eine unter den sieben) gehört dem
Bösen, d. h. sie nimmt die
Richtung, welche ihr derselbe vorschreibt. Zuerst behandelte
diese
SageApel in seinem »Gespensterbuch« (1. Teil) als
Novelle, nachher ward sie von
Fr.
Kind zum
Texte der
Oper »Der Freischütz« (franz.
Robin des bois) benutzt, die, von
K. M. v.
Weber komponiert, weltberühmt geworden ist.
[* 2] (Freisingen), unmittelbare Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Oberbayern, 446 m ü. M., an der
Isar, welche hier
die Mosach aufnimmt, und an der
LinieMünchen-Regensburg der
Bayrischen Staatsbahn, hat eine katholische und eine evang. Pfarrei, 7
Kirchen
(darunter die
Domkirche von 1160, mit Kunstwerken und
Denkmälern) und 4
Kapellen, einen großen Marktplatz
mit einer Mariensäule, ein ehemals fürstbischöfliches
Schloß (jetzt Klerikalseminar), ein
Armen- und ein
Krankenhaus
[* 3] und
(1880) 8850 meist kath. Einwohner (inkl. 3
EskadronsChevaulegers).
Unter den Industriezweigen treten die Fabrikation von
Dreschmaschinen
[* 4] mit Ausfuhr nach
Österreich,
[* 5] Mühlenbau,
Bierbrauerei,
[* 6] Buchdruckerei (seit 1495) sowie bedeutende Torfstecherei hervor. Freising ist Sitz eines Bezirksamts
und eines Amtsgerichts und hat ein
Lyceum mit katholischer
Fakultät, eine
Studienanstalt, ein Schullehrerseminar, eine Präparandenschule
und ein städtisches Erziehungsinstitut zur königlichen
Realschule.
Nahe bei Freising liegt die ehemalige Benediktinerabtei
Weihenstephan
(725 vom heil.
Corbinianus gegründet, 1803 aufgehoben), auf einer
Höhe, jetzt ein königliches Ökonomiegut
mit einer
Musterwirtschaft, einer landwirtschaftlichen
Zentral- und einer Brauerschule mit praktischem Vorkurs und bemerkenswerten
agrikolen Sammlungen, Obstbaumschule und berühmter Bierbrauerei. -
Denkmäler
(MonumentaFrisingensia),
Name einer aus dem
KlosterFreisingen stammenden, jetzt in der königlichen
Bibliothek zu
München befindlichen slawischen Pergamenthandschrift, wahrscheinlich aus dem 10. Jahrh.,
die Bruchstücke von
Homilien und Beichtformeln (in slowenischer
Sprache)
[* 14] enthält und in sprachgeschichtlicher
Hinsicht von großer Wichtigkeit ist.
Herausgegeben wurde dieselbe zuletzt von
Miklosich in der »Chrestomathia palaeoslovenica«
(2. Aufl.,
Wien
[* 15] 1861).
das gerichtliche
Urteil, daß ein
Beschuldigter nicht schuldig sei. Im gemeinrechtlichen
Strafprozeß
unterschied man zwei
Arten von Freisprechungen: die völlige Freisprechung (absolutio a tota causa) und die bloße
Entbindung von der
Instanz (absolutio
ab instantia);
mit der letztern sprach der
Richter aus, daß zwar der Beschuldigte des
angeschuldigten
Verbrechens nicht so weit überführt sei, um verurteilt werden zu können, daß man aber auch nicht die Überzeugung
von seiner Unschuld gewonnen habe, daß derselbe daher bis auf weiteres von der Untersuchung zu entbinden
sei;
hiermit waren dann oft polizeiliche Sicherheitsmaßregeln, z. B.
Ausweisung,
Stellung unter polizeiliche
Aufsicht etc.,
verbunden.
Mit
Recht hat die neuere Strafprozeßgesetzgebung dies letztere
Verfahren ganz beseitigt. Das französische
Recht
unterscheidet bei den vor dieSchwurgerichte gehörigen
Verbrechen (crimes) zwischen
Absolution, d. h. Freisprechung, weil
die verübte That mit
Strafe nicht bedroht ist, und Acquittement, Freisprechung, weil der Beschuldigte der ihm zur
Last gelegten That
von der
Jury nicht für schuldig befunden ward.
1) Stadt im Erzherzogtum
Österreich ob der Enns, an der Feldaist und der
Eisenbahn St.
Valentin-Budweis, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein altes
Schloß (jetzt
Kaserne), ein
Obergymnasium, Bierbrauerei, Flachshandel und (1880) mit der
Garnison
(Jäger) 3171 Einw. -
2) Stadt in Österreichisch-Schlesien, nördlich von
Teschen, an der Olsa, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts,
hat einSchloß des
Grafen Larisch, mit
Park und
Gestüt, und (1880) 2244 Einw. In der
Nähe Kohlengruben
(KarwinerBecken) und das
Bad
[* 16]
Roy-Darkau mit jod- und bromhaltiger
Salzquelle. -
3) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz,
[* 17] hat ein
Amtsgericht, eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein großes
Rathaus,
Wollen- und Leinenindustrie,
Teppich-, Läufer- und Gurtfabrikation, große
Lohgerberei,
Weißgerberei,
eine Wachsbleiche, bedeutende Pferdemärkte und, inkl. 1 Inf.-Bat.
Nr. 59, (1885) 4104 Einw. -