im
Prinzip eigentlich
Linienschiffe; aber im ganzen überwiegen doch die eigentlichen Panzerfregatten mit Einer
Batterie bedeutend.
Der Takelage nach sind die Panzerfregatten nur teilweise Fregatten; viele führen eine
Dreimastschoner-, die meisten eine
Bark-
(Sloop-) Takelage. In der deutschen
Marine sind die Hauptschiffe, wie z. B.
Wilhelm,
Kaiser, wirkliche Fregatten mit voller
Takelage. S. im übrigen
Panzerschiff.
[* 2]
in der französischen und österreichischen
Marine ein Stabsoffiziersrang, der hinter dem
Capitaine
de vaisseau, d. h. Linienschiffskapitän, folgt, wie in der deutschen
Marine der
Rang des Korvettenkapitäns hinter dem des
Kapitäns zur
See und entsprechend in der
Landarmee der des
Oberstleutnants hinter dem des Obersten folgt;
1 m lang, 2,3 m breit, aber nur
wenig über 1,5 kg schwer, besitzt einen schlanken Leib, kräftigen
Hals, mäßig großen
Kopf, langen, starken, an der
Wurzel
[* 5] etwas breit gedrückten, auf der
Firste flachen, an der scharfen
Spitze hakigen
Schnabel, sehr kurze, kräftige, an der
Fußwurzel befiederte, langzehige
Füße mit kräftigen
Krallen und breit ausgeschnittenen
Schwimmhäuten. Die
Flügel sind außerordentlich
lang, scharf zugespitzt; der
Schwanz ist ebenfalls sehr lang, tief gegabelt.
Das
Gefieder ist bräunlichschwarz, metallischgrün und purpurn schimmernd; das
Auge
[* 6] ist braun, die nackte
Stelle um dasselbe
purpurblau, der
Schnabel an derWurzel lichtblau, in der Mitte weiß, an der
Spitze dunkel hornfarbig, der
häutige Kehlsack, welcher sich aufblasen läßt, orangerot; die
Füße sind hell karminrot. Der Fregattenvogel bewohnt die tropischen
Meere, hält sich meist in der
Nähe der
Küsten, entfernt sich wohl 20-25
Seemeilen von denselben, kehrt aber bei jeder Veränderung
des
Wetters und stets nachmittags dahin zurück. Er gilt als der schnellste Flieger auf dem
Meer, lebt
hauptsächlich von
Fischen, frißt aber wohl auch junge
Vögel
[* 7] und
Aas und jagt andern
Vögeln die
Beute ab. Er ist sehr mutig
und kräftig und verteidigt sich wütend. Er nistet in großen
Gesellschaften auf
Inseln, baut das
Nest
auf
Bäumen, aber auch auf kahlem
Fels und legt 2-3 grünlichweiße
Eier,
[* 8] welche von beiden Geschlechtern bebrütet werden.
In der Gefangenschaft hält er sich gut, muß aber gestopft werden, da er nicht selbständig frißt.
bedeutendste Stadt im Gebiet der alten
Volsker, unweit nördlich desLiris
(Garigliano),
wurde von den
Samnitern zerstört, aber 328
v. Chr. von den
Römern als
Kolonie wiederhergestellt, weshalb die
Samniter, sich
gefährdet glaubend, ihren zweiten großen
Krieg gegen die
Römer
[* 9] begannen.
ab (frei dort, ab dort, dort genommen), im
Handel s. v. w. ohne Berechnung von Transportkosten und
Spesen bis ans
Schiff
[* 14] (frei an
Bord), auf die Fuhre,
Bahn etc. Dasselbe bedeutet
frei hier, ab hier, hier genommen.
eine der flachen agrikolen
Landschaften der schweizer.
Hochebene, umfaßte ursprünglich das ganze breite Reußthal
zwischen
Albis und
Lindenberg, ist jetzt aber, nach Abtrennung des Knonauer
Amtes (an Zürich),
[* 15] auf die linke (aargauische) Seite beschränkt.
In dieser
Landschaft erhielt sich lange die Beteiligung der Landleute an der alten Volksgemeinde; daher
der
Name Freiamt. Bis 1798 war der aargauische Teil eine gemeine Herrschaft der Eidgenossen. Heute bildet das Freiamt wesentlich
die beiden
BezirkeBremgarten (18,750 Einw.) und
Muri (14,293 Einw.); der bedeutendste
Ort ist das gewerbreiche
Wohlen (2761 Einw.).
(Freikompanie,
Freifähnlein), ursprünglich eine
Kompanie oder ein
Fähnlein, das bei Umformungen, namentlich
wenn nach großen Verlusten die
Fähnlein mehrerer
Regimenter vereinigt wurden, aus dem Regimentsverband frei wurde. Im 15. Jahrh.
wurden
Freifähnlein auch besonders aufgestellt, um inVerbindung mit leichter
Reiterei zur
Einleitung der
Schlacht und zum kleinen
Krieg verwendet zu werden. Als der Bataillonsverband eingeführt wurde, befanden sich auch die Freibataillone
außerhalb eines
Regiments.
Später verwischte sich diese Bedeutung
(frei von Regimentsverband), man nannte nun die Freibataillone
nach ihrer Verwendung, so z. B. die leichte
Infanterie imHeerFriedrichs II., die er mit den
Husaren im
Sicherheitsdienst verwendete. Es war die einzige
Truppe, der er das sonst streng verbotene Besetzen von
Häusern, Dörfern u.
dgl. gestattete.
der Sächsischen Staatsbahnen.
[* 20] Durch die Stadt fließt der nun größtenteils überbaute, durch Bergwerkswasser grau gefärbte
Münzbach. Die altertümliche, einst befestigte innere Stadt bildet jetzt ein Ganzes mit den namentlich beim Bahnhof stark
anwachsenden Vorstädten, welchen sich die Ortschaften Freibergsdorf und Friedeburg eng anschließen. Von den ehemaligen
fünf Thoren ist nur der gewaltige, runde Donatsturm am Abstieg in die Sächsstadt, das älteste Stadtviertel,
stehen geblieben; auch hat sich noch ein Teil der Ringmauern mit ihren Türmen und tiefem Graben erhalten. Unter den Straßen
erinnern mehrere an berühmte Männer, an KurfürstMoritz, Werner, L. v. Buch, A. v. Humboldt, TheodorKörner, den
Oberberghauptmann v. Herder u. a.
Freiberg hat 5 evangelische und 1 kath. Kirche. Unter den erstern zeichnet sich besonders der nach dem Brand von 1484 in spätgotischem
Stil neuerbaute Dom aus, der teilweise noch von Kreuzgängen umgeben ist. Ein Überrest des ursprünglichen Baues (der ehemaligen
Marienkirche) ist die sogen. Goldene Pforte, ein unvergleichlich schönes und großartiges Denkmal romanischer
Kunst (s. Tafel »Bildhauerkunst
[* 21] V«,
[* 22] Fig. 4 u. 5; vgl.
Puttrich, Die goldene Pforte der Domkirche zu Freiberg, Leipz. 1836). An den Dom schließt sich die 1594 im italienischen Renaissancestil
ausgebaute, 1885 restaurierte kurfürstliche Begräbniskapelle, die Ruhestätte aller protestantischen Fürsten der Albertinischen Linie
von Heinrich dem Frommen (gest. 1541) bis auf JohannGeorg IV. (gest. 1694). Am sehenswertesten unter den
hier befindlichen Grabmälern ist das des KurfürstenMoritz (gest. 1553) mit dessen lebensgroßer, von dem AntwerpenerKünstlerAnton van Zerum gefertigter Statue von Marmor. Im Innern des Doms verdienen noch Beachtung die frei stehende
steinerne Kanzel von der Form einer Tulpe und die große Orgel, ein Werk Silbermanns. Bemerkenswert ist auch die Peterskirche,
auf dem höchsten Punkte der Stadt, mit drei Türmen, deren höchster, 72 m hoch, das Bergglöckchen trägt.
Zu den ältesten weltlichen Bauten gehören das 1572 vom KurfürstenAugust neugebaute, 1804 in ein Militärmagazin
umgewandelte Schloß Freudenstein, das 1410 begründete Rathaus mit stattlichem Uhrturm, welches gleich dem 1545 erbauten Kaufhaus
(mit Altertumsmuseum) am schönen Obermarkt liegt. Auf diesem bezeichnet ein durch ein eingehauenes Kreuz
[* 23] kenntlicher Stein
die Stelle, wo 1455 der PrinzenräuberKunz von Kaufungen hingerichtet wurde. In einem um 1490 errichteten
altertümlichen Gebäude mit hohem Ziergiebel am Untermarkt befand sich bis 1875 das Gymnasium. Auch zahlreiche Bürgerhäuser
haben sich noch aus dem 16. Jahrh. erhalten. Von den neuern öffentlichen Bauten verdienen
Erwähnung: der Bahnhof (seit 1862), das Justizgebäude, die Jägerkaserne, das Theater
[* 24] (1880 umgebaut), die Gebäude des Gymnasiums
und des Realgymnasiums. Das vor dem Petersthor stehende Schwedendenkmal erinnert an die heldenmütige
Verteidigung der Stadt gegen Torstensson (1643).
Die Bevölkerung
[* 25] von Freiberg betrug 1885 einschließlich 1 Jägerbataillon Nr. 12 und 1 Abteilung
Feldartillerie Nr. 28: 27,266 Einw. (darunter 701 Katholiken
und 52 Juden) und hat sich seit 1840 mehr als verdoppelt. Den Haupterwerbszweig bildet dasBerg- und Hüttenwesen.
Der FreibergerBergbau
[* 26] besteht schon seit dem 12. Jahrh. und hat in dem Zeitraum
1524-1850: 2 Mill. kg
Silber geliefert. 1884 zählte man 60 Gruben, die sich im Besitz des Staats, von Gewerkschaften oder Privaten befanden. Gegenwärtig
sind die sämtlichen größern Gruben an den Staat übergegangen. Bei einer Belegschaft von 6789 Mann wurden
1884: 28,728 Ton. Erze im Wert von 5 Mill. Mk. gefördert. Die ergiebigste der Silbergruben ist »Himmelfahrt« mit 2000 Bergleuten
und einer Produktion von Erzen im Wert von 1,6 Mill. Mk.
Die Lage der Hauptgruben des FreibergerBergbaues auf einem flachen, sanft ansteigenden Gebirgsplateau zwischen
dem Thal der Freiberger Mulde und dem der Striegis in der Richtung von NO. nach SW. hat ein besonderes Wasserzuführungssystem
zur Beaufschlagung der (außer den neuerdings noch eingeführten Dampfmaschinen)
[* 27] erforderlichen Treibwerke nötig gemacht,
welches seit dem 16. Jahrh. besteht und gegenwärtig in elf großen Sammelteichen
und weitverzweigten Kanälen bis zur böhmischen Grenze erhalten wird.
Die unterirdischen Wasser finden ihren Abfluß durch verschiedene, wohl 100 km lange Revierstollen, deren großartigster und
tiefster der 1844 begonnene und 1877 vollendete Rothschönberger Stollen ist; derselbe mündet bei Rothschönberg im Triebischthal
und ist mit einem Kostenaufwand von 12 Mill. Mk. hergestellt. Die Verhüttung
der durch den Bergbau gewonnenen Erze erfolgt in den fiskalischen Muldener u. Halsbrückener Schmelzhütten (s.
Halsbrücke) bei in denen auch amerikanische Erze mit verhüttet und außer den Metallen in ausgedehnten Fabrikanlagen die wertvollsten
Nebenprodukte gewonnen werden. Die Gesamtproduktion der genannten Hütten
[* 28] betrug 1884: 4 Doppelzentner Gold,
[* 29] 603 Doppelzentner
Silber (im Wert von 9 Mill. Mk.), ferner Wismut, Nickel, Kobalt, Zink, Arsenik, Schwefelsäure
[* 30] (163,000 Doppelzentner), Kupfervitriol
etc. mit einem Gesamtwert von 13,4 Mill. Mk.
Andre Industriezweige sind: Gold- und Silberspinnerei, Drahtflechterei, Eisengießerei,
[* 31] Maschinenbau, Fabrikation von Chemikalien,
Pianofortes, mathematischen Instrumenten, Lederwaren, künstlichen Blumen, Dungmitteln, Zigarren, Pulver, Zündhölzern, Strohhüten,
Wollwaren, Maschinenpapier, Treibriemen, Flachsspinnerei, Gerberei, Brauerei u. a. An öffentlichen Bankinstituten bestehen
eine Vorschußbank, ein Darlehnsverein, die städtische Sparkasse (1884 mit über 8 Mill. Mk. Einlagen), ein bergmännischer
Spar- und Vorschußverein. Freiberg besitzt eine Gasanstalt, eine vortreffliche Wasserleitung
[* 32] und Turnerfeuerwehr, einen Schlachthof
u. a. Unter den Bildungsanstalten Freibergs nimmt die berühmte, errichtete
Bergakademie (1883 mit 20 Dozenten und 147 Studierenden) den ersten Rang ein.
Sie besitzt mineralogische, geognostische und petrefaktologische Sammlungen, eine ausgezeichnet Sammlung von Modellen aller
Art sowie von geodätischen und markscheiderischen Instrumenten, ein Laboratorium,
[* 33] eine Bibliothek von ca. 50,000 Bänden etc.
Außerdem bestehen daselbst eine Bergschule, ein Gymnasium, Realgymnasium, eine Handels- und eine landwirtschaftliche
Schule, Fortbildungsschule, ein naturhistorisches Museum. Unter den zahlreichen Wohlthätigkeitsanstalten verdienen Erwähnung:
das »milde Hospital St. Johannis« (1224 bestätigt), die Revierbergknappschaftskasse und die Hüttenknappschaftskasse (beides
Pensions- und Unterstützungs-