Frameries
(spr. fram'rih), Gemeinde in der belg. Provinz Hennegau, Arrondissement Mons, [* 2] Knotenpunkt der Eisenbahn nach Mons und St.-Ghislain, mit (1885) 10,331 Einw., welche bedeutenden Kohlenbergbau und Seilerei betreiben.
(spr. fram'rih), Gemeinde in der belg. Provinz Hennegau, Arrondissement Mons, [* 2] Knotenpunkt der Eisenbahn nach Mons und St.-Ghislain, mit (1885) 10,331 Einw., welche bedeutenden Kohlenbergbau und Seilerei betreiben.
(spr. frähming-häm), Gemeinde im nordamerikan. Staat Massachusetts, Grafschaft Middlesex, 30 km westlich von Boston, [* 3] mit Fabriken, landwirtschaftlichen Ausstellungen und (1880) 6235 Einw.
Geldmünze, s. Frank. ^[= # 1) Sebastian, s. k 1). 2) F. oder Frenk, wegen seines Aufenthalts in der Türkei so genannt, ...]
Français
(franz., weibl. Form: française
, spr.
frangssäh, -ssähs'), französisch;
Franzose, Französin;
Français
(spr. frangssäh), Louis, franz. Maler, geb. zu Plombières, trat bei einem Buchhändler in Paris [* 4] in die Lehre, [* 5] gewann dann seinen Unterhalt durch Zeichnen von Vignetten für den Holzschnitt und erwarb sich einen Namen als Lithograph. Sodann machte er Kunststudien unter Gigoux und Corot und stellte im Salon von 1847 seine erste, in Gemeinschaft mit H. Baron gemalte Landschaft aus. Andre Bilder von ihm sind: Park von St.-Cloud, mit Figuren von Meissonier, Sonnenuntergang in Italien [* 6] (Galerie des Luxembourg), Umgebung von Rom [* 7] (1853), ein Fußpfad im Feld (1855). Im Salon von 1861 erschien: Ansicht bei Bas-Meudon;
1863: Orpheus [* 8] am Grab der Eurydike (im Luxembourg);
1864: der heilige Hain, italienische Villa;
1865: neue Ausgrabungen von Pompeji; [* 9]
1866: Umgebung von Rom, Umgebung von Paris;
1868: die Grumternte, das Münsterthal;
1869: der Montblanc;
1872:
Motiv aus dem
Thal
[* 10] von
Sennheim,
Daphnis und
Chloe
(Luxembourg),
Erinnerung an
Nizza.
[* 11] Français
versteht es sehr
wohl, auch einfache
Motive mit tüchtiger
Zeichnung und wahrem
Kolorit durchzuführen, liebt aber dabei doch einen gewissen
idealen Zug,
der bei den modernen
Franzosen nicht häufig ist;
seine italienischen Landschaften pflegen sich durch angemessene Stilisierung, der aber die Naturwahrheit nicht fehlt, hervorzuthun.
Sein Streben geht dahin, die romantische mit der stilisierenden Naturauffassung zu verbinden, wobei er jedoch bisweilen in akademische Kälte verfällt.
Française
(franz., spr. frangssäh'), französischer Tanz im 6/8-Takt, wird nach Art der Quadrille gewöhnlich von acht Paaren getanzt und besteht aus verschiedenen Touren, die etwas schleifend ausgeführt werden sollen, später aber von der guten Gesellschaft nur im Gehen gemacht wurden.
1) al Mare, Stadt in der ital. Provinz Chieti, an der Küste des Adriatischen Meers und an der Eisenbahn Ancona-Brindisi, mit einem Hafen und (1881) 2033 Einw. -
2) Francavilla di. Sicilia, Stadt in der ital. Provinz Messina [* 12] (Sizilien), [* 13] Kreis [* 14] Castroreale, links am Alcantara, mit (1881) 4316 Einw., welche Seiden- und Baumwollspinnerei betreiben. - 3) Francavilla fontana, Stadt in der ital. Provinz Lecce, Kreis Brindisi, hat eine schöne Kirche, ein Kastell und (1881) 17,559 Einw., welche Gerberei, Weberei [* 15] und Handel mit Wein, Öl etc. betreiben; Francavilla wurde 1734 durch ein Erdbeben [* 16] zerstört.
Bildhauer, s. Francheville. ^[= (spr. frangsch-wil, Franqueville), Pierre, franz. Bildhauer, geb. 1548 zu Cambrai, ...]
la (franz., spr. frangs), Frankreich. ^[= (lat. Francia, Franco-Gallia; franz. la France; engl. France; ital. Francia; nach dem germanischen ...]
(spr. frangs), Jacques Anatole, franz. Dichter und Schriftsteller, geb. zu Paris, erhielt seine Bildung im Collège Stanislas und widmete sich dann litterarischen Arbeiten. Nachdem er mit der biographischen Studie »Alfred de Vigny« (1868) begonnen, veröffentlichte er 1873 seine ersten Gedichte: »Poèmes dorés«, und diese sowohl als das an Goethes »Braut von Korinth« [* 17] sich anlehnende Buchdrama »Les noces corinthiennes« (1876) fanden besonders wegen ihrer Formvollendung Beachtung. In »Iocaste et le chat maigre« (1879) betrat France, der inzwischen Bibliothekar des Senats und Mitarbeiter des »Temps« geworden war, mit noch zweifelhaftem Glück den Boden der humoristischen Erzählung; aber bald ward ihm mit »Le [* 18] crime de Sylvestre Bonnard« und »La bûche de Noël« (1881),
auf welche »Les désirs de Jean Servien« folgte, ein durchschlagender Erfolg zu teil. Der Grundzug von France ist eine milde Resignation, die jedoch den echtesten Humor in der Auffassung und Beleuchtung [* 19] des Lebens nicht ausschließt. Noch ist eine andre Studie: »Lucile de Chateaubriand, sa vie, ses contes, etc.« (1876), zu erwähnen.
da Rimini, Italienerin des 13. Jahrh., deren Schicksale Stoff zu mehreren Dichtungen geliefert haben, war die Tochter des Guido da Polenta, Herrn von Ravenna, und wurde von demselben zur Besiegelung der Beilegung der Feindseligkeiten zwischen den Geschlechtern Polenta und Rimini wider ihren Willen an den häßlichen Gianciotto Malatesta da Rimini verheiratet, von diesem aber wegen ihrer Hingabe an dessen Stiefbruder, den schönen und liebenswürdigen Paolo, samt letzterm zu Rimini ermordet (1278). Schon Dante besang in einer berühmten (von Rossini musikalisch behandelten) Stelle seiner »Hölle« das tragische Ende der unglücklichen Frau; in neuerer Zeit wurde der Stoff von Silvio Pellico und P. Heyse dramatisch behandelt.
Vgl. Tonini, Memorie storiche intorno a F. (2. Aufl., Rimini 1870);
Yriarte, Françoise de Rimini dans la légende et dans l'histoire (Par. 1882).
(spr. -tschéski), Piero degli, ital. Maler, geboren um 1420 zu Borgo San Sepolcro, arbeitete von 1439 an unter Dom. Veneziano an den Fresken in Santa Maria Nuova in Florenz [* 20] und machte sich dadurch mit dem Stil der florentinischen Realisten vertraut. Auch erwarb er sich eine gründliche Kenntnis der Perspektive und der Lichtwirkungen; zugleich verbesserte er die Technik der Malerei, indem er Öl mit Tempera verband. Nach Vasari ward er von Nikolaus V. nach Rom berufen, um im Vatikan [* 21] zu malen; 1451 befand sich Franceschi im Dienste [* 22] des S. P. Malatesta zu Rimini, dessen Porträtfigur er in San Francesco daselbst malte; um diese Zeit mögen auch seine Fresken, die Legende des heiligen Kreuzes behandelnd, in San Francesco zu Arezzo entstanden sein.
Für seine Vaterstadt malte er die Auferstehung Christi im Kommunalpalast. Im J. 1469 trat er in den Dienst Federigos von Urbino, für den er eine Geißelung Christi (in der Domsakristei) sowie die Apotheose des Herzogs und seiner Gemahlin (jetzt in den Uffizien zu Florenz) ausführte. Auch war er in Ferrara, [* 23] Perugia und Sinigaglia thätig und begann die Ausmalung der Wölbung der Sakristei von Santa Maria zu Loreto. Franceschi starb in seiner Heimat 1492. Sein Traktat »De prospectiva pingendi« befindet sich in der Ambrosiana zu Mailand. [* 24]
(spr. -tscheskini), 1) Baldassare, ital. Maler, geb. 1611 zu Volterra, bildete sich in Florenz unter Rosselli, malte dann in Volterra, ging aber bald wieder nach Florenz, um sich bei Giovanni da San Giovanni in der Freskomalerei weiter auszubilden. Für den Großherzog malte er die Thaten der Mediceer in vier großen Fresken, andres für Kirchen und Paläste. Später begab er sich nach Rom, um die Alten zu studieren, deren guten Einfluß man ¶
unter anderm in seinem Hauptwerk, Krönung Mariä, in Santa Annunziata zu Florenz, bemerkt. Franceschini besaß eine leichte Erfindungsgabe und einen gewandten Vortrag, dem freilich die solide Durchbildung fehlte. In kleinern Bildern sagt er deshalb weniger zu als in großen. Er starb 1689 in Florenz.
2) Marc Antonio, ital. Maler, geb. 1648 zu Bologna, Schüler von C. Cignani, ging 1704 nach Genua, [* 26] 1711 nach Rom, wo er die Kartons für die Musivarbeiten in der Peterskirche zeichnete, und kehrte 1714 nach Genua und dann nach Bologna zurück, wo er 1729 starb. Franceschinis Werke tragen den Stempel der letzten Carraccisten: leichte Auffassung, heitere, gefällige Farbe, angenehme Zeichnung, aber alles höchst oberflächlich. Von seinen Fresken sind diejenigen im Palais Liechtenstein [* 27] zu Wien, [* 28] von seinen Ölgemälen ^[richtig: Ölgemälden] die büßende Magdalena in Dresden [* 29] und der heil. Bartholomäus in Wien hervorzuheben.