Für den Verlust der
Universität, welche 1811 nach
Breslau
[* 6] übersiedelte, ward Frankfurt einigermaßen dadurch entschädigt, daß
die beiden Landeskollegien, nämlich die neumärkische
Regierung (früher zu
Königsberg
[* 7] in der
Neumark) und das
neumärkische
Oberlandesgericht (früher in
Soldin),
[* 8] hierher verlegt wurden. In der neuern Zeit hat sich die Stadt wieder gehoben
und auch an Einwohnerzahl um das
Doppelte zugenommen.
Vgl.
Hausen, Geschichte der
Universität und Stadt Frankfurt (Frankf. a. O. 1800);
Sachse, Geschichte der Stadt Frankfurt (das. 1836);
Attentat, der in
Frankfurt a. M. am
unternommene, von dem sogen. Männerbund
ausgegangene revolutionäre
Anschlag. Unzufriedenheit mit den unerquicklichen Zuständen in
Deutschland
[* 11] hatte eine Anzahl jüngerer
Männer sowohl aus den gebildeten
Ständen (wie Rauschenplatt, Gürth,
Bunsen, Neuhoff, Schrimpf, Berchelmann u. a.) als aus
dem Handwerkerstand veranlaßt, eine revolutionäre
Bewegung zu organisieren, deren
MittelpunktFrankfurt
a. M. sein sollte.
Hier wollten sie sich zunächst in den
Besitz der Konstablerwache und der
Hauptwache setzen und die politischen Gefangenen
befreien, sodann aber, wenn sich wenigstens ein Teil der
Bevölkerung
[* 12] beteiligte, sich der Bundesgesandten versichern und
eine provisorische
Regierung errichten, worauf eine allgemeine Schilderhebung in
West- und Süddeutschland
folgen sollte. Obwohl die Behörde
Kunde von dem Vorhaben erhielt und Maßregeln dagegen traf, gelang es den Verschwornen,
welche in zwei (je
ca. 30 Mann starken)
Haufen3. April abends 9½
Uhr
[* 13] anrückten, sowohl die
Hauptwache als die Konstablerwache
zu überrumpeln und zu erstürmen und die dortigen Gefangenen in
Freiheit zu setzen.
Dagegen blieben die
Aufforderungen, sich dem
Aufstand anzuschließen, sowohl beim
Militär als bei der Volksmenge ohne Erfolg.
Beim Anrücken des
Militärs räumten die Verschwornen die
Hauptwache und zogen sich auf die Konstablerwache zurück, aus der
sie aber mit Waffengewalt vertrieben wurden, worauf sie sich nach verschiedenen
Richtungen zerstreuten.
Im ganzen wurden 9
Personen getötet und 24 schwer verwundet, darunter die
MehrzahlSoldaten. Einige der Verschwornen wurden
ergriffen.
Die
Bundesversammlung setzte eine besondere Zentraluntersuchungskommission nieder, welche noch eine große Zahl
Verdächtiger, namentlich unter den Mitgliedern der
Burschenschaften auf verschiedenen
Universitäten, verhaften und die
Verhafteten (im ganzen 1800) zu hohen
Freiheitsstrafen verurteilen ließ.
Ferner wurde das Ereignis für eine allgemeine
Reaktion
in
Deutschland ausgebeutet.
Vgl. »Darlegung der Hauptresultate aus den wegen der revolutionären
Komplotte der neuern Zeit
in
Deutschland geführten Untersuchungen« (Frankf. in der Bundespräsidialdruckerei 1839);
Ilse, Geschichte der politischen
Untersuchungen etc. (Frankf. 1860).
Rückstandes, in geringern Sorten auf ähnliche Weise auch aus Weintrebern, Rebenabschnitten, Rebenholz etc. dargestellt wird.
Gemische dieser geringen Fabrikate mit Hefenschwarz geben die verschiedenen Sorten des im Handel vorkommenden Frankfurter. Man benutzt
das Frankfurter, welches sich vor gewöhnlicher Kohle durch größere Deckkraft auszeichnet, mit Leinölfirnis angerieben, zur Herstellung
von Kupfer- und Buchdruckerschwärze. Mit Bleiweiß
[* 20] gibt es ein ins Bläuliche fallendes Grau. Das Kernschwarz,
Kaffeeschwarz, Korkschwarz des Handels soll aus Kernen und Schalen der Steinfrüchte, aus Korkabfällen und Kaffeerückständen
durch Verkohlen dargestellt sein, besteht aber wahrscheinlich auch aus Frankfurter.