legte er mit
Tissandier 90 km in 35
Minuten zurück. Während der Belagerung von
Paris
[* 2] entkam er mit einem
Ballon
[* 3] aus der Stadt
und wandte sich dann nach
London,
[* 4] wo er für die republikanische Staatsform
Propaganda zu machen suchte. Von seinen zahlreichen
Schriften nennen wir: »Le
[* 5] souverain« (1853);
»L'entrevue à Varsovie« (1860);
»L'homme fossile« (1865);
»Éclairs et tonnerre« (4. Aufl. 1885);
»Les merveilles du monde invisible« (5. Aufl.
1880);
»Nédorosl« (»Der Minderjährige«)
etc., sowie durch seine von aufgeklärtem Beobachtungssinn zeugenden Reisebriefe und einige
Gedichte.
Katharina II. war ihm für seine
Lustspiele sehr gewogen, bis eins seiner Gedichte, in welchem er auf konstitutionelle
Prinzipien anspielte, ihn um ihre
Gnade brachte, was ihm die besten Jahre seines
Lebens sehr verbitterte.
Seine Werke zeichnen sich durch realistische
Treue, gewandte Behandlung der
Sprache
[* 9] und ernste Lebensauffassung aus. Die letzte
und beste russische
Ausgabe seiner
Schriften erschien in
Petersburg 1867.
(spr. fut),Samuel, engl.
Schauspieler und Lustspieldichter, geb. 1721 zu
Truro in
Cornwall, studierte zu
Oxford
[* 10] und
London, ging aber, nachdem er sein
Vermögen vergeudet, zum
Theater
[* 11] über und betrat 1744 als
Othello zum erstenmal die
Bühne,
doch ohne Erfolg, worauf er 1747 das
KleineTheater in Haymarket gründete und hier eine ganz neue Art
von Unterhaltung einführte, indem er, als einzige auftretende
Person, die drolligsten
Porträte
[* 12] von
Charakteren gab, den Zuschauern
bald einen
Engländer in
Paris, bald eine Morgenunterhaltung oder eine Bilderauktion vorführte, nicht ohne manchmal bekannte
Persönlichkeiten zu kopieren und zu karikieren.
Von 1762 bis 1777 ließ er während der Sommermonate auf seinem
TheaterVorstellungen geben; er selbst
mußte 1766 infolge eines
Beinbruchs der
Bühne entsagen, doch fuhr er fort, launige
Stücke zu dichten. Er starb in
Dover.
[* 13] Seine 22
Stücke, meist
Lustspiele und
Possen, weder durch
Erfindung noch elegante Ausführung ausgezeichnet,
sprühen von
Witz und Lebhaftigkeit. »The minor« (1760),
ein
Angriff auf die
Methodisten, und »The mayor of
Garrat« (1764) fanden
den meisten Beifall und haben sich lange erhalten. Eine Sammlung seiner »Dramatic
works« erschien zu
London 1778, 4 Bde., und öfter (deutsch, Berl.
1796-98, 4 Bde.).
[* 16] Kreisstadt und bedeutender Industrieort im deutschen
BezirkLothringen, liegt in einem
von bewaldeten
Höhen umgebenen
Thal
[* 17] an einem Zufluß der Rossel, am
Fuß des Schloßbergs u. an der Eisenbahnlinie
Saarbrücken-Metz,
hat eine Kreisdirektion, ein
Amtsgericht, eine evangelische und eine schöne gotische kath.
Kirche (von 1868), eine
Synagoge,
ein
Realprogymnasium, bedeutende Fabrikation von Kartonnagen ^[richtig:
Kartonagen], von Glaswaren und
Leder, Ziegeleien und (1880) 6842 Einw. (darunter 886
Evangelische und 222
Juden).
Zu F. gehören
Schönecken, mit
Pfarrkirche
und Steinkohlengruben, und St.
Karl. Auf dem Schloßberg liegen die Trümmer eines alten
Schlosses; 2 km entfernt befindet
sich die Kreuzkapelle, ein berühmter Wallfahrtsort. - Forbach ward während des
Treffens von Spichern
von der 13. preußischen
Division unter
General v.
Glümer umgangen und
Frossard in der linken
Flanke und im
Rücken bedroht, so
daß er zum
Rückzug nach St.-Avold gezwungen und Forbach von der 13.
Division besetzt ward.
und Professor der Naturgeschichte in Edinburg, wo er starb. Er benutzte zuerst das Schleppnetz (Dredge), veranlaßte
umfassende Arbeiten mit demselben und kam dadurch zur Erkennung der faunischen Zonen der Meerestiefe. Auch nahm er lebhaften
Anteil an der geologischen AufnahmeEnglands und veröffentlichte in den »Memoirs« seine Beobachtungen über
die Flora und FaunaGroßbritanniens. Durch diese und ähnliche, über weitere Gebiete sich erstreckende Arbeiten begründete
er eine neue Disziplin, die Zoogeologie. Er schrieb: »Malacologia Monensis« (Lond. 1838);
»History of British starfishes«
(1841);
»Report on the Mollusca and Radiata of the Aegean Sea« (1843);
»Description of fossil invertebrate from
SouthIndia« (1846);
»Travels in Lycia, Mylias and the Cibyratis« (mit Spratt, 1847, 2 Bde.);
3) David, engl. Reisender, geb. 1827, war von
Haus aus Ingenieur, lebte längere Zeit in Peru
[* 23] und Bolivia,
[* 24] deren geologische Beschaffenheit er erforschte, und beschäftigte
sich auch mit der Sprache und den Sitten der Bevölkerung
[* 25] dieser Länder, besonders der Aymara-Indianer. Seine bedeutendsten,
teils in norwegischer, teils in englischer Sprache erschienenen Werke sind: »On the relations of the silurian
and metamorphic rocks of the South of Norway« (1855);
»On the causes producing foliation of rocks etc.
in Norway and Scotland« (1855);
»On the geology of Bolivia and Southern Peru« (1861);
Die Winterpause in den afghanischen Kriegsoperationen benutzte Forbes zu einer Reise nach Birma und wagte es sogar, bei dem wegen
seiner Mordlust berüchtigten König Thibau eine Audienz zu nehmen. Nach Beendigung des Kriegs begab er
sich nach Südafrika,
[* 33] dem Schauplatz des Zulukriegs, den er bis zu Ende mitmachte. Er schrieb noch: »Drawn from life« (1870);
»My experiences of the war between France and Germany« (1871);
»Soldiering and scribbling, a series of sketches« (1872);
»The war correspondence of the Daily News in the Russo-Turkish war« (1878, 2 Bde.)
und »Glimpses through the cannon-smoke« (1880);
»ChineseGordon, a succinct record of his life« (1884);
5) Edwin, amerikan. Maler, geb. 1839 zu New York, begann mit seinem 19. Jahr sich der Kunst zu widmen und zwar zunächst der
Tiermalerei, worin er Schüler des 1850 nach Nordamerika
[* 34] übergesiedelten englischen Tiermalers ArthurTait
wurde. BeimAusbruch des Bürgerkriegs ging er zur Potomacarmee, blieb dann während der Jahre 1862-64 im Süden als Spezialartist
für den Buchhändler FrankLeslie und schuf eine Menge von Schlachtenszenen und Bildern von historischem Interesse. Nach New York
zurückgekehrt, stellte er in der dortigen Akademie ein Bild aus den Schlachten
[* 35] in der Wildnis (5.-7. Mai
1864) aus, das viel Beifall fand. Auch später malte er noch hin und wieder Kriegsbilder, widmete sich aber nach Beendigung
des Kriegs mehr der Landschaft und der Darstellung derHaustiere.
6) Henry O., engl. Naturforscher und Reisender, geb. zu
Drumblade in der schottischen GrafschaftAberdeen, machte seine Studien in Aberdeen und Edinburg unter Huxley, unternahm 1878 eine
Reise in die Tropen, von der er 1883 zurückkehrte. Die namentlich für die Kenntnis der Pflanzenwelt Guineas und Timors reichhaltigen
Ergebnisse seiner Forschungen veröffentlichte er in den Werken: »A
naturalist's wanderings in the Eastern Archipelago« (Lond. 1885; deutsch, Jena
[* 36] 1885, 2 Bde.) und »NewGuinea« (1886).