(Licentia) unterscheidet sich von
Freiheit (libertas) dadurch, daß die letztere das für jedermann
Erlaubte
auch für sich, jene dagegen auch das für jedermann Unerlaubte trotzdem für sich als erlaubt in Anspruch nimmt.
fränk. Geschichtschreiber,
Freund Hrabans, früher am
Hof
[* 17]
KaiserLudwigs des
Frommen, dann von etwa 820 bis 850
Bischof
von
Lisieux in der
Bretagne, schrieb eine Weltchronik (hrsg.
Köln 1539, Heidelb. 1597 und im 14. Bd.
der »Bibliotheca patrum«),
welche in zwei Abteilungen die alte Geschichte und die Geschichte des römischen
Reichs von
ChristiGeburt bis zur Errichtung des fränkischen und langobardischen
Reichs behandelt; den letzten Teil überreichte
er 830 der
KaiserinJudith für den
Unterricht ihres
SohnsKarl (des
Kahlen).
Vgl. Grunauer,De fontibus historiae Frechulphi episcopi
Lixoviensis (Zürich
[* 18] 1864).
Flecken im preuß. Regierungsbezirk
Arnsberg,
[* 19]
Kreis
[* 20]
Meschede, 549 m ü. M., am Ursprung der Wenne, mit
Amtsgericht,
kathol.
Kirche, Dachschieferbrüchen, Wollspinnerei, Feuerschwammbereitung und (1885) 943 Einw.
Scholasticus, fränk. Geschichtschreiber, dessen
Name nicht einmal sicher, und von dessen
Person weiter nichts
bekannt ist, als daß er aus
Burgund stammte, als
Geistlicher wahrscheinlich in Genf
[* 21] lebte und um 660 schrieb.
Seine
»Historia Francorum« umfaßt sechs
Bücher: 1-4 unter dem
Titel: »Collectio historico-chronographica ex Idatio et aliis«
in H.
Canisius'
»Antiquae lectiones«, Bd. 2;
das sechste
Buch übersetzt von O.
Abel (das. 1849).
Die vier ersten
Bücher sind
Auszüge aus
Hieronymus,
Idatius und Isidor,
das fünfte aus
Gregor von Tours und enthalten eine
Chronik seit Anfang der
Welt bis auf den
Tod König Guntchrams
(593); doch finden sich auch verschiedene Zusätze, namentlich die fabelhaften
Erzählungen von der Vorzeit der
Franken, ihrer
Herkunft von
Troja
[* 22] u. dgl. Das sechste
Buch erzählt chronologisch geordnet die Begebenheiten seiner Zeit bis 641 in barbarischem
Latein, bis 631 aufGrund annalistischer Aufzeichnungen, von da ab als Werk eines
Augenzeugen. Fredegar hat mehrere
Fortsetzer bis 768 gefunden.
fränk.
Königin, durch ihre Greuelthaten berüchtigt, wurde vom König
Chilperich von
Neustrien, dessen
Gemahlin oder Kebsweib sie gewesen, 567 verstoßen, da er sich mit
Galsvintha, der Tochter des westgotischen
Königs Athanagild,
vermählen wollte, welche ihm große
Schätze zubrachte.
Bald indessen erneuerte der König sein früheres
Verhältnis zu ihr, und da
Galsvintha sich darüber beklagte und in die
Heimat zurückzukehren verlangte, ließ er sie erdrosseln
und vermählte sich nach wenigen
Tagen wiederum mit Fredegunde Infolgedessen entstand ein
Krieg zwischen
Chilperich und seinem
Bruder Sigibert, König von
Austrasien, welcher mit
Brunhilde, einer
Schwester der Ermordeten, vermählt war, und
dem daher die
Pflicht der
Rache oblag. Fredegunde verfolgte seitdem mit schonungsloser Grausamkeit alle ihre Feinde.
Sigibert ward 575 zu
Vitry auf Fredegundes Anstiften erschlagen. Sie ließ zwei
Söhne ihres Gemahls aus einer frühern
Ehe,
Merovech und Chlodovech, ermorden, um ihrem eignen Sohn die Herrschaft zu sichern; selbst an dem
Tod ihres eignen Gemahls, der 584 ermordet wurde, maß man ihr die
Schuld bei, da sie demselben wiederholt die
Treue gebrochen
hatte.
Nun folgte in der
RegierungNeustriens ihr eigner, erst vier
Monate alter Sohn
Chlotar II., dessen
Echtheit sie mit 300
Eideshelfern erhärtete, und für den anfangs sein Oheim
Guntram von
Burgund, später sie selbst die
Vormundschaft
übernahm.
Nachdem sie noch während
Guntrams Lebzeiten neue Mordpläne gegen
Brunhilde und deren Sohn
Childebert sowie gegen
Guntram selbst
geschmiedet hatte, die jedoch scheiterten, unternahm sie 596 nach dem
TodChildeberts II. gegen dessen
Söhne und deren Großmutter
Brunhilde einen glücklichen
Feldzug, starb aber 597. Sie war energisch und thatkräftig, aber
schonungslos in der
Wahl ihrer
Mittel. Die durch sie erregten Wirren überdauerten ihren
Tod; aber sie endeten mit der Erfüllung
dessen, wonach sie
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