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mündet nach einem Laufe von 85 km bei Pesaro in das Adriatische Meer.
mündet nach einem Laufe von 85 km bei Pesaro in das Adriatische Meer.
d'Espagne (spr. follje däspannj), span. Tanz von ernsthaftem Charakter, für eine einzelne Person bestimmt, ehedem auf der Bühne sehr gebräuchlich, jetzt außer Gebrauch gekommen.
Die sehr einfache Melodie ist im ¾ Takt gesetzt und besteht meist aus zwei Teilen von je acht Takten.
(spr. folj-), Flüssigkeitsmaß im frühern Kirchenstaat, in Rom [* 2] für Branntwein und Wein = 0,46, für Öl = 0,45, in Ancona [* 3] = 0,36 Lit.
(ital., spr. folj-), Teil der ersten Violinstimme, welche am Ende längerer Pausen in die Stimmen der übrigen Instrumente gleichsam als Stichwort eingeschrieben wird.
(Foschi, Fokih), mythischer Herrscher und Weiser in China in [* 4] der frühsten Zeit, der nebst andern mythischen Herrschern, wie Yao, Schun u. a., als Begründer von Staat, Religion, Sitte, Recht, Sprache, [* 5] kurz der ganzen chinesischen Kultur gilt (vgl. China). Seine und seiner Nachfolger Lehren [* 6] (Fohismus) wurden durch Laotse oder Laokiun in der ersten Hälfte des 6. Jahrh. v. Chr. zu der sogen. Tao- oder Vernunftreligion umgebildet und durch Konfutse etwa 50 Jahre später, namentlich in ihrem sittlich-politischen Teil, weiter entwickelt. Letzterer machte sich auch um die Erklärung und Sammlung der alten fohistischen Bücher (Iking, Schuking, Schiking, Yoking und Liking oder Liki, vgl. Chinesische Litteratur, S. 30) verdient.
(Füllen), ein junges Pferd [* 7] bis zum fünften Lebensjahr;
fohlen oder abfohlen, bei Stuten s. v. w. gebären.
s. Pferd. ^[= # Turngerät von dem Pferd ähnlicher Form. Lange vor dem Aufkommen der Turnkunst und schon im ...]
(Fön), warmer, trockner Wind, welcher in den mittlern Gebirgsgegenden der Schweiz [* 8] von Zeit zu Zeit weht und ungewöhnliche Erscheinungen im Gefolge hat. Als eigentliches Föhngebiet läßt sich bezeichnen: der untere Teil des Vorderrheinthals, der Prätigau, das Rheinthal von Chur [* 9] bis Altstätten, die Kantone Appenzell, Glarus, Uri, Schwyz, die östliche Hälfte von Unterwalden und teilweise das Berner Oberland und obere Rhônethal. Charakteristische Eigenschaften des Föhns sind Abnahme des Luftdrucks, Zunahme der Temperatur und Trockenheit der Luft.
Seine Richtung ist eine südöstliche bis südliche, seine Dauer beträgt zuweilen nur wenige Stunden, zu andern Zeiten acht und mehr Tage; am häufigsten weht er im Frühjahr und Herbst, selten im Winter und noch seltener im Sommer. Wenn der Föhn sich naht, werden die Pflanzen welk, die Tiere unruhig, und die Menschen fühlen Erschlaffung. Der Föhn frißt im Frühjahr den Schnee [* 10] weg, bringt die warmen Frühlingstage, trocknet das Heu auf den Alpen [* 11] und reift die Trauben in den Thälern.
Über den Ursprung des Föhns sind die Meteorologen lange uneinig gewesen. Die hohe Temperatur und Trockenheit des Föhns rief die Ansicht hervor, daß er ein Ausläufer des Scirocco sei, der die Alpen überschritten, und deshalb suchte man seinen Ursprung in der Sahara. Dieser Ansicht trat zuerst Dove entgegen, welcher schon 1842 in seiner Arbeit über die Witterungsverhältnisse von Berlin [* 12] die Behauptung aussprach, daß die Wiege der Sciroccostürme nicht in Afrika, [* 13] sondern in Westindien [* 14] zu suchen, und daß der Föhn auf einen vom Atlantischen Ozean her über Europa [* 15] dahinbrausenden Äquatorialstrom zurückzuführen sei.
Die Luft, welche als feuchte Luft den Südabhang der Alpen trifft, wird sich beim Übersteigen dieses Gebirgswalles stark abkühlen und dabei ihre Feuchtigkeit als Regen oder Schnee absetzen. Treten dann Verhältnisse ein, wie sie bei einem vom Ozean kommenden und in östlicher Richtung durch das nördliche oder mittlere Deutschland [* 16] fortschreitenden barometrischen Minimum beobachtet werden, so werden die dadurch verursachten südöstlichen und später südlichen Winde [* 17] sich rückwärts bis zu den Alpen ausdehnen, und nach Entfernung der Luft aus den nordwärts mündenden Querthälern stürzt sich die Luft von den Gebirgskämmen in die Thäler, wird dabei verdichtet und tritt dann als warme, trockne Luft im F. auf.
Dieselbe Ansicht ist später auch von Helmholtz, Tyndall, Wild, Hann und Billwiller ausgesprochen und liefert in der That eine vollständige und einfache Erklärung der Erscheinungen, wie sie beim Föhn beobachtet werden. Föhnartige Winde, welche in den Pyrenäen und im Elbrusgebirge beobachtet worden sind, entstehen dort aus denselben Ursachen wie der in der Schweiz.
Vgl. Dove, Über Eiszeit, [* 18] und Scirocco (Berl. 1867), dazu als Nachtrag: »Der Schweizer Föhn« (1868), und die Arbeiten von Billwiller (1878) und Hann (Wien [* 19] 1882).
Karl Philipp, Maler, geb. zu Heidelberg, [* 20] bildete sich hauptsächlich durch das Studium der Natur, sodann auf der Akademie zu München [* 21] und in Rom, wo er sich dem Kreis [* 22] der dort lebenden deutschen Künstler, wie Cornelius, Veit, Overbeck u. a., anschloß. Sein vielseitiges Talent entwickelte sich am bedeutendsten in der Landschaft, kam jedoch nicht zur Reife, da er beim Baden [* 23] im Tiber ertrank. Seine Gemälde und Zeichnungen befinden sich größtenteils in den Museen zu Darmstadt [* 24] und Karlsruhe. [* 25] Seine Biographie schrieb Ph. Dieffenbach (Darmst. 1823). - Fohrs jüngerer Bruder, Daniel, geb. 1801 zu Heidelberg, der von 1829 an lange in München lebte und später badischer Hofmaler ward, zeichnete sich ebenfalls als Landschafter aus. Er malte mehrere treffliche Ansichten aus dem bayrischen Oberland, eine Waldpartie mit dem aufs Roß gebundenen Mazeppa und historische, enkaustisch ausgeführte Landschaften im Museum zu Karlsruhe. Er starb in Baden-Baden. [* 26]
eine der größten nordfries. Inseln in der Nordsee, an der Westküste Schleswigs, zum Kreis Tondern gehörig, 13 km lang, 8 km breit, mit einem Areal von 72 qkm, zur Hälfte Marsch-, zur Hälfte Geestland. Jenes findet sich mehr in der nordöstlichen Hälfte und wird durch einen Deich [* 27] geschützt; das Geestland tritt zweimal, bei Toftum im W. und bei Midlum im O., in die Marsch hinein und ist, wie diese, von großer Fruchtbarkeit. Nach W. hin geschützt durch die Inseln Sylt und Amrum, hat sich die Küste von in den letzten vier Jahrhunderten wenig verändert. Die Bewohner (Nordfriesen), 4150 an der Zahl, sind tüchtige Seeleute und beschäftigen sich mit Schiffahrt, Fischerei, [* 28] Austern- und Vogelfang. Die Ortschaften liegen meist an der Grenze der Geest und gruppieren sich in drei Kirchspiele. Hauptort ist Wyk.
Vgl. Schiödte, Die Nordseeinsel und ihr Seebad (Hamb. 1866);
Weigelt, Die nordfriesischen Inseln (2. Aufl., das. 1873).
s. v. w. Pinus ^[= (lat.), Gattung der Abietineen, umfaßt im ältern Sinn (L.) sämtliche Abietineen, also von ...] sylvestris L., s. Kiefer.
s. v. w. Kiefernschwärmer. ^[= (Föhren-, Fichtenschwärmer, Fichtenmotte, Tannenpfeil, Sphinx pinastri L.), Schmetterling ...]
(Fojnica), Bezirksstadt in Bosnien, [* 29] Kreis Sarajewo, mit zwei Moscheen, Franziskanerkloster, einem Bezirksgericht und (1885) 1562 katholischen und mohammedan. Einwohnern, hat Bergbau, [* 30] Hüttenbetrieb, zahlreiche Schmieden und Handel mit Eisen. [* 31]
(spr. foa, lat. Fuxum), ehemalige Grafschaft und alte Provinz in Frankreich, an der spanischen ¶
Grenze, teilte sich in Ober- und Niederfoix, ward durch Heinrich IV. 1607 mit der Krone Frankreich vereinigt und umfaßte den größern Teil des heutigen Departements Ariége. Die gleichnamige Hauptstadt früher der Grafschaft und jetzt des Departements Ariége, ein alter, schlecht gebauter Ort, am Zusammenfluß der Ariége und des Arget und an der Südbahn, hat eine Kirche, St.-Volusien, aus dem 12. Jahrh., ein altes Abtei-, jetzt Amtsgebäude, (1881) 5577 Einw., mehrere Eisen- und Stahlwerke, Handel mit Wolle, Vieh, Eisen, Harz etc., ist Sitz der Präfektur, eines Gerichts- und Assisenhofs, hat ein Collège, eine Bibliothek, eine Lehrerbildungsanstalt und eine Mineralquelle mit Badeanstalt. [* 33] Von dem alten, auf steilem Felsen gelegenen Schlosse sind noch drei gewaltige Türme übrig.
(spr. foa), franz. Grafengeschlecht, leitet seinen Ursprung vom Grafen Roger I. von Carcassonne (gest. 1012) her. Die namhaftesten Grafen von Foix sind:
1) Raimond Roger, Sohn Roger Bernards I., folgte seinem Vater 1188, begleitete 1191 den König Philipp August von Frankreich nach Palästina [* 34] und zeichnete sich bei der Einnahme von Akka und der Belagerung von Askalon aus. Als Anhänger der Albigenser und ihres Beschützers, des Grafen Raimund VI. von Toulouse, [* 35] durch Simon von Montfort seiner Güter beraubt, suchte er vergeblich beim Papst um Rückerstattung seines Eigentums nach, griff darauf wieder zu den Waffen, [* 36] starb aber nach der Einnahme von Mirepoix 1222. - Sein Sohn Roger Bernard II. setzte den Kampf für Raimund VII. von Toulouse und die Albigenser fort, mußte sich aber 1230 unterwerfen und starb 1240 als Büßender in einem Kloster.
2) Roger Bernard III., verfocht nachdrücklich die Rechte seines Hauses gegen die Anmaßungen der Armagnacs, geriet aber dadurch mit dem französischen König Philipp III. in Fehde, ward 1274 gefangen und erst nach längerer Zeit, während deren er im Dienste [* 37] des Königs seine Treue bewährte, wieder in seine Güter eingesetzt. Mit seinen Nachbarn gegen König Peter III. von Aragonien verbündet, fiel er abermals in Gefangenschaft und ward erst nach Peters Tod (1285) wieder frei. Er starb 1303. Seine in dieser zweiten Gefangenschaft gegen den König von Aragonien gerichteten Lieder gibt Millot im 2. Band [* 38] seiner »Histoire littéraire des troubadours« im Auszug.
3) Gaston III., zugleich Vicomte von Béarn, Sohn des Grafen Gaston II., wegen seiner Schönheit Phöbus genannt, geb. 1331, unterstützte 1346 den König Philipp VI. im Kampf gegen die Engländer, wofür er zum Gouverneur von Languedoc und Gascogne ernannt ward, trat aber 1354 in geheime Verbindung mit Karl dem Bösen von Navarra gegen den König Johann; zur Buße wohnte er 1356 einem Kriegszug gegen die heidnischen Letten bei und befreite 1358 die königliche Familie aus den Händen der aufständischen Pariser.
Als ihm Karl V. das Gouvernement von Languedoc nehmen wollte, um es dem Herzog von Berri zu geben, behauptete er sich mit Waffengewalt und schlug den letztern in der Ebene von Revel. Seinen Sohn, den er im Verdacht hatte, ihn im Einverständnis mit Karl dem Bösen vergiften zu wollen, warf er ins Gefängnis und mißhandelte ihn so, daß derselbe den freiwilligen Hungertod vorzog. Er starb 1391 kinderlos. Er hinterließ ein Gedicht: »Miroir de Phébus, des déduiz de la chasse, des bestes sauvaiges et des oyseaux de proye« (Poitiers 1560 und Par. 1620), dessen sehr schwülstiger Stil (faire du oder donner dans le Phébus) sprichwörtlich geworden ist.
Vgl. Madaune, Gaston Phébus, comte de Foix (1864).
Nach seinem Tod fiel die Grafschaft an König Karl VI., der sie einem Urenkel von Roger I., Matthieu Foix, Grafen von Castella, als Lehen gab; nach dessen Tod kam sie 1398 durch seine Schwester Isabelle an Archambaud de Grailly, der nun sich und seinen Nachkommen den Titel der Grafen von Foix beilegte und 1412 starb. Dessen Sohn
4) Jean, Graf von, wurde von König Karl VI. zum Generalkapitän von Languedoc, Auvergne und Guienne ernannt, wodurch er mit dem Dauphin in Streitigkeiten verwickelt ward. Als letzterer als Karl VII. den Thron [* 39] bestiegen hatte, söhnte er sich nicht nur mit dem Grafen aus, sondern ernannte ihn auch zum Oberbefehlshaber des Heers und verlieh ihm Bigorre. Foix starb
Vgl. Flourac, Jean I., comte de Foix (Pau [* 40] 1884).
5) Gaston IV., Graf von, Sohn des vorigen, leistete dem König Karl VII. große Dienste im Kampf gegen die Engländer, vermählte sich mit Eleonore von Navarra, ward 1455 von seinem Schwiegervater, Johann II. von Navarra, zu seinem Nachfolger, vom König von Frankreich zum Pair ernannt; starb 1472.
6) Gaston, Graf von Foix, Herzog von Nemours, Enkel des vorigen, Sohn von Jean de und Marie von Orléans, [* 41] Schwester König Ludwigs XII., geb. 1489, der letzte männliche Sproß von Foix, folgte 1512 dem Herzog von Longueville im Kommando der italienischen Armee und erwarb sich bald durch seine Tapferkeit den Beinamen »le foudre de l'Italie«. Er entsetzte das von den Spaniern belagerte Bologna und nahm Brescia, fiel aber in der für die Franzosen siegreichen Schlacht bei Ravenna Die Güter der Grafen von Foix fielen an das königliche Haus von Navarra.