Frascati ist, wie bereits erwähnt, das
Tusculum (s. d.) der
Römer,
[* 11] das im 12. Jahrh. von den Päpstlichen zerstört ward. Die Überreste
der alten Stadt liegen auf der
Höhe über und bestehen vorzugsweise aus der sogen. Scuola de
Cicerone
(Ruinen, die man dem Tusculanum
Ciceros zuschreibt), kyklopischen Mauerresten, Pfeilerstümpfen, einer äußerst interessanten
Brunnenkammer,
Ruinen eines
Theaters (1839 ausgegraben) und einer antiken
Burg. Die Aussicht, welche die
Höhe nach den
Apenninen,
nach
Tivoli,
Albano, der
Campagna und
Rom gewährt, ist entzückend. Ein lieblicher Weg führt zu dem im 11. Jahrh.
gestifteten, von Befestigungswerken umgebenen griechischen
KlosterGrotta Ferrata, mit einem Abtpalast u. einer prachtvollen
Kirche.
[* 20] (franz.), gefälteter Halskragen,
Halskrause. ^[= eine leichte gefältelte Halsbekleidung, entwickelte sich zu Anfang des 16. Jahrh. aus dem Saum ...]
(Fräsmaschine,
[* 21] franz.
Machine à fraiser, engl. Shaping, Cutting oder Milling engine), ein durch drehende
Bewegung
wirkendes Stahlwerkzeug, welches an seiner Oberfläche
Schneiden besitzt, die dem einfachen Feilenhieb ähnlich sind. Wird
die rotierende an der zu bearbeitenden
Fläche entlang geführt, so kommen die
Schneiden zum
Angriff und nehmen feine Späne
nach Art einer einhiebigen
Feile
[* 22] oder eines Hobeleisens von dem Arbeitsstück ab. Man benutzt die Fräsen
teils als
Sägen,
[* 23] teils anstatt des
Hobels, der
Feile, des Schleifsteins etc., je nach den verschiedenen
Zwecken in sehr verschiedener
Form und
Größe, bald als dünne
Scheibe, bald als kürzern oder längern
Cylinder mit beliebiger Mantelfläche,
bald als kegel- oder doppelkegelförmigen
Körper, bald als
Kugel etc. Die am häufigsten verwendete Gestalt der Fräse ist die
eines
Cylinders, welcher auf seiner Mantelfläche, oder einer kreisrunden
Scheibe, welche bald nur auf der
Fläche, bald nur
auf dem
Rand, bald hier und dort zugleich gekerbt ist.
Auf der ebenen
Fläche einer
Scheibe oder eines
Cylinders stellt man die
Schneiden radial, auf der Mantelfläche
parallel mit der
Achse. Scheibenförmige Fräsen, auf der Randfläche gekerbt und von geringer
Dicke, heißen Schneidräder
und dienen in den sogen. Räderschneidzeugen schon seit langer Zeit zum
Einschneiden der
Zähne
[* 24] an
Zahnrädern.
Kleine Fräsen
bestehen aus einem
Stück mit gezahnter Oberfläche, große aber aus
Scheiben mit eingesetzten
Messern,
die leicht ausgewechselt und für sich geschliffen werden können.
Zur Erzeugung oder Bearbeitung profilierter
Flächen gebraucht man Façonfräsen. Man benutzt die Fräsen, indem man sie in
verschiedenen Bohrgeräten, besser aber auf einer Drehbankspindel befestigt. Eine große Bedeutung und
ausgedehnteste Verwendung sowohl in der Bearbeitung der
Metalle und des
Holzes als auch einer
Menge andrer Materialien
(Horn,
Elfenbein,
Hartgummi) haben sie erst erlangt, seitdem man eigne Fräsmaschinen baut, die durch Elementarkraft bewegt werden,
wobei entweder die rotierende Fräse mit ihrem
Träger
[* 25] am Arbeitsstück langsam hingeführt, oder dieses an
jenem fortbewegt wird.
Die Metallfräsmaschinen wendet man zunächst mit Vorteil an,
um an großen und schweren
Stücken ebene
Flächen zu erzeugen,
z. B. um vertikale
Flächen an großen horizontalen Maschinenrahmen,
Stoßfugen an zusammengesetzten Schwungradkränzen etc.
auszuarbeiten.
Ferner dienen sie zur
Darstellung bestimmter einzelner
Formen und zur Bearbeitung spezieller Gegenstände, z. B.
der Teile an
Gewehren,
Nähmaschinen
[* 26] etc. Bei den gewöhnlichen Fräsmaschinen liegt das Arbeitsstück
auf einem starken Aufspanntisch fest,
¶
mehr
der Messerkopf arbeitet an der Seite und rückt mit seinem Spindelstock die Arbeitsfläche entlang selbstthätig fort, oder
der die Fräse tragende Spindelstock steht fest, und der Aufspanntisch ist horizontal nach zwei zu einander senkrechten
Richtungen selbstthätig verstellbar. Metallfräsmaschinen für spezielle Zwecke sind in ihrer Einrichtung außerordentlich
mannigfaltig; wichtige Maschinen dieser Art sind z. B. die Mutternfräsmaschinen zum Zurichten
der Seitenflächen der Schraubenmuttern und Bolzenköpfe, Nutenfräsmaschinen, Räderfräsmaschinen, Maschinen zum Ausfräsen
von Schneidbohrern, Reibahlen; ferner Fräsmaschinen zum Ablängen der mittels Kreissäge nur zu annäherndem Maß beschnittenen
Eisenbahnschienen, Maschinen zum äußerlichen und innerlichen Reinabfräsen der Enden eiserner Röhren,
[* 28] die ineinander gesteckt
und zusammengelötet werden sollen, etc. Zur Herstellung der Fräsen benutzt
man, wenn diese nicht durch Handarbeit mit der Feile erzeugt werden, auch Fräsmaschinen.
Die Holzfräsmaschinen stehen in naher Verwandtschaft mit den Hobelmaschinen
[* 29] mit kreisendem Schneidapparat und eignen sich
besonders zur Bildung von Hohlkehlen,
[* 30] Stäbchen, zusammengesetzten, gesimsartigen Kehlungen längs krummer oder geschweifter
Arbeitsstücke, zur Fabrikation der Goldleisten etc. Die Konstruktion dieser Maschinen ist verschieden nach
dem zu erreichenden Zweck, je nachdem ein Holzstück nur auf einer Seite oder auf mehreren Seiten zugleich bearbeitet werden
soll.
Wichtige Holzfräsmaschinen sind auch die Zinkenfräsmaschinen, die Zapfen- und Nutenfräsmaschinen. Eine interessante Anwendung
haben die Fräsen auch bei den Maschinen zur Ausarbeitung der Gewehrschäfte, Schuhleisten etc., überhaupt
bei solchen Gegenständen gefunden, die jetzt auf den Kopiermaschinen
[* 31] erzeugt werden, sonst aber mit viel größerm Zeitaufwand
geschnitzt werden müssen. In Schuhfabriken werden die Fräsmaschinen auch zum Bearbeiten der ledernen Stiefelabsätze verwendet.
Die Geschwindigkeitsverhältnisse sind für einige wichtige Maschinen und Materialien folgende:
Aus unsrer
[* 21]
Figur geht die Anordnung einer Fräsmaschine mit
selbstthätigem Vorschub hervor. Die Fräswelle
(Spindel) a b trägt bei a denKopf zur Aufnahme der Fräse, die entweder auf dem kurzen Zapfen
[* 32] oder, wenn sie groß ist, auf der Schraube
befestigt wird. Die Umdrehung der Welle erfolgt mit sehr verschiedener Geschwindigkeit durch die drei Geschwindigkeiten zulassende
Stufenscheibe
[* 33] c, welche sich frei um die Welle dreht und ein Zahnrad 1 mitnimmt, welches in 2 eingreift,
das auf einer Nebenwelle sitzend die Bewegung auf das auf der Spindela b festsitzende Zahnrad 3 überträgt, wenn große Fräsen
in Thätigkeit kommen sollen.