Fort
Riley (spr. fort raili), Fort im nordamerikan. Staat Kansas, am Zusammenfluß des Republican River und Smoky Hill Fork und an der Kansas-Pacificbahn.
Riley (spr. fort raili), Fort im nordamerikan. Staat Kansas, am Zusammenfluß des Republican River und Smoky Hill Fork und an der Kansas-Pacificbahn.
Hafenstadt in der schott. Grafschaft Roß, am Moray Firth, mit Academy (Gymnasium), der Ruine einer Kathedrale und (1881) 874 Einw.
Royal (spr. fort roajall), s. Fort de France.
in der Grund- und Gebäudesteuerverwaltung die infolge von Besitzveränderungen erforderliche Ab- und Zuschrift;
daher Fortschreibungsbeamter, der mit der Führung der öffentlichen Bücher zu ebendiesem Zweck betraute Beamte (s. Kataster).
in der Musik die Bewegung der Töne von einer Stufe zur andern.
Über die Fortschreitung der einzelnen Stimmen, Stimmschritte, s. Stimmführung, Parallelen;
über die Fortschreitung der Harmonien s. Modulation, Tonalität;
über die Fortschreitung der Dissonanzen s. Auflösung.
deutsche, nannte sich die Gruppe entschieden liberaler Mitglieder des preußischen Abgeordnetenhauses, welche sich 1861 von der großen altliberalen (Vinckeschen) Fraktion loslöste und sich mit der Fraktion Jung-Litauen sowie mit der seit Waldecks Wahl (Dezember 1860) wieder auf dem politischen Kampfplatz erscheinenden demokratischen Partei verband. Auf einer Versammlung zu Berlin [* 2] stellte sie ihr Programm fest. In der deutschen Frage stimmte letzteres mit dem des Nationalvereins (s. d.) überein (Forderung einer starken Zentralgewalt in der Hand [* 3] Preußens [* 4] und einer gemeinsamen Volksvertretung).
Für Preußen [* 5] verlangte das Programm der Fortschrittspartei zahlreiche weitgehende Reformen und erklärte sich namentlich gegen die von der Regierung durchgeführte Armeereorganisation. Die gegen die Wünsche des Volkes entschieden ablehnende Haltung der Regierung trieb der Fortschrittspartei alle liberalen Elemente zu, so daß sie bei den Neuwahlen die Mehrheit im Abgeordnetenhaus erhielt. Diese behauptete sie in allen Sessionen bis 1866 und verharrte in unbedingter Opposition gegen das Ministerium Bismarck, auch gegen dessen auswärtige Politik; die Führer der Partei waren Mitglieder des Sechsunddreißiger-Ausschusses.
Die Krisis von 1866 brachte jedoch den schon seit 1864 vorhandenen Zwiespalt in der Partei zum Ausbruch. Ein großer Teil der Fortschrittspartei trennte sich und begründete die nationalliberale Partei. Der andre, unter Führung von Hoverbeck, Virchow, Waldeck, [* 6] behielt den Namen Fortschrittspartei. Die neue Fortschrittspartei billigte zwar die Annexionen, erklärte sich aber gegen die Indemnität. Im konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes lehnte die Mehrheit der Fortschrittspartei die vorgelegte Verfassung ab und beantragte auch im preußischen Landtag die Ablehnung derselben.
Gegen die Annahme der deutschen Reichsverfassung 1871 opponierte sie aber nicht mehr; auch das Kompromiß in der Militärfrage 1874 billigten mehrere einflußreiche Mitglieder der Partei, welche deshalb ausschieden. Im preußischen Landtag stimmte die Mehrheit der Fortschrittspartei für die Kirchengesetze vom Mai 1873 sowie auch meistens für die Reformen der Verwaltung. Gleichwohl kam eine Wiedervereinigung mit den Nationalliberalen nicht zu stande, zumeist aus persönlichen Gründen.
Unter dem Rückschlag gegen die liberale Richtung der Gesetzgebung seit 1871 hatte die Fortschrittspartei besonders zu leiden, indem die Zahl ihrer Mitglieder 1878 im Reichstag auf 25, im Landtag 1879 auf 38 sank; sie verlor namentlich Ostpreußen [* 7] fast gänzlich. Die 1879 eingeführte neue Zollpolitik, welche den Zerfall der nationalliberalen Partei zur Folge hatte, die immer neu auftauchenden Steuerprojekte des Reichskanzlers, besonders das Tabaksmonopol, endlich die staatssozialistischen Pläne desselben gaben der dagegen opponierenden Partei einen neuen Aufschwung, so daß sie bei den Reichstagswahlen von 1881: 60 Mandate erlangte, während sie sich bei den Landtagswahlen 1882 in ihrem Besitz behauptete. Um ihrem Widerstand gegen die Bismarcksche Politik mehr Nachdruck zu geben, verschmolz sich die Fortschrittspartei im Reichstag und Abgeordnetenhaus mit den ehemals nationalliberalen Sezessionisten zu der neuen Deutschen Freisinnigen Partei (s. d.), welche im wesentlichen die Grundsätze und Haltung der Fortschrittspartei annahm. Da in Bayern [* 8] und Hessen [* 9] inzwischen die Fortschrittspartei den nationalliberalen Namen angenommen hatte, so existiert in Deutschland [* 10] der Name Fortschrittspartei offiziell nicht mehr. In andern Ländern kommt der Name Fortschrittspartei oder Progressisten für die entschieden liberale Partei auch vor.
Scott, Hauptstadt der Grafschaft Bourbon im nordamerikan. Staat Kansas, mit einem Fort, einer Wollfabrik, Gießerei, [* 11] Kornmühlen und (1880) 5372 Einw. In der Nähe Steinkohlen und eine brennende Gasquelle.
Das Fort wurde 1842, die Stadt 1855 gegründet.
Smith, Stadt an der Westgrenze des nordamerikan. Staats Arkansas und am Arkansasfluß, der bis hierher für Dampfer schiffbar ist, hat eine Kaserne, lebhaften Handel mit dem Indianergebiet und (1880) 3099 Einw.
Snelling, Fort am Zusammenfluß des Mississippi und Minnesota, 1820 erbaut und die älteste Niederlassung im Staat Minnesota, mit (1880) 352 Einw.
(auch mit Fors zusammengestellt: Fors Fortuna), die Glücks- und Schicksalsgöttin der Römer, [* 12] entsprechend der Tyche [* 13] (s. d.) der Griechen. Ihr Dienst wurde zurückgeführt auf Ancus Marcius oder auf ihren Liebling Servius Tullius, der ihr, weil er als Sohn einer Sklavin durch ihre Gunst auf den Königsthron gekommen war, zwei Tempel [* 14] in Rom [* 15] gewidmet haben soll. Infolge des glücklichen Wachstums der Stadt spielte Fortuna später in der Religion der Römer eine Hauptrolle und hatte sehr viele Tempel.
Plutarch schrieb über sie eine besondere noch erhaltene Schrift. Sie ist bald eine gute (Fortuna bona oder blanda), bald eine böse Göttin (Fortuna mala), ferner eine zweifelhafte (Fortuna dubia oder ambigua), verlockende (viscata), unstete (brevis), beständige (manens), gnädige (obsequens und respiciens) Göttin und äußert ihre Macht in Familien- (Fortuna privata) wie in Staatsangelegenheiten (Fortuna publica oder Fortuna populi romani). Als erstere begleitet sie ihren Liebling von der Geburt an und verhilft dem Knaben oder Jüngling zum Bart und zur Männlichkeit (Fortuna mascula oder barbata), der Jungfrau zum Eintritt in den Stand der Hausfrau (Fortuna virgo oder virginalis, der die jungen Ehefrauen ihr Gewand weihten), der Hausfrau zum Verbleiben in dem geschaffenen Ehebund ohne Verwitwung und abermalige Verheiratung (Fortuna muliebris, mit Tempel an der Via latina) sowie zur Gewinnung und Erhaltung der Liebe des Mannes (Fortuna virilis, mit dem Attribut des Arbeitskorbs, verehrt in einem auch der Venus geweihten Tempel am Tiber), den Eheleuten endlich zum Besitz von Kindern (Fortuna liberorum). Als öffentliche Göttin erscheint Fortuna zunächst in besonderer Beziehung zu den einzelnen Ständen. Wir finden eine patrizische, eine ritterschaftliche und plebejische Fortuna (Fortuna patricia, equestris und plebeja), die letzte mit einem Fest ¶
24. Juni, wo die Plebejer aus der Stadt und vom Land zu Fuß und auf bekränzten Kähnen zu einem Tempel der Göttin am Tiber kamen und den Tag in Freud einbrachten; ferner eine Fortuna praetoria, libera (der freien Leute) etc., zur Zeit der Kaiser auch eine Fortuna Augusta. Berühmte Kultusstätten der Fortuna außerhalb Roms waren Präneste mit einem Tempel der Fortuna primigenia (der Erstgebornen, Mutter des Jupiter und der Juno) und Antium, wo sie auch Orakel (sortes Praenestinae oder Antiates) erteilte.
Andre Benennungen, unter welchen die Göttin noch speziell verehrt wurde, sind: Fortuna victrix (die Siegbringende), mit einem vom Konsul Carvilius 293 v. Chr. nach Überwindung der Samniter erbauten Tempel;
die Fortuna hujusce diei (Göttin des günstigen Augenblicks), ebenfalls mit besonderm Tempel;
die Fortuna dux (Begleiterin der Reisenden) und Fortuna redux (Göttin der glücklichen Heimkehr), letztere seit Augustus mit zahlreichen Altären und einem von Domitian errichteten Tempel.
Fortunae filius (»ein Glückskind«) findet sich bei Horaz. In bildlichen Darstellungen, von denen besonders kleinere Bronzen häufig sind, waren die gewöhnlichen Attribute der Fortuna das Füllhorn als Inbegriff aller guten Gaben und das Steuerruder als Symbol ihrer unsichtbaren Lenkung der menschlichen Schicksale, während das Flüchtige und Veränderliche ihres Wesens durch Flügel oder einen Aufsatz von Federn auf dem Kopf, die rollende Kugel unter ihren Füßen und ein hinzugefügtes Rad ausgedrückt wurde. Andre Bilder heben noch andre Eigenschaften hervor, bis Fortuna zuletzt zur pantheistischen Heil- und Segensgöttin ward.
Vgl. Preller-Jordan, Römische Mythologie, [* 17] Bd. 2, S. 179 ff.