Umtriebszeit abhängigen
Größe. Die
Wirtschaftsfiguren zerfallen in Abteilungen, d. h. gleichartige oder zu gleichartiger
Behandlung bei der Betriebsregelung geeignete, durch die
Vermessung ausgeschiedene, allseitig begrenzte Flächenabschnitte
innerhalb der
Wirtschaftsfiguren. In einigen
Staaten
(Sachsen,
[* 2]
Württemberg)
[* 3] heißen diese Flächenabschnitte Unterabteilungen,
dagegen die
Wirtschaftsfiguren Abteilungen.
Betriebsverbände nennt man die Gesamtheit der durch den Betrieb
zu einem selbständigen Ganzen verbundenen Waldflächen innerhalb eines
Forstreviers.
Betriebsklassen
(Blöcke) sind
Betriebsverbände
mit einem selbständigen jährlichen Hiebsatz und angestrebtem regelmäßigen Altersklassenverhältnis des
Holzes,
Hiebzüge
dagegen
Betriebsverbände mit regelmäßiger Hiebfolge in derselben örtlichen
Richtung und Zeitfolge.
Ȇber Einrichtung und
Verwaltung von Schulbibliotheken«
(das. 1865);
»Mitteilungen aus der
Verwaltung der königlichen öffentlichen
Bibliothek zu
Dresden«
(Dresd. 1871, 1876 u. 1881)
und »Geschichte des deutschen Sprachstammes« (Nordh.
1874-75, Bd. 1 u. 2),
sein Hauptwerk. Auch besorgte er eine
Ausgabe der
Dresdener »Mayahandschrift«, eines wichtigen Denkmals
der indianisch-amerikanischen Litteratur (Leipz. 1880).
Diese
Reise ward von seinem Sohn
Georg, nach den Tagebüchern des
Vaters, ausführlich beschrieben, da sich
letzterer verpflichtet hatte, nichts von dem offiziellen
Bericht Gesondertes darüber drucken zu lassen; doch gab Forster nachher
reiche
Notizen über Gegenstände der physikalischen
Erdbeschreibung und
Naturgeschichte, die er auf dieser
Reise gesammelt hatte,
unter dem
Titel: »Observations made during a voyage round the world«
(Lond. 1778; deutsch von seinem Sohn, Berl. 1779-80, 2 Bde.; 2. Aufl.
1783, 3 Bde.) heraus.
Die juristische Doktorwürde, welche ihm die
UniversitätOxford
[* 12] 1775 erteilte, war die einzige Belohnung, die er nach seiner
Rückkehr erhielt, weil die englische
Regierung den von seinem Sohn bearbeiteten Reisebericht als eineUmgehung
jener Verpflichtung betrachtete, auch
Bemerkungen darin fand, die ihr nicht angenehm waren. Schuldenhalber verhaftet, ward
Forster durch König
Friedrich II. von
Preußen
[* 13] ausgelöst und erhielt von demselben eine
Anstellung als
Professor der
Naturgeschichte
in
Halle (1780), wo er starb. Forster sprach und verstand 17
Sprachen, darunterKoptisch und Samaritanisch;
auch besaß er eine ungemeine Kenntnis der Litteratur in allen
Fächern und zählt zu den ersten Forschern seiner Zeit in
Botanik und
Zoologie. Er schrieb außer dem Genannten unter anderm: »Introduction into mineralogy« (Lond. 1768);
mit seinem Sohn: »Descriptio characterum et generum plantarum, quas in itinere
ad insulas maris australis 1772-75 coll.« (Lond. 1776; deutsch von
Kerner,
Götting. 1776) und mit demselben und
Sprengel: »Beiträge
zur
Völker- und Länderkunde« (Leipz. 1781-83, 3 Bde.).
Das
Leben aber und die
Gesellschaft in
Wilna behagten ihm in keiner
Weise, auch blieben die ihm gemachten glänzenden Versprechungen
unerfüllt, weshalb er 1788 einen
Ruf als Bibliothekar des
Kurfürsten von
Mainz
[* 19] annahm. Die Zwitterstellung
Forsters als protestantisch und humanistisch Gesinnten in einem geistlichen
Staat und gegenüber dem
Mainzer Hofleben konnte
ihn in einem gewissen kosmopolitischen Republikanismus nur bestärken. Derselbe führte ihn 1792 zum Anschluß an die
Mainzer
Klubbisten. 1793 nach
Paris gesandt, um die Vereinigung des linken Rheinufers mit
Frankreich zu erwirken,
sah sich Forster nach der im
Sommer 1793 erfolgten
Eroberung von
Mainz durch die deutschen
Heere heimatlos, während ihm zugleich
der Anblick der
Pariser Zustände seine republikanischen
Ideale zerstörte. Entschlossen, nach
Indien zu gehen, begann er mit
Eifer das
Studium der morgenländischen
Sprachen, starb aber schon in
Paris. Forster gehört zu den
klassischen Schriftstellern
Deutschlands;
[* 20] als sein Hauptwerk sind seine
»Ansichten vom
Niederrhein etc.« (Berl. 1791-94, 3 Bde.;
neu hrsg. von
Buchner, Leipz. 1868) zu bezeichnen, in denen sich sein musterhafter
Stil, seine geist- und gemütvolle Auffassung
von
Kunst, Litteratur,
Politik und
Leben am prägnantesten darlegen. Auch seine
»Beschreibung einer
Reise
um die
Welt in den
Jahren 1772-75« (nach dem
Tagebuch seines
Vaters bearbeitet, Berl. 1784, 3 Bde.)
und seine
»KleinenSchriften, ein Beitrag zur
Länder- und
Völkerkunde,
Naturgeschichte und
Philosophie des
Lebens« (das. 1789-97, 6 Bde.)
bekunden überall den scharfen
¶
mehr
Beobachter von Natur- und Völkerleben. Peschel nennt Forster den ersten Schriftsteller, der Sinn und Gefühl für landschaftliche
Schönheiten erweckt hat, wie er auch überaus anregend auf Alex. v.
Humboldt wirkte. Forster verpflanzte zuerst die »Sakuntala« des Kalidasa (nach der englischen Übersetzung von Jones) auf deutschen
Boden und lieferte auch zahlreiche andre Übersetzungen. Seine GattinTherese, welche sich später mit Forsters
FreundHuber verheiratete (s. Huber 4), gab seinen »Briefwechsel, nebst Nachrichten von seinem Leben« (Leipz. 1829, 2 Bde.)
heraus; sein »Briefwechsel mit S. Th. Sömmerring« ward später von Hettner (Braunschw. 1877) veröffentlicht.
3) François, franz. Kupferstecher, geb. zu Locle im schweizer. Kanton Neuenburg,
[* 23] kam 1805 nach Paris, wo er bei P. G. Langlois und
auf der Schule der schönen Künste sich bildete. Er besuchte 1818 Italien.
[* 24] Nach seiner Rückkehr nach Frankreich
gewann er rasch einen berühmten Namen. Er starb in Paris. Forster war ein sehr gewissenhafter Stecher; er wußte den
Charakter des Originals mit Kraft
[* 25] zu erfassen und alle Teile der menschlichen
[* 21]
Figur anatomisch richtig zu geben; nur strebte
er zu häufig nach Glanz des Stiches und blieb in den Fleischpartien bisweilen hart.
4) John, engl. Historiker und Biograph, geb. 1812 zu Newcastle
[* 27] am Tyne, war dem Beruf nach Rechtsanwalt, widmete
sich aber hauptsächlich der Litteratur. Seit 1855 in der Verwaltung des Irrenwesens angestellt, erst als Schriftführer, dann
als Rat (commissioner), starb er in London.
[* 28] Für die Geschichte der englischen Staatsumwälzung sind von
maßgebendem Wert seine Schriften: »Statesmen of the commonwealth of England« (1831-34, 7 Bde.);
»The arrest of the five members
by Charles the first« und »The debates on the grand remonstrance«
(1860);
Vielfach war er anZeitschriften thätig; nach Dickens' Abgang leitete
er ein Jahr lang die damals jugendlichen »Daily News«. Das Wochenblatt »Examiner« bewahrte während der 18 Jahre
seiner Mitarbeit und während 10 Jahren seiner Leitung den früher erworbenen Glanz, von dem es seither bis zur »provisorischen
Suspension« herabgestiegen. In enger Freundschaftsverbindung mit Landor und Dickens, schrieb er deren Biographien: »W.
S. Landor« (1868, 2 Bde.; neue Ausg.
1879);
welch letzteres Werk
durch die Hinterbliebenen
von Dickens vervollständigt wurde.
Noch sind zu erwähnen: »Life of Oliver Goldsmith« (1848, 6. Aufl. 1877) und »Biographical
and historical essays« (1859). Sein »Life of JonathanSwift« (1875, Bd. 1) blieb unvollendet.
Als nach der Ablehnung derselben durch das Oberhaus die Agitationen der irischen Landliga immer gefährlicher wurden, drang er
auf Zwangsmaßregeln, vermochte aber erst Anfang 1881 von seinen radikalen Kollegen die Zustimmung zu
der irischen Zwangsbill zu erlangen, die er dann in unerhört heftigen Debatten zu verteidigen hatte. Auch die Vertretung
der im Sommer 1881 wieder eingebrachten Landbill fiel ihm zu. Er zog sich hierdurch den bittersten Haß der Iren zu und entging
nur wie durch ein Wunder ihren Mordanschlägen. Als aber Gladstone 1882 die Entlassung der verhafteten
Führer der Landliga beschloß, um die Iren zu versöhnen, nahm Forster seine Entlassung und bekämpfte auch im Parlament die irische
Politik seiner Parteigenossen, weswegen er bei der letzten Kabinettsbildung Gladstones 1886 übergangen wurde. Forster starb