der sich die gehaltvolle und ergebnisreiche
Jubiläumsschrift »Das
lübische Recht nach seinen ältesten
Formen« (Leipz. 1872) sowie die beiden
Aufsätze: »Die beiden ältesten
hansischen
Rezesse« und »Über die Vorarbeiten zu einer neuen
Ausgabe des lübischen
Rechts« in den »Hansischen Geschichtsblättern« (1871 u.
1873) anschließen;
ein sabellischer Volksstamm, bewohnte ein fruchtbares, wohlbewässertes
Küstenland am Adriatischen
Meer
vom
FlußFrento (jetzt Fortano) bis zum
Aternus, unterwarf sich früh den
Römern und blieb denselben
treu;
KarlWilhelm, Romanschriftsteller und Essayist, geb. zu
Berlin, studierte seit 1849 daselbst
Philosophie und Geschichte, widmete sich dann der Litteratur und beteiligte sich von 1858 an bei der Redaktion von
Gutzkows »Unterhaltungen am häuslichen
Herd«, deren Leitung er 1863-64 allein übernahm. Im J. 1861 trat er in die Redaktion
der
Berliner
[* 20] »National-Zeitung« ein, der er als
Leiter des
Feuilletons und
Berichterstatter über die königlichen
Schauspiele noch jetzt angehört. Vorübergehend (1866-67) war Frenzel auch Mitherausgeber des von R.
Prutz begründeten
»DeutschenMuseums«. Seine selbständige litterarische Laufbahn eröffnete er mit den feinsinnigen und farbenreichen historischen
Essays: »Dichter und
Frauen« (Hannov. 1859-66, 3 Bde.)
und
»Büsten und
Bilder« (das. 1864),
»Veritas« (das. 1861) und »Die drei
Grazien« (das. 1862)
zeigten weniger die
Stärke
[* 22] seines auf feine Detaillierung und historisches
Kolorit angewiesenen
Talents.
Dieselbe trat erst voll hervor in einer
Reihe von historischen
Romanen und
Novellen aus dem 18. Jahrh., der Zeit der
Aufklärung
und französischen
Bildung. Hierher gehören: »PapstGanganelli« (Berl. 1864, 3 Bde.);
CharlesEmile, franz.
Bischof und Kirchenhistoriker, geb. zu
Oberehnheim (Niederelsaß),
wurde auf dem
Seminar in
Straßburg
[* 23] zum
Priester ausgebildet und 1854 an die theologische
Fakultät zu
Paris
[* 24] berufen, 1867
Dekan
der
Kirche Ste.-Geneviève, 1870
Bischof von
Angers. Auf dem vatikanischen
Konzil spielte er eine hervorragende
Rolle als einer
der Vorkämpfer für die Unfehlbarkeitslehre. Besonders aber thut sich Freppel als französierter
Elsässer durch seine Feindseligkeit gegen
Deutschland
[* 25] hervor, und seine Einmischung in den preußischen Kirchenstreit mußte
von der französischen
Regierung unterdrückt werden. Am zu
Brest in die Abgeordnetenkammer gewählt, trat er hier
an
StelleDupanloups an die
Spitze der klerikalenPartei. Unter seinen vielen kirchengeschichtlichen Tendenzschriften
erwähnen wir:
»Examen critique de la
Vie deJésus-Christ par E.
Renan« (14. Aufl. 1864; deutsch,
Wien
[* 26] 1864) und
»Examen critique
des Apôtres de M.
Renan« (1866). Gesammelt erschienen seine
»Œuvres oratoires« (1869
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1877, 5 Bde.) und »Œuvres polémiques« (1874-1884, 5 Bde.).