(Forgács), altes ungar., noch blühendes Adelsgeschlecht, das seinen Ursprung
von den unter König
Stephan I. eingewanderten deutschen
RitternHunt und
Páznán traditionell herleitet.
Andreas Forgách war ein
treuer Begleiter König
Belas IV. auf derFlucht aus der Mongolenschlacht am
Sajó (1241), in welcher sein
BruderThomas gefallen, und erhielt zum Dank die Burgherrschaft Ghymes, fortan das Stammschloß, von welchem sich auch die
Forgách schrieben. Er erscheint auch 1247 als königlicher Schatzmeister oder
Tavernikus. Es bildeten sich fortan zwei Hauptlinien
der Forgách:
a) von Ghymes
(NeutraerKomitat) und Gomba, und b) von Gács (ebenda), welch letztere in zwei
Zweige:
Gács und
Szécseny, zerfiel. Die Namhaftesten dieses in der
Staats- und
KriegsgeschichteUngarns wichtigen, nachmals in den
Grafenstand erhobenen
Geschlechts sind:
1)
Blasius, welcher im Auftrag des
PalatinsNikolaus Gara 1386 den Usurpator der ungarischen
Krone, Karl den
Kurzen von
Neapel,
[* 6] anfiel und tödlich verwundete, bald jedoch mit Gara als Begleiter der Königinnen
Elisabeth und
Maria von der
Horváthschen Gegenpartei niedergemacht wurde.
7)
AdamII., königl.
General, von
Rákóczy II. für seine
Sache gewonnen, Insurgentenführer, dann aber
im Zerwürfnis mit Bercsényi des
Verrats bezichtigt und gefangen gesetzt (starb 1710).
9)
Anton,
Graf, ungar. Staatsmann, geb. trat 1838 in den
Staatsdienst, in welchem er umfassende richterliche und
administrative Kenntnisse sammelte, und wurde 1849 unter sehr schwierigen Verhältnissen Distriktskommissar in
Preßburg.
[* 14] 1851 Distriktsobergespan
von
Kaschau, hatte er gegenüber den noch immer entfesselten politischen
Leidenschaften einen harten
Stand. 1853 ward
er als Vizepräsident der Statthalterschaft nach
Prag
[* 15] und 1860 als Abteilungschef in das
Ministerium berufen.
Allein noch in demselben Jahr ging er als
Statthalter nach
Mähren
[* 16] und ersetzte seit 27. Nov. den zum
Minister ernannten
Freiherrn
von Mecséry als
Statthalter vonBöhmen. 1861 kam in seine
Heimat zurück und wurde nach dem Rücktritt
Vays ungarischer Hofkanzler. Beinahe drei Jahre, bis zum April 1864, wo er sich in das Privatleben zurückzog, bekleidete
Forgách diese bedeutende
Stellung und ließ es, ein Anhänger der altkonservativen
Partei, sein Bestreben sein, ebensowohl für
die berechtigtenForderungen der
AutonomieUngarns einzustehen, wie die überflutenden Bestrebungen zurückzuhalten.
Im
Herbst 1865 nahm er sodann wieder an dem öffentlichen
Leben seines Vaterlandes teil, indem ihn der
Kaiser zum
Obergespan
des
NeográderKomitats, in welchem er ansehnliche
Güter besitzt, ernannte. Einige Jahre später legte er diese
Stelle nieder
und war seit 1869 Reichtagsabgeordneter. Er starb
Flecken auf der Westseite der ital.
InselIschia,
[* 21] mit mehreren
Kirchen, einem kleinen
Hafen und (1881) 3157 Einw.,
die
Wein-,
Obst- und Olivenbau betreiben und als kühne Seeleute in
Ruf stehen.
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Der Ort gewährt eine prachtvolle Aussicht auf das Meer.