nach der Auffassung des 17. und 18. Jahrh. »die
öffentliche Macht und
Gewalt, wegen der
Jagden,
Forsten und
Wälder etwas zu gebieten und zu verbieten, über die
Forst- und
Jagdstreitigkeiten zu erkennen, die Übertreter zu bestrafen und allen Nutzen aus dem
Forst
[* 4] zu genießen«, im wesentlichen
also gleichbedeutend mit
Forsthoheit.
Der
Begriff des Forstregals hat heute nur noch historische Bedeutung.
Ein wirkliches Regalrecht, d. h. ein nutzbares Hoheitsrecht in Bezug auf die
Forsten, hat thatsächlich nie bestanden.
forstliche Wirtschaftseinheit von sehr verschiedener
Größe, je nach der
Größe des Besitztums,
Lage,
Arrondierung,
Intensität der
Arbeit etc. Im allgemeinen umfaßt ein Forstrevier 1-5000
Hektar.
Sie sind teils selbständige Fachhochschulen
(Forstakademien), welche einerseits den
Unterricht in den
Grundwissenschaften auf die forstliche Anwendung beziehen und in dieser
Richtung teils beschränken, teils erweitern und vertiefen,
und welche anderseits die forstliche
Lehre in umfassender
Weise an einen Unterrichtswald anlehnen, teils sind sie mit landwirtschaftlichen
oder bergmännischen
Fachschulen, teils mit polytechnischen
Hochschulen oder
Universitäten vereinigt.
Forstliche
Mittelschulen erstreben eine forsttechnische
Ausbildung für den Wirkungskreis der
örtlichen
Betriebsverwaltung, ohne eine allseitige
Ausbildung in den Grundwissenschaften zu gewähren und die Fortbildung der
Wissenschaft
als
Ziel zu verfolgen. Sie verlangen keine Gymnasialreife und wenden eine vorzugsweise auf praktische Schulung gerichtete
Unterrichtsmethode an. Es gehören dahin in
Österreich die Forstschulen zu
Eulenberg
(Mähren)
[* 30] seit 1852, zu
Weißwasser
(Böhmen) seit
1855, zu
Lemberg
[* 31]
(Galizien) seit 1874, für
Finnland zu Evois seit 1862.
Niedere Forstschulen
(Försterschulen) sind zur
Ausbildung von
Förstern bestimmt, die keine selbständige
Verwaltung führen, sondern
Forstschutzbeamte und Aufsichtsbeamte bei der Betriebsausführung sind. Sie erfordern die Vorbildung einer guten
Volksschule
und erteilen den
Unterricht nach rein empirischer
Methode. In
Preußen bestehen seit 1878
Försterschulen
zu
Groß-Schönebeck und
Proskau, außerdem sind 1880 bei sämtlichen Jägerbataillonen forstliche
Fortbildungsschulen für
den Försterdienst eingerichtet. In
Österreich bestehen niedere Forstschulen zu Aggsbach in
Niederösterreich (seit 1876, anstatt der 1875 aufgehobenen
Forstschule in Hinterbrühl errichtet), ferner zu Wildalpen in
Steiermark
[* 32] (seit 1874).
Forstarbeiterschulen
(Waldbauschulen), Anstalten, in welchen
Knaben nach Absolvierung der
Volksschule zu
Waldarbeitern,
Kultur- und Holzhauermeistern für den Forstbetrieb herangezogen werden. Wenn sie gleichzeitig von Anwärtern
für die untern Forstbeamtenstellen (Unterförsterstellen) besucht werden, so stehen
sie denFörsterschulen (s.
oben) nahe.
Doch unterscheidet sie von diesen immer die geringere
Ausdehnung
[* 33] des Lehrstoffs. DerUnterricht in ihnen
beschränkt sich meist auf die eigentlichen Waldbaumaßregeln, deren praktische Ausführung gelehrt und namentlich geübt
wird (Kulturbetrieb, Holzhauereibetrieb,
Bau der Waldwege und Holzbringungsanstalten), außerdem auf die hauptsächlichsten
Maßregeln des
Forstschutzes (Verbauungen in Gebirgsthälern, Wasserbauten etc.).
Für die Forsthochschulen in
Deutschland
[* 34] beträgt die Studienzeit 2
(Preußen,
Eisenach), 2½
(Sachsen etc.), 3
(Hessen),
bez. 4 Jahre
(Baden,
Bayern). Die rasch steigenden Anforderungen, welche an die
Bildung des Forstmannes gestellt werden müssen,
haben in neuerer Zeit den
Gedanken angeregt, den forstakademischen
Unterricht an die allgemeinen
Hochschulen zu verlegen. Diese
Frage hat nicht allein die spezifisch forstlichen
Kreise,
[* 35] sondern auch die Landesvertretungen (z. B. in
Bayern) lebhaft beschäftigt.
Die ersten Forstschulen sind in
Deutschland entstanden und zwar in Gestalt von praktischen Lehranstalten, welche von Privatleuten errichtet
und von einem einzigen
Lehrer geleitet wurden, als sogen. Meisterschulen. So die von dem Oberforstmeister
Zanthier in
Ilsenburg um 1765 begründete, einst weit berühmte Meisterschule;
Heyer (1810), in Bothnang (Württemberg) unter Oberförster Jeitter (1795-97), in Karlsruhe unter Forstrat Laurop (1809-20),
in neuerer Zeit auch noch in Remplin (Mecklenburg)
[* 41] unter Forstmeister Garthe (1822-34), in Hohensolms unter Klipstein (1810-1820),
in Weilmünster (Nassau) unter Oberförster Genth (1822). Die erste öffentliche Forstschule ward zu Berlin
[* 42] 1770 durch den
Minister v. Hagen
[* 43] ins Leben gerufen, deren einziger Lehrer der BotanikerGleditsch bis zu seinem Tod (1786)
war.
Seit 1881 ist der forstliche Unterricht mit der UniversitätTübingen verbunden. In Bayern wurde 1786 der
erste Versuch gemacht, eine Forstschule auf wissenschaftlicher Grundlage zu errichten, aber ohne Erfolg. Die Schule wurde 1790 eröffnet,
Däzel und Grünberger als Lehrer bestellt; aber den Schülern fehlte die rechte Vorbildung, und die Schule gelangte zu keiner
Blüte. Als Aschaffenburg 1814 an Bayern kam, wurde die seit 1807 dort bestehende Forstschule beibehalten, 1819 und 1824 reorganisiert,
dann aufgehoben und erst 1843 wieder errichtet.
Seit 1878 ist der forstliche Unterricht in Bayern derartig geteilt, daß die dortigen Aspiranten auf den Staatsforstdienst die
ersten beiden Jahre auf der Forstschule in Aschaffenburg und die beiden letzten Jahre an der Universität
zu München studieren müssen. In Sachsen wurde die Cottasche Meisterschule in Zillbach, welche mit ihrem Meister 1811 nach
Tharandt gewandert war, 1816 zur landesherrlichen Forstakademie erhoben und nahm bald eine hervorragende Stelle unter den forstlichen
Unterrichtsanstalten ein, welche sie bis auf die Gegenwart behauptet hat.