder Wichtiges, Härten in
Ton, Zeichnung und Modellierung, wird durch
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